27.03.2009, 18:25
Berem wuchs in einem kleinen Dorf in der Nähe von Gludio auf. Schon immer wußte er, daß er anders war. Anders als seine Mutter und anders als all die anderen Menschen. Über die hagere, hochgewachsene Gestalt ließe sich ja noch hinwegsehen, aber die langezogenen Ohren hatte sonst keiner. Und auch die gelegentlich hingeworfen Worte wie "Elfenkind" oder "Halbelf" mit denen er betitelt wurde - natürlich nur wenn seine Mutter gerade nicht in der Nähe war - sprachen eine recht eindeutige Sprache. Was das bedeutete war Berem lange nicht klar, kannte er doch seinen Vater nicht. Und auch Mutter erzählte nie etwas zu diesem Thema, sah nur immer recht bekümmert aus, wenn Berem sie nach seinem Vater fragte. Und so ließ er es schließlich danach zu fragen.
Die Anfeindungen bekam Berem natürlich mit, auch wenn sie immer unterschwellig gemacht wurden, damit seine Mutter nichts davon mitbekam. Sie war nämlich die einzige Heilerin und wer sich an ihrem Sohn vergriff, der brauchte nicht auf ihre Hilfe hoffen, wenn eine Krankheit oder Verletzung ihn oder seine Familie oder sein Vieh heimsuchte. Das hatte Berem erfahren, als er einmal am Fenster einen Streit belauscht hatte zwischen seiner Mutter und einem der Dörfler. So wuchs Berem recht isoliert auf.
Oft ging Berem in den Wald und suchte sich schöne Stücke an Totholz, an denen er herumschnitzte. Er hatte wohl ein Händchen für diese Bearbeitung von Holz. Als er älter wurde, stellte er immer seltener Spielsachen her und dafür immer häufiger Sachen, die seine Mutter bei der Arbeit oder in der Küche gebrauchen konnte. Auch die Möbel besserte er aus, wo sie kaputt gingen. Und irgendwann bestand die ganze Einrichtung aus Dingen, die Berem gebaut hatte.
Schlußendlich beschluß er, beim Schreiner in die Lehre zu gehen, um seine Fähigkeit zum Beruf zu machen. Doch der ansässige Schreiner wollte ihn nicht nehmen. Er sagte, daß er schon zwei Gesellen habe und sich keinen weiteren leisten könne. Doch Berem wußte, daß es eher seine Ohren waren, mit denen der Mann ein Problem hatte. Er sah es an seinem Blick. Da beschluß Berem, wegzugehen und wo anders sein Glück zu suchen. So machte er sich daran, einen Schild und ein Schwert zu bauen, beides aus Holz. Nur das Schwert malte er so an, daß es von einem echten kaum zu unterscheiden wäre. Irgendwelche Leute, die ihm Unheil wollten, würde er damit schon abschrecken können. Und einem Meister konnte er diese Stücke als Beweis seiner Fertigkeit vorzeigen.
Doch es kam anders als erwartet: Als er auf seiner Reise durch Gludio kam, sah er andere wie er. Nein nicht wie er, diese waren eleganter gekleidet und hatten noch deutlich spitzere Gesichtszüge. Auch ihre Ohren waren noch länger als seine. Das mußten Elfen, richtige Elfen sein. Berem wußte nicht was er tun, was er ihnen sagen könnte. Also folgte er ihnen, unauffällig - bis zu einer Brücke über einen Fluß, auf dem ein Wächter stand...
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ooc: Ihr könnt und sollt mich ruhig auf meine nicht so elfische Ader anspielen (es sei denn natürlich, ihr habt eine in dieser Hinsicht tolerante Einstellung im Hintergrund). Aber bitte im RP das Ganze.
P.S. Vielen Dank an die freundliche HelfElfe, die mir bei der Konzeptionierung behilflich war.
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Die Wache auf der Brücke hielt ihn auf, als Berem vorbei wollte. Er war überrascht. Noch nie hatte er erlebt, wie eine Wache ihn anhielt. Die schauten doch immer nur grimmig, ob man nicht vielleicht ein Dieb wär oder anderes Gesindel. Irgendein Mae Govannen und dann noch anderen Kauderwelsch sprach der Wachmann. Berem nannte seinen Namen und sagte, daß er doch nur die Heimat besuchen wolle. Dann endlich redete der Wachmann, oder sollte man Wachelf sagen, normal und erklärte ihm welchen Weg er nehmen sollte nach Barcaras. Berem hätte schwören können, daß die Mundwinkel der Wache dabei ganz leich nach oben gegangen wären, so als würde der sich über ihn amüsieren. Aber er verwarf den Gedanken schnell wieder. Schließlich würde eine Wache, ein Elf noch dazu, solcherlei Späßchen sicher niemals machen. Der Wachelf sagte schließlich noch, der er ruhig einmal bei den Übungsstunden der Garde vorbeikommen könne. Berem wußte mit dieser Äußerung nichts anzufangen, für den Moment war es ihm aber egal.
In Barcaras angekommen staunte Berem über geradezu alles. Diese Stadt schwebte in der Luft und lange, geschwungene Brückenbögen führten hinein. Er bewunderte die Kunstfertigkeit mit der das Geländer geschnitzt worden war und die seine eigene so sehr übertraf. Aber Berem fragte sich, ob das überhaupt eine Stadt war. Alles war so weit offen. So angenehm die Verwendung von Fließgewässern und Bäumen das Bild auflockerte, so fassungslos war Berem über diese regelrecht verschwenderisch geringe Nutzung des Bodens der Stadt. All diese Eindrücke nahm er gierig in sich auf, gerade wie ein Schwamm das Wasser. Und dann realisierte er, daß die Elfen alle dieses Kauderwelsch sprachen, eine andere Sprache, eine die Berem nicht verstand.
Schlußendlich entschloß sich Berem zu dieser Übungsstunde zu gehen, von der der Wachelf gesprochen hatte. Kurzerhand fragte er einen Elfen, wie er denn dorthin kommen würde, welcher ihn dann auch dorthin führte. Bei der Garde lernte Berem recht schnell, daß ein Kämpfer zu sein alles andere als leicht ist. Er lernte, wie man seinen Gegner treffen muß ohne selbst getroffen zu werden. Und er lernte wie man stehen muß um dabei nicht umzufallen. Das Ganze allerdings nur an Holzpuppen. An realen Gegnern war das Ganze noch sehr viel schwerer, wie der Übungskampf zum ende der Stunde ihm deutlich zeigte. Zwar lobte ihn seine Lehrerin, aber Berem wußte, daß der Umgang mit dem Schwert für ihn noch sehr viel Übung bedürfte. Die Ganze zeit über sprachen die Elfen mit ihm in seiner Sprache, wohl weil sie gemerkt hatten, daß er sie sonst nicht verstand. Und begab es sich, daß erst zum Schluß ein Elf recht streng mit ihm redete und ihm sagte, daß er umgehend die elfische Sprache lernen müsste, wenn er denn länger in den Auen verweilen wollte. Also mußte Berem jetzt nach einem Lehrmeister suchen, der ihm diese Sprache unterrichten würde...
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ooc: Vielen Dank an die Spieler beim Gardetraining. Und ganz besonderen Dank an Amandria für die begründet positive Aufnahme und noch größeren Dank an Mikarion für die einzige gezeigte Ablehnung.
Die Anfeindungen bekam Berem natürlich mit, auch wenn sie immer unterschwellig gemacht wurden, damit seine Mutter nichts davon mitbekam. Sie war nämlich die einzige Heilerin und wer sich an ihrem Sohn vergriff, der brauchte nicht auf ihre Hilfe hoffen, wenn eine Krankheit oder Verletzung ihn oder seine Familie oder sein Vieh heimsuchte. Das hatte Berem erfahren, als er einmal am Fenster einen Streit belauscht hatte zwischen seiner Mutter und einem der Dörfler. So wuchs Berem recht isoliert auf.
Oft ging Berem in den Wald und suchte sich schöne Stücke an Totholz, an denen er herumschnitzte. Er hatte wohl ein Händchen für diese Bearbeitung von Holz. Als er älter wurde, stellte er immer seltener Spielsachen her und dafür immer häufiger Sachen, die seine Mutter bei der Arbeit oder in der Küche gebrauchen konnte. Auch die Möbel besserte er aus, wo sie kaputt gingen. Und irgendwann bestand die ganze Einrichtung aus Dingen, die Berem gebaut hatte.
Schlußendlich beschluß er, beim Schreiner in die Lehre zu gehen, um seine Fähigkeit zum Beruf zu machen. Doch der ansässige Schreiner wollte ihn nicht nehmen. Er sagte, daß er schon zwei Gesellen habe und sich keinen weiteren leisten könne. Doch Berem wußte, daß es eher seine Ohren waren, mit denen der Mann ein Problem hatte. Er sah es an seinem Blick. Da beschluß Berem, wegzugehen und wo anders sein Glück zu suchen. So machte er sich daran, einen Schild und ein Schwert zu bauen, beides aus Holz. Nur das Schwert malte er so an, daß es von einem echten kaum zu unterscheiden wäre. Irgendwelche Leute, die ihm Unheil wollten, würde er damit schon abschrecken können. Und einem Meister konnte er diese Stücke als Beweis seiner Fertigkeit vorzeigen.
Doch es kam anders als erwartet: Als er auf seiner Reise durch Gludio kam, sah er andere wie er. Nein nicht wie er, diese waren eleganter gekleidet und hatten noch deutlich spitzere Gesichtszüge. Auch ihre Ohren waren noch länger als seine. Das mußten Elfen, richtige Elfen sein. Berem wußte nicht was er tun, was er ihnen sagen könnte. Also folgte er ihnen, unauffällig - bis zu einer Brücke über einen Fluß, auf dem ein Wächter stand...
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ooc: Ihr könnt und sollt mich ruhig auf meine nicht so elfische Ader anspielen (es sei denn natürlich, ihr habt eine in dieser Hinsicht tolerante Einstellung im Hintergrund). Aber bitte im RP das Ganze.
P.S. Vielen Dank an die freundliche HelfElfe, die mir bei der Konzeptionierung behilflich war.
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Die Wache auf der Brücke hielt ihn auf, als Berem vorbei wollte. Er war überrascht. Noch nie hatte er erlebt, wie eine Wache ihn anhielt. Die schauten doch immer nur grimmig, ob man nicht vielleicht ein Dieb wär oder anderes Gesindel. Irgendein Mae Govannen und dann noch anderen Kauderwelsch sprach der Wachmann. Berem nannte seinen Namen und sagte, daß er doch nur die Heimat besuchen wolle. Dann endlich redete der Wachmann, oder sollte man Wachelf sagen, normal und erklärte ihm welchen Weg er nehmen sollte nach Barcaras. Berem hätte schwören können, daß die Mundwinkel der Wache dabei ganz leich nach oben gegangen wären, so als würde der sich über ihn amüsieren. Aber er verwarf den Gedanken schnell wieder. Schließlich würde eine Wache, ein Elf noch dazu, solcherlei Späßchen sicher niemals machen. Der Wachelf sagte schließlich noch, der er ruhig einmal bei den Übungsstunden der Garde vorbeikommen könne. Berem wußte mit dieser Äußerung nichts anzufangen, für den Moment war es ihm aber egal.
In Barcaras angekommen staunte Berem über geradezu alles. Diese Stadt schwebte in der Luft und lange, geschwungene Brückenbögen führten hinein. Er bewunderte die Kunstfertigkeit mit der das Geländer geschnitzt worden war und die seine eigene so sehr übertraf. Aber Berem fragte sich, ob das überhaupt eine Stadt war. Alles war so weit offen. So angenehm die Verwendung von Fließgewässern und Bäumen das Bild auflockerte, so fassungslos war Berem über diese regelrecht verschwenderisch geringe Nutzung des Bodens der Stadt. All diese Eindrücke nahm er gierig in sich auf, gerade wie ein Schwamm das Wasser. Und dann realisierte er, daß die Elfen alle dieses Kauderwelsch sprachen, eine andere Sprache, eine die Berem nicht verstand.
Schlußendlich entschloß sich Berem zu dieser Übungsstunde zu gehen, von der der Wachelf gesprochen hatte. Kurzerhand fragte er einen Elfen, wie er denn dorthin kommen würde, welcher ihn dann auch dorthin führte. Bei der Garde lernte Berem recht schnell, daß ein Kämpfer zu sein alles andere als leicht ist. Er lernte, wie man seinen Gegner treffen muß ohne selbst getroffen zu werden. Und er lernte wie man stehen muß um dabei nicht umzufallen. Das Ganze allerdings nur an Holzpuppen. An realen Gegnern war das Ganze noch sehr viel schwerer, wie der Übungskampf zum ende der Stunde ihm deutlich zeigte. Zwar lobte ihn seine Lehrerin, aber Berem wußte, daß der Umgang mit dem Schwert für ihn noch sehr viel Übung bedürfte. Die Ganze zeit über sprachen die Elfen mit ihm in seiner Sprache, wohl weil sie gemerkt hatten, daß er sie sonst nicht verstand. Und begab es sich, daß erst zum Schluß ein Elf recht streng mit ihm redete und ihm sagte, daß er umgehend die elfische Sprache lernen müsste, wenn er denn länger in den Auen verweilen wollte. Also mußte Berem jetzt nach einem Lehrmeister suchen, der ihm diese Sprache unterrichten würde...
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ooc: Vielen Dank an die Spieler beim Gardetraining. Und ganz besonderen Dank an Amandria für die begründet positive Aufnahme und noch größeren Dank an Mikarion für die einzige gezeigte Ablehnung.