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Die Grausamkeit des Daseins - Charstory von Nyriella Lantharem in x Kapiteln - Druckversion

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Die Grausamkeit des Daseins - Charstory von Nyriella Lantharem in x Kapiteln - Aradner - 18.03.2008

Siehe Auf der Straße nach Dion für den prolog.


Kapitel I – Der Unachtsamkeit Preis

Freudestrahlend blickte die Elfe Nyriella dem Zwergen hinterher. Langsam wanderte ihr Blick auf ihr Familienschwert. Es sah aus wie neu. Die Klinge mag wohl schon seit dem Krieg gegen die Dunkelelfen nicht mehr so geglänzt haben. Sanft glitt ihre Hand darüber. Sie war ganz glatt und fühlte sich angenehm kühl an. Als sie das Heft erreichte glitzerte die Einprägung ihres Familienwappens auf der Klinge auf. Ein stilisierter Mutterbaum aus dessen Krone ein Pfeil mit einer dünnen Bodkinspitze ragte.
Sie drehte sich um und ging gemütlich weiter Richtung Giran. Das Schwert mit beiden Händen vor sich halten, die eine am Heft die andere die Klinge stabilisierend. Es erfüllte sie mit Freude, das Schwert welches ihr so lieb geworden war in einem so guten Zustand zu sehen. Die Sonne glitzerte darauf und sie konnte ihr Spiegelbild in der Klinge erkennen. Fröhliche grüne Augen blickten ihr entgegen, umrahmt von einem weich und gütig aussehenden Gesicht, um welches blonde Haare wie Flammen loderten.

Sie war völlig fasziniert von dem Schwert, als es plötzlich einen Ruck gab. Ungläubig starrten ihre Augen auf die Klinge. Ein feiner Striemen Blut lief an ihr entlang. Sie wurde bleich beinahe unfähig von dem langsam Richtung Heft fließenden Blut wegzublicken. Es sah so unwirklich aus auf dem schönen Schwert.
Als sie mit großen Augen aufblickte sah sie einen Menschen vor sich stehen. Er hielt sich mit der linken Hand den Hals und starrte sie mit ebenso großen entsetzten Augen an. Quälende Augenblicke lang Stille, in denen sie sich nur anstarrten. Keiner der beiden fähig etwas zu tun.

Dann kam leben in den Menschen. Sie konnte ganz klar Furcht in seinen Augen sehen. Überwältigt machte sie einen schritt zurück, als der Mann lautstark zu brüllen anfing als ginge es um sein Leben.

„Wache! Mörder! Zu Hilfe! Hilfe!“

Entsetzt starrte sie auf die Torwache, welche nun im Eilschritt auf sie zu stürmte. Ein viereckiges Schild vor sich hebend, das breiter als sie selbst war. In der hinteren Hand ein Langschwert bereit zum tödlichen Streich. Ein eiserner Helm schützte den Kopf, lies nur das Gesicht frei.
In ihrem Schock verfiel sie ins Elfische als sie schrie, das Schwert in der Linken zur Seite streckend die Rechte angstvoll schützend vor sich haltend.

„Halt halt! Das ist nur ein Missverständnis ich wollte nicht... Halt bitte ha....“

Doch der Wächter verstand nicht ein Wort. Als er knapp vor ihr war dreht sie den Kopf zur Seite und presste die Augen zusammen, doch anstatt des erwarteten Schwertstreichs traf sie das Schild mit voller Wucht.
Vor Schmerz riss sie die Augen auf. Der Aufprall drückte ihr die ganze Luft schlagartig aus den Lungen. Speichel flog aus ihrem Mund hinfort. Irgendwo in ihrem Brustkorb spürte sie ein Knacken. Die ganze Welt schien an ihr vorbei zufliegen, bis sie hart auf dem Boden aufschlug. Im gleichen Moment landete ihr Familienschwert links im Graben neben der Straße.
Unter der Wucht des Aufpralls auf der Straße brach ihr hölzerner Bogen den sie über die Schulter getragen hatte. Die Spannung der Bogensehne riss die Bruchstücke nach vorne, so dass er dem Wächter entgegen flog. Eher der reagieren konnte hatte ihn ein Teil des Bogens schon im Gesicht gestriffen. Ein blutroter Streifen führte über seine linke Backe.

Rotorange Schlieren begannen ihren Blick zu trüben, als sie den Wächter über sich stehen sah, wutentbrannt mit dem Schwert ausholend. Ihr Überlebenswille lies sie nach dem Dolch in ihrem Gürtel greifen, doch war das genau die falsche Bewegung.
Der schwere Plattenstiefel des Wächters quetschte ihren Arm auf den Boden fest, das sie Angst hatte er würde ihn abtrennen. Kein Gedanke daran den Dolch je zu erreichen. Die Hand mit dem Schwert fuhr auf sie hernieder. Doch nicht mit dem Schwert schlug er sie, sondern mit dem Handrücken traf er sie hart an der Schläfe. In ihrem Kopf explodierte ein blauer Stern, dann schwärze.

Hin und wieder nahm sie ein kurzen Augenblick wahr.

Zwei Wächter schleppten sie durch das Stadttor...

Ein steinernes Gebäude, welches vor ihre größer wurde, bis es sie verschluckte...

Eine Treppe die unter ihr hinwegfloss...

Ein Fuß der sie in den Rücken traf...

Die Zelle, welche sie kalt umarmte...

Das Geräusch der Türe, die man hinter ihr schloss...

Sie wollte sich aufrichten Lauthals los brüllen, da verschwand die Zelle vor ihren Augen. Rote und gelbe Fetzen flogen vor ihren Augen hin und her, als würde ein wirbelnder Reigen um ihren Kopf getanzt. Kalte traumlose Bewusstlosigkeit umfing sie gnädig.


((ooc: bin mit dem titel unzufrieden mal sehen vielleicht fällt mir im laufe des schreibens noch was besseres ein.
wie immer konstruktieve kritik erwünscht.
wehe jemand fragt wann das nächste kapitel kommt. its done when its done :-) ))


- Aliana - 18.03.2008

((OOC: Wann kommt das nächste Kapitel :O *sabber*. Ich find die Geschichte kurz aber interessant Smile. Hoffe da kommt mehr. Du hast dir ein interessantes Missverständnis herausgesucht. Bin mal gespannt, wie es sich entwickelt.))


- Weltreise - 31.03.2008

((OOC: Sehr angenehm zu lesen, du beschränkst dich auf das Wesentliche, was es für mich umso spannender macht. Dazu diese Tragik - von einem Glücksmoment ins Dunkel ohne Übergang. Bin auch neugierig wie's weitergeht))


- Aradner - 02.05.2008

Kapitel II – Gesetz oder Gerechtigkeit (1. Teil)

Es war kühl und unangenehm und der süßliche Geruch nach verrottendem war kaum zu ertragen. Sie fragte sich, warum sie sich an so einem unwirtlichen Ort zur Ruhe legen sollte und öffnete die Augen. Zuerst sah es so aus, als würde die Decke auf sie herab rasen und sie erschrak, doch schnell gewöhnten sich ihre Augen an das schummrige Licht, welches wohl eine Fackel durch eine kleine Öffnung hinter ihr warf.

Sie setzte sich auf. Ein heller aber leiser Schmerzensschrei entfuhr ihr. Sie blickte an sich herab und fand die Quelle des Schmerzes. Etwa zwei Finger breit unter ihre rechten Brust war ihr Körper auf einer Fläche, größerer als ihre beiden Hände, tiefblau und sogar schon zum lilanen übergehend gefärbt. Als sie die Stelle vorsichtig abtastete verzog sich ihr Gesicht vor Schmerz.
Ihre Rechte Hand schmerzte so stark, dass sie kaum eine Faust machen konnte. Der Unterarm hatte eine ungesunde grün gelbliche Farbe angenommen.

Dann fiel ihr ein was passiert war. Ängstlich hob sie die Hände und betastete ihr Gesicht furchtsam den Horror erwartend, den der kräftige Schlag des Wächters angerichtet haben mag. Erleichtert stellte sie fest, dass es zum größtenteils heil geblieben war. Nur knapp unter ihrer linken Schläfe war eine große Platzwunde. Sie fühlte sich heiß an doch schien sie nicht mehr zu bluten. Behutsam reinigte sie ihr Gesicht und die Wunde mit etwas Spucke. Von ihrer Kleidung war schnell ein ausreichend großer Streifen abgerissen, mit welchem sie erst einmal die Platzwunde Verband um sie vor weiterem Dreck zu schützen.

Erst jetzt widmete sie ihre Aufmerksamkeit der Umgebung. Die Quelle des Geruches war schnell ausgemacht. Neben ihr war ein schleimiger Haufen, der offensichtlich einmal ein Nachtlager aus Heu oder Stroh gewesen war. Sie war froh auf dem Boden und nicht darin gelegen zu haben. Der Boden bestand aus großen quadratischen Steinen und war mit einer bröseligen grauen Schicht aus Dreck bedeckt.
Ihr Blick wanderte die Wand vor ihr hinauf und an der Rechten wieder herunter. Sie waren stark und kühl. Selbst ein Rammbock hätte sie nicht einreißen können. Die linke Wand, an der auch das verrotte Lager war schien feucht und glitschig. Würde mehr Licht hier hereinkommen wäre sie gewiss von grünem weichen Moos bedeckt.

Sie drehte sich um. Sie blickte auf eine schwere hölzerne Türe, die mit Metallbeschlägen verstärkt war. An der ihr zugewandten Seite konnte sie keine Möglichkeit erkennen sie zu öffnen, jedoch schienen zwei kleinere Klappen in die Türe eingearbeitet zu sein. Eine, die ihr gerade groß genug für einen jungen Wolf erschien, direkt über dem Boden und eine in Augenhöhe, durch welche wohl ein Wächter hineinschauen konnte. Diese kleine Klappe stand offen und schenkte ihr spärliches Licht von einer Fackel die im Gang davor brannte.

Sie stand leise auf und Blickte durch die Blicköffnung hinaus. Viel sah sie nicht, außer einem Gang, der aus den selben quadratischen Steinen bestand. Etwas zu ihrer rechten erkannte sie gerade noch die Hälfte einer weiteren Zellentüre. Der Gang macht irgendwie eine Kurve. Vielleicht war sie in einem Turm oder so etwas?

Da! Kam da nicht wer? Ja eindeutig Schritte!