Imoriath Forum
Neue Wege auf alten Pfaden - Druckversion

+- Imoriath Forum (https://imoriath.com/forum)
+-- Forum: RP-Bereich (https://imoriath.com/forum/forumdisplay.php?fid=90)
+--- Forum: RP Sektion (https://imoriath.com/forum/forumdisplay.php?fid=102)
+---- Forum: Charaktergeschichten (https://imoriath.com/forum/forumdisplay.php?fid=105)
+---- Thema: Neue Wege auf alten Pfaden (/showthread.php?tid=7666)



Neue Wege auf alten Pfaden - laviniela - 26.05.2013

(( zuallererst der Hinweis, daß dies nicht die
Entstehungsgeschichte/Werdegang meines Mainchars Laviniela ist, sondern
quasi die erneute Fortsetzung ihres Weges/Lebens auf dem Imo.... bin
seit 2007 dabei und nun grad frisch von über einem Jahr Abstinenz wieder
online.... we will see what will happen! ^^))

"Regenverhangen
und düster war der Himmel über Aden. Tiefgraue Wolkenberge türmten sich
auf wie eherne Titanen aus längst vergessener zeit, während sie, von
einem stechend kalten Wind getrieben, westwärts über die fast leere
Stadt dahinzogen. Lange würde es nicht mehr dauern, bis die ersten
Schauer auf die Straßen niedergehen würden. Fahles Dämmerlicht wies dem
Tag den Weg ins Vergangene und bereitete dem nun kommenden Abend ein
kalt leuchtendes Willkommen auf der tristen Bühne namens Aden.
Langsam
wendete sie ihren Blick ab von den Wolken, hin zu den hohen, weit
ausladenden herrschaftlichen Häusern, die den äußeren Ring innerhalb der
Stadtmauern säumten. Wie viel Zeit war vergangen seit sie diese Stadt,
dieses Land, ja diese Ebene verlassen hatte? Monate? Jahre?
Beißende
Ungewißheit und ein Hauch von Angst wirbelten durch ihre Gedanken wie
tanzende, trockene Blätter im stechenden Wind als sie ihre Schritte auf
eines der Häuser richtete. Dunkle Fenster schauten, fast toten Augen
gleich, aus der nunmehr verwitterten Fassade des Ordenshauses auf sie
herab, während sie, noch immer steten, jedoch nun etwas zögerlicheren
Schrittes auf das Eingangsportal zusteuerte.
Kein Diener mehr, der
respektvoll nickend die Flügel der nunmehr leicht ramponierten Tür, für
sie aufschloss.... keine umhereilenden Bediensteten mehr, die geschäftig
die Reittiere Ihrer Herren versorgten oder allerlei Dienst- und
Botengänge für die selbigen tätigten... keine Geräusche mehr ,die auf
reges Leben innerhalb des Ordenshauses hinwiesen.... nichts als Stille.
Stille, einzig durchbrochen vom gelegentlichen hohlen Pfeifen des
Windes, wenn wieder eine Böe durch die Straßen fegte.

An der Tür
angekommen, hielt sie inne und fuhr mit den Fingerspitzen ihrer rechten
Hand über das Holz. Sie seufzte, als sich stellenweise der Lack von den
geschnitzten Intarsien der Türen bei ihrer Berührung löste.
Gedankenverloren beobachtete sie, wie diese Lacksplitter zu Boden und
somit in den Haufen Laub und Staub, der sich auf der Schwelle bereits
angesammelt hatte, fielen.
Entschlossen atmete sie ein, als sie
,den Kopf erhebend, mit beiden Händen die Torflügel aufdrückte. Mit
knarrenden Geräuschen bewegten sich die lang ungenutzten Scharniere und
die Torflügel ebneten dem dämmrigen Licht den Weg in die Vorhalle des
Ordenshauses.
Feiner grauer Staub, wirbelte, vom plötzlichen Luftsog
emporgehoben, herum und umtanzte die verschiedenen, mit Laken
abgedeckten Möbelstücke im Raum. Während der Staub sich wieder legte,
lenkte sie ihre Schritte durch den Raum und bedachte ihr Umfeld mit
traurig prüfendem Blick. Fast schien es ihr, als hätte sie ganz tief im
inneren gehofft, hinter der toten Fassade des Ordenshauses doch alles
wie gewohnt vorzufinden... erfüllt mit Leben und umringt von den
ihrigen. Sie schalt sich einen Narren, als sie, den kopf schüttelnd,
ihren Weg fortsetzte in Richtung des Versammlungsraumes. Es war gefühlt
Äonen lang her, seit sie diesen Weg das letzte mal ging, und nun hoffte
sie, daß dies doch nicht alles lang vorbei und fast schon unwirklich
weit weg wäre? Lächerlich!
Am anderen Endes des Raumes blieb sie vor
einer weiteren Tür stehen und zog einen großen, mit einem stilisierten
Stern verzierten, Schlüssel aus einer ihrer Taschen hervor. Sacht führte
sie diesen in das vor ihr liegende Schloss und mit einem fast
unmerklichen bestätigenden Nicken bekundete sie das Klacken, welches
beim öffnen des Schließmechanismus ertönte.
Sie hielt kurz inne.
Erneut hatte sie Bilder aus lang vergangener Zeit vor Augen. Bilder vom
Ordensmentor, wie er sie wie so oft mit einem scheltenden Blick
bedachte, wenn sie, das Protokoll ausser Acht lassend, einfach in den
Versammlungsraum schritt...... Bilder von ihrer Ordensfürstin, die ob
dieser Verstöße zwar auf ihre bekannt strenge, Dunkelelfische Art eine Augenbraue hob, ihr zeitgleich jedoch sacht grinsend mit einer ihrer feingliedrigen Hände, den Weg zu ihrem Platz wies...
Sie
schloss die Augen bevor sie die Tür öffnete. Bewusst ließ sie ihre
Erinnerungen noch einmal vor ihren Augen ablaufen.... es war so
unendlich lange her.....

Als sich auch in diesem Raum der Staub
wieder gelegt hatte, öffnete sie die Augen und blickte prüfend im Raum
herum. Auch hier war alles mit Laken abgedeckt, fast so als würde das
Haus nur in einer Art Schlaf liegen und die Laken nur als Decken dienen.
Eines dieser Laken hing über einem überlebensgroßen Bild an der
hinteren Wand des Raumes. Rasch lenkte sie ihre Schritte dorthin und zog
vorsichtig das Laken herunter.
"Fürstin Xulpheia, Herrin des Ordo
Perpetorum, Lächeln Adens und Stern im Zwiellicht" .... leise und immer
noch voller Ehrfurcht rezitierte sie die Anrede, als sie auf das zu Tage
gekommende Bildnis ihrer ehemaligen Herrin blickte. "seht ihr? ich bin
zurückgekehrt! Ein verschmitztes Lächeln huschte über ihre zwergischen
Gesichtszüge als sie ihre Haltung straffte, sich umwandte und begann,
Ordnung zu schaffen.

"Besser spät als nie! Ihr werdet schon
sehen.... bald sieht es hier wieder völlig anders aus, so wahr mein
Titel Interpres ist... Interpres der ERBEN des Zwielichts!"


((...to be continued...))