Imoriath Forum

Normale Version: Fighs Schreinerei
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Dies ist ein Platzhalter für Figh.
Der metallene Schlüssel glitt langsam in das Schloss der Tür.

*Klack, Klack*

Figh stieß die Doppelflügel-Tür langsam auf. Ächzend und knarzend schoben sich die Flügel beiseite und Figh betrat die Halle. Ruhig stand er da und atmete ein. Seine Nase wollte jeden noch so feinen Duft von Kälte, Moder und Dreck aufnehmen und in Erinnerung behalten. Es würde nicht mehr Lange so sein und es war eine Erinnerung die man behalten musste wie er fand.
Wenige Worte wurden mit seiner Angestellten Suleta gesprochen, beide machten sich gleich ans Werk die Werkstatt auf Vordermann zu bringen. Sauber zu machen, aufzuräumen und sie von dem Alten zu befreien.
Trotz der anstrengenden Arbeit verging die Zeit wie im Flug. Vielleicht lag es daran das er die Zeit durch die Arbeit nicht wahrnahm, vielleicht gefiel ihm die Zusammenarbeit mit Suleta. Woran es lag konnte er nicht sagen.

Die Werkstatt war bis auf ein paar wenige Kleinigkeiten eingerichtet, der Tag neigte sich dem Abend entgegen und Figh stellte sich mit Suleta an die Doppelflügel-Tür am Eingang.
Die Kleine Werkstatt enthielt alles was er für den Anfang brauchte. An der linken Wandreihe hingen verschiedene Werkzeuge wie Hammer, Hobel, verschiedene Sägen und was Figh noch so benötigte.
Direkt darunter Stand die kleine Werkbank und ein Holzhocker. Auf der Gegenüberliegende Seite Stand ein Regal mit verschiedenen Bretten in allen Größen und Formen. In der linken hinteren Ecke war ein Haufen von gehobelten Holzspänen, etwas Heu und Stroh, daneben stand ein weiterer Tisch auf dem verschiedene Pergamente lagen.
Der Duft von Holz lag in der Luft. Das Feuer im Ofen knisterte und die Flammen zuckten spielerisch. Es erwärmte den Raum und verstärkte den Duft der verschiedenen Hölzer.
Das rötlich, warme Sonnenlicht tauchte den Raum in ein angenehmes Licht. Der Boden war sauber. Kälte, Dreck und Moder sind dem neuen gewichen. Seine Werkstatt war nicht sonderlich groß aber für seine Bedürfnisse im Moment völlig ausreichend und auch ein bisschen gemütlich wie er fand.

Ein kleiner Schritt in die Zukunft.
„Wie viel und was würde er hier noch erleben? Wie würde sein Geschäft laufen? Was würde hier noch geschehen?“, Fighs Gedanken schossen durch den Kopf. Doch egal was passiert er wusste, es ist erst der Anfang und somit gab es nur noch eines für den Tag zu erledigen. Das Tor für heute zu schließen und mit Suleta auf den Beginn eines neuen Abschnittes anzustoßen.
Der Wind weht sachte durch die Straßen in Richtung der Quartiere im Tempelbezirk. Die verschiedenen Personen gehen alle ihrem bunten Tagewerk nach. So wie auch die zwei kräftigeren Boten, die eine große Holzkiste tragen. Sie sind sehr vorsichtig um die Kiste nicht zu beschädigen. Das Wasser um und in der Stadt plätscherte fröhlich eine freundliche Melodie während die letzten Sonnenstrahlen die Gassen der Stadt in ein orange-rötliches Licht tauchten und den Horizont wirken ließen als stände er in Flammen.

Bei den Quartieren angekommen fragen sich die zwei Boten nach dem gesuchten Quartier durch, bis sie es schließlich erreicht haben. Dort werden sie die unscheinbare Holzkiste übergeben.
„Für Frau Amandria“, mit einem kurzen freundlichen Nicken verabschieden sie sich wieder.

Die Unscheinbare, helle Holzkiste ist gefüllt bis obenhin mit Holzspänen, zum Schutz des Gegenstandes. Das Holz der Kiste ich glatt geschliffen und weich an.
Keinerlei Zeichen verraten etwas über die Herkunft des Objektes lediglich ein Pergamentstück in einem Umschlag gibt einen eindeutigen Hinweis darauf.

In einer geschwungenen Schönschrift ist dort zu lesen.
„Auch wenn es Gefährlich ist, nicht zu Untätig sein.“

Durch das wühlen in den Sägespänen wird ein brauner und edler Stuhl zum Vorschein kommen, die braune Farbe lässt die Maserung des Holzes fast und sichtbar wirken und glänzt leicht im Licht, die seitlichen Balken der Lehne wirken nach obenhin geschwungen, in der Lehne selbst sind feine Ornamente eingekerbt. Das Holz ist angenehm glatt und eben. Die Sitzfläche ist Überzogen von einem dunkelroten Samtstoff auf dem es sich dank der Füllung bequem sitzen ohne zu weit einzusinken.
Ein Schmunzeln umspielt das Gesicht der Halbelfe, während sie, ein kleines Pergament in den Händen haltend, in ihrem Quartier unbeweglich vor dem ausgepackten Stuhl steht und ihn betrachtet. "Hat mir doch der liebenswürdige Menschensohn diese fürstliche Sitzgelegenheit zum Geschenk gemacht! Als hätte ich es nicht ahnen können ..."
Bald blickt sie sich in ihrem Zimmer um - "Hm, wo mag wohl der beste Platz für solch ein Kleinod in meiner bescheiden eingerichteten Wohnstätte sein?"
Nachdem sie einige Standorte für den prächtigen Stuhl ausprobiert hat, lässt sie ihn vor vor einem größeren Spiegel und einem kleinen, einfachen Holztischchen, auf dem ungeordnet Haarspangen und -bänder, einige Bürsten und Kämme sowie mehrere kleine Fläschchen zu finden sind, stehen.
Das Pergamentstück steckt sie behutsam wieder in den Umschlag und legt ihn vor die Fläschchen.
„29, 30“

*Zum Neunundzwanzigsten mal erklingt ein leises klirren und dem Lederbeutel*

Wieder einmal arbeitet Figh in der Nacht an einer hellen Holzkiste. Das Holz fühlt sich angenehm
Weich und Glatt an. Der Deckel ist zum Einschieben, wenn man ihn nach unten schiebt öffnet er sich.
Die Kiste wirkt unscheinbar und blass.

Wenn Suleta am nächsten Morgen aufsteht und die Taverne verlassen will, wird der Wirt ihr diese
Kiste im Namen von Figh überreichen.

Sollte sie die Kiste öffnen wird ihr unter den hölzernen Hobelspänen ein kleines Glasfläschchen,
gefüllt mit eine milchigen Flüssigkeit, und ein Lederbeutel auffallen, in dem Lederbeutel werden 30
Goldmünzen zu zählen sein. Ein Brief in einer geschwungenen Schönschrift liegt über den beiden Gegenständen.

„Suleta, ich respektiere deinen Wunsch zu gehen. In dem Lederbeutel wirst du deinen Verdienst
finden für deine Arbeit bei mir. Ich hoffe es reicht für einen neuen Anfang für dich. In dem
Glasfläschchen ist ein Badezusatz, der dich beruhigen sollte, Frau Lavanda hat ihn für dich zubereitet,
sie ist eine Meisterin ihres Faches. Ich hoffe er tut dir gut. Ich wünsche dir das Beste.

Figh“
*Wenige Tage nach Fighs Ansuchen*

*Die Sonne warf die ersten Strahlen über das Land Innadril als ein junger Bursche sich von der Villa La'ina zum Handelsviertel aufmachte. Es sollte sein erster Auftrag dieser Art sein, und so war er überpünktlich zum Dienst angetreten. Adrett gekleidet, die Haare gekämmt und den Dreck unter den Fingernägeln entfernt, alles sollte passen. Und doch war er trotz aller Vorfreude etwas nervös, sollte er doch ein offizielles Dokument des Stadtrates austragen und dafür Sorgen das es unbeschadet am Bestimmungsort angelangt.

Drei mal hatte er die Adresse geprüft während er nun vor dem Haus stand, bereit die Genehmigung zur Eröffnung der Schreinerei, mit den 4 Unterschriften der Stadträte, auszuhändigen. Eine schöner und geschwungener als die andere.*

Figh hat gerade wieder die Werkstatt betreten, er schaute sich fast schon gewohnt um.
Kurz atmete der Schreiner tief ein und wieder aus, dabei schloss er für mehrere Atemzüge die Augen. Das klopfen des Boten, riss ihn aus seinen Gedanken, dabei zuckte er leicht zusammen, dann drehte er sich langsam um. Erneut klopfte es, diesmal etwas lauter und schneller.

„Keine Eile, ich bin gleich da“, Figh musste bei diesen Worten etwas scherzhaft grinsen.

Ächzend und Knarrend, als wolle sich die Holztür über die gezwungene Bewegung beschweren, schwang sie beiseite.
Figh lächelte den Boten freundlich an.

„Wie kann ich dir helfen?“, ein fragender freundlicher Blick lag auf seinem Gesicht.

Der Bote nickte sachte und reichte ihm das Schriftstück.
„Ich überbringe eine offizielle Nachricht vom Stadtrat an euch Figh Nordahl“, dann wurde die nervöse Stimme etwas leiser und etwas unsicherer, „Ihr seid doch Figh Nordahl, oder?“

Ein freundliches Schmunzeln und ein sachtes Nicken bekam der Bote als Antwort.
„Der bin ich“, Figh nahm den Boten das Schriftstück ab, „Ich danke dir, Nimm das hier für deine Mühen“

Er kramte kurz in den Taschen und gab dem Jungen etwas Trinkgeld und verschwand in der Schreinerei nachdem er sich verabschiedet hatte. Seine Augen flogen überflogen das Schriftstück, er lächelte erfreut aufgrund dieser doch sehr guten Nachrichten, diese legte er wenige Augenblicke später auf den Schreibtisch und löschte in der Werkstatt das Licht, dieser Tag war für heute vorbei. Morgen galt es wieder zu Arbeiten.
Figh lief langsam durch, die mit Kopfsteinpflaster ausgestatteten, Gassen. In Gedanken ging er den gestrigen Abend noch einmal durch und erwischte sich selbst während er sich mit einem erfreuten Lächeln an die Nase fasste. Seine Schritte lenkten ihn zu seiner Werkstatt, der Wind bekriegte sich wie üblichen mit seinen mittellangen braunen Haaren. Sanft ließ er den Schlüssel ins Schloss gleiten und nach einem hörbaren Klacken öffnete sich die Holztür unter dem sachten Druck mit einem leisen Ächzen.

Der Schreiner ging auf seinen Schreibtisch zu, vom Boden hob er eine helle unscheinbare Holzkiste empor, darin war neben ein paar persönlichen Gegenständen auch etwas Gold zu finden. Er nahm einen ledernen Beutel und zählte 150 Goldstücke ab, die er langsam in den Beutel gleiten ließ. Dann verschloss er die Kiste und verstaute sie wieder unter dem Schreibtisch. Figh griff sich das Pergament, wohl die Lizenz für sein Geschäft und den Ledernen Beutel und machte sich auf den Weg.

Zuerst steuerte er zielsicher das Wachhäuschen an, blieb einen Moment vor der Tür stehen und rückte seine Kleidung zurecht bevor er dreimal gegen die alte Eichenholztür klopfte.

„Wer ist da?“, brummte es von der anderen Seite, zeitgleich öffnete sich die Tür.
Figh betrachtete den Wachmann schweigend in seiner Wachuniform, die etwas zu klein geworden war um die Bauchgegend, ein schmunzeln ob dieses Anblickes zog sich auf Fighs Lippen.
„Figh Nordahl“, erwiderte er im freundlichen Ton, „Ich wollte euch die Lizenz für den Laden zeigen.“ Er hielt einen Moment inne, als der Wachmann ihm diese Lizenz abnahm und sie kritisch beäugte.
„Ich will ja dass alles seine Richtigkeit hat“, Fighs Worte wurden wohl gar nicht so recht wahrgenommen da der Wachmann nur halbherzig nickte. Sein Augenmerk lag eher auf dem Schriftstück, dann drückte er es Figh mit einem Nicken in die Hand.

„Scheint alles in Ordnung zu sein. Vielleicht besuchen wir Euch einmal in der Werkstatt, solltet ihr Unruhe stiften, werden wir Euch sicher besuchen. Aber das wollen wir nicht hoffen,“ die Wache lachte Amüsiert, „Einen schönen Abend noch Herr Nordahl.“
Figh nickte bestätigend mit einem Lachen „Euch ebenso.“
Dann lenkten seine Schritte ihn in Richtung Torwächterin, nach einem kurzen Gespräch mit ihr stand er in Gludio.

Seine Blicke wanderten neugierig umher, die einzelnen Düfte in der Stadt sog er förmlich in sich auf, dem bunten Treiben auf den Straßen schenkte er einen Moment Beachtung, dann fragte er die Ortansässigen nach dem Gebäude der Dunklen Gemeinschaft Kaliath’Ra. Er stieß dabei nicht immer auf erfreute Gesichter, doch nach einiger Zeit stand er nun vor dem Gebäude. Sein Herz schlug etwas schneller während er auf die Tür zuging und wieder dreimal anklopfte. Keine Frage kam aus dem inneren und nach kurzer Wartezeit schob sich die Tür einen Moment zur Seite. Die schwarzen Augen des Dunkelelfs fixierten Figh, dann sprach er in einem höflichen dennoch sehr neutralen Ton.

„Was wünscht ihr?“

Figh taxierte den Dunklen ebenso, etwas in seinen Augen veränderte sich als er den Diener anblickte.

„Das hier ist für euren Herrn Rhylorasz“, sachte nickte Figh bei seinen Worten und hielt dem Spitzohr den Beutel entgegen. Nach einem kurzen Moment des Zögerns umgriffen die Obsidianschwarzen Hände des Dieners den Beutel und er nahm ihn entgegen.
„Sonst noch etwas?“, die Stimme des Dunklen klang sanft als wäre sie mit einer Schicht Staub bedeckt, jedoch schüttelte Figh den Kopf auf die Frage hin.
„Dann gehabt euch Wohl“, mit diesen Worten schloss sich die Tür und Figh machte sich auf den Rückweg in seine Stadt, in seine Werkstatt.

Er schloss die Doppelflügeltür hinter sich und legte sich auf den Haufen aus Hobelspänen, Stroh und Heu nachdem er die Lichter geloschen hatte. Seine Arme verschränkte er hinter dem Kopf und starrte die Decke an, er blieb noch lange Wach liegen und sinnierte über den Tag. Dann endlich schlossen sich seine Augen und er viel in einen tiefen Schlaf.
Am späten Vormittag betraten die Boten Fighs Werkstatt, aus der schon
seit den frühen, dunkelgrauen, kalten Morgenstunden, für aufmerksame
Fußgänger, Arbeitsgeräusche zu vernehmen waren.

Auf Fighs Stirn perlten ein paar Schweißtropfen die von der Arbeit herrührten, dennoch
nickte er freundlich mit einem Laecheln den beiden Boten entgegen als
die beiden sich bemerkbar machten. Figh gingt auf sie zu, dabei klopfte
er sich seine Hände an den Oberschenkeln ab um sie zu säubern, bevor er
beiden die Hand zum Gruße reichte.

„Guten Morgen“, Figh nickte sanft und schaute auf den Arbeitstisch, der leicht glänzte in dem Lichtschein.

Er war mit einer braunen Lasur überzogen welche die Maserung fasst
unsichtbar aber den Tisch doch kostbar wirken ließ. Der Tisch an sich
machte einen ganz normalen und sehr soliden Eindruck, genau richtig für
eine Schmiede. Das Holz wird sich sehr glatt anfühlen, für jeden der
darüber streifen sollte.

„Nun dies ist das gute Stück, Ihr sollt es zu Herrn Roman oder Herrn Arandir in die Schmiede liefern“

Die beiden Boten nickten sanft und machten sich daran den Tisch
hochzuheben, ein leises Ächzen war nicht zu überhören, anscheinend war
der Massivholz Tisch aus Eiche doch etwas schwerer als die beiden Boten
gedacht haben. Doch mit langsamen, ruhigen Schritten machten die beiden
sich auf den Weg zur Schmiede.
Die Kälte in Fighs Werkstatt trieb ihn zu Höchstleistungen an, je mehr er sich bewegte umso wärmer wurde ihm, außerdem verschaffte ihm die Arbeit Ablenkung von den Geschehnissen des letzten Tages und vertrieb die Trauer die in ihm steckte.

Fighs Augen zeugten von Müdigkeit, tiefe Augenränder waren in seinem Gesicht zu erkennen, kleine Sorgenfältchen zeichneten sich auf seiner Stirn, seine Haare waren feucht geschwitzt vom Arbeiten. Seine Stirn glänzte im Lichtschein der Fackeln durch den Schweiß, dicke Adern zeichneten sich auf den Armen ab während er den Holzhobel über das Brett schob. Und trotz der Anstrengung und Müdigkeit zermürbt, blickten seine Augen konzentriert keinen Fehler zu machen.

Ein bitteres Knurren drang durch seine Kehle als er den Hobel achtlos wegwarf um über das Holz zu streifen, ein erschöpftes Nicken durchfuhr ihn während er feststellte das ihm die Beschaffenheit des Brettes gefiel. Nur noch die Holzlasur auftragen und das zweite Regal war fertig. Fighs Atem ging schneller als sonst, kurz atmete er tief ein und aus. Seine Gedanke schienen ihn zu zerreißen, nur einen kurzen Moment Ruhe gönnte sich der Schreiner, bevor er sich daran machte die Türen des Schrankes auf ihr Maß zu bringen. Die Stunden in der Nacht vergingen, die Figh mit Arbeit verbrachte. Doch nach einiger Zeit schaffte es Figh nicht einmal mehr seine Augen offen zu halten und er brach auf der Werkbank vor Erschöpfung und Ermüdung zusammen.
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