Eine Botschaft an den Senat

[Sly Vans]

Eine Botschaft an den Senat:
Es war ein schöner, sonniger Tag und emsiges Treiben herrschte auf den Straßen von Lomeria. Die kleine Inselstadt vermittelte ihren Bewohnern eine innere Ruhe, fern ab vom Festland und all den dortigen Wirren und Konflikten.
Doch der heutige Tag sollte einen anderen als den gewohnten Verlauf nehmen, als zur späten Mittagszeit zwei Neuankömmlinge durch die Magie des Gatekeepers die Stadt betraten. Es handelte sich um Orks, ihrem Äußeren nach zu urteilen Schamanen. Um ihren Hals war das Abzeichen der Wehr, ein Amulett mit dem Abbild Kakais, deutlich zu erkennen. Die Reaktion der Stadtbewohner auf das Erscheinen der beiden Orks war eindeutig, zwar herrschte Friede unter den beiden Völkern, doch zu tief saß die Angst und der Hass vergangener Zeiten. Die Straßen wurden zusehends leerer und jeder Schritt der Grünlinge wurde misstrauisch durch einen Vorhang oder die Spalten eines Fensterladens beäugt. Die beiden Orks schien dies nicht zu stören, fast könnte man meinen sie fänden Gefallen an der Wirkung, die ihr Auftreten ausgelöst hatte. Zielstrebig gingen sie die Hauptstraße herunter in Richtung des Marktplatzes in dessen Mitte ein großer Brunnen stand. Dort hatten sich bereits einige der Stadtwachen versammelt, welche sich, wohl noch unsicher wie mit den Fremden zu verfahren sein, dort aufgeregt berieten. Als sie die beiden entdeckten, trat einer der Wachleute vor, währen die anderen in Stellung gingen und die Orks musterten.
„Was führt Angehörige der Wehr in diese Gegend, sprecht!“ Der Mann wirkte nervös, was durch die Bewegung seiner Hand, die den passenden Griff am Knauf seines Schwertes zu suchen schien, verstärkt wurde.
Die beiden Schamanen blieben nebeneinander stehen und blickten den Wachmann scharf an. Nach einer kurzen Pause trat einer der Beiden einen Schritt auf die Gruppe zu: „Mok'rathmól! Dies ist Rakhatash, Schamane der Wehr Kakais.“ Mit einer kurzen Handbewegung deutete er dabei auf den Ork neben sich. „Und mein Name ist Kartesh, Wahda der Wehr. Wir sind hier im Auftrag von Niatek um ein Gesuch an den Senat der Menschen zu richten.“

[Rhy]

Vortor saß am Rande des Marktplatzes und lauschte den beiden unbeabsichtigt. Seine fettigen, langen schwarzen Haare hingen ihm im Gesicht und er stocherte demotiviert in der Erde herum. "Orks... Was wollen sie hier? Wohl Krieg, was? Sie wollen nie etwas anderes... Aber Krieg... können sie haben", flogen die Gedanken durch seinen Kopf.

[Aradner]

Der vorgetretene Wachmann schien endlich einen Griff um sein Schwert gefunden zu haben, der ihm behagte, auch wenn es mehr danach aussah als würde er sich daran festhalten. Die anderen Wachen, die hinter ihm nun endlich in Formation standen, schienen ihm etwas mehr Mut einzuflössen und so sprach er mit fester Stimme, jedoch immer noch sichtlich nervös ob der ungewohnten Situation und der unberechenbaren Orks.

"Dann Willkommen in Lomeria. Haltet euch an die Gesetze und ihr werdet die Stadt ebenso wohlbehalten verlassen wie ihr sie betreten habt!"

Er schluckte, bevor er mit leicht fragendem Unterton fortfuhr, als würde er bezweifeln, dass Orks vernünftig schreiben können.

"Für jedwede Anliegen an den Senat wurde an sich ein Briefkasten geschaffen, wo ihr auch euer Gesuch in Schriftform hinterlassen könnt."

Er machte einen leichten Schritt zur Seite und seine Hand wies auf eine im Boden verankerte und mit bronzenen Beschlägen versehene Truhe, welche nicht unweit der Stadtmittelpunktes war. In deren Seite konnte man einen Schlitz erkennen, in den man wohl Briefe und Pergamente schieben sollte. Eine blank polierte Plakete mit einer Gravur war daran angebracht, doch auf die Entfernung in der die Orks standen war sie nicht zu entziffern. Etwas zögerlich fuhr der Wachmann fort, als er sich wieder den Orks zuwendete.


"Allerdings... ihr habt Glück, denn der Senat tagt Heute. Ihr könntet sie direkt aufsuchen, jedoch bezweifle ich, dass sie eine Störung willkommen heissen würden. Wenn dies denoch euer Wunsch ist werden wir euch... natürlich zu eurem Schutz dorthin begleiten."

[Rakhattash]

Der schweigsame Schamane nickt nur knapp.
Hebt daraufhin den Arm, welcher noch mit einer Hand bestückt ist, im Gegensatz zum anderen Stummel und zeigt dem Wachmann so auf das er vorgehen soll.

[Aradner]

Der vorgetretene Wachmann, der offensichtlich den höchsten Rang der Versammelten hatte schaut in die Runde seiner Wachleute, doch diese erwiderten seinen Blick nicht sondern wichen ihm aus. Es war seine entscheidung was er tun sollteEr stellte sich gerader hin. Befehle geben war ihm offenbar geläufiger als mir einer solchen Situation umzugehen und so bellte er ein paar flotte Befehle.

Während sein Nachtwächterspies in der Linken ruhte hob er zwei Finger seiner rechten und zeigte links neben die Orks.

"Friedhelm, Dieter! Linke Seite!"

Er hob wieder zwei Finger zeigte dann rechts neben die Orks.

"Andreas, Derrand! Rechte Seite!"

Seine Rechte deutete auf die verbliebenen zwei Wächter.

"Ihr beiden nach hinten!"

Dem wachsammen Beobachter wäre nun aufgefallen, dass an jeder Seite der Orks je ein Wächter mit Stangenwaffe und einer mit Schild und Breitschwert stand.

Er drehte sich dann wieder zu den abgeschotteten Orks.

"Wenn ihr mir dann bitte folgen würdet?"

Die Wachen sahen angespannt aus und umfassten fest ihre Waffen, die Bewegungen der Orks genau musternd. Der Wächter mit dem Spieß der hinter ihnen war senkte ihn leicht in Richtung von Karteshs Rücken, wie man es häufiger sah, wenn Gefangene abgeführt werden sollten.

[Rakhattash]

Rakhattash mustert die sich um die beiden Oroka versammelnden Menschen genau. Er legt seine Hand an den verzierten Griff seines Dolches.
Als sich dann auch noch Wachen im Rücken der Schamanen mit gezogener Waffen aufstellen, wendet er sich um und bleckt die gelben Hauer.
Jedoch wendet er kurz darauf den Blick zum Sprechenden Menschen, der sie auffordert zu folgen.
Rakhattash lässt die Hand vom Griff des Dolches, deutet auf die beiden Wachen in seinem Rücken und anschließend mit einer ruckhaften Geste in die Ferne. Wohl als Zeichen das jene dort verschwinden sollen.

[Aradner]

Er strich sich über das Kinn, als ob er einen Bart streicheln wollte, der natürlich nicht vorhanden war. Die Zeichen des Orks waren eindeutig, doch sollte er wirklich seine schöne Formation auflösen?

Er seuftzte. Sie hatten sich leider noch nichts zu schulden kommen lassen, so konnte er die Orks nicht zwingen. Sie waren, wenn auch ungebetene, Gäste.

Er winkte den Spießträger zu sich nach vorne und Befahl dem anderem der im Rücken der Orks verblieb sein Schwert wegzustecken. Auch die restlichen Schwerträger wieß er an das selbe zu tun.

Das knirschende Geräusch dreier in die Scheiden gleitenden Schwerter war zu hören.

"Wenn es euch so genehmer ist dann können wir los? Es ist nicht weit."