27.07.2007, 15:23
Gludio
Ein Neuanfang – das Geschehene hinter sich lassen, abschalten von allem was einmal war und vorausschauend in die Zukunft blicken.
Creola stand noch lange vor dem Haus in Gludio und drehte den Schlüssel in ihrer Hand hin und her. Sie hatte Reomar ein Versprechen gegeben ~ eines, was sie auch wirklich einhalten konnte. Ein Lächeln umspielte ihre Züge und mit einem letzten Blick auf das Haus ~ welches bald ihr Zuhause sein würde ~ verließ sie die Stadt.
Auf dem Weg nach Dion kam ihr eine Zwergin entgegen, sie schien sehr angespannt und auch erschöpft von der Jagd gewesen zu sein. Ein fröhliches „Mahal“ erklang und ihre Augen weiteten sich. Das konnte doch nicht sein. Dieses kleine Wesen vor ihr war wirklich Nimuee Rotfels. Die Zwergin, die sie so lange begleitet hatte, sei es in Zeiten der Stadtwache Dions oder auch in den Landen des blutigen Mondes gewesen. Ein sanftes Lächeln legte sich auf das Gesicht der Elfe.
„Alae Nimuee, lange nicht mehr gesehen Mellon nin.“
Nimuee winkte ab und grinste die Elfe an. Es war schon eine halbe Ewigkeit her, dass sie die Zwergin das letzte Mal gesehen hatte. Zwar war sie nach dem Zusammenbruch der Stadtwache ebenfalls in die Lande des blutigen Mondes aufgebrochen und hatte sich auch in der Gilde der Mondwächter sehr bewehrt, doch irgendwann schien sie sich nicht mehr wohl zu fühlen. Sie war immer öfter auf Reisen, war kaum noch in den Hallen anzutreffen. Irgendwann kam dann zur Sprache, dass sie wieder zurück zu ihren Eltern gehen würde. Sie war der Jagd und den Abenteuern müde geworden und wollte sich zurückziehen. Gesagt getan. Es dauerte nicht lange, da hatte Nimuee schon ihre Sachen zusammengepackt und stand am Tor der Halle. Ein letztes „Kal Maerdh“ und die Zwergin machte sich auf den Weg, auf einen Weg der offen ließ, ob man sie jemals wieder sehen würde.
Um so mehr erfreute es Creola, dass Nimuee sich wohl erholt hatte und wieder Spaß daran gefunden hatte, durch die Lande zu ziehen. Es war zwar überraschend, dass es auch sie wieder in ihre alte Heimat getrieben hatte, aber das war nur halb so schlimm, denn immerhin war auch ihre Cousine Yulivee Donnerhall zusammen mit Creola und Elondor zurück nach Aden gekehrt. Sie würde sich sicherlich sehr darüber freuen, war doch ihr Bruder in den Landen des blutigen Mondes geblieben. Creola musste bei dem Gedanken an die beide Zwerginnen grinsen. Es war zu schön gewesen, wie die beiden zusammengepfercht unter einer Decke kauerten und mit großen Augen den Geschichten der anderen Gildenmitglieder am Lagerfeuer lauschten. Die hin- und wieder auftretenden naiven Fragen brachten Fröhlichkeit in fast jede Runde.
„Schön, Dich wieder in unseren Landen zu wissen Nimuee. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder, Du wurdest schmerzlich vermisst.“
Nimuee grinste nur und stellte anhand ihrer Worte klar, dass sie nicht vorhatte, in der nächsten Zeit das Land wieder zu verlassen und dass einem erneuten Wiedersehen nichts im Wege stände. Grinsend machte sie sich dann wieder auf die Jagd.
Es war schön zu hören, dass es der Kleinen gut ging. Jetzt gab es für Creola nur noch eine Angelegenheit, die sie gerne geklärt haben wollte. Was war mit ihrer Schwester geschehen? Chirada war schon kaum noch gesehen zu wesen, als sich Creola dazu entschlossen hatte, dieses Land für unbestimmte Zeit zu verlassen. Sie hatte nicht wirklich die Möglichkeit, sich ausgiebig von ihrer Schwester zu verabschieden, was ihr nicht leicht viel, aber die Umstände waren zu erheblich. Es blieb ihr verwehrt zu erfahren, was mit ihr war. Wo sie sich aufhielt. Mitglieder ihrer ehemaligen Gilde zu fragen, war sinnlos, von ihnen war kaum noch einer da. Ihre Gilde hatte sich aufgelöst, weil jeder seinen eigenen Weg ging, niemand wusste über den Verbleib eines einzelnen.
Es war an der Zeit, Chirada zu finden. Der Anfang ihrer Suche würde sie in die elfischen Wälder leiten. Vielleicht fand sie dort irgendwelche Anhaltspunkte, vielleicht hatte sie jemand gesehen. *ein leises Seufzen entfuhr ihr* Sie würde sie finden, dessen war sie sich ganz sicher. „Mir“ würde ihr dabei helfen, er konnte die Wälder aus der Luft betrachten. Der Adler hatte für einen Vogel einen außerordentlichen Spürsinn und manchmal fragte sie sich, ob in diesem Adler wohl noch mehr steckte, als dass er einfach ein fürstlich war. Er war intelligent, er war wachsam und er war ebenfalls bildschön. Seine bernsteinfarbenen Augen verrieten stets seine Gemütsregungen und wenn er jemanden ansah hatte man das Gefühl, der Adler würde versuchen, die Gedanken seines Gegenüber zu lesen.
Die Reise zurück zum Ursprung
Fürstlich ~ fürstlich war wohl einiges gewesen, nicht umsonst trug Creola immer noch dieses Titel, auch wenn von dem Glanz ihrer Herkunft nicht mehr viel übrig geblieben war.
Sie hatte in ihrem ~ für Elfen noch recht kurzem ~ Leben schon sehr vieles erlebt, doch sind ihr die schönsten Erinnerungen aus ihren Kindheitstagen noch bildlich im Gedächtnis geblieben. Geboren wurde sie in L’Arthuin, einer kleineren Stadt nahe Gelegen der Reiche der Könige. Ihre Eltern regierten über diese Stadt. Ihr Vater, Fürst Theodarmus d’loth sowie ihre Mutter Fürstin Gillandra d’loth boten ihr eine Kindheit in Reichtum aber auch in der für ein Kind erforderlichen Atmosphäre. Trotz ihres Einflusses hatten es ihre Eltern stets vorgezogen, auf einer Lichtung in der Nähe des Waldes zu leben. Ihr Haus war größer gegenüber den anderen und etwas abseits gelegen, jedoch nie überaus prunkvoll. Creolas Vater war oft in der Stadt unterwegs, um sich um die Angelegenheiten des Volkes sowie um die Verbindungen zu den anderen Fürstentümer zu kümmern. Ihre Mutter hingegen unternahm viel mit ihr, als sie noch klein war. Durch sie lernte sie viele nützliche Dinge kennen, die Natur lieben und schätzen, sowie ihr Verhalten gegenüber anderen. So war ihr nie anzumerken, dass sie aus einem Fürstenhaus stammte, in ihren Augen gab es keine Unterschiede. Sie hatte von ihren Eltern stets die Liebe und Anerkennung bekommen, die ein Kind brauchte. Sie hatte eine starke Verbindung zu ihrem Vater, doch stärker war die Verbindung zu ihrer Mutter. Mutterliebe ~ zu diesem Zeitpunkt ein Wort ohne tiefgehende Bedeutung, ein Wort .... dieses Wort .....
Die Magie lernte sie von ihrer Mutter, ihr Vater hingegen war ein gekonnter Bogenschütze, doch konnte sie mit dieser Waffe nichts anfangen. Generell blieb ihr der Umgang mit Waffen verwehrt. So geschickt sie auch im Umgang mit ihrer Magie war, desto ungeschickter war sie im Umgang mit all den Waffen, welche eine Klinge hatten oder dazu gedacht waren, Pfeile abzuschicken. Sie hatte es mehrfach versucht, doch nachdem ein Pfeil nur knapp ihren Vater verfehlt hatte, hatte dieser aufgegeben, ihr die Kunst des Bogenschiessen beizubringen.
Magie ~ ein weites Kapitel, sie musste sich entscheiden. Sie war ein Kind des Wassers, schon früh hatte sie dieses Element fasziniert, ja sogar verzaubert. Wasser, ein Element so ruhig und doch so gefährlich. Es konnte besänftigen, heilen und es konnte töten. Dieser Gefahr war sie sich durchaus bewusst, dennoch gab es kaum etwas anderes, was sie in ihren Kinderjahren mehr bewunderte.
Sie lernte schnell und sie schaffte etwas, was nicht jeder Zauberer auf ihrem Gebiet erlernen konnte. Sie konnte ihre Zauber wirken mit Hilfe verschiedener Edelsteine. Sie dienten zum Schutz, zur Stärke und auch zur Unterstützung.
Es gab Zeiten, wo sie sich stets versuchte, mit ihrer Mutter zu messen. Wer das Wasser im Teiche ihres Gartens mehr zum brodeln brachte, wer es zuerst schaffte, dass die Frösche keine Lust mehr hatten, länger im Wasser zu verweilen, weil wieder irgendwelche Töne das Wasser vibrieren ließen. Sehr zur Freude ihres Vaters, der die beiden oft nur beobachtete und wohl doch ganz froh darüber war, dass seine Tochter sich der Magie verschrieben hatte, da er sich sonst seines Lebens nicht mehr sicher gewesen wäre.
Die Länderein in den Gebieten der Elfen waren weiträumig. Die endlose Schönheit war kaum in Worte zu fassen. Die Reise durch dieses Land war mühsam und langwierig, außer man beherrschte die entsprechende Magie dafür. Die Magie, mit Hilfe der Albenfade zu reisen. Eine Art Transportsystem, verborgen in den Tiefen der Länderein, für Außenstehende nicht sichtbar, befindlich überall und nirgends, wachsend aus der Natur, verschmelzend mit den Bergen, Seen und der unendlichen Anzahl von Wiesen. Umgeben von nichtvorhandenen Mauern, wer ihre Magie nicht richtig beherrschte, dem konnte es passieren, dass er in der Unendlichkeit des Nichts gefangen blieb.
Creola selbst hatte es nur wenige Male versucht, die Magie der Fade zu nutzen. Erst einmal schaffte sie es geschafft, den Weg Blütenhein zu öffnen, einer Lichtung ~ verborgen in den Höhe der Gebirgskette ~ unerreichbar für jedes Lebewesen, was nicht die Fähigkeit besaß zu fliegen, außer, man beherrschte die Magie.
Der Blütenhein war ein besonderer Ort. Die Bäume dort blühten das ganze Jahr über, es schien, als würden sie nie auch nur eines ihrer Blütenblätter verlieren. Ein Ort unberührter Natur ~ unberührt auch bis zum Ende von allem?
Zurückblickend war ihre Kindheit unbeschwerlich, unbefangen, frei von jeglichen Sorgen. Ebenso wie ihre Jugend. Abgesehen bis zu diesem einen Schlüsselerlebnis, welches ihr Leben verändern sollte.
Das Verständnis von neuem Leben
Nachdem sie Nimuee getroffen hatte, machte sie sich nochmals auf den Weg nach Gludio. Sie hatte gehört, Reomar hatte sich ebenfalls dort eingefunden, um seine neue „Heimat“ zu begutachten. Er war nicht so sehr erfreut gewesen, dass sein Vater ein Haus in Gludio gekauft hatte. Ihn hätte es lieber nach Aden getrieben. Die Geschichten über die sagenhaften Ritter und Kämpfer für das Gute hatten ihre Spuren bei dem jungen Halbelfen hinterlassen.
Als Creola Reomar vor dem Haus stehen sah und bemerkte, wie er das Gebäude genau musterte, blieb sie in gewisser Entfernung stehen und beobachtete ihn. Er war schnell gewachsen, groß geworden und hatte erheblich an Reife hinzuerlangt, obwohl man ihm oft noch anmerkte, dass er noch lange nicht so erwachsen war, wie er es gerne sein wollte.
Sie konnte sich ein Leben ohne ihren Sohn nicht mehr vorstellen, doch sie musste sich eingestehen, dass dies nicht immer so gewesen war:
Ihr Körper hatte sich langsam wieder etwas erholt. Die Wunde auf ihrem Bauch war verheilt, auch wenn sich nun eine lange Narbe quer über ihre Leiste zog. Was auch immer den Dämon oder seinen Diener dazu getrieben hatte, sie wusste es nicht.
Irgendetwas hatte sie jedoch verändert. Ihr Körper fühlte sich nicht mehr so an wie früher. Er schien eine Art Eigenleben zu führen. Sie hatte ihn nicht mehr so unter Kontrolle, wie sie es gewohnt war. Es geschah nicht nur einmal, dass sie sich setzen musste, weil sie Stiche in ihrem Bauch verspürte. Doch sie schob es auf die Verwundung und den Heilprozess. Es geschah nicht gerade selten, dass sich Scion um sie sorgte, aber er konnte nichts für sie tun. Wie sollte er ihr schon helfen können. Es war ihr Körper, ihre Schmerzen. Es würde sicherlich eine Erklärung dafür geben ~ eine unerwartete Erklärung, wie sich später herausstellen sollte.
Es war seltsam, sie konnte nicht wirklich viel mit dem anfangen, was mit ihr geschah, oder wollte sie es nicht verstehen? Scion ließ sie nicht aus den Augen, und irgendwann kam ein Satz über seine Lippen, der sie erstarren ließ: „Vielleicht bist Du ja schwanger.“ *sie schüttelte energisch den Kopf* Nein, das konnte nicht sein. Es war immer schon so gewesen, dass nur ein Kind gezeugt wurde, wenn es auch erwünscht war, und es war niemals ein Gesprächsthema gewesen. Schwanger! Dieser Wort hallte noch Tage später in ihrem Kopf. Der Gedanke daran ließ sie nicht mehr ruhig schlafen, sie saß stundenlang in der Bibliothek, blätterte in alten Büchern und suchte nach allem, was ihr bestätigen konnte, dass das, was sie verspürte, keine Schwangerschaft war. Doch je länger sie darüber nachdachte, je mehr sie sich damit beschäftigte, um so größer wurde ihre Verunsicherung und ihre Angst. Was war, wenn Scion recht hatte? Wenn sie wirklich ein Kind erwarten würde? *sie ging auf den Balkon ihres Gemaches, sie brauchte frische Luft, den kühlen Wind, der ihr dabei helfen sollte, wieder klare Gedanken zu fassen* In den Landen des blutigen Mondes war der Mond oft riesengroß am Himmel zu sehen, er strahlte eine gewisse Ruhe aus, eine Ruhe, die ihr mittlerweile fehlte.
Je mehr Zeit verging, desto mehr musste sie sich wohl eingestehen, dass Scion wirklich recht hatte. Dieses Ziehen in der Bauchgegend war nicht mehr dieser Schmerz, wie er damals war, als die Wunde noch frisch war. Es war nicht schmerzhaft, eher unangenehm und *sie schaute an sich herunter* lange konnte sie es wohl nicht mehr verheimlichen. Sie hatte ihre helle Robe bereits abgelegt, die dunklere, die sie jetzt trug, verbarg etwas die Rundungen an ihrem Bauch. Diese Situation ließ sie mehr und mehr verzweifeln.
Das Kind in ihrem Leib wuchs heran, und es war ihr, als wäre es ein Fremdkörper. Als würde dieses Ding nicht zu ihr gehören. Es war sogar so schlimm, dass sie keinen Hunger mehr verspürte und kaum noch etwas nahrhaftes zu sich nahm. Dies schwächte nicht nur das Kind in ihr sondern auch sie selbst, aber das sah sie zu der Zeit nicht. Sie machte es Scion nicht leicht, sie sah ihm an, dass er darunter litt, immerhin war es auch sein Kind, aber sie wusste nicht damit umzugehen. Es dauerte eine ganze Weile, bis er es immerhin mit der Hilfe von Kirane schaffte, dass sie wieder anfing zu essen. Auch wenn es nicht viel war, es reichte, um ihren Körper nicht zu zerstören. Doch es war immer noch nicht so, wie es sein sollte. Es nutzte nichts, sie musste mit Scion reden. Sie musste ihm sagen, was sie empfand, oder auch gerade nicht.
Es fiel ihr nicht leicht, als sie sich mit ihm in der Elfenstadt Heine traf, eine Stadt mit Bedeutung, eine Stadt voller Schönheit und voller Erinnerungen. Ihre Stimme zitterte, doch es half alles nichts, sie konnte es nicht weiter verheimlichen. Es tat ihr in der Seele weh, als sie Scion sagte, dass sie keine Liebe für das Kind empfinden würde, dass sie es nicht als einen Teil von sich sehe. Es tat ihr nicht wegen dem Kind weh, nein, sondern wegen Scion. Sie konnte das nicht lieben, was aus einer Verbindung zwischen ihnen beiden entstanden ist. Sie wollte ihn nicht verletzen, aber sie wollte ihn auch nicht anlügen. Sie wollte sich selbst nicht belügen.
Scion war enttäuscht, das war nicht anders zu erwarten, doch er hielt auch jetzt zu ihr und sprach ihr Mut zu. Auch wenn sie keine Liebe für dieses Kind empfand ~ noch nicht empfand ~ es wäre falsch gewesen, ihm etwas anzutun. Dieses Kind konnte nichts für die Gefühlsschwankungen seiner Mutter. Es durfte nicht das Opfer ihrer Gefühle und Gedanken werden.
Das Gespräch mit Scion tat ihr in gewisser Weise gut, aber dennoch war es ein Abend wie jeder andere auch. Sie versuchte verzweifelt, ihre Gedanken frei werden zu lassen um endlich noch einmal in Ruhe schlafen zu können. Aber auch dies blieb ihr verwehrt. Es dauerte daher lange, bis Creola endlich einschlief. Sie schlief ruhig und erwachte dann in einer anderen Welt:
Creola öffnete die Augen und musste sodann blinzeln. Wo war sie? Sie sah sich um. Diese Umgebung, diese Stille, die Lieder der Vögel. Dies kam ihr alles sehr bekannt vor. Sie drehte sich um und entdeckte den riesigen Baum hinter sich. Von diesem Baum ging eine Ruhe aus, sie fühlte sich an ihre Heimat erinnert.
Während sie versuchte, sich zu orientierte, bemerkte sie einen Schatten, der sich langsam näherte. „Mae govannen schöne Elfe. Bist Du neu hier? Ich habe Dich hier noch nicht gesehen. Weißt Du, ich lebe mit meinen Eltern hier in diesem Dorf und ich spiele oft hier. Was machst Du hier?“ Creola blickte auf und sah in die Augen eines Elfenkindes. Seine Augen leuchteten und es schien sehr neugierig zu sein, fremd von jeglicher Scheu gegenüber Fremden. „Law“ antwortete sie „ich bin noch nicht sehr lange hier und muss mich erst einmal zurecht finden.“ Sie blickte sich um. Das Kind musterte sie eine ganze Weile. „Magst Du mit mir spielen?“ fragte es und sah sie mit großen Augen an. Creola überlegte eine Weile und lächelte das Elfenkind dann sachte an. „Gerne werde ich mit Dir spielen“ Das Kind holte einige Karten hervor und breitete sie vor Creola aus. „Was sind denn das für schöne Karten, die Du dort hast?“ „Das sind magische Karten“ antwortete der Kleine, als wäre es nichts außergewöhnliches. „Magische Karten?“ Sie musterte den Kleinen genau. „Ja, magische Karten. Damit kann man in die Zukunft sehen, sie zeigen einem, wie man sich fühlt und was mit einem geschieht.“ Diese Worte klangen weise, nicht wie die Worte eines Kindes. Sie wirkte neugierig, und musterte den Kleinen, der einige Karten vor sich ausbreitete und dann zu Creola aufsah. „Möchtest Du es einmal ausprobieren?“ „Ich weiß nicht so recht“ Creola zögerte, sie wusste ja nicht, was sie erwarten würde. „Hab keine Angst, es ist ein schönes Spiel“ Der Kleine lächelte der Elfe aufmunternd zu und bevor sie etwas anderes erwidern konnte, zog er eine Karte aus dem Stapel der Karten und legte sie vor Creola auf den Boden. Sie warf einen eher scheuen Blick auf die Karte vor ihr. Auf dieser Karte war der Mond in seiner vollen Größe abgebildet. „Das ist eine gute Karte“ Der Kleine lächelte Creola an und versuchte ihr den Sinn der Karte zu erklären. Sie lauschte den Worten des Kindes und spürte diese freundliche Art, die von ihm ausging. „Hier“ er drückte ihr die Karte in die Hand „die schenk ich Dir.“ „Aber“ sie nahm die Karte entgegen und sah das Kind lange an „das kann ich doch nicht annehmen, diese Karte ist viel zu wertvoll um sie mir zu schenken.“ Der Kleine grinste und fand ihre Bescheidenheit anscheinend sehr witzig. „Komm“ er stand auf und reichte Creola die Hand. „Ich zeige Dir einen schönen Ort wo wir spielen können.“ Sie nahm die Hand des Kindes und folgte diesem über schöne Wege, vorbei an seinem Heimatdorf hinauf zu einer wunderschönen, riesengroßen Wiese.
Der Kleine löste sich von ihrer Hand und grinste sie an „Fang mich doch“ Creola musste schmunzeln, der Kleine war wirklich ein Wirbelwind und so versuchte sie, ihn auf der großen Wiese einzuholen. Sie hätte es natürlich mit Leichtigkeit schaffen können, ihn einzuholen, aber das hätte ihm den Spaß am Spiel genommen. Es dauerte daher eine ganze Weile, bis sie den Kleinen gefangen hatte. Er grinste sie an und so spielten sie noch eine ganze Weile dieses Spiel weiter. Das Spielen tat dem Kleinen sichtlich gut, und ihr auch. Als sie den Kleinen dann einholte und ihn festhalten wollte, stolperte sie und fiel mit ihm zusammen auf die große Wiese. Beide mussten sie herzlich lachen und der Kleine sah sie mit giftgrünen Augen an. Erst jetzt schaute sie das erste Mal in das Gesicht des Kindes. Seine Haare waren rötlich blond und seine Züge sehr fein, die Ohren nicht ganz so spitz wie die eines Elfen.
„Du hast mich also doch lieb, Mami“
Während sie versuchte, sich zu orientierte, bemerkte sie einen Schatten, der sich langsam näherte. „Mae govannen schöne Elfe. Bist Du neu hier? Ich habe Dich hier noch nicht gesehen. Weißt Du, ich lebe mit meinen Eltern hier in diesem Dorf und ich spiele oft hier. Was machst Du hier?“ Creola blickte auf und sah in die Augen eines Elfenkindes. Seine Augen leuchteten und es schien sehr neugierig zu sein, fremd von jeglicher Scheu gegenüber Fremden. „Law“ antwortete sie „ich bin noch nicht sehr lange hier und muss mich erst einmal zurecht finden.“ Sie blickte sich um. Das Kind musterte sie eine ganze Weile. „Magst Du mit mir spielen?“ fragte es und sah sie mit großen Augen an. Creola überlegte eine Weile und lächelte das Elfenkind dann sachte an. „Gerne werde ich mit Dir spielen“ Das Kind holte einige Karten hervor und breitete sie vor Creola aus. „Was sind denn das für schöne Karten, die Du dort hast?“ „Das sind magische Karten“ antwortete der Kleine, als wäre es nichts außergewöhnliches. „Magische Karten?“ Sie musterte den Kleinen genau. „Ja, magische Karten. Damit kann man in die Zukunft sehen, sie zeigen einem, wie man sich fühlt und was mit einem geschieht.“ Diese Worte klangen weise, nicht wie die Worte eines Kindes. Sie wirkte neugierig, und musterte den Kleinen, der einige Karten vor sich ausbreitete und dann zu Creola aufsah. „Möchtest Du es einmal ausprobieren?“ „Ich weiß nicht so recht“ Creola zögerte, sie wusste ja nicht, was sie erwarten würde. „Hab keine Angst, es ist ein schönes Spiel“ Der Kleine lächelte der Elfe aufmunternd zu und bevor sie etwas anderes erwidern konnte, zog er eine Karte aus dem Stapel der Karten und legte sie vor Creola auf den Boden. Sie warf einen eher scheuen Blick auf die Karte vor ihr. Auf dieser Karte war der Mond in seiner vollen Größe abgebildet. „Das ist eine gute Karte“ Der Kleine lächelte Creola an und versuchte ihr den Sinn der Karte zu erklären. Sie lauschte den Worten des Kindes und spürte diese freundliche Art, die von ihm ausging. „Hier“ er drückte ihr die Karte in die Hand „die schenk ich Dir.“ „Aber“ sie nahm die Karte entgegen und sah das Kind lange an „das kann ich doch nicht annehmen, diese Karte ist viel zu wertvoll um sie mir zu schenken.“ Der Kleine grinste und fand ihre Bescheidenheit anscheinend sehr witzig. „Komm“ er stand auf und reichte Creola die Hand. „Ich zeige Dir einen schönen Ort wo wir spielen können.“ Sie nahm die Hand des Kindes und folgte diesem über schöne Wege, vorbei an seinem Heimatdorf hinauf zu einer wunderschönen, riesengroßen Wiese.
Der Kleine löste sich von ihrer Hand und grinste sie an „Fang mich doch“ Creola musste schmunzeln, der Kleine war wirklich ein Wirbelwind und so versuchte sie, ihn auf der großen Wiese einzuholen. Sie hätte es natürlich mit Leichtigkeit schaffen können, ihn einzuholen, aber das hätte ihm den Spaß am Spiel genommen. Es dauerte daher eine ganze Weile, bis sie den Kleinen gefangen hatte. Er grinste sie an und so spielten sie noch eine ganze Weile dieses Spiel weiter. Das Spielen tat dem Kleinen sichtlich gut, und ihr auch. Als sie den Kleinen dann einholte und ihn festhalten wollte, stolperte sie und fiel mit ihm zusammen auf die große Wiese. Beide mussten sie herzlich lachen und der Kleine sah sie mit giftgrünen Augen an. Erst jetzt schaute sie das erste Mal in das Gesicht des Kindes. Seine Haare waren rötlich blond und seine Züge sehr fein, die Ohren nicht ganz so spitz wie die eines Elfen.
„Du hast mich also doch lieb, Mami“
Creola schnellte in die Höhe und sah sich in ihrem Gemach um. Sie war schweißgebadet. Das, das war alles nur ein Traum, ermahnte sie sich. Nichts von Bedeutung. Sie versuchte sich zu beruhigen und blickte sich langsam in ihrem Zimmer um. Der Mond schien hell in ihr Zimmer, sein Licht lag auf dem kleinen Tisch neben ihrem Bett. Sie wendete sich dem Tisch zu und erstarrte. Das konnte doch nicht wahr sein, das war nicht möglich. Mit zitternden Händen tastete sie nach der Karte auf ihrem Tisch. Die Karte mit dem Mond, genau diese Karte, die ihr das Kind in ihrem Traum in die Hand gedrückt hatte. Sie hielt die Karte in der Hand. Wie sollte sie dies bloß Scion erklären. Würde er ihr glauben? Er glaubte ihr und dieser Traum schien die Elfe verwandelt zu haben.
„Mami“ Reomar riss Creola aus ihren Gedanken und kam auf sie zugelaufen. „Geht es Dir gut?“ Er sah sie fragend und besorgt an. „Mae, es geht mir gut.“ Sie lächelte und nahm ihren Sohn in die Arme. „Gefällt Dir das Haus, was Dein Vater ausgesucht hat?“ „Mmh“ er zuckte kurz mit den Schultern. „Das Haus ist schön aber hier sind keine Ritter und ich weiß auch nicht, ob es hier Heldengeschichten gibt“ Creola musterte ihren Sohn und musste dann schmunzeln. „Nun, ich denke Ritter gibt es hier nicht, aber dafür sind wir wieder vereint und sicher steht einer Reise nach Aden nichts im Wege.“ Reomar nickte bei den Worten seiner Mutter und seine Augen funkelten, während sein Blick wieder auf das Haus in Gludio fiel.
Das Beste liegt manchmal ganz nah bei einem, wenn man bedacht ist sich umzusehen, dann findet man etwas, für das es sich zu leben lohnt.