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Charstory "Der Falke" - Druckversion

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Charstory "Der Falke" - Caromaus - 17.12.2007

~ In der Wildnis brennt ein Lagerfeuer. Mehrere Menschen sitzen darum, vermutlich eine Jagdgemeinschaft. Lautstark erzählen sie sich Geschichten die sie erlebt oder erfunden haben. Ein Fremder tritt lautlos aus der Dunkelheit an das Feuer. Ohne zu Fragen setzt er sich mit daran, schenkt sich aus der Brühe ein, die über dem Feuer in einem Topf brodelt und wärmt seine Hände an dem Krug. ~
„Hey Fremder“ *unterbricht einer der Anwesenden das Schweigen* „Wenn du dich schon ohne zu Fragen an unser Feuer setzt und dir zu Essen nimmst, dann erzähl uns wenigstens was über dich.“
~Der Fremde schaut auf und mustert den Sprecher. Seine Augen sind Grau und scheinen sich in ihn hinein zu bohren. Die Gestallt des Fremden ist recht hager. Mit tiefer Stimme beginnt er zu sprechen. ~

Nun denn. Ihr wollt etwas von mir hören? Dann erzähle ich euch eine Geschichte …

Es ist schon einige Zeit her. Das erste Licht des Tages bricht durch den Nebel der über der Wiese hängt. Wie Gespenster huschen Nebelschwaden vom sachten Wind bewegt vorüber und verleihen dem ganzen eine gespenstige Atmosphäre.
Am Waldrand, dicht vor Aden sitze ich nun schon seid einiger Zeit. Meinen Bogen habe ich an den Baum neben mir gelehnt, einen Köcher mit Pfeilen dicht daneben und immer griffbereit. Um diese Jahreszeit ist es morgens schon recht kühl und ich wärme mir die Hände mit meiner Atemluft. Kleine Wölkchen kommen mit jedem Atemzug aus meinem Mund. Mir fröstelt etwas, doch bin ich nicht aufgeregt. Es ist mein scharfer Blick der mich für diesen Auftrag besonders geeignet gemacht hat, haben sie gesagt. Ich soll die gegnerische Truppe demoralisieren und habe dazu nur eine Chance.

Sie rechnen nicht damit dass wir uns so weit vor gewagt haben. Lautstark unterhalten sie sich am Rand von Aden. Hier und dort brennen einige Feuer. Ohne Vorsicht und völlig frei bewegen sich die Soldaten. Ich bin vielleicht zwei Kilometer von ihnen entfernt. Weit genug um von ihnen unbemerkt zu bleiben, doch nicht zu weit weg, um den Überblick zu behalten.
Der Krieg des Widerstandes gegen den König dauert nun schon acht Monate. Wir wollen uns der Diktatur nicht unterwerfen … ich will es nicht. Zu viel habe ich gesehen. Zu viel habe ich gemacht unter dem Befehl der königlichen Truppen.

Ich war 15. Gerade alt genug um der königlichen Armee beizutreten. Schnell hat man meine Begabung, einen Bogen zu führen, bemerkt und mich in der Kunst des Bogens weiter geschult. Ich lernte schnell und wurde der beste Kadett meines Jahrgangs. Nach der Ausbildung wurde ich einer Kompanie zugeteilt welche ganz besondere Aufträge erfüllten. Dörfer die sich gegen den König stellten wurden besucht und vom Gegenteil überzeugt. Wir erreichten das Dorf in der Früh. Die ersten Bürger waren schon auf den Beinen während wir unweit der Stadt verhielten. Der Befehlshaber gab ein Zeichen und einige Männer zündeten Fackeln an. Ich wunderte mich noch, da es schon hell war, doch ehe ich mir im Klaren über den Zweck der Fackeln war, stürmten sie los und warfen die brennenden Fackeln auf die strohgedeckten Hütten der Bewohner. Die anderen zwei Bogenschützen unserer Einheit zückten nun ihre Bögen und jagten Schuss für Schuss in die wehrlose Menschenmenge, während die Nahkämpfer mit Lanze und Schwert gegen die Menschen vorgingen. Sie machten keinen Unterschied ob Mann oder Frau. Selbst Kinder wurden nieder gemacht und abgeschlachtet. Mir drehte sich der Magen um und ich musste mich übergeben. Einer der anderen Fernkämpfer sah das und lachte kurz ehe er weitere Ziele beschoss. Nun war es an mir. Wutentbrannt über das Handeln meiner Einheit nahm ich meinen Bogen zur Hand und legte den Pfeil auf. Langsam spannte sich die Sehne, ein leichtes und wohl vertrautes Knarren des Holzes war zu vernehmen. Den Bogen nun im Anschlag drehte ich mich zu einem der beiden Bogenschützen. Ehe er wusste wie ihm geschah schnellte der Pfeil in seine Richtung und bohrte sich in seinen Hals. Mehr als ein leises Röcheln war nicht zu vernehmen. Kaum laut genug um den anderen Bogenschützen der höchstens fünf Meter entfernt stand zu alarmieren. Konzentriert auf seinen Auftrag, beschoss er immer noch die Bewohner des Dorfes. Aufgebracht und wütend nahm ich nun den nächsten Pfeil aus meinem Köcher der auf meinen Rücken geschnallt war. Mein Herz schlug mir bis zum Hals als ich den Pfeil auf den verbleibenden Fernkämpfer anlegte. Auf diese kurze Distanz kann nichts schief gehen. Mit ruhiger Hand und in der Gewissheit das Richtige zu tun legte ich auf ihn an. Der Bogen knarrte wieder und ich zog noch etwas weiter. Kurz verhielt ich dann in der Position, visierte an und lies den Pfeil auf sein Ziel zu schnellen. Aus nächster Nähe durchbrach der Pfeil die Wirbelsäule meines Opfers und lies ihn in sich zusammenfallen. Ohne mich weiter um ihn zu kümmern legte ich nun den nächsten Pfeil auf. Nun war die Distanz einem Bogenschützen angemessen. Den Bogen gespannt suchte ich mir ein weiteres Ziel. Unentschlossen wo ich anfangen sollte visierte ich einen nach dem anderen an. Meine Wahl fiel auf den Befehlshaber. In diesem Moment schaute er in meine Richtung, wohl auf der Suche nach den anderen beiden. Ich zielte genau, hielt die Luft an und lies den Pfeil dann von der Sehne schnellen. Surrend flog er auf sein Opfer zu. Ehe dieser wusste was passiert war tauchte der Pfeil in dessen Brustkorb ein. Ich wusste dass es nun an der Zeit war mich aus dem Staub zu machen. Ich konnte nicht noch länger warten. Mein Verrat musste nun entdeckt werden. Schleunigst packte ich meinen Bogen und rannte in den dichten Wald. Nach einiger Zeit wurden meine schnellen Schritte mehr zu einem Gestolper. Ich weiß nicht wie lang ich gerannt war, doch als ich mich umsah verfolgte mich niemand mehr… ich war entkommen und von nun an ein Geächteter.

Ich bereue meine Entscheidung nicht. Ich bin dem Widerstand beigetreten und kämpfe von damals an für eine Sache die ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann.
Es regt sich etwas bei dem Lager. Die Truppen sammeln sich. Heute soll ein hoher Offizier zu den Königstreuen sprechen. Die Erfüllung meines Auftrages rückt immer näher. Das Kältegefühl weicht aus meinen Gliedern. Adrenalin wird durch meine Adern gepumpt. Mein Körper arbeitet wie ein gut abgestimmtes Uhrwerk. Jedes Rädchen hat seine Stelle und arbeitet Reibungslos. Trompeten kündigen den Offizier an. „Wie dumm sie doch sind. Sie könnten ihm auch gleich einen Zielkreis auf seine Kleidung malen“ denke ich mir und muss unweigerlich grinsen. Dann binde ich mir meinen Köcher um und nehme den Bogen vom Baum. Es geht los. Auf dem Boden kriechend arbeite ich mich heran. Mir wurde erklärt, dass die Rede wohl einige Zeit dauern wird. Meter für Meter arbeite ich mich heran. Immer wieder spähe ich durch das Gras, doch ein Ende scheint nicht in Sicht.

Als ich mich dann soweit genähert habe, dass ich der Meinung bin noch sicher Treffen zu können, hocke ich mich ins Gras. Der Offizier steht auf einer Erhöhung so dass ihn die Menge gut sehen kann. Er gibt ein prächtiges Ziel ab. Nur die Entfernung macht mir ein wenig Sorgen. Langsam und gut gedeckt ziehe ich einen Pfeil aus meinem Köcher. Ich habe ihn vorher mit Pflanzensäften bestrichen die, sollte der Schuss nicht tödlich sein, ihm durch ihre giftige Wirkung das Leben rauben sollen. Langsam lege ich den Pfeil auf. Ich schließe die Augen.

Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich den Pfeil auflegen. Der Pfeil schnellt los und fliegt surrend auf den Offizier zu. Ich sehe alles aus der Sicht des Pfeils. Nur noch wenige Meter trennen den Pfeil von seinem Ziel, dann schlägt er krachend in dessen Brustkorb ein.

Ich öffne nun den Augen und spanne den Bogen. Mit leicht zusammengekniffenen Lidern nehme ich mein Opfer ins Visier. Ich muss etwas über ihn zielen, da die Entfernung für einen geraden Schuss zu weit ist. Ich warte einen Moment, dann lasse ich den Pfeil los und er schnellt auf sein Opfer zu. Ich ducke mich und schaue wie gebannt auf mein Ziel. Die wenigen Sekunden kommen mir ewig vor. Dann der Schrei und er bricht zusammen. Ich lege mich ins hohe Gras und nehme mein Messer heraus. Für jeden erfüllten Auftrag mache ich seid je her eine Kerbe in meinen Bogen. Während ich dies tue schwillt das Geschrei an. Ich stecke mein Messer weg und schaue vorsichtig auf. In diesem Moment bemerke ich einen Bogenschützen auf der Stadtmauer der irgendetwas laut ruft und in meine Richtung zeigt. Nun wird es Zeit die Beine in die Hand zu nehmen. Mehrere Bogenschützen nehmen mich nun ins Ziel. Doch die Entfernung ist zu groß um ein sich bewegendes Ziel zu treffen. Das habe ich mir vorher so ausgerechnet. Zwar surren trotzdem einige Pfeile heran, doch keiner ist so nah um mir gefährlich zu werden.

Im Wald verharre ich kurz. Von nun an muss ich auf der Hut sein. Es ist ein Tagesmarsch bis zum Lager meiner Leute und der Gegner ist gewarnt. Doch es geht alles gut. Ich konnte meine Fährte verwischen und die Verfolger abhängen.
Mein Ankommen wurde schon gemeldet und unser Anführer begrüßt mich herzlich. Ein Spion hat ihm mit einer Taube die Nachricht überbracht das der Treffer tödlich war und der Offizier vor den Augen seiner Leute gestorben ist.
Außerdem geht das Gerücht um dass der Widerstand Aden umstellt hat und mehrere Scharfschützen das Gebiet um Aden unsicher machen. Der Plan war aufgegangen. Mein Auftrag erfüllt.

Das alles ist nun schon drei Jahre her. Es gibt keinen König mehr und auch keinen Widerstand. Ich bin nun ein Kämpfer für die eigenen Ideale. Ich mag Gesellschaft doch brauche sie nicht. Manchmal verbringe ich Wochen alleine in der Wildnis.
Wer ich bin? Man nennt mich „Den Falken“.


~so endet er seine Rede am Feuer, nimmt sich seinen Bogen, nickt den Anwesenden nochmals zu und verschwindet in die Dunkelheit~


((OOC: Die Geschichte fiel mir heute spontan ein. Dazu werde ich erst noch einen Cha erstellen der ab Sonntag dann die Welt von Aden unsicher machen wird Tongue Einen Namen habe ich noch nicht. Vielleicht Falko? oder Falk? Falls euch einer einfällt oder Feedbacks zum Text sind gerne gesehen *g*))


- Vithtir - 17.12.2007

falkner? Wink


- Caromaus - 18.12.2007

((Bitte keine Scherzantworten. Falkner ist ne Berufsbezeichnung ... Was mich mehr interessiert ist, was an der Geschichte eher nicht so gut ist. Der Bewertung nach scheint sie euch ja nicht zu gefallen?))


- Mayasuna - 18.12.2007

Mir jedenfalls gefällt die Geschichte ausgesprochen gut. Auch wenn sie mir ein klein wenig bekannt vorkommt. Kann es sein, dass du deine Inspiration irgendwo ganz bestimmt hergeholt hast?

Ansonsten tolle Geschichte und toller Charakter. Freu mich schon diesen mal IG kennen zu lernen =)


- Caromaus - 18.12.2007

Meine Inspiration habe ich mir aus nem Traum geholt. Hab die Nacht davor von nem Bogi geträumt und fand die Idee gut. Die Geschichte insbesondere handelt allerdings auf dem Imo, als es noch den König und die Königstreuen/Widerstand noch gab. Die Sache mit dem "Abschlachten" eines dorfes war allerdings freie Erfindung.


- Vithtir - 18.12.2007

hey du hast mit falko und falk mit dem scherzen angefangen. die geschichte ist gut geschrieben, also kümmer dich nicht um die bewertungen. du hast halt, genau wie ich, zu viel contra imo rp geschrieben. das fließt unweigerlich in die bewertung mit ein. ich gehe davon aus, niemand der hier bewertet hat, hat es auch wirklich gelesen.

aber du hast 2 ups, was will man mehr? Wink


- Alaushril - 18.12.2007

Ich mag die Geschichte, sie liest sich ausserordentlich gut, flüssig und enthält einen schönen Spannungsablauf.
Einige Verbesserungen im Sinne der Rechtschreibung hier und da, und ich wäre zu 100% glücklich.
Nur... eine zweite, kleine Sache noch:
Zitat:Wer ich bin? Man nennt mich „Den Falken“.
Bitte nicht. Das sind diese Standard-"Ich bin was besonderes und mysteriöses"-Sätze, die Du nicht nötig hast. So zumindest meine Meinung. Wink


MfG, Alaushril.


- Caromaus - 18.12.2007

Ok, es freut mich das zu lesen. Hab mir schon nen Kopf gemacht gehabt. hatte als ich das geschrieben hatte 2 downs u dn war schon etwas geknickt *g* Mir fällt nur irgendwie kein geeigneter Name ein. *sich den Kopf zerbrech*


- Mizumi - 19.12.2007

wen ich jetzt falco lombardgi sage werd ich erschlagen vvermute ich ma. (wen ichs richtig geschrieben hab).
hm Joshua, Jeremi, Rüdiger, Skita, Armadu, Shinichi... *wahllos namen hinstell*


- Caromaus - 19.12.2007

Armadu trifft irgendwie meinen Nerv^^ na mal schauen was sich bis zum Sonntag noch so ergibt^^