02.05.2007, 19:47
X.
*Mit einem Satz saß Creola aufrecht in ihrem Bett und ihr Blick ruhte auf dem Fußende ihres Bettes. Sie hatte das Gefühl, in dunelrote Augen zu blicken, ihre Hände zitterten und fast schien ihr der Atem zu vergehn. Die Luft war ungewöhnlich kühl und ein eisiger Wind wehte durch ihr Gemach. Eine Stimme hallte in ihrem Kopf, zwar leise aber dennoch bedrohlich:
"Bilde Dir nicht ein, es wäre vorbei, es fängt gerade erst an!"
Mit einem Zischen verschwand die Stimme aus ihrem Kopf und ihr Gemach erwärmte sich wieder. Langsam stand sie auf, warf sich eine Decke um und öffnete die Balkontüre. Sie ging hinaus und schaute in den Nachthimmel. Diese Stimme, die Augen, sie kamen ihr bekannt vor, doch es ergab keinen Sinn. Hatte sie nicht mit eigenen Augen gesehen, wie der Dämon in der Gestalt eines geisterhaften Adlers vernichtet wurde? Hatte sie nicht mental den Fuchs unterstützt, der seine Zähne und Krallen in das Ungetüm gegraben hatte? Und warum überhaupt in der Gestalt eines Adlers? Um ihr Vertrauen zu gewinnen? War dem Dämon ihre Verbindung zum König der Lüfte bekannt?
Sie schüttelte den Kopf. Was wollte er von ihr? Wollte er zu Ende führen, was ihm nicht gelungen war? Es war ihr gelungen, ihre Unsterblichkeit zu wahren, auch wenn sei die Gefahr unterschätzt hatte, sie lebte und sie würde sich nicht beugen, egal was kommen sollte.
Es ist schon eine ganze Weile her, dass sie der Dämon das erste Mal aufsuchte. Alles begann, als sie sich für einige Zeit ins Exil zurückgezogen hatte. Ein Ort voller Schönheiten, immergrüne Wiesen, kristallklare Wasserfälle und Einsamkeit. Nur ihr Adler hatte sie in dieses Gebiet begleitet, niemand wusste, wo sie sich aufhielt. Die Nächte verbrachte sie stets unter einem alten, riesigen Baum. Jede Nacht schien wie die andere zu sein, bis sie eines Morgens das Blut auf ihrer Robe entdeckte. Eine tiefe Wunde zog sich von der Leiste bis hin zum Unterbauch. Sie verspürte keine Schmerzen und ihr fehlte jegliche Erinnerung, wie es zu dieser Verwunderung gekommen sein könnte. Die Nacht war wie jede andere gewesen und auch "Mir" hatte ruhig über ihr im Baum geschlafen. Sie säuberte die Wunde so gut es ging und verstaute einen kleinen Stofffetzen mit ein wenig Blut in der Tasche ihrer Robe. Sie hielt es für besser, früher als geplant aus ihrem Exil zurück zu reisen.
Die Wunde schloss sich jeden Tag mehr, zurück blieb eine schwarze Narbe. Schmerzen hatte sie keine verspürt, ein Grund, weshalb sie keine Geführ spürte. So hielt sie es auch nicht für nötig, irgend jemanden von der Verwundung zu erzählen.
Letzendlich konnte sie jedoch froh sein, dass sie auf der Treppe vor dem Tempel in Giran ihr Bewusstsein verloren und Scion sie gefunden hatte. Er brachte sie zu einer Priesterin der Eva, welche es schaffte, sie ins Leben zurückzuholen.
Die Priesterin sah nur eine Möglichkeit, an eine Antwort auf die allzuviel aufgeworfenen Fragen zu erhalten, im Rahmen einer Traumdeutung. Creola nickte der Elfe zu, wenn dies die einzige Möglichkeit war, würde sie das Risiko eingehen.
Es brauchte mehrere Deutungen, bis sich zum ersten Mal der geisterhafte Adler zeigte. Er schien Creola schon längere Zeit beobachtet zu haben, seine blutroten Augen musterten sie eindringlich, jedoch kam es nie zum Angriff. Bis zu dem einen Tag, als sich die geisterhafte Gestalt in den Himmel erhob und sich im Sturzflug auf die Elfe stürzen wollte. Doch wie aus dem Nichts erschien der kleine Fuchs, der sich mutig dem Adler entgegen stellte.
Sie schüttelte sich bei den Erinnerungen und zog die Decke enger um ihren Körper. Ihre linke Hand fasste um das Amulett um ihren Hals. Ob ihr die Macht der Steine ein weiteres Mal helfen konnte? Sie würde vorbereitet sein, doch was würde sie erwarten?
Langsam ließ sie sich in dem Sessel auf ihrem Balkon nieder und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange, bis die Elfe in einen sanften aber ruhigen Schlaf fiel.
XI.
Tage und Wochen vergingen und wider Erwarten blieb der Dämon bis auf unbestimmte Zeit verschunden. Sie machte sich nichts vor, er würde wieder kommen und sie dann treffen, wenn sie am wenigsten darauf vorbereitet war.
Gedankenverloren strich sie um den Tempel Dions, als sie den Menschenmagier entdeckte, welches sich vor dem Toren des Tempels auf der Wiese gemütlich gemacht hatte. Richtig, sie hatte versprochen, ihm die frühere Handelsstadt Adens und ihre wunderschöne Umgebung zu zeigen Seit einer Weile lief ihr der Magier immer häufiger über den Weg. Zwar unterhielten sie sich regelmäßig, aber er war ihr trotz allem unheimlich. Er war ein Mensch - sie schüttelte ihren Kopf, es lag ihr stets fern, Vorurteile zu haben, aber momentan war sie zu zerissen, um einen klaren Kopf fassen zu können. Sie fragte sich jedes Mal, was dieser Mensch an ihr so faszinierend fand. Sie hatte ihn behandelt, als wäre er Abschaum, egal wie sehr er sich auch bemühte, die meiste Zeit jedoch biss er auf Granit. Eines stand fest, würde sie jemals von ihrem Gegenüber so behandelt werden, wie sie es tat, würde sie aufstehen und gehen, um ihre Ehre zu wahren. All dem zum Trotz schien sich Nikodemus in ihrer Nähe wohl zu führen. Sie zuckte kurz mit den Schultern, bevor sie zu ihm ging, um die versprochene Stadtführung einzuhalten.
Ihr Weg führte sie zunächst auf den - mittlerweile - verlassenen Marktplatz. Der große Baum spendete reichlich schatten und ihr Blick ruhte sachte auf den alten Häusern. Während sie Nikodemus einige Häuser und deren Bedeutung zeigte, sprach sie ein junger Krieger an. Sie warf dem Menschen zunächst einen verbitterten Blick zu, welcher dann jedoch einem eher zarten Lächeln wisch. Zerios, ein alter Freund aus den Zeiten der Stadtwache Dions. Auch er hatte dieses Land nach den ganzen tragischen Ereignissen verlassen, sie hatte damals die Hofnung aufgegeben, ihn jemals wiederzusehen. Aber damals war es wohl auch besser gewesen. Sicher hatten sie sich viel zu erzählen, dohc konnte sie Nikodemus nicht alleine in der Stadt lassen. Es würden sich sicher weitere Gelegenheiten ergeben, wo sie den jungen Krieger wiedertreffen würde.
So schlenderten sie langsam zum Schloss. Die Tore trotzten immer noch in voller Pracht und die Wachen nickten ihr kurz zu, der Zutritt blieb ihnen dennoch verwehrt. Der Weg am Schloss vorbei brachte sie in das kleine Fischerdörfchen unten am See. Früher war der See und das Dörfchen recht beliebt gewesen, es war ein schöner Ort zum Angeln. Er lud einfach nur zum Träumen ein. Die Fische schwammen ruhig im kristallklaren Wasser, die Sonne schien angenehm warm vom Frühlingshimmel. Sie ließen sich an einem Steg nieder. Sie wusste immer noch nicht, wie sie diesem Menschen begegnen sollte. Er sprach des Öfteren von Freundschaft, aber Freundschaft hatte in ihren Augen nun einen anderen Begriff bekommen. Es fiel ihr schwer, neu Vertrauen zu fassen und für eine Freundschaft war sei einfach noch nicht bereit. In all den schweren und auch guten Zeiten hatte sie zu schätzen gelernt, was wahre Freunde wert waren.
Langsam wurde es kühler und da der Menschenmagier noch nach einer Unterkunft suchen musste, begaben sie sich auf den Weg zurück in die Stadt. Nikodemus wollte in der Taverne in Dion übernachten und so trennten sich dort ihre Wege.
Creola ging langsam den Weg zum Tempel hinauf. Sie wollte noch einmal nach Giran reisen und eine Runde über den Markt streifen. Vielleicht würde sie ja das ein oder andere bekannte Gesicht treffen. Sie bummelte über den Markt Girans auf der Suche nach nichts Bestimmten. Es war recht voll und an einigen Ständen drängelten sich Kunden. Als sie dann angerempelt wurde, wollte sie ihrem Gegenüber schon die Meinung sagen, als sie Zerios dann ins Gesicht blickte. Er hatte sie in dem Gedrängel wohl nicht gesehen. Sie wechselten einige Worten, hielten es aber dann für besser, einen ruhigeren Ort aufzusuchen, da man sein eigenes Wort nur schwer verstehen konnte. So schlenderten sie zum Südtor Girans und ließen sich am Ufer des Gewässers nieder. Die Sonne ging langsam unter und der Mond stieg in seiner vollen Pracht an den sternenklaren Horizont. Sie hatten sich wirklich viel zu erzählen, und obwohl sie sich so lange nicht gesehen hatte, vertraute sie ihm immer noch. Es war, als wäre er nie fort gewesen, doch genau diese Tatsache beunruhigte sie. Sie musste erst einmal wieder zu sich selbst finden. Sich klarmachen, was die Vergangen gebracht hatte, die Gegenwart bringt und die Zukunft für sie bereit halten würde. Sie musste verstehen, wer sie war und was sie wollte.
Nach langer Zeit bahnte sich noch einmal eine Träne den Weg über ihre Wange. Sie sollte sich wohl eher zurückziehen. Das Wiedersehen mit Zerios hatte sie nur noch mehr verunsichert und ihre Gedanken aus der Bahn geworfen. So zog sie sich zum Nachdenken in die Wälder Adens zurück.
((Fortsetzung folgt))
*Mit einem Satz saß Creola aufrecht in ihrem Bett und ihr Blick ruhte auf dem Fußende ihres Bettes. Sie hatte das Gefühl, in dunelrote Augen zu blicken, ihre Hände zitterten und fast schien ihr der Atem zu vergehn. Die Luft war ungewöhnlich kühl und ein eisiger Wind wehte durch ihr Gemach. Eine Stimme hallte in ihrem Kopf, zwar leise aber dennoch bedrohlich:
"Bilde Dir nicht ein, es wäre vorbei, es fängt gerade erst an!"
Mit einem Zischen verschwand die Stimme aus ihrem Kopf und ihr Gemach erwärmte sich wieder. Langsam stand sie auf, warf sich eine Decke um und öffnete die Balkontüre. Sie ging hinaus und schaute in den Nachthimmel. Diese Stimme, die Augen, sie kamen ihr bekannt vor, doch es ergab keinen Sinn. Hatte sie nicht mit eigenen Augen gesehen, wie der Dämon in der Gestalt eines geisterhaften Adlers vernichtet wurde? Hatte sie nicht mental den Fuchs unterstützt, der seine Zähne und Krallen in das Ungetüm gegraben hatte? Und warum überhaupt in der Gestalt eines Adlers? Um ihr Vertrauen zu gewinnen? War dem Dämon ihre Verbindung zum König der Lüfte bekannt?
Sie schüttelte den Kopf. Was wollte er von ihr? Wollte er zu Ende führen, was ihm nicht gelungen war? Es war ihr gelungen, ihre Unsterblichkeit zu wahren, auch wenn sei die Gefahr unterschätzt hatte, sie lebte und sie würde sich nicht beugen, egal was kommen sollte.
Es ist schon eine ganze Weile her, dass sie der Dämon das erste Mal aufsuchte. Alles begann, als sie sich für einige Zeit ins Exil zurückgezogen hatte. Ein Ort voller Schönheiten, immergrüne Wiesen, kristallklare Wasserfälle und Einsamkeit. Nur ihr Adler hatte sie in dieses Gebiet begleitet, niemand wusste, wo sie sich aufhielt. Die Nächte verbrachte sie stets unter einem alten, riesigen Baum. Jede Nacht schien wie die andere zu sein, bis sie eines Morgens das Blut auf ihrer Robe entdeckte. Eine tiefe Wunde zog sich von der Leiste bis hin zum Unterbauch. Sie verspürte keine Schmerzen und ihr fehlte jegliche Erinnerung, wie es zu dieser Verwunderung gekommen sein könnte. Die Nacht war wie jede andere gewesen und auch "Mir" hatte ruhig über ihr im Baum geschlafen. Sie säuberte die Wunde so gut es ging und verstaute einen kleinen Stofffetzen mit ein wenig Blut in der Tasche ihrer Robe. Sie hielt es für besser, früher als geplant aus ihrem Exil zurück zu reisen.
Die Wunde schloss sich jeden Tag mehr, zurück blieb eine schwarze Narbe. Schmerzen hatte sie keine verspürt, ein Grund, weshalb sie keine Geführ spürte. So hielt sie es auch nicht für nötig, irgend jemanden von der Verwundung zu erzählen.
Letzendlich konnte sie jedoch froh sein, dass sie auf der Treppe vor dem Tempel in Giran ihr Bewusstsein verloren und Scion sie gefunden hatte. Er brachte sie zu einer Priesterin der Eva, welche es schaffte, sie ins Leben zurückzuholen.
Die Priesterin sah nur eine Möglichkeit, an eine Antwort auf die allzuviel aufgeworfenen Fragen zu erhalten, im Rahmen einer Traumdeutung. Creola nickte der Elfe zu, wenn dies die einzige Möglichkeit war, würde sie das Risiko eingehen.
Es brauchte mehrere Deutungen, bis sich zum ersten Mal der geisterhafte Adler zeigte. Er schien Creola schon längere Zeit beobachtet zu haben, seine blutroten Augen musterten sie eindringlich, jedoch kam es nie zum Angriff. Bis zu dem einen Tag, als sich die geisterhafte Gestalt in den Himmel erhob und sich im Sturzflug auf die Elfe stürzen wollte. Doch wie aus dem Nichts erschien der kleine Fuchs, der sich mutig dem Adler entgegen stellte.
Sie schüttelte sich bei den Erinnerungen und zog die Decke enger um ihren Körper. Ihre linke Hand fasste um das Amulett um ihren Hals. Ob ihr die Macht der Steine ein weiteres Mal helfen konnte? Sie würde vorbereitet sein, doch was würde sie erwarten?
Langsam ließ sie sich in dem Sessel auf ihrem Balkon nieder und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange, bis die Elfe in einen sanften aber ruhigen Schlaf fiel.
XI.
Tage und Wochen vergingen und wider Erwarten blieb der Dämon bis auf unbestimmte Zeit verschunden. Sie machte sich nichts vor, er würde wieder kommen und sie dann treffen, wenn sie am wenigsten darauf vorbereitet war.
Gedankenverloren strich sie um den Tempel Dions, als sie den Menschenmagier entdeckte, welches sich vor dem Toren des Tempels auf der Wiese gemütlich gemacht hatte. Richtig, sie hatte versprochen, ihm die frühere Handelsstadt Adens und ihre wunderschöne Umgebung zu zeigen Seit einer Weile lief ihr der Magier immer häufiger über den Weg. Zwar unterhielten sie sich regelmäßig, aber er war ihr trotz allem unheimlich. Er war ein Mensch - sie schüttelte ihren Kopf, es lag ihr stets fern, Vorurteile zu haben, aber momentan war sie zu zerissen, um einen klaren Kopf fassen zu können. Sie fragte sich jedes Mal, was dieser Mensch an ihr so faszinierend fand. Sie hatte ihn behandelt, als wäre er Abschaum, egal wie sehr er sich auch bemühte, die meiste Zeit jedoch biss er auf Granit. Eines stand fest, würde sie jemals von ihrem Gegenüber so behandelt werden, wie sie es tat, würde sie aufstehen und gehen, um ihre Ehre zu wahren. All dem zum Trotz schien sich Nikodemus in ihrer Nähe wohl zu führen. Sie zuckte kurz mit den Schultern, bevor sie zu ihm ging, um die versprochene Stadtführung einzuhalten.
Ihr Weg führte sie zunächst auf den - mittlerweile - verlassenen Marktplatz. Der große Baum spendete reichlich schatten und ihr Blick ruhte sachte auf den alten Häusern. Während sie Nikodemus einige Häuser und deren Bedeutung zeigte, sprach sie ein junger Krieger an. Sie warf dem Menschen zunächst einen verbitterten Blick zu, welcher dann jedoch einem eher zarten Lächeln wisch. Zerios, ein alter Freund aus den Zeiten der Stadtwache Dions. Auch er hatte dieses Land nach den ganzen tragischen Ereignissen verlassen, sie hatte damals die Hofnung aufgegeben, ihn jemals wiederzusehen. Aber damals war es wohl auch besser gewesen. Sicher hatten sie sich viel zu erzählen, dohc konnte sie Nikodemus nicht alleine in der Stadt lassen. Es würden sich sicher weitere Gelegenheiten ergeben, wo sie den jungen Krieger wiedertreffen würde.
So schlenderten sie langsam zum Schloss. Die Tore trotzten immer noch in voller Pracht und die Wachen nickten ihr kurz zu, der Zutritt blieb ihnen dennoch verwehrt. Der Weg am Schloss vorbei brachte sie in das kleine Fischerdörfchen unten am See. Früher war der See und das Dörfchen recht beliebt gewesen, es war ein schöner Ort zum Angeln. Er lud einfach nur zum Träumen ein. Die Fische schwammen ruhig im kristallklaren Wasser, die Sonne schien angenehm warm vom Frühlingshimmel. Sie ließen sich an einem Steg nieder. Sie wusste immer noch nicht, wie sie diesem Menschen begegnen sollte. Er sprach des Öfteren von Freundschaft, aber Freundschaft hatte in ihren Augen nun einen anderen Begriff bekommen. Es fiel ihr schwer, neu Vertrauen zu fassen und für eine Freundschaft war sei einfach noch nicht bereit. In all den schweren und auch guten Zeiten hatte sie zu schätzen gelernt, was wahre Freunde wert waren.
Langsam wurde es kühler und da der Menschenmagier noch nach einer Unterkunft suchen musste, begaben sie sich auf den Weg zurück in die Stadt. Nikodemus wollte in der Taverne in Dion übernachten und so trennten sich dort ihre Wege.
Creola ging langsam den Weg zum Tempel hinauf. Sie wollte noch einmal nach Giran reisen und eine Runde über den Markt streifen. Vielleicht würde sie ja das ein oder andere bekannte Gesicht treffen. Sie bummelte über den Markt Girans auf der Suche nach nichts Bestimmten. Es war recht voll und an einigen Ständen drängelten sich Kunden. Als sie dann angerempelt wurde, wollte sie ihrem Gegenüber schon die Meinung sagen, als sie Zerios dann ins Gesicht blickte. Er hatte sie in dem Gedrängel wohl nicht gesehen. Sie wechselten einige Worten, hielten es aber dann für besser, einen ruhigeren Ort aufzusuchen, da man sein eigenes Wort nur schwer verstehen konnte. So schlenderten sie zum Südtor Girans und ließen sich am Ufer des Gewässers nieder. Die Sonne ging langsam unter und der Mond stieg in seiner vollen Pracht an den sternenklaren Horizont. Sie hatten sich wirklich viel zu erzählen, und obwohl sie sich so lange nicht gesehen hatte, vertraute sie ihm immer noch. Es war, als wäre er nie fort gewesen, doch genau diese Tatsache beunruhigte sie. Sie musste erst einmal wieder zu sich selbst finden. Sich klarmachen, was die Vergangen gebracht hatte, die Gegenwart bringt und die Zukunft für sie bereit halten würde. Sie musste verstehen, wer sie war und was sie wollte.
Nach langer Zeit bahnte sich noch einmal eine Träne den Weg über ihre Wange. Sie sollte sich wohl eher zurückziehen. Das Wiedersehen mit Zerios hatte sie nur noch mehr verunsichert und ihre Gedanken aus der Bahn geworfen. So zog sie sich zum Nachdenken in die Wälder Adens zurück.
((Fortsetzung folgt))
Das Beste liegt manchmal ganz nah bei einem, wenn man bedacht ist sich umzusehen, dann findet man etwas, für das es sich zu leben lohnt.