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Eine kleine Zwergengeschichte - Araki - 01.01.2009 Wieder einmal auf Streifzug in den Bergen im Umland Schuttgarts. Die frische Luft hier draußen, der weiße Schnee der am Morgen gefallen war, eine Wohltat. Als sie so den Weg zum nächsten Tal hinabschlenderte, sah sie noch weit entfernt eine Gestalt am Wegesrand. Ein Dwar hier draußen? dachte sie. Sie ging noch ein Stück näher heran, so weit dass sie ihn genauer mustern konnte. Er musste in paar Winter älter sein als Araki, aber nicht viel. Einfache Kleidung trug er, hier und da ein wenig verschlissen, dunkles Haar, dunkle Augen. Genauer konnte sie es aus dieser Entfernung nicht erkennen. Sie beschloss sich näher heran zu wagen und ging direkt auf ihn zu. Er hatte sie nicht bemerkt, auch nicht als sie schon neben ihm stand. Seine volle Konzentration galt dem Erdboden vor ihm, worin er mit Inbrunst mit seinen Händen wühlte. Araki räusperte sich kurz. „Mahal Samryn!“ Ohne aufzublicken antwortete der Dwar langsam „Oh Mahal … Mahal.“ Dann schwieg er wieder und wühlte weiter ungerührt in der Erde … ich weiß dass sie hier sind … murmelte er ohne dass es für Araki einen Sinn ergab. Mit fragendem Gesicht schaute sie auf den Zwerg. Da er sie nicht weiter beachtete kniete sie einfach neben ihm nieder. Mit neugieriger Miene fragte sie ihn schließlich Was suchst Du da? Ich suche nach Arkanthen. Arkanthen? … es sind kleine gelbgoldene Steine. In den Minen findet man ab und an eine Ader. Doch hier „ er hielt kurz inne, lachte in sich hinein „ gibt es eine Ader direkt unter der Erde. Warum schuften, wenn sie hier so einfach abzubauen sind.“ Er wühlte nochmals im Boden, dann hielt er Araki seine flache Hand hin. Neben ein paar Erklumpen lagen die gelben Steine von denen er gesprochen hatte. Doch waren sie eher perlmutartig statt golden. „Sie sind wirklich schön“ dachte sie so bei sich „… schimmernd wie die kalte Wintersonne“ Von seiner Hand hob sich Arakis Blick. Er hatte braune Augen, nicht ganz so dunkel wie die Erde, jedoch wiederum auch wieder nicht so hell wie das Fell eines Rehs. Ihr Blick wanderte weiter zu dem Holzknüppel, der neben dem Zwerg auf dem Boden lag, ihre Stirn kräuselte sich. „Wenn du das eine Waffe nennst wirst du nicht weit kommen“ Sie hob kurz ein wenig den Kopf und nickte. „Meine Mittel sind begrenzt“ entgegnete er knapp, ein wenig mürrisch, wandte sich dann erneut den Steinen im Boden zu. Araki runzelte nochmals die Stirn. Dann kramte sie etwas in ihrer Tasche bis sie einen bestimmten Gegenstand fand, den sie dem grabenden Zwerg unter die Nase hielt. „Bitte nimm diese Kette. Verkaufe sie oder tausche sie gegen eine geeignetere Waffe ein“ Etwas Mitleid schwang wohl in diesen Worten mit. Der Zwerg warf kurz einen Blick darauf. „Nein Danke! Ich besitze besseres!“ Wie vor den Kopf gestoßen stand Araki völlig verdutzt da. Langsam verwandelte sich Erstaunen in Zorn. Sie verschränkte mit mürrischer Miene die Arme vor der Brust. „Wie konnte dieser Kerl es wagen mein Geschenk auf so unverschämte Weise auszuschlagen. Wenn er nur wüsste, dass es noch aus den Tagen meiner Mutter stammt, eines der wenigen Dinge die mir von ihr noch geblieben sind.“ Sie war auch ärgerlich auf sich selbst. „ Ich sollte vorsichtiger sein. Wie kann ich auch etwas wie Dankbarkeit von solch einem dahergelaufenen Zwerg erwarten. Immer noch verärgert drehte sie sich um und stapfte missmutig davon. Plötzlich fing der Zwerg an zu lachen. Araki drehte sich nicht um, für sie klang es wie Hohn, er machte sich auch noch lustig über sie. Demonstrativ stampfte sie weiter durch den Schnee. „So warte doch.“ rief er hinter ihr her. Araki blieb stehen und drehte sich ein wenig um. Was sie sah erstaunte sie! Dieser schmutzige, heruntergekommene Zwerg hielt ein Geschmeide glitzernd und funkelnd in den Händen. Ihrer Meinung nach wirklich schöner als ihr eigenes. Sie drehte sich abrupt und stapfte wieder auf den Zwerg zu. Etwas harscher als sie es wollte sprach sie ihn mit fester Stimme an „Woher hast du das? “ „ich fertige es selbst“ antwortete der Zwerg wie selbstverständlich. In Arakis Gesicht wich der Zorn dem Staunen. Der Zwerg lachte wieder als er ihr Gesicht sah „nun ja ich versuche mich zumindest darin“ Araki blickte immer noch erstaunt auf die Kette und betrachtete sie nun genauer. Sie war einem hellen Metall, welchem wusste sie nicht genau, die einzelnen Glieder waren fein in einander verschlungen, der Verschluss so gefertigt, dass man ihn fast nicht von den Gliedern unterscheiden konnte, an jedem dritten Glied war einer dieser Arkanthen eingeschlossen, nach welchen der Zwerg gerade suchte. „ich arbeite ab und an in einer der Schmieden“ begann er beiläufig „irgendwie muss ich ja versuchen an Gold zu kommen“ Er sah auf den Boden hinunter. „Wie du schon sagst, mit diesem Knüppel da werde ich wirklich nicht weit kommen.“ Er begann einfach zu lachen, es war ansteckend, so erhellte ein breites Grinsen ebenso Arakis Gesicht. Nun war das Eis gebrochen. Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile über allerlei Dinge. Araki fragte wissbegierig, wollte alles über die Schmiedekunst, seltene Metalle und edle Steine erfahren. Dann trennten sich ihre Wege wieder. Trotz der herzlichen Unterhaltung hatte Araki ganz vergessen den Zwerg nach seinem Namen zu fragen … Ein Wunsch begann von Arakis Herzen Besitz zu ergreifen. Sie wollte die Schmiedekunst erlernen, um allen Preis. Einige Zeit später beschloss sie sich bei einer der Schmieden Schuttgarts vorzustellen. Sie fasste sich ein Herz und öffnete an einem sonnigem Wintermorgen die Tür zu einer Schmiede, welche an der Stadtmauer der Stadt gelegen war. Sie trat etwas zögerlich ein. Ohrenbetäubender Lärm drang an ihr Ohr, ringsherum war alles fast dunkel, nur in der hinteren Ecke prasselte das Schmiedefeuer. „Mahal Meister“ rief sie so laut sie konnte „ich möchte Schmied werden.“ Der Schmied legte den Hammer beiseite. Ohne sie groß zu beachten, wendete er sich seinem Werkstück zu und legte es für einen Moment ins Feuer, nahm es wieder heraus, um die Temperatur anhand des Aussehens zu Prüfen. Als er es wohl für richtig befand nahm er den Hammer wieder auf und arbeitet weiter. „Name?“ brummte er beiläufig. Araki hatte Mühe ihn durch die Hammerschläge hindurch zu verstehen. „Araki …“ sie rief nochmals lauter „Araki Silberklang“ Der Schmied brummte nur wieder unverständlich. „Hast Du Erfahrung?“ Sie sah einen Moment verlegen zu Boden „Mein Vater brachte mir einige Dinge bei Meister … “ „So dann kommt mit Eurem Vater in einigen Tagen wieder vorbei, damit ich mit ihm sprechen kann“ brummte er wieder in seinen Bart, weiter auf dem Werkstück herumhauend. Sie musste schlucken, ihr wurde bang. „Mein Vater … er starb vor einiger Zeit“ Dann doch mit festerer Stimme antwortete sie dann „ich spreche somit für mich selbst.“ Endlich legte der Schmied sein Werk zu Seite, blickte zur Tür und musterte Araki von oben bis unten. Er sagte kein Wort. Dann nahm er sein Werkstück, prüfte es erneut und tauchte es zischend in einen Wassereimer. „Komm morgen früh wieder zu mir. Dann werde ich entscheiden ob ich Dich für geeignet erachte.“ Niedergeschlagen wandte sich Araki um und schloss die Tür hinter sich. Am nächsten Morgen betrat eine unausgeschlafene Araki die Schmiede. Sie blieb auf der Schwelle stehen, sie wusste nicht recht wie sie sich verhalten sollten. Der Schmied sah sie kurz an, nickte ihr kurz zum Gruße zu, dann erteilte er forsch seine Anweisungen. „Dort hinten in der Ecke findest Du Werkzeug, prüfe es und wähle mit welchem Du arbeiten wirst. Da Wasserbecken, die Essen, den Amboss solltest Du kennen, wenn nicht bist Du fehl am Platz, dort Holz zum schüren.“ Er deute mit seinen großen Händen auf einen Stapel Metall. „da die Eisenstücken, deine erste Aufgabe. Wähle zwischen gutem und schlechtem, und sieh zu dass dir keine Fehler unterlaufen!“ fügte er mit Nachdruck an. So begannen Arakis Lehrjahre zum Schmied in der großen Stadt Schuttgart. Einige Jahre später sagte der Schmied eines Tages zu ihr „Es ist so weit Deine Lehrjahre sind vorüber. Du hast nun alle grundlegenden Dinge des Schmiedehandwerkes erlernt, nun gilt es eine letzte Prüfung zu erfüllen die ich Dir auferlegen werde Mädchen.“ Er sah sie dabei fast mit väterlichem Blick an, hob die buschigen Augenbrauen dabei. Araki nickte wortlos. Der Schmied trug ihr mit feierlichen Worten die Aufgabe auf, die getan werden musste, um ihr Ausbildung endlich abzuschließen. So zog sie los, die Dinge zu erfüllen, die ihr aufgetragen wurden. Doch sie scheiterte … einmal … auch ein zweites Mal … Völlig entmutigt ließ sie sich auf die Treppen vor der Stadt sinken, und legte den Kopf in die Hände. Sie biss sich auf die Lippen und dachte darüber nach wie sie es nur schaffen sollte. „Die Mithril Mine, diese verfluchte Mine, wie soll ich nur da bin tief in die Stollen gelangen um das gewünschte Erz zu beschaffen.“ Sie seufzte und schloss die Augen. Sie bemerkte den zweiten Zwerg nicht, der die Treppen hinab stieg, so vertieft war sie in Gedanken. Er ließ sich ein Stück weit ebenfalls auf den Treppen nieder und biss herzhaft in einen Apfel. Von dem Geräusch aus den Gedanken gerissen, sah sie seitlich zu ihm hinuber. Noch schmatzend sprach er „warum so ein verzagtes Gesicht?“ Araki wandte den Blick wieder den Stufen der Treppe zu. „Ein Auftrag meines Meisters“ begann sie langsam, dann etwas fester „er sendet mich in die tiefen Stollen der Mithril Miene um für ihn einige Materialien zu besorgen“ ein kurzes Stocken, dann sprach sie mit leiser Stimme weiter „doch es ist mir nicht möglich, ich schaffe es einfach nicht.“ Sie legte die Stirn gegen die verschränkten Arme auf ihren Knien. Der Zwerg biss noch einmal kräftig in den Apfel „Mithril Mine … so so“ dann fing er mit vollem Mund an zu lachen „Mein Meister erteilte mir einen ganz ähnlichen Auftrag“ „Es wird Zeit das ich sehe was dieses Ding hier fertig bringt …“ Araki sah wieder hinüber. Der Zwerg hielt eine einfache doch robuste Axt in den Händen. Ihre Blätter blinkten kurz in der Sonne, als er sie ein wenig hin und her drehte. „Ist schon besser als so ein Holzknüppel … findest du nicht?“ Darauf hin stand der Zwerg auf, warf den Rest des Apfel über die Schulter, wischte schnell seine Hand, welche vom Saft des Apfels etwas klebte an seinem Hemd ab und reichte sie dann Araki. „Ona“ sagte er knapp und bündig. Araki sah zu ihm hoch, dann nahm sie seine Hand mit festem Griff und zog sich daran hoch. Als sie auf Augenhöhe vor ihm stand entgegnete sie ebenso kurz „Araki“ Er sah Araki mit schelmischen Blick an „Nun komm auf zu den Minen, lass uns Goblins jagen!“ So zogen sie los. Zwei junge Zwerge auf den Weg zu den Minen, um eine Aufgabe zu erfüllen, die ihr weiters Leben bestimmen sollte. Sie kämpften Seite an Seite bis tief in den Gänge und Schächte, besiegten allerlei Goblins und anderes Getier, welches in der Dunkelheit der Mine lauerte, gaben sich gegenseitig Rückendeckung, falls es erforderlich wurde. Ona war leichter gerüstet als Araki, wählte mit Bedacht seine Schläge, die er gegen die Kreaturen führen musste. Araki schaute oft zu ihm hinüber und fing an zu staunen. Sie selber war bei weitem nicht so behände, sie vertraute auf ihre schwere Rüstung, die sie zwar schwerfälliger machte, so aber doch etwas mehr wegstecken konnte, wohl eher musste. Mit kräftigen Schlägen ging sie gegen die Angreifer vor. Gemeinsam schickten sie alles in den Tod, was sich ihnen in den Weg stellte. Blutverschmiert und etwas außer Atem fanden sie die Ader tief in der Mine, wo sie das seltene Metall bekommen konnten, welches sie für ihren Auftrag brauchten. Beide hatten somit ihre Prüfung bestanden. Beide schlugen erfolgreich den Weg des Schmiedes ein. Beide arbeiteten und kämpften zusammen. Schlugen oft gemeinsam Schlachten, gingen jagen oder auf die Suche nach seltenen Materialien für ihre Werke. Beide Zwerge verband Freundschaft. So vergingen die Jahre und so blieb es bis heute. Etwa 90 Jahre später … Ein laues Lüftchen wehte durch die Stadt, als Araki durch Rune ging. Ihre helle Rüstung schimmerte in der Sonne, die silberne Axt war quer über ihren Rücken gebunden. Eine ihrer roten Haarsträhnen flatterte im Wind, nahm ihr hin und wieder etwas die Sicht. Mit einer Handbewegung strich sie sie hinter ihr Ohr. Dann sah sie sich um. Sie suchte einen Mann. Sie sah den Gesuchten und ging auf ihn. Sie verzog ein wenig das Gesicht, als sie sah dass bereits ein Zwerg mit dem Mann sprach. Er trug eine dunkle stählerne Rüstung, sein langer brauner Bart, auch seine Haare wehten im Wind. Eine doppelschneidige Axt hing an seinem Waffenrock. Er gestikulierte mit seinen Händen als er mit dem Mann sprach. Zum Schluss ließ er die Arme sinken, neigte den Kopf gen Boden und ging ein Stück Richtung Stadtmauer. Er sah in die Ferne, den Blick auf die Landschaft gerichtet. Langsam ging sie auf den Zwerg zu, lies jedoch den Mann, den sie gesucht hatte zu ihrer Linken liegen. Er bemerkte nicht wie sie sich ihm näherte, auch nicht als sie bereits neben ihm stand. Sie legte die rechte Hand auf seine linke Schulter. „Maestro?“ fragte sie aufmunternd lächelnd. Der Zwerg wandte sich von der Landschaft ab, und drehte sich zu ihr um. „Maestro!“ antwortete Ona, der über das ganze Gesicht strahlte. Araki Arakis Gedanken Schmied aus Schuttgart Ona ((OOC: Die kleine Geschichte ist für alle (IG) Freunde, die meine kleine Zwergin bis jetzt begleitet haben. Allen voran Ona (wurde Zeit dass ich es endlich geschafft habe unsere Geschichte zu schreiben) und Nardin, sowie meinem Clan den Dornars de Delves, denen ich viel eher hätte beitreten sollen, und allen anderen die sich angesprochen fühlen! )) |