03.10.2007, 21:17
Sie saß am Ufer des Flusses bei Dion und starrte ins Wasser. Lustlos warf die Menschin Kieselsteine hinein, doch statt wie einst zu hüpfen, versanken sie lediglich. Die frische, leichte Brise huschte über ihre Anlitz und sie sah in den Himmel.
Ihr fiel es schwer klare Gedanken zu fassen. Alles in ihr tat weh. Eigentlich tat es das schon eine lange Zeit, jedoch schaffte sie es den Schmerz immer zu unterdrücken und die aufkommenden Gedanken die mit dem Schmerz einhergingen aus ihrem Bewusstsein zu verdrägen. Doch an diesem einen Tag unterlag sie dem Schwall der Gefühle, welche über ihr hereinbrachen. Sie wollte nicht zurückkehren. Sie wusste sie sollte mit ihrem Mann reden aber sie wollte nicht. Das Kämmerlein der Elixirherstellung.. sie hasste es so sehr, dass allein beim Gedanken daran ihre Hände beinahe anfingen in Feuer zu lodern.
Sie schaute zu der neben ihr stehenden Eiche. So alt ist die Eiche geworden. Aber vielleicht leide sie ja, weil sie nicht über ihr Leben selbst bestimmen könne.
"Verkommen ist diese Welt", dachte sie. Sie sah viele Kunden kommen und gehen, viele Menschen, Elfen, Orks und Zwerge. Sie hatte eine Familie und redete sich ein glücklich zu sein, doch war sie es nicht. Und in Wirklichkeit würde sie jedem Dunklen und jedem Lichtelf am liebsten Gift mischen, damit diese aussterben. Das Land gehöre den Menschen, doch statt es zu nehmen, lassen sie über sich bestimmen.
"Ist das nicht grausam?", fragte sie sich immer wieder. "Jeder will etwas besonderes sein, doch vergesse er, dass sobald es alle sind, es keiner ist," dachte sie und warf einen weiteren Kieselstein in den Fluss. "Irgendwelche Wachen oder Fürsten, die nie da sind, wenn man sie brauch... die einem einfach vorgesetzt werden... die nur dazu da sind, um Leuten zu sagen, was sie nicht dürfen und Steuern zu nehmen," sprach sie nun leise vor sich hin und ihre Hände loderten wieder etwas auf. "Es gibt keine Juweliere, keine Versorger.. ja beinahe keine Einwohner," sprach sie zu sich selbst.
Etwas frustriert stand sie auf und machte sich auf, um nach Hause zu gehen. Sie merkte nicht, wie sich ein Dornenzweig ihren Schenkel entlang schnitt.
Zuhause angekommen, verfasste sie ein Schreiben an Stennon, in dem sie schrieb, dass sie wohl für einige Tage in den Norden gehen würde, um zu allem etwas Abstand zu gewinnen und dass sie dabei fast alles, was sie hatte, da lassen würde.
Als sie nun vors Geschäft trat, verzog sie etwas das Gesicht und sah dann zu ihrem Bein, welches jedoch nur etwas oberflächig zu bluten schien. Sie wischte schnell das Blut hinfort und verbrachte den restlichen Abend bis in die frühe Nacht darüber grübelnd, was sie Stennon sagen würde, wenn sie zurückkehrt.
Den nächsten Morgen ritt sie sehr früh aus Dion über Oren in den Norden.
Als sie an einer Schlucht ankamen, mit einer Hängebrücke, ließ sie das Tier zurück, da es offenbar zu schwer sein würde, um die Brücke zu überqueren.
Vorsichtig beschritt sie die Brücke. Die Seile wirkten fest, sodass sie in der Mitte ankam und auch nicht nach unten sah. Plötzlich riss die Stufe ein und Jissandre hielt sich sicher an beiden Seilen fest.
Dabei fiel ihr zierliches Schwert in die Schlucht sowie ein Gepäckstück, in welchem sie Proviant mit sich trug. Sie seufzte, und hielt sich immer noch fest, vorsichtig versucht, die nächste Stufe zu begehen.
Als sie das andere Bein nachziehen wollte, brach auch diese Stufe ein und sie hing in der Luft, klammerte sich energisch an die beiden Seile. Zischend und knurrend, hielt sie sich eisern fest. Auf ein mal löste sich eines der Seitenseile der Hängebrücke.
Dies bemerkend, beschwor Jissandre eine Flamme und löste zeitgleich das andere Seitenseil, sodass sie sich in der nächsten Sekunde in beinahe freiem Flug auf die gegenüberliegende Seite befand.
Geschickt versuchte sie sich mit den Beinen abzufangen, um den Aufprall gegen die Feslwand zu dämpfen. Halb benommen fiel sie auf einen kleinen Felsvorsprung. Sie war erschöpft und atmete sehr schwer, versuchte sich von dem Schreck zu erholen. Als sie ihren Körper besah, stellte sie fest, dass die Stelle, welche die Dorne berührt hat, mittlerweile schwarz angelaufen war und sich die Schwärze ihre Hüfte hinauf arbeitete.
"Ist das dein mir bestimmter Weg, Einhasad? Willst du mich so früh in deine Arme? Dabei bin ich doch nichts Besonderes.. warum.. warum willst du es so?", meinte sie trotz der ausweglosen Situation stolz. Wie als Antwort auf ihre Frage, bröckelte der schmale Vorsprung unter ihr. Sie biss kurz die Zähne zusammen, sich wohl mit letzten Kräften an der nunmehr entstandenen Wand haltend.
"Wundersame Rettungen gibt es nur in Märchen", entglitt es ihr. Einmal atmete sie tief ein bevor sie langsam ihre Finger vom Fels löste und sich der Schwerkraft hingab. Im Fall schien die Zeit still zu stehen. Sie spürte den Wind in ihrem Rücken und sah ein letztes Mal zum Himmel auf. Jissandre breitete die Arme aus, während ihr Leben vor ihrem geistigen Auge nocheinmal vorbei zog. Für einen Sekundenbruchteil glaubte sie zu schreien, vielleicht hatte sie doch Angst? In der nächsten Sekunde jedoch wurde alles hell und sie glaubte in gleißendes Licht zu fallen. Ein glückliches Lächeln floh über ihre Lippen, als sie die Augen wohl für immer verschloss.
Eine Sternschnuppe zierte den Himmel als die Vögel der umliegenden Wälder mellodisch zwitscherten. Es war ruhig. Man konnte beinahe jedes einzelne Blatt fallen hören und das Geräusch eines jeden Busches im Wind trennte die Stille wie ein Messer auf. So sollte es vorbei sein und jeder ein Held in einer Welt voller Helden und jeder gewöhnliche Mensch etwas Besonderes sein.
OOC: Ich habe den Text geschrieben und Aleya war so nett und hat durch ihre geschickten Umformulierungen es geschafft, so bin ich mir sicher, die Spannung besser zu erhalten.
Der Text enthält Kritik meinerseits an Imo, doch ich hoffe es ist nicht so viel, als dass der Thread gelöscht werden würde.
Ich möchte noch ein Mal allen danken, die mein PG und RP Leben auf Imo erleichtert haben. Insbesondere: der ursprünglichen Dunklen Legion (da insbesondere Badron und Gwolrog), Aadieson, Aleya, Oghtaqa (immer noch meinem RP-Vorbild ), Siberian, Etain und allen, deren Namen ich gerade nicht zusammenkriege.
Mögen die Menschen auf Imo irgendwann wirklich die Macht erlangen - und nicht nur als Sklaven oder Diener Dunkler gebraucht werden. Vielleicht finde ich dann einen Weg zurückzukehren.
Lebt wohl.
Ihr fiel es schwer klare Gedanken zu fassen. Alles in ihr tat weh. Eigentlich tat es das schon eine lange Zeit, jedoch schaffte sie es den Schmerz immer zu unterdrücken und die aufkommenden Gedanken die mit dem Schmerz einhergingen aus ihrem Bewusstsein zu verdrägen. Doch an diesem einen Tag unterlag sie dem Schwall der Gefühle, welche über ihr hereinbrachen. Sie wollte nicht zurückkehren. Sie wusste sie sollte mit ihrem Mann reden aber sie wollte nicht. Das Kämmerlein der Elixirherstellung.. sie hasste es so sehr, dass allein beim Gedanken daran ihre Hände beinahe anfingen in Feuer zu lodern.
Sie schaute zu der neben ihr stehenden Eiche. So alt ist die Eiche geworden. Aber vielleicht leide sie ja, weil sie nicht über ihr Leben selbst bestimmen könne.
"Verkommen ist diese Welt", dachte sie. Sie sah viele Kunden kommen und gehen, viele Menschen, Elfen, Orks und Zwerge. Sie hatte eine Familie und redete sich ein glücklich zu sein, doch war sie es nicht. Und in Wirklichkeit würde sie jedem Dunklen und jedem Lichtelf am liebsten Gift mischen, damit diese aussterben. Das Land gehöre den Menschen, doch statt es zu nehmen, lassen sie über sich bestimmen.
"Ist das nicht grausam?", fragte sie sich immer wieder. "Jeder will etwas besonderes sein, doch vergesse er, dass sobald es alle sind, es keiner ist," dachte sie und warf einen weiteren Kieselstein in den Fluss. "Irgendwelche Wachen oder Fürsten, die nie da sind, wenn man sie brauch... die einem einfach vorgesetzt werden... die nur dazu da sind, um Leuten zu sagen, was sie nicht dürfen und Steuern zu nehmen," sprach sie nun leise vor sich hin und ihre Hände loderten wieder etwas auf. "Es gibt keine Juweliere, keine Versorger.. ja beinahe keine Einwohner," sprach sie zu sich selbst.
Etwas frustriert stand sie auf und machte sich auf, um nach Hause zu gehen. Sie merkte nicht, wie sich ein Dornenzweig ihren Schenkel entlang schnitt.
Zuhause angekommen, verfasste sie ein Schreiben an Stennon, in dem sie schrieb, dass sie wohl für einige Tage in den Norden gehen würde, um zu allem etwas Abstand zu gewinnen und dass sie dabei fast alles, was sie hatte, da lassen würde.
Als sie nun vors Geschäft trat, verzog sie etwas das Gesicht und sah dann zu ihrem Bein, welches jedoch nur etwas oberflächig zu bluten schien. Sie wischte schnell das Blut hinfort und verbrachte den restlichen Abend bis in die frühe Nacht darüber grübelnd, was sie Stennon sagen würde, wenn sie zurückkehrt.
Den nächsten Morgen ritt sie sehr früh aus Dion über Oren in den Norden.
Als sie an einer Schlucht ankamen, mit einer Hängebrücke, ließ sie das Tier zurück, da es offenbar zu schwer sein würde, um die Brücke zu überqueren.
Vorsichtig beschritt sie die Brücke. Die Seile wirkten fest, sodass sie in der Mitte ankam und auch nicht nach unten sah. Plötzlich riss die Stufe ein und Jissandre hielt sich sicher an beiden Seilen fest.
Dabei fiel ihr zierliches Schwert in die Schlucht sowie ein Gepäckstück, in welchem sie Proviant mit sich trug. Sie seufzte, und hielt sich immer noch fest, vorsichtig versucht, die nächste Stufe zu begehen.
Als sie das andere Bein nachziehen wollte, brach auch diese Stufe ein und sie hing in der Luft, klammerte sich energisch an die beiden Seile. Zischend und knurrend, hielt sie sich eisern fest. Auf ein mal löste sich eines der Seitenseile der Hängebrücke.
Dies bemerkend, beschwor Jissandre eine Flamme und löste zeitgleich das andere Seitenseil, sodass sie sich in der nächsten Sekunde in beinahe freiem Flug auf die gegenüberliegende Seite befand.
Geschickt versuchte sie sich mit den Beinen abzufangen, um den Aufprall gegen die Feslwand zu dämpfen. Halb benommen fiel sie auf einen kleinen Felsvorsprung. Sie war erschöpft und atmete sehr schwer, versuchte sich von dem Schreck zu erholen. Als sie ihren Körper besah, stellte sie fest, dass die Stelle, welche die Dorne berührt hat, mittlerweile schwarz angelaufen war und sich die Schwärze ihre Hüfte hinauf arbeitete.
"Ist das dein mir bestimmter Weg, Einhasad? Willst du mich so früh in deine Arme? Dabei bin ich doch nichts Besonderes.. warum.. warum willst du es so?", meinte sie trotz der ausweglosen Situation stolz. Wie als Antwort auf ihre Frage, bröckelte der schmale Vorsprung unter ihr. Sie biss kurz die Zähne zusammen, sich wohl mit letzten Kräften an der nunmehr entstandenen Wand haltend.
"Wundersame Rettungen gibt es nur in Märchen", entglitt es ihr. Einmal atmete sie tief ein bevor sie langsam ihre Finger vom Fels löste und sich der Schwerkraft hingab. Im Fall schien die Zeit still zu stehen. Sie spürte den Wind in ihrem Rücken und sah ein letztes Mal zum Himmel auf. Jissandre breitete die Arme aus, während ihr Leben vor ihrem geistigen Auge nocheinmal vorbei zog. Für einen Sekundenbruchteil glaubte sie zu schreien, vielleicht hatte sie doch Angst? In der nächsten Sekunde jedoch wurde alles hell und sie glaubte in gleißendes Licht zu fallen. Ein glückliches Lächeln floh über ihre Lippen, als sie die Augen wohl für immer verschloss.
Eine Sternschnuppe zierte den Himmel als die Vögel der umliegenden Wälder mellodisch zwitscherten. Es war ruhig. Man konnte beinahe jedes einzelne Blatt fallen hören und das Geräusch eines jeden Busches im Wind trennte die Stille wie ein Messer auf. So sollte es vorbei sein und jeder ein Held in einer Welt voller Helden und jeder gewöhnliche Mensch etwas Besonderes sein.
OOC: Ich habe den Text geschrieben und Aleya war so nett und hat durch ihre geschickten Umformulierungen es geschafft, so bin ich mir sicher, die Spannung besser zu erhalten.
Der Text enthält Kritik meinerseits an Imo, doch ich hoffe es ist nicht so viel, als dass der Thread gelöscht werden würde.
Ich möchte noch ein Mal allen danken, die mein PG und RP Leben auf Imo erleichtert haben. Insbesondere: der ursprünglichen Dunklen Legion (da insbesondere Badron und Gwolrog), Aadieson, Aleya, Oghtaqa (immer noch meinem RP-Vorbild ), Siberian, Etain und allen, deren Namen ich gerade nicht zusammenkriege.
Mögen die Menschen auf Imo irgendwann wirklich die Macht erlangen - und nicht nur als Sklaven oder Diener Dunkler gebraucht werden. Vielleicht finde ich dann einen Weg zurückzukehren.
Lebt wohl.
Anwesend - ab und an.