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Eine Kamael auf Abwegen - Druckversion

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Eine Kamael auf Abwegen - Gaoth - 24.07.2012

Erstellt für Etayne. Ich bin gespannt.


- Etayne - 24.07.2012

Vor nicht all zu langer Zeit in Kam’ha, die Grenzen zur
alten Welt waren offen und die Kamael strömten aus das neue Land zu erforschen,
beginnt der verwerfliche Lebenswandel der damals 15 jährigen Etayne.


Von je her kämpften Ihre Eltern gegen das niedrig ausgebildete
Sozialverhalten Ihrer Tochter. Während die Eltern und Geschwister von Etayne
stets dem großen Ganzen dienten und militärisch gut bewand waren, lehnte sie
sich gegen alte Traditionen auf. Weder wollte sie militärisch dem Schwarm
dienen, noch lag ihr viel daran sich mit anderen Kamael zusammen einer anderen
Aufgabe zu widmen. All dies bereitete Ihrer Familie zunehmend Schwierigkeiten.


Ein Besuch des Schulaufsehers der Militärakademie war der
Anfang, ein Schreiben eines Leutnants der Höhepunkt der Sorgen. Aufgrund der
vielen Schwierigkeiten dachte man sogar darüber nach, Etayne nicht auf das
Internat zu schicken um sie in den Künsten der Armbrust zu unterrichten,
sondern sie einfach aus dem Schwarm auszusondieren und sich selbst zu
überlassen.

Doch so sollte es nicht kommen.

Zwei Monate vor Beginn der Ausbildung wurden Ihre Eltern auf
eine Mission geschickt, gemeinsam mit vielen anderen die neue Welt zu
erforschen. Kurzerhand entschloss sich Etayne diesen Umstand zu nutzen, um auf
eigene Faust das Land zu verlassen und selber zu entdecken was außerhalb der
Gemeinschaft der Kamael auf sie wartete. Als „blinder Passagier“ trat sie die
Reise an, neugierig und gespannt. Angst kannte sie zu diesem Zeitpunkt nicht.


Als das Schiff anlegte und die Kamael das neue Land betraten
um kurz danach auf die Orks zu treffen, verlies auch Etayne das Schiff. Auf
eigene Faust schlich sie sich, entgegen der Richtung die die anderen Kamael
einschlugen, davon. Sie hatte nichts bei sich außer der Kleidung die sie am Leib
trug und einem Säckchen mit Geld, einer Währung die in diesem Teil des Landes
unbekannt und somit wertlos war.


Lautlos streifte die junge Kamael durch den düsteren Wald.
Während andere Kamael regelmäßig die Militärschule besuchten und das kämpfen
mit verschiedenen Waffen lernten, übte Etayne schon seit ihrem achten
Lebensjahr die Künste des waffenlosen Kampfes bei einem alten Gelehrten. Er
brachte ihr allerhand bei, wie das Ausschalten eines Gegners durch Griffe und
Schläge an gezielte Regionen des Körpers. Einfache Kniffe, die selbst starke
Männer für eine kurze Zeit bewegungslos machen können. Tritte, die technisch so
präzise sind, dass man schwere Verletzungen verursachen kann. Außerdem lehrte ihr
der alte Kamael die Kunst des Schleichens, das Nutzen der Umgebung um schnell
und unbemerkt von einem Ort zum anderen zu gelangen.


Damit gut gewappnet für ihre aktuelle Situation gelang es
der jungen Kamael in der Nacht unbemerkt im Wald zu verschwinden. Das änderte
sich bei Dämmerung. Zum ersten Mal sah sie die Sonne aufgehen. Ein grelles
Licht, das ihr in den Augen brannte. Sie bekam es mit der Angst zu tun und
suchte nach einem Versteck. Immer wieder versuchte sie mit Blinzeln sich zu
orientieren, doch es würde noch Tage dauern, ehe ihre Augen sich auf dieses
Ausmaß an Helligkeit eingestellt haben werden. Diese Begebenheit brachte es mit
sich, dass Etayne die erste Zeit nur nachts reisen konnte. Am Tage dienten
Höhlen und hohle Bäume als Versteck. Weiterhin war es schwierig an Nahrung zu
kommen. Irgendwo in der Wildnis in dem kargen Land der Orks war es nicht
einfach irgendetwas Essbares zu finden.


Außerdem ist es nicht sehr leicht ein fliehendes Tier ohne
Waffen zu erlegen. So bleib es nicht aus, dass Etayne sich immer wieder in die
Nähe der Zivilisation der fremden Völker wagte um sich Proviant zu stehlen.
Anfangs nur etwas, um über den Tag zu kommen, später dann mehr und mit Auswahl.
Die junge Kamael wurde einfallsreicher und dreister. Immer wieder besuchte sie
des Nachts die Dörfer der Orks und nahm mit, was sie brauchte oder ihr einfach
gefiel. Zwar wurde der Diebstahl stets bemerkt, doch hatte nie jemand etwas
gesehen oder konnte Spuren eines Einbruchs finden.


Eines Tages jedoch, es gab seit längerer Zeit kein Fluss
oder Bach, an dem Etayne hätte trinken können, nahm sie bei ihrem nächtlichen
Diebeszug einen Krug Bier zu sich. Verwundert über den üblen Geschmack des
Getränks, trieb der Durst es doch in ihre Kehle. Zum ersten Mal in ihrem Leben
war sie der Wirkung von Alkohol ausgesetzt. Sie hatte fast einen Liter des
starken Biers der Orks getrunken und wurde von Minute zu Minute betrunkener. Am
Ende legte sie sich einfach irgendwo hin und schlief unruhig ein.


Am nächsten Morgen bemerkte Etayne die Kopfschmerzen nicht.
Viel mehr schmerzte der Bauch, als hätte ihr jemand dagegen getreten. Sie
öffnete die Augen und erstarrte vor Schreck. Vor ihr standen 5 Orks, wohl drei
Männer und zwei Frauen. Die Laute die sie von sich gaben waren keinesfalls
freundlich. Das lag wahrscheinlich daran, dass sie den Lederbeutel der Kamael
in den Händen hielten, der neben etwas essbaren auch Schmuck der Orks
beinhaltete. Während 4 Orks zu diskutieren schienen, hielt einer sein großes
Schwert auf die Brust der jungen Ausreißerin, um ihr nicht die Chance einer
Flucht zu lassen.


Minuten vergingen und fühlten sich an wie Stunden. Dann
schienen die Orks einen Entschluss gefasst zu haben. Während der eine das
Schwert zur Seite nahm, trat der andere sie so, dass sie auf den Bauch rollte.
Anschließend band man ihr Hände und Füße zusammen und schaffte sie aus der
Hütte. Etayne lies alles über sich ergehen. Ihre Gedanken rasten auf der Suche
nach einer Lösung für diese Situation, drehten sich aber im Kreis und fanden
keinen Ausweg.


Indes wurde sie unsanft auf den Boden geschmissen. Es schien
sich um den Platz im Dorfmittelpunkt zu handeln. Viele kleine Hütten standen
ringsum und umschlossen diesen Ort kreisförmig. Genau neben der Kamael fand
sich eine große Feuerstelle wieder, an der wohl abends Tiere gemeinschaftlich
gebraten und verzerrt wurden. Einige bleiche Knochen ragten aus der Asche
heraus und zeugten von der häufigen Nutzung dieser Stelle.


Nun trat ein stämmiger Ork zu der Gruppe. Er trug einen
Baumstumpf in den Händen und über den Rücken geschnallt eine riesig wirkende Axt.
Jemand löste die Fesseln der Gefangenen und zerrte Ihren rechten Arm über den
Baumstumpf, so dass der Arm komplett auflag. Mit einem Grinsen löste der
stämmige Ork nun die Axt und legte diese kurz über den Arm der Kamael, so als
müsse er Maß nehmen. Grunzende Laute bedeuteten Ihm, dass die umstehenden Orks
ihren Spaß an diesem Geschehen hatten.


Etayne blieb nun keine andere Wahl. Wollte sie nicht verstümmelt werden, musste
sie jetzt alles auf eine Karte setzen. Da die Fesseln ursprünglich miteinander
verbunden waren und samt der Fessel der rechten Hand gelöst wurden, stand nur
noch der Ork der Ihre rechte Hand auf den Stumpf hielt zwischen ihr und der
Freiheit. Um ihn zu überlisten zog sie erst in ihre Richtung, so dass der Ork
Kraft in die entgegen gesetzte Richtung aufbringen musste. Nun hob der
Scharfrichter die Axt wieder an, wohl um der Kamael den Arm abzuschlagen. In
diesem Moment sprang Etayne nach vorne, genau auf den Ork zu, der ihren Arm
hielt. Kräftig mit dem Flügel schlagend und mit einem eher ungezielten Tritt
gegen ihren Peiniger konnte sie sich aus dem Griff befreien. Ein kurzer Sprint
weg von der Gruppe und ein Schlängellauf an den Hütten der Orks vorbei brachten
sie außer Reichweite etwaiger Waffen und verhalfen ihr zurück in die Freiheit.
Zwar waren die Orks weit stärker als sie, doch in Schnelligkeit und Wendigkeit
konnten sie sich nicht mit einer Kamael messen.


- Etayne - 24.07.2012

Ihre Ausflüge zu den Siedlungen der Orks wurden seltener.
Außerdem nahm sie nur noch feste Nahrung mit sich und versuchte sich auf solche
zu beschränken, die sie schon kannte. Das Abenteuer mit dem Alkohol und der
nahe Tod hatten ihr großen Respekt vor den Grünen eingeschärft.


Ihre Reise setzte sich ohne weitere Komplikationen fort und
endete in der großen Handelsstadt Giran. Anfänglich erkundete Etaine die Stadt
des Nachts in dem sie von Schatten zu Schatten glitt, unbemerkt und im Schutz
der Dunkelheit. Orks und Menschen hatte die Kamael auf ihrem Weg schon gesehen.
In Giran allerdings gab es noch helle und dunkle Elfen, sowie kleinwüchsige
Menschen. Sie hielt sich in der ersten Zeit von den anderen Völkern fern. In
trockenen Nächten schlief sie auf den Dächern einiger Häuser, wenn es regnete
suchte sie Schutz unter einer Brücke. Alles was sie zum Leben brauchte besorgte
sie sich auf die eine oder andere Weise. Meistens durch einen Einbruch in das
offene Fenster eines Hauses, manchmal nahm sie auch betrunkenen das letzte Geld
ab.


Längst waren Kamael in Giran keine Seltenheit mehr. Schon
vor Etaynes Eintreffen erreichten andere ihrer Rasse diese Stadt und nahmen
teildiplomatische Verhandlungen mit den Einwohnern auf. So konnte sich Etayne
auch tagsüber recht frei bewegen.


Ihr Treiben blieb allerdings nicht auf Dauer unbemerkt.
Nicht die ehrbaren Bewohner der Stadt bemerkten, wer sie um ein paar Dinge
erleichterte, sondern die Schatten Girans, die Räuber, Diebe und Meuchelmörder
beobachteten den Eindringling der in ihrem Gebiet wilderte. In einer dunklen
Gasse stellte man die Kamael dann. Beim ersten Treffen war es nur ein einzelner
schmächtiger Typ in zerrissenen Sachen und mit einer starken Alkoholfahne. Mit
einem Dolch in der Hand trat er auf Etayne zu.

„Hey Püppchen, du hältst dich nicht an die ungeschriebenen
Gesetze unserer Gemeinschaft und das gefällt mir nicht!“

begann er das Gespräch. Seine ganze Haltung war geprägt von Überheblichkeit und
Selbstüberschätzung. Die schlanke Kamael schien er wohl eher als Opfer
anzusehen, nicht als Gefahr.

„Verzieh dich!“
war die kühle Antwort, gesprochen mit einem recht starken Akzent der Kamael.

„Du solltest nicht so mit mir reden Puppe, sonst muss ich
dein schönes Gesicht mit meinem Werkzeug hier bearbeiten“

meint er darauf hin grinsend.


„Du hast jetzt die Möglichkeit zu laufen. Dann werde ich
dich jagen und töten. Oder du bleibst und stirbst schnell.“


wiederum kühl ausihrem Mund. Das Rot ihrer Augen scheint mehr heraus zu stechen,
ihre Haltung wird gespannter.

Der Wegelagerer machte nun den letzten Fehler seines Lebens.
Sein Angriff kam vorhersehbar und war ohne jede technische Finesse. Mit dem
Dolch voraus rannte er auf die Kamael zu, welche bewegungslos verharrte. Kurz
bevor er sie erreichte begann sie eine Drehung zur Seite, so dass seine Waffe
sie verfehlen musste. Ein spielerisch wirkender Schlag gegen den Kehlkopf des
Angreifers und einen Tritt in dessen Rücken, nachdem er sie passierte, reichten
um ihn komplett außer Gefecht zu setzen. Langsam ging sie auf den Mann zu, der
jetzt röchelnd am Boden lag. Sie drehte ihn mit einem Tritt unsanft auf den
Rücken, hockte sich auf ihn und flüsterte sanft zu ihm.

„Dein Tod heißt Etayne“

Dann nahm sie den Dolch des bewegungslosen Angreifers und
schob ihm diesen langsam zwischen die Rippen. Dabei beobachtete sie sein
Gesicht. Seine Augen weiteten sich in Todesangst, der Körper wollte sich aufbäumen
doch dann war alles vorbei. Die Augen verloren ihren lebendigen Glanz und die
Glieder erschlafften. Die Seele verließ den Körper um sich mit den Seelen aller
Verstorbenen in Ewigkeit zu vereinen. Dies jedoch wusste die Kamael zu
vereiteln. Anstatt die Seele ihren Frieden finden zu lassen, nahm Etayne diese
in sich auf, dabei einen Laut der Zufriedenheit von sich gebend, der animalisch
und befremdend wirkte.

In der folgenden Nacht fand das zweite Treffen statt.
Diesmal waren es allerdings mehrere Wegelagerer. Wahrscheinlich hatten sie vom
Schicksal ihres Kameraden gehört und wollten diesmal auf Nummer sicher gehen.
Etayne willigte ein, einen Teil ihrer Beute an die Gruppe abzutreten. Die Wahl
fiel ihr denkbar leicht, was wohl an den zwei Dolchen am Rücken und dem Messer
am Hals lag.


Seit dem lebt die junge Kamael in Giran und sorgt auf
zwielichtige Weise für ihren Lebensunterhalt. Ab und zu sieht man sie auch
durch die Lande streifen oder trifft sie in Dion oder Gludio an. Je nachdem wie
sie gerade Lust hat oder wo es etwas zu holen gibt. Außerdem sagt man sich,
dass sie wohl Aufträge annehmen würde. Sie macht alles, was ihr einen Vorteil
verschafft, hilft niemandem Bedingungslos und ist in ihren Handlungen wohl ohne
jeden Skrupel.
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Aussehen:


Etayne trägt ihre langen Haare üblicher Weise zum Zopf
gebunden. Meist jedoch löst sich eine große Strähne und verdeckt so einen Teil
ihres, als hübsch zu bezeichnenden, Gesichtes. Da sie auf der Straße lebt ist
ihre Kleidung üblicher Weise dreckig und abgenutzt. Gute Kleidung zeugt davon,
dass diese vor kurzem auf unehrliche Weise den Besitzer gewechselt hat.
Außerdem ist von der weißen Farbe des Flügels nicht viel zu bemerken. Er ist
eher dunkelgrau und die Federn wirken zerzaust.