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Das, hielt das Leben für sie bereit... - Druckversion

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Das, hielt das Leben für sie bereit... - seraein - 09.06.2008

Aril sitzt auf dem Bett. Jetzt war die Oroka weg. An ihrem Arm: Blut, ihr eigenes. Ein klaffender Schnitt. Eine Daune rot, nicht mehr weiß. Ihr Blut trieft zu Boden, aber es bildet sich keine Pfütze, die zerstörte Matratze saugt die Flüssigkeit auf. Sie schaute auf den Dolch, und schmunzelte sehr schwach… Sie selbst hatte diese Waffe präpariert, sodass niemand ihren Stich überleben sollte. Ihre eigene Waffe, mit der zu töten sie beabsichtigt hatte. Sie lachte. Kein fröhliches Lachen, ein verzweifeltes. Sie sprang auf. Die Gegengifte! Sie schaute unter die Matratze, viel, das zerstört war, von ihren wütenden Stichen.

Sie durchsuchte die Gefäße. Das Erste: geborsten. Das Zweite, auch dieses enthielt ein Gegengift: ausgelaufen. Sie atmete tief durch…

Eines hatte sie noch, sie wagte kaum, hinzusehen. Sie hatte auch dieses Glas in ihrem Tobsuchtsanfall getroffen, und der Rand war geborsten. Aber es war noch beinahe halbvoll mit der milchig trüben Flüssigkeit. Ihr wurde schwarz vor Augen.

Sie schlägt die Augen wieder auf, bringt sich zitternd in sitzende Position. Nimmt das Gefäß. Hebt es an: Ein einzelner Schluck. Ein starker Schmerz, das Glas entgleitet ihren Händen, es fällt zu Boden, es zerspringt, die Scherben schneiden ihr beim wegfliegen ins Gesicht, sie sieht nichts mehr, Blut läuft ihr in die Augen. Sie ist verloren, sie weiß es. Das Gift wird sie Qualvoll töten. Sie tastet nach dem Dolch in ihrem Mantel.

Sie setzt den Dolch unter ihrem Brustbein an. Eine letzte, freihe Entscheidung. Sie stößt zu: Sie fühlt kaum etwas, ist wie betäubt. Rhytona ist weg, ihr Leben… hatte keinen Sinn mehr.

Ihre letzten Gedanken… sie steht vor den Toren Dions… was würde das Leben für sie bereithalten… Dann dunkel…

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Eine halbe Stunde später. Sie liegt da. Auf dem Boden, eine Nachricht, aus ihrem Blut. Dort steht, zittrig, stellenweise verschmiert.

ICH HABE DICH GELIEBT… BITTE VERGISS MICH NICHT:

-ARIL-

Mehr, sollte von ihr nicht mehr in diese Welt kommen.


Ein Brief an daheim - Rhy - 09.06.2008

Ein Brief

Hilflos kauerte Rhytona am Baum im Zentrum Dions. Am Baum, an dem Aril immer saß. Wo auch immer sie eine schreibende Feder und Papier her hatte, sie schrieb. Die ersten Versuche warf sie weg, entweder war sie unzufrieden mit dem, was sie schrieb, oder ihr Zittern verschmierte die gesamte Seite oder ihre Tränen weichten das Blatt soweit auf, dass die Schrift unlesbar war. Irgendwann war sie fertig. Faltete es sorgsam zusammen. Schlich zu Arils Haus. Betrachtete die von ihr zerstörte Tür. Weinte. Hasste sich für diesen Wutausbruch. Legte den Brief vor die Tür. Verschwand irgendwo in der Nacht.

„An Aril.
Ich kann nicht schlafen. Alles dreht sich. Mir ist schlecht. Muss daran denken, was passiert ist. Ich konnte es nicht unter Kontrolle halten. Es war stärker. Brach aus mir heraus. Weil ich dachte, ich würde dich verlieren. Und jetzt habe ich dich verloren, weil ich es tat. Das tut mir noch mehr weh. Eine Entscheidung getroffen zu haben, die ich bereue.
Ich musste an dich denken. An uns denken. Den ganzen Abend. Wie wir uns kennen gelernt haben, wie wir zum ersten Mal miteinander geschlafen haben, wie wir uns wuschen, wie ich dich beschützte vor einem Vampir, wie du mich zum ersten Mal zu dir nach Hause nahmst, wie wir den General besuchten, wie oft ich dich küsste, deine zarten, ebenen Lippen.
Als ich vor deinem Haus kniete, mein eigenes Schwert gegen mich richtete, wurde mir klar, dass ich dir egal war. Aber ich konnte nicht. Vielleicht war es die Angst, nicht mehr da zu sein, die Hoffnung, dass du doch noch irgendwas für mich empfindest oder die Ehrfurcht vor ...“


An dieser Stelle stockte der Brief. Viele verschiedene Wörter standen noch da, unlesbar, manche durchgestrichen, andere feucht.

„ ... vor jemand anderem. In mir. Es wächst jemand in meinem Bauch. Schon einige Zeit. Ich konnte es dir nie sagen. Vielleicht hasst du mich, vielleicht willst du mich nicht mehr. Aber ich beobachte dich. Ich beschütze dich. Will nicht aus deinem Leben verschwinden. Ich liebe dich.
Rhy“



Eine neue Möglichkeit? - seraein - 10.06.2008

Sie öffnet langsam die Augen… wieso geht das?! Ein Schreck durchfährt sie, sie schreckt auf, schlägt sich den Kopf an etwas über ihr, spürt Blut ihre linke Kopfseite herunter laufen. Sie riecht es mit höherer Intensität als sonst. Ein leicht metallischer Geruch, ihr läuft das Wasser im Mund zusammen. Wieder erschreckt sie sich, doch schreckt nicht wieder auf.

Sie tastet die Oberfläche über ihr ab. Holz. Grobes Holz, splitternd. Mit…

„Ah!“

…entfährt es ihr, ein heißes Brennen an der Hand, wo sie das, was auch immer es war, berührt hatte.

Dumpf hört sie Schritte, und eine leise, eindeutig verrückt klingende Stimme, wie sie fand.

„Ich komme schon, ich komme schon, meine Hübsche!“

Dann ein krankes Gekicher. Licht fällt durch einen Spalt, auf sie, sie zuckt wieder zusammen, da es so hell war. Sie kniff die Augen zusammen, und sah schwach die Gestalt des Mannes, klein, bucklig, mit schütterem grauen Haaren und vielen Falten…

„Ja mein hübsches, ja, ja, ja. Wie geht es dir denn so? Wieder gut? Warst ja ne Menge Arbeit!...“

Er kichert wieder verrückt. Aril erinnert sich. Ihre Hand fährt unter ihre Brüste, kein Stich, gar nichts, sie setzt sich auf: „Wie geht das, ich müsste tot sein!“

„Du warst tot, meine Hübsche!“, sagt der Alte mit einem irren Grinsen, „Aber ich habe dich zurückgeholt, und… verbessert!“, wieder das kranke Gekicher.

Nun erst fällt Aril auf, dass sie nackt ist, und sie bedeckt sich mit der linken Hand ihre Scham, „Ver…bessert?“

Das triumphale Lächeln machte Aril angst, doch sie beherrschte sich. Ihre Krallen waren weg. Ihr wurde Schwindelig. Es wurde schwarz, vor ihren Augen, sie fiel zurück, schlief.

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Sie erwachte wieder, und wieder im Dunklen: „Hey!“ Schnell wurde ihr aufgemacht, und der Mann grinste wieder, „Neugierig, wasse nu so kannst?“ Sie roch seine Erregung, und das erschreckte sie. Sie roch auch sein Blut, metallisch, kühl, köstl… Das dachte sie nicht zu Ende. Es war barbarisch. Er half ihr auf. Sie sah ihn kurz an, dankbar. Sie mochte den Verrückten irgendwie.

„So meine Hübsche, heb diesen Stein an!“, er grinste wieder so. „Wie sollte ich das tun, Herr?“, fragte Aril erstaunt. Da wurde der Blick des Alten wütend, und Aril wollte es wenigstens probieren. Sie ging zu dem Stein, der ihr viel zu schwer erschien. Wie sollte sie… sie packte mit beiden Händen zu, und zog mit aller Kraft.

Es war erschreckend, der Stein kam ihr so leicht vor, sie hob ihn schnell hoch, hatte sie doch nicht damit gerechnet, und der Stein segelte über ihren Kopf in eine Ecke des kleinen Schuppens, und zertrümmerte ein dort aufgehängtes Skelett.

„Gut gemacht, meine Hübsche.“ Lobt sie der Alte. Aril starrte erschrocken auf ihre Hände. Was konnte sie nun alles, wie auch immer er es gemacht hatte.

Sie straffte die Schultern, und drehte sich zu dem Mann um. Blitzschnell flog ihre Hand vor, doch seine Reaktion strafte seine scheinbare Schwäche lügen. Er zog ein Silbernes Amulett und schlug damit nach Arils Fingern, und diese fühlten sich sofort an, als habe sie sie in Feuer gehalten.

Erschrocken wich Aril vor ihm zurück. Er lächelte höhnisch: „Meine Hübsche. Du bist keine dunkle Elfe mehr! Du hast neue Stärken, doch…“ Er grinste diabolisch, „Ich habe dich gerettet, verstehst du? Doch dein Körper ward mit Magie gerettet, die Wunden geschlossen, dein Bewusststein zurückgegeben, als du schon einen Tag tot warst!“

Dann erzählt er ihr lang und breit, was er getan hatte. Er hatte sie gerettet, mit schwarzer Magie. Dann hatte er an ihrem Körper experimentiert, während sie in einer Art Trance war. Mit ihr, und mit Wölfen hatte er experimentiert.

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Silber war ihre Schwäche, das weiß sie nun. Sie öffnet den Deckel des Kastens, in dem sie ruhte, mit brachialer Gewalt, jedoch ohne die eingelassenen Silberstücke zu berühren. Sie lachte auf, freudig. Inzwischen hatte er ihr eine Menge beigebracht. Sie konnte sich in einen Wolf verwandeln, und zurück, wann immer sie es wollte. Nur bei Vollmond, da würde sie immer zum Wolf, hatte er erzählt. Sie war auch stärker geworden, durch die Verwandlung.

„Mein Meisterstück!“, der alte Mann lachte auf. Dann stockte er aber, als er ihr Gesicht sah, „Versuch es nicht! Ich habe dich geschaffen, ohne mich wirst du sterben!“ Er riss die silberne Kette wieder heraus.

Aril gab nach, und sie wurde bestraft, da sie ihn so zornig angesehen hatte.

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‚Er hat unrecht, ich sterbe nicht, wenn er tot ist..’ denkt Aril sich. Sie war sicher, es ist nur ein Bluff. Sie steigt aus dem Kasten, leise, schleicht zum Bett des Alten. Sie schaut ihn an, der kranke Mann wirkt beinahe friedlich. Sie hob die Faust über sein Gesicht… ‚Nein!’ denkt sie, ‚Ich will seine Augen sehen’

Sie reißt seine Decke herunter, und zieht ihm den Silberanhänger ab. Es brannte höllisch, und der Alte erwachte. Schreckensbleich griff er dahin, wo die Kette gehangen hatte. Aril lachte, grinste, hob die Faust. Sie drückt ihn herunter, am Hals, mit einer Kraft, der er nichts entgegen setzen kann. Er Schreit. Sie hebt die Faust, lässt sie Fallen. Ihre geschärften Sinne nehmen alles genau auf, riechen sein Blut aus dem Kopf spritzen, den sie zertrümmert, mit ihrer neu gewonnen Kraft.

Sie geht vom Bett weg, tritt gegen die Tür. Diese zersplittert, und Aril grinste. Stark war sie, doch tot sollte sie eigentlich sein. Sie nimmt ihre Wolfsgestalt an, erst wächst ihr eine Schnauze, ihr Gesicht verformt sich, aus Händen und Füßen werden Pfoten. Sie heult zum Mond. Sie macht sich davon, auf die Jagd. Tötet Rehe, frisst sie, genießt es.

Steht plötzlich vor Dion, und ihre alten Erinnerungen kommen wieder durch. Der Baum. Sie wandelt ihre Gestalt, steht nackt vor dem Tor. Setzt sich an den Baum. Jemand kommt, sieht sie, zeigt auf sie. Sie rennt leise weg, wie sie es als Assassine gelernt hatte. Kommt in einen Laden, stiehlt Kleidung. Verschwindet wieder.

Sie weilt unter den Lebenden. Ein unheimlicher Freudenschrei, der in ein Jaulen zum Mond wird, entfährt ihr. Sie hatte eine zweite Chance!

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[OOC:]Ich wollt schon immer mal nen Werwolf spielen, und fand das einfach zu günstig, um es verstreichen zu lassen *g* [/OOC]