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Registriert seit: Jun 2009
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1
So könnte eine Clanbewerbung aussehen:
- Charakter: Sileber, Lvl 76 Maestro
- Spielzeit auf Imo: Ca. 1-2 Jahre
- Vorheriger Clan: "X"
- Ich möchte IG etwas Spaß in einer Gruppe erleben, der nicht nur daraus besteht stundenlang Mobs zu legen
- Ich heiße "Y," bin "Z" Jahre alt und kümmer' mich in Zukunft um die Clan-Bewerbungen. Da ich beruflich teilweise recht eingespannt bin, sieht man mich auf Imoriath tagsüber in der Regel afk.
So könnte eine Charstory aussehen:
Viele Jahre lagen hinter dem Zwerg, der im Schatten eines weit ausladenden Baumes mitten in der Stadt Giran saß. Er mochte diesen Platz. Obwohl er an dieser Stelle oft seine Schmiedekünste anbot, saß er oft auch stundenlang dort und sah dem Treiben des Marktes zu. Er lehnte seinen Kopf gegen den alten Stamm und erinnerte sich mit halb geschlossenen Augen an die Zeiten als er jünger gewesen war.
Ein echter Draufgänger war er gewesen. Er hatte sich, kaum dass er das Dorf der Zwerge im hohen Norden verlassen hatte, in wilde Kämpfe geworfen. Er hatte Monstren mit dem alten Streitkolben seines Vaters niedergestreckt, von denen man sich in der Heimat nur erzählte.
Ja, der Streitkolben. Sein Vater hatte immer behauptet, dass er Älter sei als seine Ahnen und dass Magie von ihm ausgehe. So recht hatten er und sein Bruder Glod nie daran geglaubt, doch im Kampf hatte er nie seine Wirkung verfehlt.
Obwohl das rege Treiben des Marktes kaum zu überhören war, glitt der Zwerg immer tiefer in seine Erinnerungen hinab.
Am wohlsten hatte er sich im Kampfe gefühlt, wenn er in tiefen Höhlen alles niederstreckte was sich ihm in den Weg stellte. Manchmal sah er tagelang kein Dorf, geschweige denn eine Stadt.
Und doch, es wurde ihm fad’ mit der Zeit. Immer länger blieb er der Wildnis fern. Ihn beschlich immer mehr das Gefühl, dass seine Eltern recht gehabt hatten. Sie hatten ihn immer beschworen sich mehr den Zwergenkünsten zuzuwenden, doch er hatte es überhört. Er war immer der Meinung gewesen, dass sich etwas unter den Zwergen Ändern sollte. Hatte immer von einer Zeit geträumt, in dem Zwerge mit ihrer Kriegskunst in die Geschichte eingingen.
Als er sich also an diese Worte erinnerte wurde ihm klar, dass es etwas gab, außer den nie enden wollenden Kämpfen mit den Wesen außerhalb der Städte.
So hatte er eines Tages eine Schmiede betreten.
Die heiße trockene Luft die ihm entgegen schlug, erinnerte ihn noch mehr an die Heimat. Ihn beschlich das beklemmende Gefühl, dass er nichts mehr von dem wusste, was die Zwerge ausmachte.
Bei der Esse stand ein alter Zwerg an seinem mächtigen Amboss. Mit jedem Schlag auf das rotglühende Eisen vor ihm stoben Funken in alle Richtungen. Wie gebannt schaute er dem alten Schmied zu. Er wusste nicht mehr wie lange es gewesen war, aber er sah eine Klinge auf dem Amboss wachsen. Erst nur ein Quader aus glühendem Metall, doch stets in die Länge wachsend. Immer wieder erwärmte der Schmied das Eisen in der weißen Glut in der Esse, deren Flammen bis hoch in den Kamin schlugen.
Der Schmied schien ihn gar nicht zu beachten und so war die Klinge fast fertig als er zum warm halten nah an das Feuer legte und sich seinem Besucher zuwendete.
„Wie kann euch helfen?“ fragte er.
Sliber brauchte einen Moment um zu antworten. Doch als er den Mund Öffnete schien seine Antwort seltsam endgültig „Lehrt mich das Schmieden, Meister“.
Der Zwerg lächelte leicht „So sei es.“
Noch heute schien der Klang dieser Worte Slibers Kopf zu durchströmen und mit ihm den ganzen Körper.
So hatte es damals angefangen und heute war er sogar recht weit Über Giran hinaus für seine Schmiedefertigkeiten bekannt.
Schon lange hatte er keine Waffe mehr zum Kämpfen in die kräftigen Hände genommen. Nicht, dass ihn die Kraft mit den Jahren verlassen hatte, nein, er hatte vielmehr die Freude am Handwerk entdeckt. Er hatte entdeckt dass ihm das Erschaffen viel mehr Erfüllung brachte als die Zerstörung. Es war wie die Flamme, mit der er morgens die Esse anfeuerte und die bis tief in die Nacht brannte. Sie füllte ihn mit jedem Tag, den er erwachte und glomm die ganze Nacht hindurch.
Wie er so mit geschlossenen Augen da saß und die letzten Strahlen der Abendsonne genoss, die Über die hohen Mauern der Stadt sickerten, senkte sich plötzlich ein Schatten auf sein Gesicht. Mit einem Male war der Lärm des Marktes wieder da, er Öffnete die Augen und blickte in das Gesicht eines Dunkelelfen.
„Meister Sliber?“
„Der bin ich, wie kann ich euch helfen?“ kam prompt als Antwort. Der Geschäftssinn kam sofort zurück.
„Ich hörte, dass ihr einer der besten eurer Zunft seid, stimmt das?“ erwiderte der Dunkle.
Er blickte seinem gegenüber in die Augen „So sagt man…“
„Dann möchte ich euch eine Frage unterbreiten: Was würdet ihr davon halten sich einer Gesellschaft anzuschließen, die eurer Fähigkeiten würdig ist?“
Er hatte etwas Bedenkzeit benötigt, doch dann hatte er jenem zusammengewürfelten Clan angeschlossen. Es war nicht immer leicht, doch irgendwie hatte er das Gefühl angekommen zu sein. Ein Lächeln huschte Über seine Lippen, als er dort unter dem ausladenden Baum mitten in der Stadt im Schatten der warmen Mittagssonne saß und das rege Treiben auf dem Markt beobachtete.