29.03.2008, 17:40
Teil 1
Sie saß unter einem der Bäume in Giran und blickte nachdenklich in den grauen Himmel. "Dämonen.." murmelte sie und runzelte die Stirn. Dann seufzte sie. Eine leichte Aufgabe, das hatte sie gedacht. Dennoch... Vielleicht hatte sie die Aufgabe unterschätzt, die Drigania, die Qu'el Faress de Renor'Anon ihr aufgetragen hatte. Nun, eine Drigania de Renor'Anon unterschätzt man nicht- diese leise Ahnung kroch in ihr hoch. Langsam glitt ihr Blick über die Stände. Eine alte Menschenfrau baute gerade einen neuen Stand auf. Ihr langes weisses Harr fiel ihr ins runzlige Gesicht, als sie sich nach einigen, verstaubt aussehenden Büchern bückte und sich mit verzogenem Gesicht wieder aufrichtete. Ihre Hand fasste auf den offensichtlich schmerzenden Rücken. Talimee erhob sich langsam und ging auf den Stand zu. Die Alte rückte die Bücher auf dem notdürftig zusammengehämmerten Tisch zurecht. Als die Dunkle vr ihr stand, wich sie einen Schritt zurück und beäufte sie misstrauisch. Talimee schüttelte den Kopf, ein spöttisches Grinsen auf den Lippen und senkte den Blick auf die Bücher. Sogleich wurde ihr Gesicht wieder ernst und ihre Augen glitten über die alten Lettern. "Magische Geschöpfe... Flüche und Gegenflüche.. Gifte und Tränke... Schutzzauber..." ihre Lippen formten die Titel lautlos. "Viel zu allgemein..." murmelte sie dann lauter. "Verzeiht edle Dunkle..." krächste die Alte. Talimee blickte auf und sah, dass ihr offensichtlich nicht wohl dabei wahr. "Kann ich vielleicht helfen?" Talimee knurrte missmutig: "Sind das alle Bücher, die Ihr habt, Menschenweib?" Die Alte nickte so heftig, dass das weisse Haar flog. Talimee wandte sich langsam ab. Einen weiteren Bücherstand fand sie an jenem Tage nicht auf dem Markt.
Teil 2
"Dämonen?!" Der Bibliothekar blickte Talimee mit einer seltsamen Mischung aus Verblüffung und Schock an. Die Dunkle nickte nur. "Irgendetwas in diese Richtung werdet Ihr doch wohl da haben?" Der Mensch zischte unwirsch. "Teufelszeug! Dämonen!" Dann schien sich etwas in seinem Blick zu verändern, Talimee meinte, zuerst Angst und dann bodenlose Wut in seinen Augen lesen zu können. "Es gibt keine Dämonen, werte Dame." Sein Blick schien der höfflichen Formulierung eine Lüge anheften zu wollen. "Verschwindet! Ihr vergeudet meine Zeit!" Talimee verengte wütend die Augen, wandte sich dann jedoch wortlos ab und verließ die Bibliothek. Es hatte keinen Sinn, sich aufzuregen.
Sie seufzte. Was die Aufgabe anging, trat sie deutlich auf der Stelle, das wurde ihr langsam klar. "Es wird doch ein Buch über Dämonen geben!" murmelte sie leise. "Nun, das gibt es bestimmt..." Die tiefe unbekannte Stimme ließ Talimee herumfahren. Ihre Augen glitten zuerst über den Sprecher, ohne ihn überhaupt als jenen zu identifizieren, erst ein leises, heiseres Lachen seiterseits lenkte ihren Blick zurück. Die Gestalt saß auf den Stufen neben der Tür zur Bibliothek und lachte sie aus zahnlosem Mund an. Ein Mensch, ohne Zweifel, wenn auch ein sehr alter. Er war in Lumpen gehüllt und sein faltiges Gesicht hatte eine merkwürdig graue Färbung unter dem fast haarlosen Kopf. Er sah fast unnormal alt aus. Talimee erkannte neben ihm einen fast ebenso alt aussehenden Magierstab und der flüchtige Gedanke überkam sie, dass er sein Leben mit Hilfe von Magie verlängert hatte. Abermals lachte er heiser, das Lachen wurde aber zu einem kläglichen Husten. Es dauerte etwas, bis er weitersprach: "Die Menschen dieser Stadt haben Angst vor solchen Dingen." Talimee winkte gereizt ab. "Angst? Sie scheinen nicht an Jenes zu glauben, das ihr Auge nicht sofort sehen kann!" Der Alte schüttelte den Kopf, sagte dann leise, jedoc eindringlich: "Es fällt leicht zu verdrängen, wovor man sich fürchtet, findet Ihr nicht?" Sie funkelte ihn wütend an, doch musste sie feststellen, dass er vermutlich Recht hatte. "Nun, als Mitglied eines so ehrwürdigen Hauses solltet Ihr eine bessere Idee haben, an ein solch Buch zu gelangen..." murmelte er spöttisch, den Blick auf das Wappen des Renor'Anon an ihrem Umhang gerichtet. Talimees Augen wurden abermals schmal. "Was faselst du, Rivvil?" knurrte sie ungehalten, doch der Alte zeigte sich nicht im mindesten von ihrer Wut beeindruckt. Er sprach weiter: "Nun, vor langer Zeit diente ich einem Hause der Euren - es ist schon lange her, wisst Ihr, doch damals waren die Yathrins und Yathallars meist die Belesensten... Warum sucht Ihr nicht Hilfe bei einer Solchen?" Talimee knurrte nur leise und wandte sich ab. Mit betont langsamen Schritten ging sie auf das Portal der Stadt zu, das heisere Lachen des Alten noch immer im Ohr. Sie unterdrückte das Verlangen, wütend davon zu stürmen. Er hatte Recht. Und genau das war es, was sie so wütend machte. Ebenso wie die Tatsache, dass sie auf diese Idee nicht selbst gekommen war... "Elender Rivvil..." zischte sie, jedoch mehr aus Reflex. Ihre Gedanken waren bereits weiter: Sie musste die Yathrin Alantha finden.
Teil 3
Wie erwartet fand sie die Yathrin Alantha in den Hallen des Hauses vor. Sie saß im Sessel vor dem wärmenden Kamin, ein Buch in der Hand, und schien so auch schon eine ganze Weile gesessen zu haben. Als Talimee eintrat und die Tür hinter sich ins Schloß zog, hob sie den Kopf. Als Talimee das Buch in ihren Händen sah, musste sie lächeln. "Vendui' ehrenwerte Yathrin Alantha." grüßte sie höfflich, "Habt ihr einen Moment Zeit für mich?" Die Yathrin nickte leicht und wies auf den zweiten Sessel. "Natürlich, so setzt Euch doch." Talimee zog sich den Sessel dichter an den Kamin und ließ sich hineinsinken. alantha blickte sie aufmerksam an. "Nun, ich bin auf der Suche nach einem Buch..." begann sie, "Ein Buch über Dämonen." Die Yathrin nickte verstehend. "Und bisher bekamt Ihr nur zu hören, dass es keine Dämonen gäbe?" Talimee nickte heftig und verzog bei der Erinnerung an ihre bisherigen Versuche das Gesicht. Alantha wirkte amüsiert. Nun, das dachte ich mir..." Nach einer kurzen Pause sprach sie weiter, "Zufällig weiss ich jedoch, wer ein sehr ausführliches Werk zu diesem Thema besitzt." Die Augen Talimees weiteten sich leicht. "Bitte, würdet Ihr es mir borgen?" Alantha schmunzelte. "Nun, es befindet sich nicht in meinem Besitz. Doch eine recht alte Rivvil, Lady Ardelia, hat es in ihrer privaten Bibliothek. Ich denke sie würde es Euch aushändigen.. aber.. nunja, die ist etwas kompliziert." Talimee seufzte schwer. "Mit komplizierten alten Rivvil hatte ich die Tage schon zu tun." Die Yathrin erklärte: "Nun, sie diskutiert sehr gerne. Sie wird mit Euch über das Thema diskutieren wollen." Ein tiefes Seufzen kam über Talimee's Lippen. Über ein Thema diskutieren über das sie noch nichts wusste? Mit einer alten Rivvil? Sie konnte sich besseres vorstellen. Sie würde ihre Schwäche zugeben müssen - dass sie nun mal über das Thema keine Ahnung hatte... "Meine Zeit ist recht knapp bemessen. Dennoch werde ich es wohl oder übel auf mich nehmen müssen." murmelte sie, "Wo finde ich diese Rivvil?" Alantha ließ sich von der Dienerin ein Pergament, eine Feder und Tinte geben, ehe sie antwortete. "In einem kleinen Häuschen im Garten von Aden. Ihr werdet es nicht verfehlen." Dann schrieb sie einige Zeilen auf das Pergament, rollte es zusammen und versiegelte es, ehe sie es Talimee gab. "Gebt ihr dies und sie wird Euch mit Sicherheit an ihre Bücher lassen." Talimee verstaute die Pergamentrolle in ihrem Beutel und nickte ihr dankend zu. "Habt Dank, Yathrin. Ihr habt mich einen großen Schritt weitergebracht."
Teil 4
Der kauzige, alte Gärtner Maurice war gerade eingehend damit beschäftigt, das Unkraut zwischen den Blumen zu entfernen, als ihm die Dunkle auffiel, die still am Gartentor stand und das kleine Haus aus zusammengekniffenen Augen musterte. Sie hätte schon lange so stehen können, er wäre ihm nicht aufgefallen. Schwerfällig erhob er sich aus dem Blumenbeet. "Kann ich etwas für Euch tun, Frollein?" fragte er, etwas argwöhnisch. Ein Blick in ihr Gesicht zeigte, dass auch er ihr erst jetzt auffiel, so vertieft schien sie in der Musterung des Häuschens gewesen zu sein. Etwas irritiert schaute sie ihn an, ehe sie fragte: "Wohnt hier Lady Ardelia?" Er nickte kurz als Antwort - das musste reichen. Sie schien erleichtern. "Ah, gut... murmelte sie und öffnete das Gartentor. Maurice verfolgte ihren Weg zur Haustüre nicht weiter. Blumen brauchten Pflege, das wusste er, und so widmete er sich wieder dem Unkraut, als Talimee einige Male fest an die Tür klopfte.
Ein Butler öffnete ihr und beäugte sie aus unbewegtem, fast steinernem Gesicht. "Sie wünschen?" Die Dunkle schien durch diese, nicht gerade euphorische Begrüßung nicht weiter beeindruckt. "Nun, ich möchte gern mit der Lady Ardelia sprechen. Ist sie da?" Ihre Stimme klang freundlich. Der Butler musterte sie etwas genauer. Dann nickte er und trat etwas beiseite, um sie eintreten zu lassen. "Wen darf ich ankündigen?" Sie trat ins Haus, blieb jedoch neben der Haustür stehen. "Talimee Zil'mur'ss, Inlul de Renor'Anon." Mit einem kurzen Nicken als Reaktion schreitete der Butler durch eine Tür an der Linken des Flures. Es dauerte gerade mal einen Herzschlag, bis er zurück kehrte. "Die Lady ist bereit sie zu empfangen." Talimee trat hinter ihm in den Raum. Die Alte saß in einem gemütlich aussehendem Sessel und sogleich glitten ihre Blicke neugierig über die ihr fremde Dunkle. "Seyd gegrüßt, Lady Ardelia." sprach Talimee freundlich. Die Alte wies mit einer Geste auf einen Sessel, der ihrem gegenüber stand. "Setzt Euch doch." Sie fragte nicht, warum Talimee sie aufsuchte. Die Dunkle ließ sich auf dem Sessel nieder, doch noch immer kam die erwartete Frage nicht. Talimee blickte die Lady Ardelia direkt an. "Nun, ich will frei Kund tun, warum ich hier bin." begann sie. Die Alte blickte sie aus fast geduldigen Augen an. "Ich bin auf der Suche nach einem Buch. Die ehrenwerte Yathrin meines Hauses sagte mir, er würde sich in Eurem Besitz befinden?" Mit diesen Worten griff sie in den Beutel an ihrem Gürtel und zog die Pergamentrolle hervor. Kurz ließ sie sie auf ihrem Schoß liegen, als sie sah, dass der neugierige Blick der Alten das Pergament bereits erfasst hatte. "Um was für ein Buch handelt es sich?" Talimee holte tief Luft, sprach dann recht kurz, während sie ihr die Pergamentrolle reichte: "Nun, es ist ein Werk über Dämone." Obgleich die Augen der Alten auf das Pergament gerichtet waren, dessen Siegel sie entbrach, sah Talimee, wie sie leicht eine Augenbraue anhob. Jedoch schwieg sie und überflog zuerst das Geschriebene. "Soso, die werte Yathrin Alantha schickt Euch zu mir... Natürlich, sie ist die Einzige die weiss, dass ich dieses Buch besitze..." Ehe sie weitersprech, blickte sie Talimee forschend an. "Dürfte ich fragen, wozu Ihr dieses Buch benötigt?" Die Dunkle hatte diese Frage erwartet. "Ich erhielt den Auftrag, etwas über Bannkreise und Gegenzauber herauszu finden und fürchte, ich muss mich in dieses Thema zuerst einmal einlesen." Lady Ardelia nickte verstehend. Dann erhob sie sich, ihrem Alter zum Trotz auffallend schnell und behände. "Dann folgt mir." Talimee folgt ihr zu einer Tür, die geradeweg in den Hügel hinter dem Häuschen zu führen schien. Ardelia murmelte ein paar Worte und die Tür schwang auf und gab einen dunklen Raum preis, der sich in der Tat unter jenem Hügel befand, wie Talimee feststellen musste. Als sie eintraten, glommen an der Decke unzählige magische Kerzen auf und hüllten den Raum in ein beinahe mystisches Licht. Der Blick der Dunklen blieb staunend an der Decke hängen. Der Raum schien klein und abgeschlossen, doch als die Alte über eine Stelle an der Wand strich, leuchtete diese Wand an jener Stelle kurz auf und gab kurz darauf einen weiteren Durchgang preis. Talimee folgte der Alten in den Raum. Wieder glommen Lichter auf. "Hier befinden sich einige Bücher, die für Euch interessant sein könnten." bemerkte Ardelia, sprach dann auffallend leiser weiter, "Ich muss Euch allerdings bitten, niemandem von diesem Raum und diesen Büchern zu erzählen. Sie wären nicht sonderlich begeistert zu erfahren, dass ich solche Bücher horte, anstatt sie den Priestern zu überlassen. Diese würden ihre Existenz nur sofort bestreiten." Talimee nickte und dachte sofort an die Bibliothek, in der sie vor zwei Tagen war. "Natürlich." Lady Ardelia wies mit einer Geste über die Bücher. "Zu jedem dieser Bücher gibt es eine Kopie. Ich möchte Euch bitten nur diese zu benutzen, da die meisten dieser Werke sehr alt und kostbar sind. Die Kopien könnt Ihr jedoch auch mitnehmen, um sie zu studieren." Dann trat sie auf ein grosses und besonders alt ausehendes Buch mit Ledereinband. Eine magische Kuppel umgab es, doch Lady Ardelia griff einfach durch jene hindurch und nahm das Buch an sich. "Und hier ist es, das Buch nach dem Ihr sucht. Mit diesem solltet Ihr anfangen." sprach sie und reichte es Talimee vorsichtig. "Ich kann Euch leider nicht gestatten, es mitzu nehmen. Sollten die Wachen es finden, würden sie Euch in einen Kerker werfen und das Buch verschwinden lassen. Doch Ihr könnt mich aufsuchen, wann immer Ihr wollt, und das Buch studieren." Talimee nickte dankbar. "Ihr seit mir eine sehr große Hilfe..." murmelte sie. Lady Ardelia nickte leicht. "Nun kommt. Bestimmt wollt Ihr bei etwas Tee und Gebäck einen ersten Blick in das Buch werfen!"
Teil 5
Das Wort "Dämon" stammt vom griechischen Wort ´±¯¼É½ ab, das wohl ursprünglich für den Geist der Abgeschiedenen oder umgekehrt den abgeschiedenen Geist der Verstorbenen stand, wobei insoweit eine positive Bedeutung im Vordergrund gestanden zu haben scheint, solange die Sage von Bedeutung war, in der die Seelen der Menschen des goldenen Zeitalters ´±¯¼¿½µÂ genannt wurden, die dabei "eine Mittelstufe zwischen Göttern und Menschen, eine zweite Klasse niederer Götter" darstellten. Das Wort ´±¯¼É½ wiederum steht in Verbindung mit dem griechischen Wort ´±¹¼Ì½¹¿½ in der Bedeutung des „Schicksals“ oder „Gewissens”, das den Menschen jederzeit unsichtbar begleitet. Es gibt die Einschätzung, dass erst im Lauf des Mittelalters der Begriff "Dämon" mit unangenehmen Vorstellungen verbunden worden sei und damit eine Verschiebung ins Negative erhalten habe.
Talimee seufzte auf. Es war bereits spät am Abend, und dunkle Ringe lagen unter den Augen der Dunklen. Die Bücher, die vor ihr lagen waren allesamt sehr dick, die Sprache teilweise kompliziert. Oft jedoch auch darum schwer zu lesen, weil die Sprache veraltet war. Das versprach eine lange Nacht zu werden... Talimee seufzte abermals und setzte sich etwas bequemer in den alten Sessel in den Hallen des Hauses. Die nächsten Seiten über die Geschichte der Dämonen überflog sie, bis sie zu einer Auflistung von verschiedenen Dämonen kam.
Abaasy, Abaddon, Abigor, Achchazu, Schiyalatopa, Abraxas, Adramelech, Adze, Aello, Aeshma, Afagddu, Afanc, Agdistis, Aguares, Ahriman, Ahuizotl, Aita.... Talimee verstummte, als sie sah, dass sie die verschiedenen Dämonenarten gerade erst zum Viertel durchgangen war - beim Anfangsbuchstaben "A". Theathralisch blickte sie gen der Sterne, die sie durch das kleine Fenster sehen konnte. Da hatte sie sich ja etwas eingebrockt... "Welche könnte man ausschließen...?" überlegte sie, blickte auf die kleinen Karten, die neben der jeweiligen Beschreibung prangten. Kurz runzelte sie die Stirne, ehe sie ein Blatt Pergament und eine Gänsefeder nahm, welches scheinbar über dem Kamin vergessen worden war. Sie tunkte die Feder in die dunkelrote Tinte im Fässchen und begann dann, die Liste abermals, dieses Mal jedoch systematisch, durchzu gehen. Bei einigen Dämonen verharrte sie kurz und notierte sich den Namen des Geschöpfes, sowie seine Eigenschaften. Es dauerte sehr lange, ehe sie endlich das Buch zu schlug und auf ihre Notizen blickte. Langsam und gründlich überflog sie jene:
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Basilist - Dämonisches Tierwesen mit dem Oberkörper eines Hahnes und dem Unterleib einer Schlange, dessen Atem, Blick und Biss auf der Stelle töten. Er ist die Verkörperung des Todes. Der Basilist haust in Brunnen, deren Wasser er mit seinem Atem vergiftet.
Lilith - (hebräisch: die Nächtliche) Eine nächtliche Dämonin, die Männer verführt, Schwangere gefährdet und Säuglinge tötet. Besondere Gefahr droht in der Nähe von Ruinen und wüsten Orten, wo sie zusammen mit den Feldgeistern Se'irim ihr Unwesen treibt. In Darstellungen trägt Lilith eine Krone von Mondhörnern und eine Regenbogenkette, zudem ist sie geflügelt.
Lilim - Die Lilim sind die Kinder der Lilith. Sie sind Gestaltwandlerinnen und können sich als Tiere, jedoch auch als schöne Frauen zeigen. Ihre Grausamkeit ist ohne Grenzen. Sie verführen Männer und saugen ihnen das Blut aus.
Medusa - Eine Medusa hat Haare aus Schlangen und lässt mit ihrem Blick einen Jeden zu Stein erstarren.
Nagas - Drachenähnliche Dämonen, oft halb Mensch halb Schlange. Nagas haben positive und negative Aspekte, bei letzteren schaden sie den Mensche in Form von böser Geister.
Pixis - Elfenwesen, die ihre Gestalt je nach Belieben vergrößern und verkleinern können. Pixies haben auffallend grüne, meisst schielende Augen. Ihr Lieblingstrick ist es, Wanderer auf den falschen Weg zu bringen. Manchmal können sie jedoch auch Sterbliche so sehr verwirren, dass sich jene nie mehr erholen, in einer geheimnisvollen Sprache singen und ziellos durch die Gegend wandern. Gegen Pixies kann man sich schützen, in dem man seinen Mantel mit den Innenseiten nach außen trägt.
Succubi - Dämoninnen, die Männer im Schlaf bedrängen und deren Samen stehlen, um damit dämonische Wese zu zeugen. Erscheint meist in Gestalt einer schönen Frau. Ihre männlichen Gegenstücke sind die Incubi.
------> Incubi- Dieser männliche Dämon sucht nachts Frauen auf, um sie zu beglücken. Dabei soll sogar eine Schwangerschaft möglich sein, wenn der Incubus vorher als Succubus den Samen eines Mannes „gestohlen” hatte.
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Talimee ließ frustriert das Pergament sinken. Langsam wurde ihr klar, welche Gedankenfehler ihr unterlaufen waren: Sie wusste nicht, gegen welchen Dämon Drigania kämpfen wollte. Außerdem wusste sie nicht, ob dieser Dämon jemanden eingenommen hatte, oder nur angegriffen, oder ob er - ganz banal - das Wasser in irgendeinem Brunnen vergiftete. Über jede der hunderten Arten gab es unendlich viel Lektüre. "Gegen was kämpfen wir?" murmelte sie halblaut. So kam sie nicht voran, das war sicher. Talimee blickte zum Fenster. Draussen dämmerte bereits der Morgen. Sie kniff die Augen zusammen, als das Fenster vor ihrem Blick zu tanzen und zu glimmen begann. Sie brauchte Schlaf, ganz dringend. Aufseufzend griff sie sich einen weiteren Bogen Pergament und begann eine kurze Notiz an Drigania zu schreiben, die zum Klären der unzähligen Fragen führen sollte, die noch immer vor ihr standen. Mit müden Fingern rollte sie das Pergament zusammen und erhob sich. Ja.. Schlaf würde ihr gut tun.
Teil 6
Schon früh am nächsten Morgen fand sich Talimee in den Hallen des Hauses ein. Sie hatte kaum geschlafen und hatte sehr schlechte Laune. Aida, die Sklavin, drückte ihr förmlich das Pergament in die Hand. "Dies ist von der ehrenwerten Qu'el Faress, Edle." Talimee blickt sie nur an und nahm das Schreiben. Aida knickste verlegen und begab sich an ihren Platz neben der großen Eingangstür. "Wenn Ihr mich braucht..." begann sie, verstummte dann aber, als sie sah, dass Talimee bereits in dem Pergament vertieft war.
Talimee,
Ich war der Meinung Ihr hättet meine Aufgabe an Euch verstanden, doch ich will gerne noch einmal, wie ich hoffe, klarer über die Eurige Aufgabe äußern. Ich bat Euch darum ein Amulett, oder ein Ritual, dass Dämonen fernhält, oder sie verscheucht. Ich sprach nicht von Bessesenheit oder von Angriffen. Wenn Ihr möchtet, könnt Ihr dieses Ritual, oder das Amulett selbst als Angriff werten.
Talimees Augenbraue rückte leicht in die Höhe. "Klar über meine Aufgabe gemacht?" murmelte sie unwirsch und blickte weiterhin aus dunkel unterlaufenen, müden Augen auf das Pergament, "Ihr sagtet lediglich es ginge um ein Mittel gegen dämonische Magie..." Sie verstummte und las weiter...
Solltet Ihr noch irgendwelche explizieten Schwierigkeiten haben, dürft Ihr Euch gerne wieder an mich wenden.
Nur lasst Euch einen Rat geben: Sofern Ihr noch auf der Suche seid, bezieht nicht nur Wissen aus einer Quelle, meine Erfahrungen haben gemacht, dass es die irrsinnigsten und Amüsantesten Anschauungen gibt. Wenn Ihr mit dieser Aufgabe fertig seid, würde ich Euch gerne ein Buch ausleihen, das versucht uns Dunkelelfen als Kinder von Dämonen darzustellen. Natürlich von Menschenhand geschrieben. Ich denke, Ihr werdet es mindestens so amüsant finden wie ich, aber es besitzt keinen inhaltlichen Wert.
Grüße und möge Shilen über Euch wachen,
Qu'el Faress Drigania d'Renor'anon
Talimee seufzte. Wahrscheintlich hatte Drigania Recht. Sie warf einen bitterbösen Blick auf die Bücher, welche noch immer neben dem Kamin lagen und widerstand nur schwerlich dem Impuls, sie in das prasselnde Feuer zu werfen. Bücher allein würden für dieses Rätsel nicht genügen... Kurz griff sie an die Pergamentrolle der nächtlichen Notizen, ließ sie dann jedoch zusammengerollt. Sie musste etwas finden, was all diese Dämonen gemeinsam hatten. "Einen gemeinsamen..." Sie suchte nach dem passenden Wort... "Schwachpunkt..." Und wer kannte diesen besser, als jemand, der schon mit Dämonen zutun gehabt hatte? Sie überlegte. "Es würde schon genügen jemanden zu finden, der mich nicht zum Narren hält, sobald ich das Wort "Dämon" auch nur benutze..." Die Worte waren nur halblaut gesprochen, nicht als habe sie eine Antwort erwartet. Doch sie bekam eine. "Vielleicht ein Priester? Oder ein Shamane?" Talimee blickte Aida einen Moment wütend an, doch dann entspannte sich ihre Mine. Vielleicht war die Idee garnicht einmal so schlecht... Langsam ließ sie Driganias Brief in ihren Beutel fallen. Wie hieß noch jene Priesterin, über die sie einiege Gesprächsfetzen auf dem Markt aufgeschnappt hatte? Sie wusste es nicht. Doch es gab nur einen Ort, dies herauszufinden... Die Dunkle zog den Mantel enger um die Schultern und trat nach draußen. Am Portal murmelte sie: "Nach Giran bitte." Die Rivvil, die vor dem Porttor stand machte eine bedauernde Geste auf die Menschen, die bereits am Portel warteten. "Verzeiht, doch da müsst Ihr noch etwas warten." Talimee blickte über die endlos scheinende Schlange hinweg und stellte sich dann, leise murrend, an ihr Ende. Nichts anderes hatte sie erwartet...
Teil 7
Ganz feiner Nieselregen hüllte Giran fast in eine Art Nebel, als Talimee aus dem Portal trat. Die Dunkle die Kapuze über ihr nachtschwarzes Haar und blickte sich langsam um. Nur wenige Händler hielten tapfer ihre Stellung auf dem Marktplatz. Einige hatten ihre Stände unter einen der Bäume gezogen, andere taten so, als würden sie vom Wetterumschwung kaum etwas merken. Nur ihr düsterer Gesichtsausdruck verriet sie.
Talimee eilte mit hochgezogenen Schultern unter das schützende Vordach der Taverne. Drinnen schien es voll zu sein, denn lautes Gelächter und durch die dicke Holztür gedämpfte Musik drang nach draußen. Ein eiliger Zwerg rempelte sie an und verschwand in der Taverne. Durch die zufallende Tür drang köstilicher Geruch nach warmen Met nach draußen und eine wohlige Kaminwärme. Kurz bevor die Tür ins Schloss fiel, griff Talimee zu und öffnete sie wieder, um einzu treten. Drinnen war es wirklich voll. Die verschiedensten Rassen schienen versammelt, wenn dieses Zusammentreffen auch nur teilweise harmonisch aussah. Die Dunklen schielten böse und geringschätzig zu den Lichten, während einige Orks mit ein paar Zwergen um die Wette tranken. Nah an der Tür standen ein paar Menschen, die sich angeregt unterhielten. Talimee ging an den Thresen und bestellte sich einen Becher Met. Dann trat sie zum Kamin und wärmte ihre klammen Glieder. Obgleich ihr Blick ins prasselnde Feuer gerichtet war, galt ihre Aufmerksamkeit etwas Anderem. Sie hatte das Wort "Bischöfin" vernommen. Ihr rechtes Ohr zuckte einige Millimeter nach hinten, gen der schwatzenden Menschen. Und richtig, wieder fiel das erwartete Wort, dieses Mal in Verbindung mit einem Namen. "Sanna" tonlos schlossen sich ihre Lippen um das Wort, wiederholten es ohne einen Laut, wie um es sich einzuprägen. Sie nickte langsam. Dann stürzte sie den Becher in einem Zug hinunter, wobei sie sich ordentlich die Zunge verbrannte. Talimee stellte den Tonbecher auf die Theke und verließ die Taverne hastig. Sie hatte gefunden, wonach sie gesucht hatte.
Teil 8
Sie hatte den Regen satt. Lange hatte sie vor dem Tempel in Giran gewartet, die unterschiedlichsten Menschen angesprochen, bis sie endlich von einem grimmigen Zwerg eine Antwort erhielt, die ihr weiterhelfen sollte: "Du Dummerchen! Sanna ist eine Bischöfin Indurons! Geh nach Aden!" Knurrend wandt Talimee sich ab.
"Haben Sie die Bischöfin Sanne gesehen?" wandte sie sich einige Stunden später an eine der Tempelwachen in Aden. Der Mann schaute sie forschend von oben bis unten an. "Nun, die ist im Tempel..." Talimee erwiederte ein hastiges "Wunderbar" und wollte an ihm vorbei in den Tempel treten, doch die Wache kam ihr zuvor und richtete sich vor ihr auf. "Hiergeblieben! Ihr glaubt doch nicht, dass wir eine Dunkle wie Euch in die heiligen Hallen Indurons vor lassen?!"
"Aber..." setzte sie an, wurde jedoch unterbrochen: "Ihr könnt schön draussen warten." Schwer seufzend zog Talimee die Schultern hoch. Immerhin musste sie nicht lange warten, ehe eine Frau mittleren Alters die Kathedrale verließ. In ihrer Rechten hielt sie einen Priesterstab. Ohna auch nur zu warten, bis sie sie im Schatten der Säulen bemerken konnte, fragte sie leise: "Verzeiht, habt Ihr die Bischöfin Sanna gesehen?" Als sie angesprochen wurde, fuhr die Menschin zusammen, ihr Kopf flog gen Talimee. Jedoch beruhigte sie sich schnell und musterte die Dunkle von oben bis unten. Talimee fielen ihre müden Augen und die dunklen Ringe darunter auf. "Was wollt Ihr von der Bischöfin?" Auch wenn ihre Stimme freundlich war, so schwang doch deutliche Vorsicht darin. "Nun, nur ein paar... Informationen." Die Menschin lächelte. "Mir scheint Euch fehlen wirklich einige Informationen..." Auf Talimees fragenden Blick hin verbeugte sie sich leicht. "Induron zum Gruße. Ihr habt mich gefunden. Sanna Nyander - was kann ich fuer Euch tun?" Talimee bedachte die schadenfroh grinsende Wache mit einem bösen Blick, ehe sie sich wieder Sanna zu wandt: "Talimee Zilv'mur'ss ist mein Name, Inlul de Renor Anon." Ihr Blick fiel wieder zu dem Wachmann. "Und es wäre mir sehr recht, wenn wir diese Unterhaltung woanders fort führen könnten..." Das Grinsen auf dem Gesicht der Wache erlosch.
Sanna führte sie in den Garten der Stadt. Sie setzten sich ins kurz geschnittene Gras und Talimee trug ihre Bitte vor. Sanna hörte ihr zu, den Priesterstab auf dem Schoß ruhend. Man sah ihr deutlich an, dass sie der Dunklen nicht ganz traute. "Ihr müsst verstehen, auch wenn wir denken, dass Wissen jedem zugänglich sein sollte, so gibt es Dinge die zu gefährlich sind, als dass sie in falsche Hände geraten könnten. Es ist nicht in meinem Interesse, einer Beschwörerin bei ihrem Handwerk zu helfen." "Beschwörerin?" Talimee hob eine Augenbraue. "Ihr glaubt doch nicht wirklich..? Ich möchte jene Informationen zum Schutz gegen jene Wesen verwenden, nicht sie beschwören!" "Um jene zu beschwüren, muss man erst einmal wissen zu verhindern, von ihnen dahingerafft zu werden." Talimee seufzte tief. "Könnt Ihr mir helfen?" Sanna hob die Schultern. "Wenn ihr ein Mensch wärt, könntet Ihr euch einfach an die Priesterschaft wenden. Aber dass Ihr eine Dunkle seit, macht die Sache nur noch schwerer..." Talimee war versucht, einfach aufzustehen und zu gehen. Dies hier brachte sie nicht weiter. Doch als sie Sanna anblickte, sah sie, dass jene zu überlegen schien. "Nun, es gab da mal soetwas wie eine alte Sage... Nicht sehr glaubwürdig..." "Erzählt mir jene!" bat Talimee hoffnungsvoll. Sanna griff sich ins Haar, offensichtlich fiel es ihr schwer, sich zu erinnern. Dann nickte sie. "Es geht um einen Gürtel. Man sagt, er seie von Induron selbst gesegnet worden. Ein stolzer Krieger.. ich erinnere mich nicht an seinen Namen... Man sagt, er sei von einem Boten Insurons auf einen gefährlichen Auftrag gesandt worden. Um jenen zu erfüllen gab man ihm diesen Gürtel, der den Träger über die Verderben erhebt. Jedoch nutzte er die Macht des Gürtels aus, so dass dieser ihm im wichtigen Moment den Dienst verweigerte." Talimee verspürte ein eigenartiges Kribbeln im Bauch. "Wisst Ihr das Geheimnis des Gürtels? Wurde besonderes Leder verwedet? Besonderes Metall in der Schnalle?" Sanna schüttelte den Kopf. "Ich bezweifle, dass die Hand eines Sterblichen zu jenem im der Lage wäre. Die Segnung allein muss dem Gürtel diese Kraft gegeben haben." Talimee winkte enttäuscht ab. Wie sollte sie als Dunkle an eine derartige Segnung kommen? Sanna sprach weiter: "Aber man sagt, der Gürtel befindet sich noch heute am Laib jenen Kriegers..." "Lebt er noch?" fragte Talimee hoffnungvoll. "Die Verderben haben ein übles Spiel mit ihm getrieben. Man sagt er wurde als Untoter verwandelt, um jenes zu bewachen, das er einst zu vernichten trachtete." Talimee wollte etwas erwiedern, doch Sanna sprach weiter: "Sein Weg führte ihn tief in die Lagerstädte des großen Erddrachens. Dort solle er ein Artefakt des Bösen vernichten. Wenn die Sage stimmt, wird er noch heute dieses Artefakt bewachen, zusammen mit einer Scharr anderer Verlorener." Talimee murmelte leise: "Die Lagerstädte des Erddrachen... xas..." In ihrem Kopf begann eine wahnwitzige Idee zu reifen. Dann seufzte sie schwer. "Ich würde eine Armee brauchen..." "Außer.. Ihr hättet den Gürtel schon..." Die Dunkle blickte Sanna forschend an. "Xas?" Die Menschin winkte hastig ab. "Nein, vergisst dies. Meinem und Eurem Seelenheil zu liebe." Talimee erhob sich langsam. "Ich bin Euch zu großem Dank verpflichtet." Auch Sanna erhob sich und blickte der Dunklen eindringlich in die Augen. "Euch muss bewusst sein, dass solltet Ihr diesen Gürtel wirklich finden, er der Kirche Indurons übergeben werden sollte." sie zögerte und fügte dann mit einem Grinsen hinzu: "Ob vor oder nachdem Ihr ihn benutzt... wer mag das schon wissen...."
Teil 9
Sie waren tatsächlich gekommen, der Wirt hatte Recht behalten. Das Versprechen der fünf großen Fässer Garchch und den zehn Spanferkeln hatten die Orks in die Taverne gelockt. Dort saßen sie nun, zehn große Südorks und wirkten reichlich fehl am Platz. Talimee ließ den Blick über jeden einzelnen von ihnen gleiten. Es war laut in der Taverne, doch als Talimee vor trat, verstummten die großen Grünen sofort und blickten die Dunkle gierig an, beinahe als sähen sie in ihr bereits die Fässer und die gegrillten Schweine vor sich. Gnork, der Anführer der Meute, erhob die Stimme. "Dunkle, was müssen tun für Garchch und Schweine?" Seine Stimme war sehr tief und so rauh, dass es Talimee schwer fiel, ihn zu verstehen. "Ihr müsst ein paar Untote für mich töten." Lautes Knurren erfüllte sogleich die Taverne und die verschiedensten, bedrohlisten Waffen wurden emporgereckt. Einer der Orks, ein Kleiner mit dunklen Rastazöpfen zeigte auf seine Axt, auf der noch das Blut der ein oder anderen Opfer klebte und sprach zustimmend: "Töten gut, Oroka können Töten wie kein Andere!" Nun, das hatte sich Talimee erhofft. Dann sprach sie weiter und erklärte den Orks den Auftrag. Doch während die Dunkle redete, bemerkte sie plötzlich, dass ihr keiner mehr zu hörte. Die Orks hatten heftig in ihrer fremdartigen, rauhen Sprache zu diskutieren angefangen, hier und da wurde ein gefüllter Humpen ärgerlich auf den Holztisch geschlagen. Der Wirt machte ein gequältes Gesicht. "Was ist das Problem?" fragte Talimee laut. Gnork versuchte in seiner entsetzlich schlechter Handelssprache zu erklären: "Du sagen fünf Fässer." Talimee nickte. Ein anderer Ork mit einem rot gefärbtem Haarkamm entrüstete sich: "Der wollen Fass für sich!" und zeigte auf einen der Grünen. Dieser richtete sich auf und knurrte: "Ich brauchen ganze Fass. Ich grosse Ork! Du Nichts!" Der Rothaarige ließ das Beil fallen, das er gerade noch in der Hand hatte und verpasste seinem Gegenüber einen gepfefferten Kinnhaken. Und als sei das eine Aufforderung gewesen, begannen auch bei den anderen Orks, die Fäuste zu fliegen. Bald war eine ausgewachsene Rauferei in Gange. Nicht nur ein Tisch ging unter lautem Splittern kaputt, als sein Ork rücklings auf ihm landete. Talimee blickte dem Spektakel einige Minuten völlig versteinert zu, bis ein Tonhumpen über ihrem Kopf an der Wand zerschellte. Dann suchte sie ihr Heil in der Flucht und eilte dem Wirt hinterher nach draußen. Nein, die Orks waren keine gute Idee, das musste sie feststellen.
Teil 10
Sie hatte ihn einige Minuten beobachtet, ohne das er es gemerkt hatte. Trotz der kräftigen Frühlingssonne, die über Rune strahlte, hatte sie die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Nur der zu einem spöttischen Grinsen verzogene Mund war zu sehen. Er schien sie wirklich nicht bemerkt zu haben und so musterte sie noch einige Minuten seine schlanke Gestalt und den Hinterkopf mit dem weißen Haar, in dem sich die Sonne leicht brach, ehe sie näher trat. "Vendui' Amalryn." sprach sie leise. Seine Hand ruckte sofort zum Knauf des Schwertes, ehe er sich langsam umdrehte und sie ansah. "Vendui'... Fremde." Sie streifte die Kapuze etwas tiefer, woraufhin er sofort einen Schritt von ihr weg tat. "Talimee?" Sie schmunzelte leicht. "Nun, immerhin kennt Ihr meinen Namen noch." Sie sah, dass seine Hand noch immer auf dem Knauf der Waffe ruhte. Sie seufzte theatralisch. "Nun nehmt doch endlich die Hand vom Schwert. Oder sehe ich aus, als wolle ich Euch ermeucheln?" Langsam löste er den Griff vom Knauf, erklärend: "Ein Reflex, wenn sich jemand von hinten anschleicht." Sie hob die Braue ein Stückchen. "Ebenso wie der Reflex, jenem Reflex auch dann nachzugehen, wenn man seinen Gegenüber bereits erkannt hat?" Auch seine Braue rückte in die Höhe. "Was wollt Ihr von mir, Talimee?" Sie konnte es ihm nicht verübeln, da ihre letzten Zusammentreffen nicht gerade harmonisch verlaufen waren. "Nun, möglicherweise möchte ich einfach nur mit Euch reden?" Er neigte den Kopf. "Die letzten Male hattet Ihr jedes Mal einen Grund mich aufzusuchen." Sie nickte leicht. "Nun, Ihr hattet mir den Auftrag gegeben, etwas für Euch herauszufinden." Sie zögerte kurz, ehe sie weiter sprach. "Vielleicht bin es ja heute ich, die einen Auftrag für Euch hat? Die Eure.. Hilfe braucht?" Er schien sich etwas zu entspannen, vielleicht weil sie mit diesem Satz sich selbst Schwäche eingestand. "Ihr braucht meine Hilfe.... wobei?" Sie musterte ihn noch einmal auffällig. "Wenn ich mich nicht täusche, seit Ihr Assasine, naut?" Er nickte leicht. "Der Auftrag, den ich für Euch habe, ich kein Leichter. Ausserdem ist er nicht ganz ungefährlich." Er seufzte. "Talimee, ich bin schon lange kein Auftragsmörder oder Söldner mehr." Sie ließ sich nicht beirren. "Was nicht heisst, dass Ihr jene Fähigkeiten verlernt habt, naut?" Er antwortete knapp: "Nau." Sie sprach weiter, schmeichelnd: "Die Fähigkeit sich lautlos und beinahe unsichtbar selbst unter den wachsamsten Augen hindurch zu stehlen und einen einzelnen Gegner so zu ermeucheln, dass selbst der Nebenstehende es nicht bemerkt? Seinen letzten Atemzug kaum vernehmend, während Ihr schon wieder auf und davon seit?" Er nickte sehr langsam. "Nun ich glaube kaum, dass diese Aufgabe Euch Schwierigkeiten bereiten würde." Er antwortete fast etwas heftig: "Überlasst das mir, was mir Schwierigkeiten bereitet und was nicht. Worum geht es?" Sie erwiderte: "Es geht in der Tat um einen Mord." Dann erklärte sie ihm grob, was es zu tun gab, wobei sie die genaue Wirkung des Gürtels verschwieg. Die Informationen, dass der Gürtel "magisch" war, sollten vorerst genügen. "Also seit Ihr auch eine.. Beauftragte?" erkundigte er sich, als die geendet hatte. Talimee nickte sacht, "Eine Beauftragte, die in der Klemme steckt." Sie verzog leicht das Gesicht. Er schüttelte sacht den Kopf. "Ein Auftrag, bei dem mein Leben auf dem Spiel steht... und das ohne jegliche Belohnung..." Sie machte eine rasche Geste um ihn zu unterbrechen: "Ich hätte nicht mit Euch gesprochen, wenn ich Euch nich für fähig halten würde, diese ohne Euren Tod zu meistern. Natürlich habe ich an eine angemessene Bezahlung gedacht." Sie griff in ihren Beutel und reichte ihm eine lederne Geldkatze, voll von den großen Münzen aus purem Gold, welches sie eigentlich für die Fässer Garchch und die gegrillten Schweine eingeplant hatte. Zugegeben, dies war improvisiert, doch es schien ihn nachdenklich zu stimmen. Nach kurzem Überlegen sprach er: "Talimee... ich werde mit der Dalharil sprechen und Euch dann meine Antwort geben." Sie nickte sacht. "Ihr findet mich in der Taverne dieser Stadt. Ich werde mir dort für heute Nacht ein Zimmer nehmen."
Teil 11
Es störte sie, soviel war sicher. Talimee konnte sich nicht erinnern, einmal soviel mit den Rivvil zutun gehabt zu haben wie die letzten Tage. Sie war nett zu ihn gewesen, auch wenn es ihr innerlich widerstrebt hatte, und tatsächlich hatte dies sie einen großen Schritt in die richtige Richtung gebracht, wenn es um Driganias Auftrag ging. "Rivvil" abfällig murmelte sie das Wort und starrte weiterhin in ihren Met, welcher inzwischen kalt geworden war. "Minderwertige Kreaturen... taugen bestenfalls als Sklaven..." Sie find sich einen bösen Blick des Wirtes der Taverne ein, knurrte daraufhin nur einmal kurz und blickte wieder in den Tonbecher. Dann schüttelte sie kurz den Kopf. Sie wartete nun schon so lange auf Amalryn, dass ihre Gedanken gar absonderliche Wege gingen... Mit einem leisen Schnappen rastete die Tür in ihrem Rücken ein, doch sie machte sich nicht die Mühe sich umzudrehen, um zu sehen wer dort die Taverne betrat. Sie hatte es die ersten Male getan und nun langsam einen nervigen Schmerz in der Nackenwirbelsäule. Anstatt dessen nahm sie einen kleinen Schluck aus dem Tonbecher und verzog leicht das Gesicht. Kalter Met war definitiv nicht ihr Ding. "Was trinkt Ihr da?" erklang Amalryns Stimme hinter ihr. "Kalten Met." Sie drehte sich nicht um, sondern wartete, bis er sich zu ihr setzte. "Vendui' Talimee. Es tut mir leid, dass es etwas länger dauerte, als ich zuerst vorsah." Sie verzog wieder leicht das Gesicht, dieses Mal jedoch, ohne von dem kalten Honigwein getrunken zu haben. Warum sollte sie dies beantworten? Mit neutralem Klang in der Stimme sprach er weiter: "Doch bin ich nicht mit der Antwort hier, die Ihr erwartet." Sie hob die Augenbraue. Woher wollte er wissen, was sie erwartete? Unbeirrt sprach er weiter: "Ich habe mit der Dalharil gesprochen und sie ist der Meinung, dass Ihr die Leutes des Lotus fragen solltet." Nun gut, mit dieser Antwort hatte sie nicht gerechnet. Süffisant entgegnete sie: "Nun, ich bin begeistert, dass Eure ehrenwerte Dalharil meint bestimmen zu können, was ich zu tun habe." Er hob leicht eine seiner Augenbrauen an. "Wie Ihr meint. Ich habe sie gefragt und Ihr habt nun Eure Antwort." In Talimee brodelte es. Dennoch zwang sie sich zur Ruhe und seufzte gespielt tief. "Es ist eine Schande, dass sich der Dunkle von heute vorschreiben lässt, was er tut." Er schmunzelte: "Immerhin ist sie mir übergeordnet." Sie erwiederte schnell, nun nicht mehr ganz so kontrolliert: "Und das reicht aus, um Euer Leben zu bestimmen? Ich habe Euch vertraut, Amalryn!" Und das hatte sie wahrlich. Sie hatte nicht erwartet, dass er, trotzt des Fünkchens gegenseitiger Sympathie, das sie meinte gespürt zu haben, einen so dringenden Gefallen abzuschlagen, aus einem solchen Grund. Sie musterte ihn und wartete auf seine Antwort, sich nur noch schwer beherrschend. Ja, die hatte ihre Hofungen in diesen törichten Dunklen gelegt... Als er nicht antwortete fügte sie hinzu: "Das habe ich in der Tat nicht von Euch erwartet. Wo ich schon keinen anderen Ausweg sah, als ausgerechnet einen Feind meines Hauses um Hilfe zu fragen." Die Worte hingen kurz im Raum. Der Wirt hatte begonnen, konzentriert Kelche und Humpen abzuwaschen und übertrieben gründlich trocken zu polieren. Dass seine Ohren bei den beiden Dunklen waren, sah man ihm nur deutlich an. Talimee erhob sich. "Talimee, Ihr sagt es. Ich bin ein Feind Eures Hauses. Und ich sagte Euch bereits, dass ich kein Auftragsmörder mehr bin. Ich gehöre einem Orden an, in dem gewisse Regeln herrschen, an die ich mich zu halten habe. Fragt die Leute aus Eurem Haus, es sind genügend Assasinen darin." Auch er erhob sich. Sie knurrte leise bei diesen Worten. "Ihr sagtet, ich sei für Euch nicht so wie der Rest meines Hauses, naut? Ihr selbst wisst, was ich für Euch bereits getan habe, ohne jemals eine Bezahlung dafür zu verlangen." Sie wandte sich zur Tür. Es hatte keinen Sinn. Dieser Dunkle war nicht mehr als ein Sklave seiner Dalharil. Ob er überhaupt das Recht von ihr bekam, selbstständig zu atmen? Sie schnaubte leise. "Ihr hättet es auch ablehnen können. Ich zwang Euch nie." erwiederte er. Sie verzog das Gesicht zu einer wütenden Grimasse. Ja er hatte Recht, er hatte sie nie gezwungen, alles über den Tod Talicianas herauszu finden. Er hatte sie gebeten. So wie sie ihn. Sie hatte auch nie Drigania um Erlaubnis zu diesem gefragt, denn sie war keine Rothe sondern ein Inlul! Etwas in ihr hinderte sie daran, ihm diese Worte direkt ins Gesicht zu brüllen, auch wenn sie nur kurz davor war genau dies zu tun. Er sprach weiter: "Und ja, Ihr seit anders als der Rest Eures Hauses. Doch Ihr seit noch immer ein Mitglied." Sie unterstand dem Reflex, sich wieder zu ihm umzudrehen und setzte ihren Weg zur Tür fort. Als Erwiederung hob sie nur kurz abwinkend die Hand. "Und darauf bin ich mit ganzem Herzen stolz." murmelte sie leise, dass er es schwer verstehen konnte. Vielleicht hatte er es, es war ihr relativ egal. Lauter und für seine Ohren bestimmt sagte sie: "Ihr tätet klug, über meine Worte nachzudenken." Dann riss sie die Tür auf und schlug sie hinter sich schwer ins Schloss, so dass der Wirt einen besorgten Blick auf die alte Holztür warf. In der Taverne hinterließ sie einen kopfschüttelnden Amalryn, der noch einige Zeit auf die zugefallene Tür starrte.
Sie war einige Stunden durch die Straßen der ihr fremden Stadt gewandert, ehe sie ihren Fehler begriff: Ihre Sachen lagen noch immer in dem Zimmer des Gasthauses. Die kühle Luft hatte ihr Temperament langsam wieder etwas heruntergekühlt, wenn auch nicht gänzlich. Denn das Problem bestand noch immer darin, den Gürtel zu bekommen. Sie dachte über Amalryns Worte nach. Assasinen im Hause Renor'Anon. Ihr viel kein Assasine ein. Noch einmal ging sie in Gedanken die einzelnen Mitglieder und Anwärter durch. Da war keiner. Obwohl... Ein Dunkler des Hauses kam ihr in den Sinn. "Solaere" murmelte sie, schüttelte jedoch gleich wieder den Kopf. Ja, er war Assasine. Dennoch... So würde Drigania sehen können, wie kläglich ihr Auftrag voran ging. "Nau..." Das würde sie nicht riskieren. Immerhin war es ihre eigene, persönliche Aufgabe, den Ruf der Zilv'mur'ss innerhalb des Hauses Renor'Anon wenigstens ansatzweise wieder herzustellen. An der Taverne angekommen stieß sie die Tür betont leise auf und huschte wieder an ihren Tisch. Der Wirt bedachte sie mit einem ärgerlichen Blick, doch ihre eigentliche Sorge blieb unbegründet: Amalryn war fort.
Teil 12
Der Tonbecher vor ihren Augen tanzte, doch der Wein hatte seine Wirkung gebracht. Talimees Wut hatte sich nun schon deutlich gelegt. Geblieben war nur ein leichtes Schwindelgefühl und verzweifelt unterdrückte Verzweiflung. Wie sollte sie an den Gürtel kommen? Sie wusste es nicht. Gefrustet senkte sie den Blick um den Metbecher, um den sie ihre Häne geschlungen hatte. Dieses Mal war der Honigwein noch warm. Und es war gewiss nicht der erste Becher an diesem Abend... "Verdammter Untoter!" fluchte sie halblaut. Es war nicht so, dass sie eine Antwort erwartet hatte. Dennoch kam eine: "Nun, das sind Untote meistens." Langsam blickte sie auf und erkannte am Tisch gegenüber einen Menschen. Er trug eine schwere Rüstung und ein Schild auf einer Halterung an seinem Rücken. In seinem Gürtel prankte ein Schwert und zu seinen Füßen hockte ein großer schwarzer Panther, ruhig, wie ein Schoßkätzchen. "Rivvil..." sprach sie gerigschätzig, "Was wisst Ihr schon?" Seine Antwort kam promt und ohne ein Anzeichen von Angst, jedoch mit dem nötigen Respekt: "Nicht viel, zum einen, dass Untote meist nicht freiwillig umher wandeln und zum anderen, dass die Gerüchte stimmen: Die Töchter Shilens sind eine Augenweide." Ein wütendes Funkeln huschte durch ihren Blick. "Ihr habt Mut, Mensch." zischte sie. "Ich wäre wohl kaum Ritter zu Aden und Ritter Imotheps geworden, wenn ich keinen besäße." erwiederte er kühn, den Blick auf das Wappen ihrer Hauses geheftet, welches sie offen an der Brust trug, "Aber vertraut darauf, dass ich weiss dass Ihr eine Lotus seit. So schön, wie auch tödlich." Sie konnte kaum verhindern, dass ein Lächeln ihre Lippen umspielten. Er hatte tatsächlich Mut. Langsam nahm in ihrem Kopf ein verrückter Plan Gestalt an... "Ihr scheint Euch mit den lebenden Toten auszukennen..." Es war keine Frage, die sie ihm stellte, sondern eine Feststellung. Er nickte leicht, "Sagen wir es so, mein Sreitkolben kennt sie persönlicher als ich. Ich halte mich lieber in lebender, und erlaubt mir zu sagen, schöner Gesellschaft auf, wie in der Euren." Sie schmunzelte. So törricht waren sie die Rivvil. Warum machte er ihr am laufenden Band Komplimente, wenn es ihm garnichts nutzen konnte? Dennoch fühlte sie sich leicht geschmeichelt. Vielleicht lag es auch am Wein... Kurz senkte sie den Blick in ihren Tonbecher. Als sie ihn wieder hob, war das Schmunzeln verschwunden. Sie erhob sich schnell, in einer überraschend geschmeidigen Bewegung dafür, dass der Wein sich nun doch stärker bemerkbar machte. In quasi der selben Bewegung war sie bei ihm und stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch auf, ihn herausfordernd musternt. "Nun, seit Ihr wirklich so mutig, wie Ihr tut?" fragte sie. Er bewies jenes, indem er, gänzlich unbeeindruckt, dem Wirt winkte. "Bitte noch einen Kelch Wein für die Lady." Erst dann blickte er sie direkt an. "Ich muss gestehen, dass ich hier soweit sicher fühle, als dass ich mir ein solches Benehmen erlauben kann. Aber um Eure Frage zu beantworten: Alt wird nur der, der Mut, Kraft und Soladarität beweist." Höfflich stand er auf und wies auf den Stuhl, "Aber setzt Euch doch." Leicht tadelnd erwiederte sie, ehe sie sich setzte: "Ich spreche nicht von mir, sondern von den Untoten." Dann setzte sie sich und musterte ihren Gegenüber schamlos von oben bis unten. Er war wohl gegen Ende 20, hatte einen muskulösen Körper, soweit sie dies unter der Rüstung beurteilen konnte und sein recht gepflegtes Gesicht zierte eine kleine Narbe unter dem rechten Auge. Langsam nickte sie. Das würde wohl gehen. Er sprach weiter: "Doch nun sagt mir, was hat eine Tochter Shilens für ein Problem mit Untoten?" Während er sprach, verschwand der Panther, offensichtlich ein magisches Wesen, in einer Wolke aus dichtem Nebel, welcher nur kurz in der Taverne schwebte und dann von einem Ring an der Hand des Menschen aufgesaugt wurde. Talimee beobachtete das Spektakel kurz, blickte ihn dann wieder direkt an, seine Frage vollkommen übergehend. "Fühlt Ihr Euch mutig genug, einen Auftrag für mich auszuführen? Ihr werdet selbstverständlich gut dafür bezahlt." Er legte den Kopf schief. "Sehe ich aus wie ein Söldner?" "Muss man ein Söldner sein, um mutig zu sein?" Die Gegenfrage war provokant gestellt, doch er ließ sich nicht darauf ein. "Nein, das nicht, doch kein Mann von Ehre würden einer Lady des Geldes wegen helfen." Überrascht blickte sie ihn an. Sie hatte vieles erwartet, aber nicht, dass er ihr Geld ablehnen würde. Ein Mann von Ehre... Kurz flammte Wut in ihren Augen auf, als sie an Amalryn dachte. "Seit Ihr denn ein Mann von Ehre, Unbekannter?" forsch blickte sie ihn an, die Wut war noch nicht vollkommen aus ihren Augen verschwunden. Er schien nachdenklich. "Vieleicht war ich das einst. Vielleicht bin ich es noch immer. Doch sollte ich Euch mein Ja zu diesem Auftrag geben, werde ich alles tun, um diesen auch durchzuführen." Sie nickte langsam. Das klang schon besser. "Doch sagt mir, warum fragt Ihr einen Menschen wie mich, wo wir doch von Eurem Volke als minderwertig angesehen werde. Dem ist doch so, oder?" Heftig erwiederte sie: "Natürlich, dem ist auch so." Doch dann stahl sich ein fast gequältes Lächeln auf ihre Züge. "Auf meiner Suche nach Hilfe in diesem Auftrag musste ich schon einige Male die Hilfe von Rivven annehmen, und sie haben mir bereitwillig Folge geleistet." Kurz war sie versucht, ein "Im Gegensatz zu den Unseren" hinzuzufügen, in Gedanken an Amalryn, entschied sich jedoch dagegen. Schwäche zeigen vor einem Menschen... Soweit konnte noch nicht einmal ein Amalryn sie bringen. Sie blickte wieder gen des Rivvil auf. "Aber seit gewarnt. Dieser Auftrag wird nicht ganz ungefährlich sein." Kühn antwortete er: "Vielleicht erklärt Ihr mir ersteinmal, um was es sich eigentlich handelt." Ihr Blick verfinsterte sich kurz. Als sie sprach, war ihre Stimme wieder kühl. Die ganz kurze Vertrautheit, die in der Luft gelegen hatte, was verflogen. "Vielleicht sagt Ihr mir ersteinmal wer Ihr seit, bevor ich Euch so wichtige Informationen anvertraue?" Er wirkte nicht minder verunsichert. "Nun, wer Vertrauen erwartet, sollte ebensolches erbringen, findet Ihr nicht, me Lady? Aber um die Etiketten zu wahren möchte ich mich vorstellen. Gildoran Falkenau, Ritter Imotheps zu Aden. Und wer seit Ihr, me Lady?" Sie musste widerwillens schmunzeln. Mit leichter Ironie in der Stimme sagte sie: "Ihr gefallt mir, Gildoran." Dennoch steckte ein großer Funke Wahrheit in diesen Worten. Genaugenommen beeindruckte es sie, dass er ihr so mutig gegenübertrat, wie vor ihm noch keiner. Das war sie von einem Rivvil nicht gewohnt und hatte auch von ihm etwas derartiges nicht erwartet. "Talimee Zilv'mur'ss ist mein Name. Inlul de Renor'Anon." Ebenfalls schmunzelnd antwortete er: "Wenn es Euch genehm ist, halte ich mich an Talimee. Der Rest ist mir etwas zu.. verwickelt." Nun, genau das und nichts anderes hatte sie von dem Rivvil allerdings erwartet. "Nun, dies ist mein Vorname." erwiederte sie knapp und nahm einen Schluck Wein. Nach einigen Kurzen Worten erklärte sie ihm dann, was er zu tun hatte. Jedoch verschwieg sie, warum sie genau diesen Gürtel brauchte, sowie was jener bewirkte. Das waren zuviele Informationen für einen Rivvil. Auch wenn sie an der Intelligenz diesen Volkes in der Tat zweifelte war es ein zu großes Risiko, was sie damit auf sich genommen hätte. Dass der Tempel der Menschen den Gürtel wollte.. nun, das war ein Problem, dem sie sich bewusst war. Die Bischöfin wusste von ihrem Plan, und sie konnte es nicht gebrauchen, dass die Wachen hinter ihr her waren. Doch dem Problem würde sie sich später stellen. Sie hatte da schon eine Idee... Gildoran riss sie aus den Gedanken. "Bis wann braucht ihr den Gürtel? Ihr müsst verstehen, dass so ein Vorhaben nicht ohne die nötige Vorbereitung gelingen kann." Sie nickte sacht. "Ich brauche ihn so schnell wie es eben geht. Meine Zeit ist sehr knapp bemessen." Er erwiederte, leicht seufzend: "Warum hat dieser Gürtel so eine hohe Bedeutung für Euch?" "Das kann ich Euch nicht sagen." Lautete ihre knappe Antwort. "Sagen wir es so, er besitzt.. eine Art Macht. Doch das muss Euch an Informationen genügen." In der Hoffnung ihn damit etwas weniger neugierig zu stimmen, zog sie die lederne Geldkatze mit den goldenen Münzen hervor. Sein Blick glitt über jene und sie begriff schnell, das es ein Fehler war, das Geld zu zeigen, obgleich er es bereits zuvor abgelehnt hatte. Wütend zerrte er eine Kette unter seiner Rüstung hervor. Talimee erkannte das Symbol der Paladine auf ihr. Er schnaubte wütend: "Ich war nicht immer, wie ich es heute bin. Auch wenn ich inzwischen einiges anders sehe, trage ich eines weiterhin im Herzen: Mein Leben dem gefallenen König und Aden! Sollte dieser Gürtel für eines von beidem eine Gefahr darstellen, werde ich ihn ein zweites Mal suchen und zerstören, und sei es das Letzte was ich tue, verlasst Euch darauf!" Talimee schmunzelte milde. Sie verwarf den Gedanken, ihn darauf hinzuweisen, dass für einen gefallenen König wohl nichts mehr eine Gefahr darstellen könne. Vermutlich hätte es ihn nur noch wütender gemacht. "Beruhigt Euch." sagte sie schlicht. "Leider kann ich Euch wirklich nicht mehr sagen, doch seit Euch sicher, dass jener Gürtel in keinstem Falle eine Gefahr darstellt. Es sei denn Ihr wäret ein Dämon." Sie musterte ihn gespielt prüfend, "Und wie so einer seht Ihr mir nicht aus." Er beruhigte sich tatsächlich. "So werde ich nach dem Verlangten suchen. Wo kann ich Euch finden?" Sie lächelte leicht, sichtlich erleichtert. Nun, es war doch leichter gewesen, als sie gedacht hatte. "Ich habe ein Zimmer in dieser Taverne. Ich werde hier warten, bis Ihr Euren Auftrag erfüllt habt, und hoffentlich lebend und mit dem Gürtel wiederkehrt." Gildoran nicke leicht. "Das hoffe ich auch, me Lady." Talimee nahm zufrieden einen Schluck von ihrem Wein.
Teil 13
Die Nägel der schlanken Finger trommelten eine ungeduldige Melodie auf die Tischplatte. Es wurde Zeit. Natürlich hatte sie noch immer nichts von dem Menschen gehört. Der Blick der blauen Augen huschte zur Tür und kehrte sogleich wieder frustriert zum Weinkelch zurück. Sie seufzte tief. "Warum habe ich gerade einen Rivvil zu soetwas Wichtigem beauftragt?" zischte sie leise zu sich. Eine Frage auf die sie die Antwort nur zu gut kannte. Hätte sie doch Solaere gefragt... Sie blickte durch das kleine Fenster auf die bereits tief stehende Sonne. Es waren nun schon zwei Tage vergangen. Die Zeit lief und lief und nahm keine Rücksicht auf die Nerven der Dunklen. Jahnyrr war gerade gegangen. Der Dunkle war am späten Nachmittag auf sie gestoßen. Das Gespräch mit ihm hatte ihr etwas geholfen, sich zu beruhigen. So gut es eben möglich war. Wie erwartet, war er nicht sehr begeistert über ihre innere Unruhe. Sie hörte seine Stimme noch immer: "Teuerste, Ihr solltet Euch nicht in einer solchen Verwassung zeigen wegen eines Rivvil. Das ist doch unter Eurer Würde." "Es ist unter meiner Würde, vor der Qu'el Faress zu versagen." hatte sie geantwortet und die Worte ernst gemeint. "Was würde es für Euch heissen, vor der ehrenwerten Qu'el Faress zu versagen?" Sie hob die Braue. "Nun, der Letzte der einen ihrer Aufträge nicht ausführen konnte, wurde vor dem gesamten Hause ausgepeitscht." Das war wahr. Sie erinnerte sich gut an Venoriks schmerzerfülltes Gesicht, als sich die Haihautpeitsche tief in seinen Rücken schnitt. Die ihm aufgetragene Aufgabe war ihre Schuld gewesen - denn immerhin hatte sie ihre Beobachtung geschildert, ihn mit der Elfe Nayine gesehen zu haben. Sie selbst hatte sein durch einen schlecht gezielten Peitschenhieb abgetrenntes Ohr wieder an seinen Kopf genäht. Und die Erinnerung behagte ihr nicht gerade... Sie verdrängte den Gedanken und dachte wieder an Jahnyrr. Es tat ihr fast leid, dass sie ihn so wenig beachtet hatte. Ihre Aufmerksamkeit hatte eher der schweren Holztür gegolten, denn sie hoffte inbrünstig auf die Rückkehr des Menschen. Vielleicht war er tot, aber vielleicht... Nein! Sie wollte nicht darüber nachdenken, was passieren würde, wenn er den Gürtel für seine Zwecke nützen würde. Es würde nicht nur ein kaum einschätzbares Risiko für sie bedeuten... "Nein!" dieses Mal sprach sie es laut aus, so dass der Wirt sie fragend ansah. Immerhin handelte es sich um einen Rivvil. So schlau, solch etwas für sich zu nutzen, das waren Rivven nicht. Dachte sie. Aber eigentlich... hoffte sie es eher.
Jahnyrr hatte ihre offensichtliche Gedankenabschweifungen mit Humor genommen. "Ihr könnt Euch auch mit der Tür unterhalten." hatte er gescherzt. Ihr Erwiederung war ein gelächeltes: "Ich sorge mich nur etwas um die Haut meines Rückens." Es sollte ein Scherz sein, dennoch schien er einen Klang Ernsthaftigkeit in diesen Worten zu merken.
Die Tür schwang auf und Talimee hob rasch den Blick. Doch es war nur ein beleibter Zwerg, der leicht schwankend zum Wirt ging. Sie blickte in den leeren Weinkelch. Dann stand sie schnell auf und ging zu den Zimmern hinauf.
Als sie einige Stunden später die Stufen wieder herunter trat, war es drauße bereits dunkel. Die Nacht war wolkenverhangen, denn ihr Blick suchte vergebens nach Sternen. Noch auf den letzten Stufen huschten ihre Augen durch die schummrige Taverne. Zuerst schien sie den Ritter zu übersehen, doch als ihr Blick ein zweites mal durch den Raum glitt, blieb er an ihm hängen. Das Erste was ihr an Gildoran auffiehl, war die neue, prunkvolle Rüstung. Er schien wohlauf zu sein. Sie trat auf ihn zu, ihn weiterhin musternd. Er schien direkt nach ihrem Gehen gekommen zu sein, denn auf dem Tische vor ihm standen noch die Reste eines Mahls. Er schien in Gedanken verloren und blickte erst auf, als ihr Schatten auf ihn fiel. "Kain zum Grusse, dunkle Schönheit." sprach er, stand dann auf und rückte einen Stuhl für sie zurecht. Als sie saß, musterte sie ihn abermals kurz, sprach dann: "Ich sehe, Ihr seit noch an einem Stücke." Er erwiederte nach einigen Floskeln: "Ich hoffe Ihr musstet nicht zu lange warten?" Es fiel ihr schwer, die Beherrschung über ihre Gesichtszüge zu wahren. Es gelang ihr schließlich, indem sie die Frage überging und mit der Gegenfrage konterte: "Seit Ihr erfolgreich gewesen?" "Nun, Erfolg und Misserfolg liegen manchmal nahe beieinander, oder?" Ihr Blick verdunkelte sich, doch er sprech weiter: "Doch lasst mich berichten. Euren Gürtel habe ich wohl. Sein Träger hatte zuvor scheinbar einige Händler überfallen. Er faselte allerhand über diesen Gürtel... Er wollte wohl sein Leben damit retten... Geholfen hat es jedoch nicht sehr..." Er schmunzelte kurz. Sie schien sich kaum merklich zu entspannen, jedoch wäherte dies nur, bis er weitersprach: "Aber..nun ja.. Ihr habt mir noch kein Angebot unterbreitet... Darüber würde ich gern zuerst verhandeln..." Sein Blick zeigte deutlich, dass es wusste, worauf er sich einließ. Talimees Augen wurden schmal. "Worüber wollt Ihr verhandeln?" "Über Euren Gürtel. Oder.. besser gesagt: Meinen Gürtel." Unwirsch zischte sie, ihn offensichtlich zitierend: "Über die Bezahlung welche für einen Mann von Ehre allenfalls ein kleiner Beigeschmack sein sollte? Was wollt Ihr von mir?" Er blickte sie unverändert ruhig an. "Nun, ich bin nicht an Geld interessiert, das sagte ich bereits." bemerkte er. Sie blickte ihn zornig an. Wie seine neue Rüstung zeigte, hatte er seine materielle Bezahlung ja bereits aus der Höhle des Drachen mitgenommen. "Mir geht es um.. Wissen." sprach er weiter. Sie hob die Augenbraue. "Mich interessiert, was wahr und unwahr ist, darüber, dass die Wehr sich zum Krieg rüstet." Talimee seufzte innerlich auf. Natürlich... die Wehr Kakais war der Allianzpartner des Renor'Anon... Aber andererseits hatte die Shamanin Niatek die Qu'ell Faress Drigania bedroht und sogar angegriffen... Talimee wusste in der Tat nicht viel über die Orks und ihre Pläne, ausser jenem kleinen Vorkommnis in Rune... Sie hatte Niatek mit einigen ihrer Orks gesehen, die ihr ergeben wie Diener gefolgt waren. Sie schienen etwas zu planen und es schien in engem Zusammenhang mit der Stadt Rune zu stehen... Aber dies war eine Information, die jeder wusste, der die Orks nur etwas länger beobachtete. Sie würde kein Verfehlen begehen, diese Information an Gildoran weiterzugeben. Vor allem, wenn es der Einsatz war, den sie für den Gürtel des Untoten erbringen musste. Nachdem sie dies gedanklich abgewogen hatte, berichtete sie kurz, was sie gesehen hatte...
Die Luft die sie umfing, war kühl. Talimee trat eilig aus der Taverne. Sie fühlte sich merkwürdig beschwingt, was jedoch nicht am Wein lag. Dieses Mal. An ihrem Gürtel hing ein Beutel aus dunklem Leder. Unter einer Fakel, die an einem der Häuser befestigt war, blieb sie stehen. Sie blickte sich noch einmal sorgsam um. Keiner war zu sehen. So löste sie den Knoten, der den Beutel geschlossen hielt und schaute ein zweites Mal hinein. Darin lag er, der Gegenstand ihrer Suche. Ein Gürtel aus tiefschwarzem Leder mit großer, auffälliger Schnalle. Das Leder schmückten einige, ihr fremden Runen. Sie besah sich die goldene Schnalle genauer. Um ein fremdartiges, eingepräges Symbol reihten sich winzige, verschiedene Edel- und Halbedelsteine. Das Ganze wurde von einem goldenen, runden Kranz eingerahmt. Die Runen, die auch auf dem Leder eingeprägt zu lesen waren, waren auch hier wieder zu sehen. Talimee nickte leicht und schloss den Beutel wieder. Ihr Blick suchte den Stand des Mondes. Sie musste sich beeilen.
Teil 14
Die runzlige Hand der alten Dunklen schwankte in wigenden Bewegungen über die Gürtelschnalle vor ihr. Immer wieder glitt sie in kurzem Abstand zum Metal darüber, zitterte manchmal kurz, verharrte und setzte ihren Weg fort. Talimees Blick folgte ihr aufmerksam. Es dauerte etwas, bis Lady Cellabastiel schließlich angestrengt Luft aus stieß. "Ja, ich bin mir fast sicher..." kommentierte sie den fragenden Blick Talimees. "Aber es könnte auch..." Sie ließ die Hand sinken und atmete kurz durch. Diese kleinen Pausen machten Talimee sichtbar ungeduldiger. Dann, endlich: "Es ist einer der Steine... gepaart mit der Macht der Runen... und... dieses Zeichen..." Abermals runzelte Cellabastiel die Stirn. Dann stand sie auf und trat an eines der Regale. Der Raum war schummrig und nur durch ein paar Fackeln und der Kerze auf dem alten Tisch erleuchtet. Talimees Blick folgte einer Spinne, die sich von ihrem Netz am Fenstersims langsam abseilte und im staubigen Vorhang verschwand. Ein leichter Schauder kroch über den schmalen Rücken der Dunklen. Sie wand den Blick wieder der Alten zu. "Bei den Verdammten, wo hab ich es bloß...?" fluchte jene gerade mit ihrer brüchigen, rauchigen Stimme. Die Augen suchten das Regal ab, ehe sie mühsehlig in die Knie ging. "Ahh... da haben wir es ja..." Talimees Fingernägel zauberten eine ungeduldige Melodie auf die alten Holzbretter des Tisches und hinterließen eine leichte Spur im dünnen Staub, was die Dunkle mit einer Grimasse bedachte. Cellabastiel musterte ihren Gast mit einem spöttischen Funkeln in den falteneingebetteten Augen. "Tee?" fragte sie fast schelmisch und Talimee konnte ein ärgerliches Mundverziehen kaum noch zurückhalten. Die Alte wusste ihres Zeitdruckes. Sie wusste es. Das reichte. Talimee rannte die Zeit davon. Nicht jedoch Cellabastiel. Natürlich holte die Alte keinen Tee. Sie trat zurück an den Tisch und öffnete die Faust. Ein kleines, silbriges Pendel schoss hervor und verharrte nur wenige Millimeter über der Tischplatte, durch das lederne Band gehalten. "Nun gehen wir der Sache einmal auf den Grund..." murmelte Cellabastiel geheimnisvoll, "Seit bitte ganz still... Die magischen Schwingungen im Raum dürfen nicht gestört werden..." Talimee verdrehte genervt die Augen. "Du nimmst dich gewalltig wichtig, Weib" dachte sie, schwieg jedoch. Sie hatte ...