25.09.2007, 12:41
Waadragors Geschichte
Waadragor erblickte das Licht der Welt als der volle Mond rot im Zeichen des Wolfes stand. Es war keine ungewöhnliche Konstellation aber eine die eine Bedeutung hat für die Orks, sie wissen wer in dieser Zeit geboren schlägt oft den Pfad der Geister ein.
Und diese Vorhersage traf auch auf Waadragor zu. Schon bevor er richtig laufen konnte erkrabbelte er sich viel seiner Umgebung und oft wurde er seiner Familie von anderen Mitgliedern des Stammes wiedergebracht die ihn irgendwo aufgelesen hatte. Größer geworden konnte er seinen Erkundungen noch erweitern, da waren Bäume zu erklettern, Flüsse zu durchschwimmen und Höhlen zu erforschen. Er und einige andere die in jener Zeit geboren waren dienten dem kleine Stamm als Späher und Kundschafter. Sie lernten die Spuren der Tiere zu lesen und ihnen zu folgen und sie zu jagen indem sie wurden wie sie. Andere bereiteten sich auf die Zeit des Krieges vor die für die Orks Alltag ist, allzu unsicher sind ihre Grenzen und wo es an äusserer Bedrohung fehlt ist immer ein anderen Clan da gegen den es zu kämpfen lohnt.
Doch während sie mit schweren Waffen und Rüstungen übten und auch die Späher begannen ihr Wissen in den Dienst der Kriegsherren zu stellen interessierte sich Waadragor für dieses Treiben immer weniger. Er wusste das in den Krieg ziehen bedeuten würde an einem Ort zu bleiben, und diese Vorstellung gefiel ihm gar nicht. Zu stark war das Blut des Wolfes in jener Zeit in ihm, und so ging er mehr und mehr seinen eigenen Weg... bis er eines Tages bei seiner Rückkehr das Lager des Clans verlassen vorfand. Es war ohnehin kein festes Lager gewesen, als ziehende Nomaden war der Clan eigentlich immer unterwegs, und so war Waadragor auch nicht wirklich überrascht. Für ihn war es ein Zeichen der Götter das es an der Zeit sei seinen eigenen Weg zu gehen und er folgte diesem Zeichen.
Die erste Zeit war jedoch hart. Früher hatte er immer einen Ort gewusst zu dem er zurückkehren hätte können wenn es schlecht stand, doch diese Zeit war vorbei, er wahr auf sich allein gestellt und einige Male sah es aus als würde er an dieser ersten Prüfung scheitern. Doch mit orkischer Zähigkeit und dem unerschütterlichen Willen vor den Göttern zu bestehen mühte er sich weiter und erreichte schliesslich ein kleines befestigtes Lager in den Bergen. Es wurde von Orks bewohnt und irgendetwas sahen sie in ihm den sie nahmen ihn bei sich auf und halfen ihm. Im Gegenzug half er ihnen bei den vielen Problemen die jene karge Landschaft mit sich brachte, und nach und nach wuchs seine Erfahrung. Bald schon hatte er soviel Erfahrung gesammelt das die Kreaturen dieser Gegend für ihn keine Gefahr mehr darstellten, und so wurde er leichtsinnig.
Das hatte fatale Folgen.
Eines Tages gab ihm die Seherin des Stammes eine Schriftrolle die mit einem mächtigen Zauber belegt war. Sie gab Waadragor viele weise Worte mit doch er hörte nicht zu, war mit den Gedanken schon wieder auf der Jagd. Und so kam es das die Rolle eines Tages benutze und damit vor eine schwere Prüfung gestellt wurde. Anders als er nämlich erwartet hatte wurde er nicht in das Lager der Orks zurückgebracht sondern befand sich auf einmal in einer großen Stadt in der allerlei Völker ein und aus gingen. Verwirrt lief er aus der Stadt um herauszufinden wo er sich befand, doch die Landschaft war im völlig fremd und die Kreaturen in ihr allesamt gewaltig und tödlich.
Schliesslich fand Waadragor eine Karte der Ländereien und indem er sie sorgfältig studierte und die Landmarken betrachtete stellte er fest das er weit weit weg von zuhause war. Zuerst erschien ihm das nicht weiter schlimm denn es hatte ihn schon immer in die Ferne gezogen und so beschloss er sich einfach auf den Heimweg zu machen und dabei die Gegend zu erkunden.
Schnell stellte er jedoch fest das die kurze Distanz auf der Karte in Wahrheit gewaltige Strecken darstellte, und das sein Weg ihn durch Gebiete führte in der ihm alles und jeder feindlich gesonnen war. Stets blieb ihm nur sein Heil in der Flucht und meistens liessen seine Feinde auch wieder von ihm ab, Hohn und Spott hinter ihm herrufend. Doch dieses Glück hatte er nicht immer. Er hatte auf der Karte gesehen das er nach Norden musste um zu seiner Heimat zu gelangen, und das sich auf dem Weg ein Gebirge mit einem Pass befand. Was die Karte jedoch nicht zeigte war das große Tor mit dem der Pass geschützt war und das sich für Waadragor, als er mit einer Rotte Verfolger im Schlepptau dort ankam, nicht öffnete.
Eingekesselt stellte er sich dem Kampf der in einem Lidschlag beendet war. Zu schwach war er und seine Feinde zu stark, ein Hieb reichte ihn zu Boden zu schicken, ihm wurde schwarz vor Augen.
Doch hier sollte nicht das Ende sein. Irgendwann wachte er wieder auf, wieder in einer fremden Stadt. Die Menschen jener Stadt hatten ihn gefunden und versorgt und in ihre Stadt gebracht und ihn dann einfach gehen lassen, frei weiter zu ziehen. Waadragor hat diese Hilfe bis heute nicht vergessen, und ihm sollte noch mehr Hilfe wiederfahren. Die Stadt in der er erwachte lag hoch im Norden, jenseits des Passes, und er wähnte sich schon am Ziel seiner langen Reise in die Heimat, doch wieder irrte er sich.
Er verliess die Stadt und eilte den Weg weiter gehn Norden. Bald schon zeichneten sich die Gebirge ab von denen die Ebenen seiner Heimat umschlossen waren und sein Herz schlug höher. Er lief am Fusse der gewaltigen Felsen entlang, auf der Suche nach einem Pass, einem Stollen, einer Schneise, irgendeinem Weg der ihn hinüber bringen sollte.
Aber es gab keinen.
Lange und verbissen suchte er, doch blieben die Felsen für ihn unüberwindlich, seine Heimat unerreichbar. So kehrte er geschlagen und frustriert wieder zurück in die Menschenstadt, sein Mut und die Kraft weiter zu machen waren beinahe aufgebraucht. Es fehlte nicht viel und er hätte einfach aufgegeben. Doch dann erwachte seine Sturheit wieder. Es musste einen Weg geben und er würde ihn finden.
Und so begann er einen anderen Weg zu gehen um seinen Weg zu finden, er beschloss die anderen Reisenden zu fragen. Zuerst war er voller Wiederwillen, er kannte diese ganzen Völker nicht und ihre Bräuche waren ihm völlig fremd, doch er überwand sich und sprach zähneknirschend die vielen Reisenden an die durch die Stadt kamen und fragte sie um Hilfe, und er fand Hilfe.
Schnell erfuhr er die Route die er nehmen musste um wieder zurück zu kommen, doch stellte er mit Schrecken fest das seine Idee über das Gebirge zu gehen ihn genau in die falsche Region getrieben hatte, sein neues Ziel lag weit weit im Süden. Aber welche Wahl blieb ihm? So machte er sich gerade wieder auf den Weg als ein Zwerg zu ihm kam der von seiner Missäre gehört hatte. Zuerst dachte Waadragor der Zwerg wolle ihm den Weg erklären und winkte schon ab, die Route kannte er inzwischen. Doch der Zwerg fragte nur grinsend ob Waadragor wirklich alles zu Fuss gehen wollte und gab ihm einen großen Beutel voller Gold. Während Waadragor noch staunend in den Beutel blickte klopfte ihm der Zwerg, ein alter Veteran in einer schweren Rüstung auf die Schulter und meinte:
"Geh einfach zu den Magiern, dafür ist das Pack da, die bringen dich schnell wieder nach Hause Kleiner."
Dann ging er seines Weges und liess einen erstaunten und dankbaren Ork zurück. Mit diesem Geschenk war es Waadragor möglich sich die Passagen zu leisten die ihn wieder in seine Heimat brachten und dort blieb er dann auch erstmal eine lange Zeit.
---
Diese Zeit liegt nun lange zurück, inzwischen bereits Waadragor das Land von Norden nach Süden und Osten nach Westen und hat dabei schon viel gesehen und viel erlebt.
Doch jene Tage haben ihn so geprägt das er inzwischen einen anderen Blick auf die Welt und ihre Völker bekommen hat, eine Sicht die ihn zwar von seinen Orkbrüdern trennt aber ihn mit einigen anderen verbindet. Für ihn sind nicht einfach die Orks die Guten und alle andren die Bösen. Er hat gelernt das es nicht die Hautfarbe, die Form der Ohren und die Größe sind die entscheiden ob jemand gut oder schlecht ist, ob jemand Ehre hat oder nicht. Es sind die Taten die zählen, und danach beurteilt er inzwischen jene die ihm begegnen.
Und deshalb besteht sein Freundeskreis auch aus einer bunten Sammlung von Rassen.
Da wäre an erster Stelle der Magier Arlin, ein Mensch dem Waadragor schon früh begegnete. Warum genau er ihn interessant fand könnte Waadragor nicht erklären, aber aus irgendeinem Grund verstanden sich die beiden und begannen voneinander zu lernen, über die Weltsicht des anderen, die Art das Leben zu führen und ohne es richtig zu merken wurde aus dem gegenseitigen Interesse eine Freundschaft.
Bei einer der Wanderungen mit Arlin begegnete den beiden der Zwerg Imbrosch der zwar erstaunt war ein solches Gespann zu sehen aber sich dank seiner geschäftstüchtigen Art nicht davon abhalten liess den beiden sein Dienste als Schmied anzubieten. Beide nahmen dankend an und Waadragor, in dem Versuch den grossen Gefallen der ihm einst erwiesen wurde wieder zu vergelten, beschenkte Imbrosch mit der vielen Beute die er inzwischen gefunden hatte. Somit gewann er ohne es zu wissen das Herz des Zwerges denn dieser spürte das hinter den selbstlos gemachten Geschenken mehr steckte als pure Großzügigkeit.
Das seltsame Dreiergespann aus Ork, Mensch und Zwerg reisst von da an oft gemeinsam durch die Lande, immer auf der Suche nach neuen Orten, verborgenem Wissen und Gold. Sie fanden auch von allem reichlich, was oder besser wen sie aber auch fanden war die Zwergin Lucy.
Nun hätte man erwarten können das diese sich am besten mit Imbrosch verstehen würde, doch es war Waadragor den sie ins Herz schloss und dem sie inzwischen auch sehr ans Herz gewachsen ist. Die beiden gehen ihre eigenen Wege, aber wenn sich diese Wege treffen ist die Freude bei beiden gross und ihr Umgang miteinander von einer großen Vertrautheit und Zuneigung geprägt. Waadragor sieht die kleine Lucy fast wie sein eigenes Kind an und hilft ihr deshalb nach Kräfte in dieser Welt zu bestehen.
Aber letzten Endes weis er das alles in den Händen der Götter liegt, wen man findet, wen man verliert und was einem im Leben wiederfährt. Am Ende werden die Götter ihn zu sich rufen und sehen ob er ihre große Prüfung bestanden hat, und Waadragor ist fest entschlossen diese alles entscheidende Prüfung zu bestehen!
---
Viel Zeit ist inwischen ins Land gegangen und aus dem jungen, naiven Ork ist inzwischen ein Veteran unzähliger Schlachten geworden.
Sein Körper ist übersät mit den Narben, doch nicht nur sein Leib trug schwere Wunden davon, auch seine Seele durchlebte helle und dunkle Zeiten.
Er sah Fremde kommen und zu Freunden werden, und Freunde gingen oder wurden zu Feinden, und auch wenn er sich jedesmal Bewusst macht das es alles Teil seiner Prüfung ist so schmerzt es ihn auch noch heute wenn er jemand verliert der ihm teuer ist.
So wie es mit Lucy der Fall ist, der Zwergin mit der er so lange unterwegs war, mit der er durch Dick und Dünn ging und die für ihn wie eine Seelenverwandte war.
Heute ist sie fort, und das schlimmste ist das es kein Streit war der sie entzweite, es war auch kein Feind der sie tötete.
Es gab eine Zeit, an die sich Waadragor nur ungern erinnert, den damals verlies ihn die Kraft sich weiter zu quälen, sich weiter mit all den Wiedrigkeiten des Lebens herum zu schlagen, er gab die Hoffnung auf und wandte sich von allem ab.
So vollkommen zog er sich zurück das niemand ihn mehr finden konnte, für die Welt war er wie tot, verschwunden, und irgendwann in dieser Zeit muss auch etwas mit Lucy geschehen sein.
Denn als Waadragor schliesslich doch wieder zu Kräften kam und nach langer Zeit wieder über den Markt von Giran wanderte fehlte ihm ihr vertrauter Schritt und ihre Stimme.
So begann er zu suchen, landauf, landab, stets waren sie sich irgendwann, irgendwo wieder begegnet, er wollte sie sehen, ihr zeigen das er zurück war...und vor allem wollte er sich entschuldigen für sein wortloses Verschwinden.
Und er sucht noch heute, doch hat er inzwischen die Hoffnung fast aufgegeben ihr noch einmal zu begegnen. Sein Aushang in Giran vergilbt unbeantwortet, und all die Zwerge die er fragte kennen höchstens noch ihren Namen, gesehen hat sie aber niemand, und da er nicht weis wo sie zuletzt war gibt es auch keine Spur die er verfolgen könnte.
Doch nicht nur alte Freunde sind verschollen, auch einige seines Volkes sind inzwischen zu seinen Feinden geworden, der Ausbruch des Krieges zwischen den Menschen und Orks hat Waadragor in die Situation gezwungen das er Seite beziehen muss, und so kam es das einige Orks in Dion für Unruhe sorgen wollten und Waadragor sich auf die Seite der Menschen schlug.
Das hat man ihm nicht vergessen, und er weis das es nur noch eine Frage der Zeit ist bis er mit Thandorak die Waffen kreuzen wird.
Doch inzwischen schreckt ihn dieser Gedanke nicht mehr, das man für seine Ideale manchmal auch kämpfen muss hat er mittlerweile begriffen.
Thandorak mag anderer Meinung sein, aber Waadragor hat auch seinen Stolz und seine Ehre, und wer daran zweifelt erlebt möglicherweise eine unangenehme Überraschung.
Aber es gibt nicht nur Schatten auf seiner Seele, gerade die letzte Zeit hat auch wieder einige Lichtblicke mit sich gebracht.
So hat Waadragor Arlin nach Jahren der Trennung wieder gesehen, und auch wenn der Nekromant noch entrückt und abwesen war so zeigte sich doch das die Bindung der beiden nach wie vor stark ist und Waadragor ist sich sicher das sie bald wieder mehrzusammen unternehmen werden, ein wenig wie in alten Zeiten.
Und schliesslich bringt die neue Zeit auch neue Gesichter, neue Namenund neue Geschichten, und inzwischen gibt es wieder den einen oder anderen der erfreut aufschaut wenn Waadragor den Markt betritt.
So dreht sich das Rad des Lebens wieder weiter und Waadragor ist bereit und neugierig was es ihm noch alles bescheren wird.
Doch neben diesem Schatten der auf seiner Seele liegt gibt es auch zunehmen
Waadragor erblickte das Licht der Welt als der volle Mond rot im Zeichen des Wolfes stand. Es war keine ungewöhnliche Konstellation aber eine die eine Bedeutung hat für die Orks, sie wissen wer in dieser Zeit geboren schlägt oft den Pfad der Geister ein.
Und diese Vorhersage traf auch auf Waadragor zu. Schon bevor er richtig laufen konnte erkrabbelte er sich viel seiner Umgebung und oft wurde er seiner Familie von anderen Mitgliedern des Stammes wiedergebracht die ihn irgendwo aufgelesen hatte. Größer geworden konnte er seinen Erkundungen noch erweitern, da waren Bäume zu erklettern, Flüsse zu durchschwimmen und Höhlen zu erforschen. Er und einige andere die in jener Zeit geboren waren dienten dem kleine Stamm als Späher und Kundschafter. Sie lernten die Spuren der Tiere zu lesen und ihnen zu folgen und sie zu jagen indem sie wurden wie sie. Andere bereiteten sich auf die Zeit des Krieges vor die für die Orks Alltag ist, allzu unsicher sind ihre Grenzen und wo es an äusserer Bedrohung fehlt ist immer ein anderen Clan da gegen den es zu kämpfen lohnt.
Doch während sie mit schweren Waffen und Rüstungen übten und auch die Späher begannen ihr Wissen in den Dienst der Kriegsherren zu stellen interessierte sich Waadragor für dieses Treiben immer weniger. Er wusste das in den Krieg ziehen bedeuten würde an einem Ort zu bleiben, und diese Vorstellung gefiel ihm gar nicht. Zu stark war das Blut des Wolfes in jener Zeit in ihm, und so ging er mehr und mehr seinen eigenen Weg... bis er eines Tages bei seiner Rückkehr das Lager des Clans verlassen vorfand. Es war ohnehin kein festes Lager gewesen, als ziehende Nomaden war der Clan eigentlich immer unterwegs, und so war Waadragor auch nicht wirklich überrascht. Für ihn war es ein Zeichen der Götter das es an der Zeit sei seinen eigenen Weg zu gehen und er folgte diesem Zeichen.
Die erste Zeit war jedoch hart. Früher hatte er immer einen Ort gewusst zu dem er zurückkehren hätte können wenn es schlecht stand, doch diese Zeit war vorbei, er wahr auf sich allein gestellt und einige Male sah es aus als würde er an dieser ersten Prüfung scheitern. Doch mit orkischer Zähigkeit und dem unerschütterlichen Willen vor den Göttern zu bestehen mühte er sich weiter und erreichte schliesslich ein kleines befestigtes Lager in den Bergen. Es wurde von Orks bewohnt und irgendetwas sahen sie in ihm den sie nahmen ihn bei sich auf und halfen ihm. Im Gegenzug half er ihnen bei den vielen Problemen die jene karge Landschaft mit sich brachte, und nach und nach wuchs seine Erfahrung. Bald schon hatte er soviel Erfahrung gesammelt das die Kreaturen dieser Gegend für ihn keine Gefahr mehr darstellten, und so wurde er leichtsinnig.
Das hatte fatale Folgen.
Eines Tages gab ihm die Seherin des Stammes eine Schriftrolle die mit einem mächtigen Zauber belegt war. Sie gab Waadragor viele weise Worte mit doch er hörte nicht zu, war mit den Gedanken schon wieder auf der Jagd. Und so kam es das die Rolle eines Tages benutze und damit vor eine schwere Prüfung gestellt wurde. Anders als er nämlich erwartet hatte wurde er nicht in das Lager der Orks zurückgebracht sondern befand sich auf einmal in einer großen Stadt in der allerlei Völker ein und aus gingen. Verwirrt lief er aus der Stadt um herauszufinden wo er sich befand, doch die Landschaft war im völlig fremd und die Kreaturen in ihr allesamt gewaltig und tödlich.
Schliesslich fand Waadragor eine Karte der Ländereien und indem er sie sorgfältig studierte und die Landmarken betrachtete stellte er fest das er weit weit weg von zuhause war. Zuerst erschien ihm das nicht weiter schlimm denn es hatte ihn schon immer in die Ferne gezogen und so beschloss er sich einfach auf den Heimweg zu machen und dabei die Gegend zu erkunden.
Schnell stellte er jedoch fest das die kurze Distanz auf der Karte in Wahrheit gewaltige Strecken darstellte, und das sein Weg ihn durch Gebiete führte in der ihm alles und jeder feindlich gesonnen war. Stets blieb ihm nur sein Heil in der Flucht und meistens liessen seine Feinde auch wieder von ihm ab, Hohn und Spott hinter ihm herrufend. Doch dieses Glück hatte er nicht immer. Er hatte auf der Karte gesehen das er nach Norden musste um zu seiner Heimat zu gelangen, und das sich auf dem Weg ein Gebirge mit einem Pass befand. Was die Karte jedoch nicht zeigte war das große Tor mit dem der Pass geschützt war und das sich für Waadragor, als er mit einer Rotte Verfolger im Schlepptau dort ankam, nicht öffnete.
Eingekesselt stellte er sich dem Kampf der in einem Lidschlag beendet war. Zu schwach war er und seine Feinde zu stark, ein Hieb reichte ihn zu Boden zu schicken, ihm wurde schwarz vor Augen.
Doch hier sollte nicht das Ende sein. Irgendwann wachte er wieder auf, wieder in einer fremden Stadt. Die Menschen jener Stadt hatten ihn gefunden und versorgt und in ihre Stadt gebracht und ihn dann einfach gehen lassen, frei weiter zu ziehen. Waadragor hat diese Hilfe bis heute nicht vergessen, und ihm sollte noch mehr Hilfe wiederfahren. Die Stadt in der er erwachte lag hoch im Norden, jenseits des Passes, und er wähnte sich schon am Ziel seiner langen Reise in die Heimat, doch wieder irrte er sich.
Er verliess die Stadt und eilte den Weg weiter gehn Norden. Bald schon zeichneten sich die Gebirge ab von denen die Ebenen seiner Heimat umschlossen waren und sein Herz schlug höher. Er lief am Fusse der gewaltigen Felsen entlang, auf der Suche nach einem Pass, einem Stollen, einer Schneise, irgendeinem Weg der ihn hinüber bringen sollte.
Aber es gab keinen.
Lange und verbissen suchte er, doch blieben die Felsen für ihn unüberwindlich, seine Heimat unerreichbar. So kehrte er geschlagen und frustriert wieder zurück in die Menschenstadt, sein Mut und die Kraft weiter zu machen waren beinahe aufgebraucht. Es fehlte nicht viel und er hätte einfach aufgegeben. Doch dann erwachte seine Sturheit wieder. Es musste einen Weg geben und er würde ihn finden.
Und so begann er einen anderen Weg zu gehen um seinen Weg zu finden, er beschloss die anderen Reisenden zu fragen. Zuerst war er voller Wiederwillen, er kannte diese ganzen Völker nicht und ihre Bräuche waren ihm völlig fremd, doch er überwand sich und sprach zähneknirschend die vielen Reisenden an die durch die Stadt kamen und fragte sie um Hilfe, und er fand Hilfe.
Schnell erfuhr er die Route die er nehmen musste um wieder zurück zu kommen, doch stellte er mit Schrecken fest das seine Idee über das Gebirge zu gehen ihn genau in die falsche Region getrieben hatte, sein neues Ziel lag weit weit im Süden. Aber welche Wahl blieb ihm? So machte er sich gerade wieder auf den Weg als ein Zwerg zu ihm kam der von seiner Missäre gehört hatte. Zuerst dachte Waadragor der Zwerg wolle ihm den Weg erklären und winkte schon ab, die Route kannte er inzwischen. Doch der Zwerg fragte nur grinsend ob Waadragor wirklich alles zu Fuss gehen wollte und gab ihm einen großen Beutel voller Gold. Während Waadragor noch staunend in den Beutel blickte klopfte ihm der Zwerg, ein alter Veteran in einer schweren Rüstung auf die Schulter und meinte:
"Geh einfach zu den Magiern, dafür ist das Pack da, die bringen dich schnell wieder nach Hause Kleiner."
Dann ging er seines Weges und liess einen erstaunten und dankbaren Ork zurück. Mit diesem Geschenk war es Waadragor möglich sich die Passagen zu leisten die ihn wieder in seine Heimat brachten und dort blieb er dann auch erstmal eine lange Zeit.
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Diese Zeit liegt nun lange zurück, inzwischen bereits Waadragor das Land von Norden nach Süden und Osten nach Westen und hat dabei schon viel gesehen und viel erlebt.
Doch jene Tage haben ihn so geprägt das er inzwischen einen anderen Blick auf die Welt und ihre Völker bekommen hat, eine Sicht die ihn zwar von seinen Orkbrüdern trennt aber ihn mit einigen anderen verbindet. Für ihn sind nicht einfach die Orks die Guten und alle andren die Bösen. Er hat gelernt das es nicht die Hautfarbe, die Form der Ohren und die Größe sind die entscheiden ob jemand gut oder schlecht ist, ob jemand Ehre hat oder nicht. Es sind die Taten die zählen, und danach beurteilt er inzwischen jene die ihm begegnen.
Und deshalb besteht sein Freundeskreis auch aus einer bunten Sammlung von Rassen.
Da wäre an erster Stelle der Magier Arlin, ein Mensch dem Waadragor schon früh begegnete. Warum genau er ihn interessant fand könnte Waadragor nicht erklären, aber aus irgendeinem Grund verstanden sich die beiden und begannen voneinander zu lernen, über die Weltsicht des anderen, die Art das Leben zu führen und ohne es richtig zu merken wurde aus dem gegenseitigen Interesse eine Freundschaft.
Bei einer der Wanderungen mit Arlin begegnete den beiden der Zwerg Imbrosch der zwar erstaunt war ein solches Gespann zu sehen aber sich dank seiner geschäftstüchtigen Art nicht davon abhalten liess den beiden sein Dienste als Schmied anzubieten. Beide nahmen dankend an und Waadragor, in dem Versuch den grossen Gefallen der ihm einst erwiesen wurde wieder zu vergelten, beschenkte Imbrosch mit der vielen Beute die er inzwischen gefunden hatte. Somit gewann er ohne es zu wissen das Herz des Zwerges denn dieser spürte das hinter den selbstlos gemachten Geschenken mehr steckte als pure Großzügigkeit.
Das seltsame Dreiergespann aus Ork, Mensch und Zwerg reisst von da an oft gemeinsam durch die Lande, immer auf der Suche nach neuen Orten, verborgenem Wissen und Gold. Sie fanden auch von allem reichlich, was oder besser wen sie aber auch fanden war die Zwergin Lucy.
Nun hätte man erwarten können das diese sich am besten mit Imbrosch verstehen würde, doch es war Waadragor den sie ins Herz schloss und dem sie inzwischen auch sehr ans Herz gewachsen ist. Die beiden gehen ihre eigenen Wege, aber wenn sich diese Wege treffen ist die Freude bei beiden gross und ihr Umgang miteinander von einer großen Vertrautheit und Zuneigung geprägt. Waadragor sieht die kleine Lucy fast wie sein eigenes Kind an und hilft ihr deshalb nach Kräfte in dieser Welt zu bestehen.
Aber letzten Endes weis er das alles in den Händen der Götter liegt, wen man findet, wen man verliert und was einem im Leben wiederfährt. Am Ende werden die Götter ihn zu sich rufen und sehen ob er ihre große Prüfung bestanden hat, und Waadragor ist fest entschlossen diese alles entscheidende Prüfung zu bestehen!
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Viel Zeit ist inwischen ins Land gegangen und aus dem jungen, naiven Ork ist inzwischen ein Veteran unzähliger Schlachten geworden.
Sein Körper ist übersät mit den Narben, doch nicht nur sein Leib trug schwere Wunden davon, auch seine Seele durchlebte helle und dunkle Zeiten.
Er sah Fremde kommen und zu Freunden werden, und Freunde gingen oder wurden zu Feinden, und auch wenn er sich jedesmal Bewusst macht das es alles Teil seiner Prüfung ist so schmerzt es ihn auch noch heute wenn er jemand verliert der ihm teuer ist.
So wie es mit Lucy der Fall ist, der Zwergin mit der er so lange unterwegs war, mit der er durch Dick und Dünn ging und die für ihn wie eine Seelenverwandte war.
Heute ist sie fort, und das schlimmste ist das es kein Streit war der sie entzweite, es war auch kein Feind der sie tötete.
Es gab eine Zeit, an die sich Waadragor nur ungern erinnert, den damals verlies ihn die Kraft sich weiter zu quälen, sich weiter mit all den Wiedrigkeiten des Lebens herum zu schlagen, er gab die Hoffnung auf und wandte sich von allem ab.
So vollkommen zog er sich zurück das niemand ihn mehr finden konnte, für die Welt war er wie tot, verschwunden, und irgendwann in dieser Zeit muss auch etwas mit Lucy geschehen sein.
Denn als Waadragor schliesslich doch wieder zu Kräften kam und nach langer Zeit wieder über den Markt von Giran wanderte fehlte ihm ihr vertrauter Schritt und ihre Stimme.
So begann er zu suchen, landauf, landab, stets waren sie sich irgendwann, irgendwo wieder begegnet, er wollte sie sehen, ihr zeigen das er zurück war...und vor allem wollte er sich entschuldigen für sein wortloses Verschwinden.
Und er sucht noch heute, doch hat er inzwischen die Hoffnung fast aufgegeben ihr noch einmal zu begegnen. Sein Aushang in Giran vergilbt unbeantwortet, und all die Zwerge die er fragte kennen höchstens noch ihren Namen, gesehen hat sie aber niemand, und da er nicht weis wo sie zuletzt war gibt es auch keine Spur die er verfolgen könnte.
Doch nicht nur alte Freunde sind verschollen, auch einige seines Volkes sind inzwischen zu seinen Feinden geworden, der Ausbruch des Krieges zwischen den Menschen und Orks hat Waadragor in die Situation gezwungen das er Seite beziehen muss, und so kam es das einige Orks in Dion für Unruhe sorgen wollten und Waadragor sich auf die Seite der Menschen schlug.
Das hat man ihm nicht vergessen, und er weis das es nur noch eine Frage der Zeit ist bis er mit Thandorak die Waffen kreuzen wird.
Doch inzwischen schreckt ihn dieser Gedanke nicht mehr, das man für seine Ideale manchmal auch kämpfen muss hat er mittlerweile begriffen.
Thandorak mag anderer Meinung sein, aber Waadragor hat auch seinen Stolz und seine Ehre, und wer daran zweifelt erlebt möglicherweise eine unangenehme Überraschung.
Aber es gibt nicht nur Schatten auf seiner Seele, gerade die letzte Zeit hat auch wieder einige Lichtblicke mit sich gebracht.
So hat Waadragor Arlin nach Jahren der Trennung wieder gesehen, und auch wenn der Nekromant noch entrückt und abwesen war so zeigte sich doch das die Bindung der beiden nach wie vor stark ist und Waadragor ist sich sicher das sie bald wieder mehrzusammen unternehmen werden, ein wenig wie in alten Zeiten.
Und schliesslich bringt die neue Zeit auch neue Gesichter, neue Namenund neue Geschichten, und inzwischen gibt es wieder den einen oder anderen der erfreut aufschaut wenn Waadragor den Markt betritt.
So dreht sich das Rad des Lebens wieder weiter und Waadragor ist bereit und neugierig was es ihm noch alles bescheren wird.
Doch neben diesem Schatten der auf seiner Seele liegt gibt es auch zunehmen
Hauptcharakter: Waadragor
Nebencharaktere: Noron, Tink, Duruglom, Zazar, Farel
Nebencharaktere: Noron, Tink, Duruglom, Zazar, Farel