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Die Orks im Elfenland!!!
#11
Luveena saß am See vor Dion und wusch sich das Blut aus der Gesicht. Kurz verharrte sie, blickte auf die Wasseroberfläche in ihr eigenes, zerschundenes Gesicht. Wo einst ihr linkes, leuchtend grünes Auge war, war nun nichts mehr. Ein dunkles Loch, das die leere und blutverkrustete Augenhöhle war. Was würde Throglogg sagen wenn er sein Weibchen so schrecklich entstellt sah? Luveena schüttelte traurig den Kopf und richtete sich auf. Dann band sie die Augenklappe wieder um und stand auf. Eins war klar - dafür musste dieser elendige Elf büßen!
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Lady Galenya v. Drachenfels / Galenya Draug
~Das letzte Kapitel online~
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#12
Die Elfe läuft durch Bacaras und verteilt kleine Zettel darauf steht in geschwungener Schrift:

Hiermit rufe ich den Bund "KdC und Wächter des Lichtes auf, sich am kommenden Sonntag zur 20 Stunde in Bacaras zu versammeln um weitere Massnahmen zu ergreifen.
Ich würde mich über ein Zahlreiches erscheinen freuen, auf das wir Rayek und Aerien aus den Klauen der Orks befreien können, bevor sie ihnen was antun werden.


Ich hoffe nur das die Betreffenden Personen dies auch rechtzeitig lesen.

Mit diesen Gedanken marschiert sie Richtung Tempel, um ihre Vorbereitungen zu treffen.

ooc: nun da das Mondfest uns eventuell ins Gehege kommen könnte bitte ich darum die Uhrzeit auf 21 Uhr zu verschieben. Ich hoffe das ihr dann noch Lust habt für das Treffen und es euch nicht zu spät ist.
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#13
Aiween eilt behenden Schrittes durch die Strassen der belebten Stadt in Richtung der Hallen der Ordo Solari.
Dort angekommen widmet sie sich, wie jeden Tag nach einem kurzen Augenblick der Besinnung den tägl. Übungen zum Umgang mit
ihrem Bogen. An diesem schönen Tag hatte sie die Torflügel des Halleneingangs nicht verschlossen, um den Sonnenstrahlen
und der frischen von einer leichten Brise durchsetzten Luft, Einlass zu gewähren.

Allerdings vermochten es, die sich in das Gewölbe tastenden Lichtstrahlen auch heute nicht ihre sorgenvolle Miene zu erhellen.

Noch bevor sie mit ihren Übungen beginnen kann, hoert sie laut hallende, eilende Schritte von der Strasse und kurz darauf betritt ein erschöpft aussehender Elf die Ordenshalle.
Sich verbeugend ueberreicht er ihr ein mit dem Siegel der Elfengarde verschlossenes Pergament.

Aiween bedeutet dem Boten kurz in der Vorhalle zu warten und zieht sich in die Schreibstuben zurueck. Sorgfältig und vorsichtig
öffnet sie das Schreiben. In diesem ist folgendes zu lesen:



Werter Cillian, werte Wächter des Lichtes,

eure nachricht hat mich erreicht. Ich danke euch fuer eure Hilfe in dieser Angelegenheit.
Ich denke wir werden erst mal ein bis zwei Tage Zeit brauchen die Naricht unser Seits zu verdauen bis dahin werden
wir auch die ersten Schritte einleiten können.
So wollen wir uns am Sonntag zur 20 Tagesstunde in Bacaras einfinden um die weiteren Dinge zu besprechen.
Bitte gebt das in eurem Bund weiter, so das ihr mit ein paar Abgesandete bei uns erscheinen werdet.

Hochachtungsvoll
Jelindrael il bain de Thalium Corax



Gestern erst war ihr Waffengefaehrte eilig aufgebrochen, um eine Nachricht persönl. ins Elfenland zu Jelindrael zu bringen.
Hier nun traf schon die Antwort darauf ein, aber er selbst war bis jetzt noch nicht wieder zurück.
Dabei hatte er ihr versprochen auf kürzestem Wege und schnellstmöglich zurückzukehren.
Unruhig und gedankenverloren wandert Aiween die Hallen auf und ab, schliesslich setzt sie sich und greift zur Feder.
Auf einem winzigen Blatt besonders leichten Pergaments verfasst sie eine Nachricht:


Ich grüsse euch, Jelindrael il bain de Thalium Corax!

Die Abgesanten der Ordo Solari werden zu der von euch genannten Zeit in Bacaras eintreffen und mit euch die weitere Vorgehens-
weise beraten. Nur muss ich Euch mitteilen, dass unser Ordensführer z.Zt. nicht im Lande weilt und auch unser Ordensbruder
Cillian ist nicht aus dem Elfenland, wohin er eilte um Euch Nachricht zu bringen, zurückgekommen.
Wir hoffen, dass Ihr etwas über seinen Verbleib wisst, oder bis zum Sonntag etwas darüber in Erfahrung bringen könnt.

Hoffnungsvoll
Aiween ... Arcus il Ordori Solari


Nachdem sie geendet hat, die Zeilen kurz kontrollierend überfliegend und die noch feuchte Tinte trocken tupfend, rollt
sie den Pergamentbogen eng zusammen und steckt ihn in einen kl. Metallzylinder, an dessen beiden Enden 2 kleine, rote Kordeln
befestigt sind. Auf die Öffnung des Zylinders tropft sie etwas Siegelharz, welches sie über einer brennenden Kerze am
Leuchter hinter ihr eiligst erhitzt hatte. Zum Schluss drückt sie den Kleinsten, der vorhandenen Siegelstempel in das
erkaltende Wachs.

Als sie die Vorhalle betritt , muss sie feststellen, das der Bote entgegen ihrer Bitte nicht auf Antwort gewartet hat.
Etwas ratlos verharrt sie kurz in sich gekehrt, bevor sie zielstrebig auf den Vorhof der Ordenshallen eilt und aus dem dort befindlichen Taubenschlag die letzte der
Bacaras-Tauben aus ihrem Käfig nimmt. Nachdem sie den Zylinder mit Hilfe der roten Kordeln sorgfältig am linken Bein des Täubchens
befestigt hat, streicht sie dem zitternden Tier beruhigend über das Köpfchen bevor sie es vorsichtig in die Luft wirft:

"Flieg schnell, enteile den Gefahren und finde dein Ziel!" ... würde die Nachricht eintreffen?, dachte Aiween,
während ihre Augen hoffnungsvoll der nordwestwärts entschwindenden Taube folgten ...
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Wer seinen Feind kennt und sich selbst, braucht den Ausgang der Schlacht nicht zu fürchten.
Sunzi "Die Kunst des Krieges" 400 v.C.
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#14
Leisen Schrittes schlich sie an der Kellertür vorbei. Die Wachen schliefen tief und fest und es schien, als würde sie ihre Chance riechen - wittern beinahe, so wie den verletzten Elf hinter der schweren Tür. Sie trug ein Kettenhemd, was eigentlich unüblich für eine Shamanin war,doch seit dem Kampfe war die vorsichtiger geworden. Selbst wer die Kampfeskunst beherrscht, sollte nicht leichtsinnig sein. Ihre Hand wanderte langsam zum Schlüssel, hielt dann jedoch inne und griff an ihren Gürtel. Langsam zog sie den Dolch heraus. Es war ein schmuckloser, beinahe unauffälliger und kurzer Dolch mit nur zwei Orkischen Runen an der Klinge. Runen der Atuba. Sie bedeuteten die zwei Worte "Hass" und "Rache". "Wie passend..." knurrte sie leise, als ihre Fingerkuppe über eben diese Runen strich. Dann ließ sie den Dolch langsam wieder zurück in die Scheide gleiten. Kurz streifte der Knauf das Kettenhemd. Dieses Geräusch ließ eine der Wachen aufblicken. Der Ork blinzelte die Shamanin an, etwas vom hellen Vollmondlicht geblendet. "Bringst du schon das Essen, Luveena?" fragte er in der Sprache der Atuba, jedoch eher gebrochen, dass sie sich anstrengen musste, ihn zu verstehen. Sie schüttelte den Kopf und es schien, als würde dieses eben noch sichtbare Gefühl, das aus freudiger Erwartung und Anspannung bestand, plötzlich von ihr abfallen. Fast wie ein Vorhang, der ruckartig aufgezogen wurde. Die Wache griff an den Schlüssel und drehte ihn im Schloß herum. Das Geräusch war laut. Zu laut, fand Luveena. Der Wachmann hob die Hand an die Tür, drehte sich jedoch fragend gen Luveena um. Die Shamanin winkte ab. "Nein, ich will nicht zu ihm." sagte sie und versuchte, ihrer Stimme einen angeekelten Unterton zu verleihen. "Hätte ich auch nicht gedacht, meine Schöne!" lachte die Wache, als sich Luveena schon zum Gehen umwandte. Bei dem Wort "Schöne" glitt ihre Hand kurz an die Augenklappe und es war wie ein plötzlicher Schmerz in ihrem Herzen. Sie ließ die Hand wieder sinken und ballte sie zur Faust, als sie davon schritt. Den fragenden Blick der Wache im Rücken...
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~Das letzte Kapitel online~
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#15
((OCC: so das gehoert ja auch hier mit rein, deshalb nehm ich mir mal die Freiheit und verlinke das mal hier (hoffentl. krieg ich das hin XD) ...))


... das Ende eines Abenteuers
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Sunzi "Die Kunst des Krieges" 400 v.C.
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#16
Also da der Post leider weg ist hier noch mal ne kurze Zusammenfassunf was In Game besprochen worden ist.

- Es werden versucht mittels Späher informationen zu sammeln.
- Unter den Orks war eine Necromantin dabei, diese Spur sollte weiter verfolgt werden.
- Die Sternenklinge ist im Elfenland aufgetaucht, ein Orkischer Bote brachte diese vorbei und verlangte im Ausstausch dafür eine Axt, ebenfalls ein Orkisches Artefakt das in Elfenhände geraten ist.



Anonstens sollte es hier nun im Forum weiter ausgetragen werden.

Gruss Jelindrael
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#17
Noch nie war ihr der Weg von Dion in die Stadt Rune so lang vorgekommen. Dennoch lächelte die Shamanin, als würde sie jeden einzelnen Meter genießen. Es war ein böses Lächeln, ein kaltes Lächeln. Und es blieb auf ihren Zügen, als sie durch das Stadttor schritt. Die Sonne stand schon hoch am Himmel. Die kleine Philiole in Luveenas Hand fühlte sich warm an, aufgeheizt durch die Hand der Orkin in der Tasche des langen Buffalofell-Mantels. Körperwarm. "So ist es gut..." wisperte sie zu sich.

An dem Handelshaus angekommen wurden Luveenas Schritte langsamer. Drinnen klangen leise Geräusche, wie es Tongeschirr macht, wenn er gegeneinander schrammt. Fast befriedigt bleckte die Shamanin die Hauer. Es war ein guter Tag für ihre eigene, persönliche Rache, nach der es ihr so lange durstete...

Eine alte Shamanin war im Gebäude gerade dabei, einen schon etwas älter aussehenden Brotlaib zu zerteilen. Luveena musterte sie etwas bei ihrem Tun. Nachdem sich die Frau vergeblich mit der Axt abmühte machte sie sich endlich bemerkbar: "Kann ich helfen?" Die Alte blickte auf. "Gor Lak, Luveena." Sie wirkte erfreut und überließ der jungen Shamanin ohne eine Antwort die Axt. "Das dumme Ding ist total stumpf!" murrte sie leise, "Ich bin zu alt für so etwas!" Nur kurz huschte der einaugige Blick Luveenas auf die scharfe Axt, die zur Hälfte verdeckt unter einer der Felle am Boden lag. Sie musste sich beeilen.
In der Tasche des Mantels löste sie schnell den Korken von der kleinen Phiole und begann dann, das Brot mit der Axt zu zerteilen. Es ging wirklich schwer, doch so fiel es zwischen ihren etwas übertriebenen Bemühungen nicht weiter auf, dass einige Tropfen der graubraunen Flüssigkeiten auf die beiden Stücke tropften und im selben Moment hinein sickerten. Luveena legte die Axt beiseite. "Hab Dank Luveena." lächelte die Alte dankbar. Mit einem kühlen Lächeln wandte sich Luveena ab... Jetzt musste sie nur noch warten...

(mit der Bitte um einen Platzhalter)
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#18
"Ah Gshatoschi, hast du das Festmal schon bereitet?" Grinsend die Giftgruenen Augen auf die Alte gerichtet kam sie aus einem geheimen Gang heraus um den Gefangenen das Abendmahl zu holen. Sie griff nach dem zerteilten Brotleib legte es auf eine Holzplatte, nahm zwei schrumpelige Äpfel und einen Krug mit zwei Holzbechern, in welche sie Wasser schüttete.
Die Alte lächelte Zahnlos und sah Oonevia an " Wie läuft die Befragung der Elfenhexe, Tupnath?"
Das grinsen aus dem Gesicht der jungen Klinge erlosch mit einem mal und ihr Gesicht wurde nachdenklich. " Nicht besonders Gshatoschi, nicht besonders." Die Orkin ballte die freie Hand zur Faust und reckte sie in die Höhe. " Aber weisst Du, Hunger und Durst sind etwas das sie noch ertragen lernen müssen. Wie wird es ihnen wohl gefallen wenn ich ihnen ihr eigenes Essen vorkaue?" Das Grinsen kam zurück auf dem Gesicht der Orkin und sie verschwand , einen Hammer greifend in die Tiefe. Die massive Tür aus Stein schloss sich hinter ihr mit einem rumpeln und knirschen.....
=°_°= Oonevia Rune
= -_- = Neneliel Garden of Eva
=^_^= Ariena Giran
=^.~= Celerian Orthae Earithin
=^.^= Kurinwe Geschichtenerzählerin Orks
=*_*= Nefea Kam Ha
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#19
Es war das erste Mal seit dem Kampf gegen Rayek, dass Luveena und Throglogg zusammen sprachen. Ein kurzes, wortkarges Gespräch. Der Krieger deutete etwas hilflos auf die Augenklappe. "Wer... wie?" "Rayek!" der Name kam wie ein Zischen aus Luveenas Mund. Doch dann schwand die Wut aus ihrem Auge und wurde von tiefer Trauer abgelöst. "Throglogg..." sprach sie leise. Doch der Krieger verstand nicht, beugte sich nur zu ihr um sie zu küssen. Luveena wandte das Gesicht ab, um dem zu entgehen. "Ich bin entstellt..." Statt einer Antwort hob Throglogg nur den verbliebenen Armstumpf und laechelte leicht. Es war ein warmes, ansteckendes Lächeln.

Ein Lächeln, das Luveena noch immer vor Augen hatte, als sie die Stufen zum Keller hinunter hastete. Die Wache blickte sie fragend an. "Ein Eindringling! Im Handelsposten! Er hat eine Waffe!" keuchte sie. Der Wachmann verlor keine Zeit und eilte die Steinstufen empor. Luveena lächelte leicht.. Darauf hatte sie gewartet. Ihr Blick glitt zu dem Schlüssel, der noch immer an dem Haken hing, vor dem noch eben der Wachmann gestanden hatte. Wie sie es erwartet hatte. Die Luft war rein.

Laut klackerte der große Schlüßel als Luveena das Schloß öffnete. Sie hing ihn wieder an seinen Platz und stiess die schwere Tür auf, schlüpfte schnell in den Kerker hinein und zog die Tür hinter sich zu. Dunkelheit empfing sie. Sie tat einen Schritt und tastete Gitter. Langsam gewöhnten sich die Augen der Shamanin an die Dunkelheit. Sie erkannte die beiden Zellen. Die Elfenhexe lag auf dem Boden und hatte sich wie ein Kind zusammengerollt. Sie schien tief und fest zu schlafen. Rayek saß an die Wand gelehnt, ebenfalls die Augen fest geschlossen. Ein triumphirendes Lächeln ließ Luveenas Hauer leicht in der Dunkelheit aufblitzen. Niemand würde etwas hören...

Der Schlüssel, den sie am Morgen der Wache entwendet hatte, passte. Leise klackend sprang das große Schloss an den Gittern auf. Die Elfin rührte sich nicht. Luveenas Hand zuckte zu dem Dolch, doch sie verharrte. Ihr Blick fiel auf Rayek. Sie knurrte leicht auf und fuhr herum. ER war es, dem ihre Rache galt. Für die Hexe würde später noch genug Zeit sein - so dachte sie.

Als sie sich einige Minute später über Rayek aufbaute, schien der Elf tief und fest zu schlafen. Das Kinn war ihm auf die Brust gesunken und er atmete tief. "Schlaf gut, mein Kleiner..." knurrte Luveena, "und denk an mich, wenn du das nächste Mal in einen Spiegel schaust." Der Dolch in ihrer Hand blitzte. Plötzlich zuckte das Ohr des Elfes leicht... Doch Luveena bemerkte es nicht...

Irgendetwas ließ sie zögern. Wieder richtete sie sich auf, drehte sich halb und schaute gen der Elfenhexe. Sie rührte sich nicht. So war sie nicht vorbereitet, als Rayeks Fuß kräftig in ihre Kniekehle fuhr. "Wie?" keuchte sie und fuhr herum. Ihr Blick fuhr auf den Teller mit dem Brot. Gut die Hälfte des Brotes lag noch immer auf dem Teller. Der Elf funkelte sie zornig an und zerrte an den Fesseln und spannte den Körper, zum Sprung bereit. Doch der Moment der Überraschung war vorüber. Grob stieß Luveena ihn an die Wand. Mit einem Keuchen entwich die Luft Rayeks Lungen und die Muskeln erschlafften wieder. Das Gift war zu stark. Luveenas Hand schloss sich um den Hals des Elfen. Rayek versuchte die Hand zu heben, doch seine Muskeln wollten ihm nicht gehorchen. "Wenn du wach bist, macht es fast noch mehr Spass!" murmelte sie. Langsam hob die Shamanin den Dolch, ließ ihn dicht an Rayeks schreckensgeweiteten Augen vorbei fahren. "Keine Angst, mein Kleiner, deine Augen sind dir sicher!" knurrte sie böse, "Du sollst dein Spiegelbild noch sehen können..." Der Elf keuchte auf.
Keinen Wimpernschlag später fuhr die Hand von seinem Hals an sein Ohr, die Fingernägel bohrten sich förmlich hinein. In Rayeks Augen gaben sich die verschiedensten Emotionen die Hand... Von Angst, zu Verzweiflung, zu Wut und schließlich bis hin zu blindem Zorn. Doch es nutze nichts. Auch wenn das Gift es nicht geschafft hatte, ihn zum Schlafen zu bringen - es hatte gereicht um ihn schwer zu schwächen. Er hatte der Shamanin nichts entgegen zu setzen. Diese Erkenntnis nahm langsam in Rayeks Gesicht Form an. Er hatte verstanden: Es gab keinen Ausweg mehr. Er öffnete den Mund, doch statt des erhofften Schreies kam nur ein leises Krächzen von seinen Lippen. Luveena hieb ihm den Griff des Dolches gegen die Schläfe. "Schei und du bist tot, Elf!" zischte sie. Rayek schloss die Augen.

Auch Luveena begriff etwas. Wenn er nur so eine geringe Menge des Giftes in sich hatte, dauerte es nicht lange, bis es nachließ. Sie musste schnell sein. "Kha..." murmelte sie, mehr zu sich. Der Dolch schoss so schnell vor, dass sowie Luveena als auch Rayek den scharfen Lufthauch spürten. Der Elf riss die Augen auf - gerade als die Klinge sein Ohr durchbohrte. Seine Lippen öffneten sich zu einem stummen Schmerzensschrei. Doch Luveena lächelte nur kalt. "Stell dich nicht so an, Elf!" zischte sie hasserfüllt. Langsam, beinahe genüsslich zog sie die Klinge durch das Ohr des Elfens, durchtrennte es einmal in der Mitte. Luveena musterte Rayek. Seine Augen waren feucht vor Tränen. Vielleicht waren es Tränen des Schmerzes, oder der Trauer. Vielleicht auch Tränen der Wut. Luveena drehte das abgetrennte ohr genuesslich in den Fingern. Blut lief über ihre Hand sowie über das Gesicht des Elfen. "Ich sollte mir daraus eine Kette machen." knurrte die Shamanin finster. "Ich werde sie meinen Kindern schenken, wenn sie mich fragen warum ich nur ein Auge habe." Rayek spannte sich kaum merklich.

"Du haben gefunden Eindringling?" Durch das schmale Luke an der Decke des Kellers klang die Stimme des Wachmannes. "Nein. Ich sehe noch einmal hinten beim Markt!" Rief der menschliche Wachmann zurück. Hastige Schritte. Luveenas Blick verfinsterte sich. Sie musste sich beeilen... Sie beugte sich wieder über den Elfen, der sie mit schreckens- und schmerzgeweiteten Augen anblickte. "Nicht.. auch noch..." murmelte er. Es war kaum mehr als ein wispern. "Ruhe!" zischte Luveena. "Zwei halbe Ohren für ein Auge sind mehr als angemessen. Du solltest dankbar sein, dass ich dich nicht gleich getötet habe!" Das letzte Wort sagte sie lauter und noch während es ihre Lippen verließ, schoss der Dolch nach vorn. Dieses mal zog die ihn schnell durch das Ohr des Elfen. Die Zeit drängte.. Rayek keuchte leise auf. Blut und Tränen hatten sich schnell auf seinem Gesicht vermischt, der Blick zeugte von Schmerz und stiller Verzweiflung. Von der Gewissheit sich nicht wehren zu können. Spöttisch schmunzelte Luveena und tätschelte ihm mit einer Hand die Wange. "Armes Elfchen..." Ihre Stimme war so voll Hoh und Spott, dass sie Rayeks letzte Kräfte zu mobilisieren schien. Blitzartig drehte er den Kopf und Luveena blieb keine Zeit zu reagieren, als sich die Kiefer des Elfen fest um ihre Hand schlossen. Der Hähme in ihrem Blick machte tiefe Überraschung Platz. Es knackte trocken, als einer der Handknochen brach. Luveena gab ein Geräusch von sich, dass wie eine Mischung aus Knurren und Heulen klang. Mit einer heftigen Bewegung knallte ihre linke Faust gegen die blutige Stirn Rayeks. Die Kiefer um Luveenas Hand lockerten sich schlagartig, als er bewusstlos zusammen sankte.

Aerien rührte sich. Es war nur ein ganz leichtes Zucken ihres Armes. Alamiert blickte Luveena zu der Elfenhexe. Zeigleich hörte sie die Stimme des Wachmannes durch die Luke: "Nein, hier ist keiner."
Schnell fuhr die Shamanin herum. Mit einem Satz war die durch das Gitter und schloss das Schloss wieder ab. Schnell huschte sie durch die schwere Holztür nach draußen. Der Wachmann war noch nicht wieder da. Das grelle Lich blendete sie. Trotzdem rannte sie schnell die Steinstufen empor. Die blutverschmierten Händer verbarg sie ihm langen Mantel. Fast wäre sie mit der orkischen Wache zusammen gestoßen. "Habt ihr ihn?" fragte sie. "Nein!" knurrte er, "Aber keine Sorge, wehrte Shamanin... wir finden das Schwein!"
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#20
Im frühen Morgen eine Priesterin, gestärkt noch vom Gesang der Schlossbardin, schwungvoll die Feder ansetzte.
Im frühen Morgen eine Brieftaube die Clanhalle der Kinder des Corax zu Giran erreichte, wo Emma die Nachricht gleich entrollte und verbreitete.

Gwedeir a gwethil, hin Corax!
Seit acht Wochen sind Aerien und Rayek
in der Gewalt der Yrch.
Keine Kunde erreichte uns von den Spähern.
Nun ist die Zeit des Wartens um.
Die Zeit der Tat hat begonnen.
Wer noch Stab und Schwert zu führen vermag,
gebe Zeichen, auf dass wir gemeinsam jene
aus der schändlichen Gefangenschaft befreien.

Gesendet wurden die Briefe an den Priester Corondal Lethanon, Schwertsängerin Jelindrael, an die Magier Linardt, Lorian, Lotheriel, Nemia, Selanya, Singilin, Thamisat, den Waldläufer Seraein und Hohepriesterin Tinuviel.

Während Emma auf die Antworten wartete, ging der Elfe Blick gen Westen, wo hinter düstrem Wald die Hafenstadt des Nordens lag. Dort hatten die Yrch Fuss gefasst, dorthin wies der Weg des Wortes. Gen Norden ging ihr Blick, hinter den grossen Wasserfällen schon begannen die Hochebenen des Orklandes. Dorthin führte der Weg des Schwertes.
Einen davon würde man nun nehmen. Ein Blick zur Seite verriet der Elfe, dass drei Schwerter schon zusammen waren...
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