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Torn
#1
//ooc:
hier nochmal die Geschichte von meinem frühern Char 'Torn';
Torn und Norix haben zwar einen ähnlichen Charakter und ein paar gemeinsame Eckpunte in ihren Geschichten, sind aber zwei komplett unabhänige Personen. Mehr über Norix könnt ihr nur in einem direkten Gespräch mit ihm erfahren.

also dann: viel Spaß beim lesen (Vorsicht: über 10 000 Wörter)


Schnee begann zu fallen.
Im eisigen Bergwind begannen die Flocken einen seltsamen Tanz aufzuführen. Noch waren es einige wenige, die sich anscheinend fast schwerelos vom Wind treiben ließen. Sie gingen auf die Geröllbrocken nieder, um sich kurz danach wieder vom Wind aufnehmen zu lassen und ihren Geistertanz weiterzuführen. Hier in dieser unwirtlichen Gegend, voller Steine und Geröll ohne jegliche Deckung, wirkten die Schneeflocken fast aggressiv; als wollten sie allem was sie trafen etwas Böses. Durch den stärker werdenden Wind brannten sie ein wenig auf der Haut, wenn sie auftrafen. Torn zog seinen schweren Pelzmantel fester um seine Schultern und kniff die Augen zusammen. Gleichzeitig zog er etwas stärker an den Zügeln seines Pferdes, welches leicht nervös geworden war. Er drehte sich zu seinem Pferd um und streichelte ihm leicht über die Nüstern. Er versuchte es durch beruhigende Worte zu besänftigen. Sein Tier hieß Akrat und war ein schwarzer, zwar etwas kleinwüchsiger aber ausdauernder und kräftiger Hengst. Akrat trug den Rest Torns bescheidener Habe. Viel war es nicht, was Torn von seinem alten Leben in Rekkis mitgenommen hatte, als er in größter Eile aus der Stadt vor dem wütenden Mob und dem sicheren Tod floh.Der Schneefall wurde immer heftiger. Torn fluchte in sich hinein, denn es würde sich sputen müssen noch rechtzeitig über den Pass zu kommen. Zumindest war er nicht alleine unterwegs. Er fand immer wieder Spuren, dass zumindest ein Ochsengespann vor ihm war. Aufgrund von Ochsendung den er gefunden hatte, vermutete er, dass das Gespann ihm höchstens zwei Stunden voraus war. Er würde sie also gegen Tagesmitte eingeholt haben. Torn marschierte weiter und mit dem heraufziehenden Schneesturm verdüsterten sich auch seine Gedanken und gingen zurück in die Zeit und an den Ort an dem sich sein Schicksal entschied.


Der Winter in Rekkis neigte sich dem Ende zu. Der Schnee zog sich immer weiter ins Gebirge hinauf und in den Tälern Blühten die ersten Blumen und Bäume. Dem gesamten Land ging es einigermaßen gut, es lag eine sanfte Briese des Wohlstandes in der Luft. Der Winter war mild gewesen und es waren genug Vorräte übergeblieben. Der König, ein alter aber ehrbarer Herrscher, der noch an Werte wie Ehre und Gerechtigkeit glaubte, hatte das Land, durch seine geschickte Politik zu einem der Wohlhabensten des Ostens gemacht. Auch die Erbfolge war gesichert. Des Königs ältester Sohn, Tanis, war bereits Landesherr der größten Provinz des Landes, Goudlande. Tanis hatte auch noch einen jüngeren Bruder, Samel, welcher als Stadthalter der Hauptstadt von Rekkis eingesetzt war. Ta’Rekkis lag im Herzen des Landes und gehörte auch zur Provinz Goudlande. Der König selbst regierte das Land von Hohenherz aus. Die gewaltige Festungsanlage nur zwei Tagesritte entfernt von Ta’Rekkis.
Auch Torn war in Ta’Rekkis stationiert gewesen. Er führte ein ehrbares Leben als einer der 5 Stadtkommandanten. Der Ostbezirk war sein Gebiet. Drei der andern Kommandanten waren für die übrigen Nord-, West-, und Südbezirke zuständig; und dann gab es noch den Kommandant der Palastwache, welcher auch gleichzeitig der Sicherheitsberater des Stadthalters, also des Prinzen Samel, war.
Zu Torns und seiner Leute Aufgaben gehörte das Einheben des Zolls an dem Östlichen Stadttor, Kontrolle der Sperrstunden in den Wirts- und Schankhäusern, das Eintreiben überfälliger Steuern, der ewige Kampf gegen Verbrechen doch auch die Verteilung von Gaben an die Ärmsten seines Viertels. Auch kümmerte er sich um die Sicherheit der Freudenmädchen – sie kamen zu ihm wenn sie von ihren Freiern genötigt und geschlagen worden waren. Dies gehörte zwar nicht zu seinen offiziellen Befehlen, doch Torn wusste um das harte Leben auf der Straße und sein Erfolg die Kriminalität niedrig zu halten bestätigte die Richtigkeit seines Handelns.
Torn hatte sein Viertel gut im Griff obwohl hier alle Bevölkerungsschichten vertreten waren. Bürgerliche, Händler, Handwerker, ein paar Bauern die unmittelbar vor der Stadt das Land bestellten und natürlich Jene, die nicht soviel Glück im Leben hatten wie gemeine Arbeiter, Bettler und Huren.
Nur Adelige ließen sich nicht im Ostviertel blicken. Die blieben alle im Norden der Stadt in ihrem Bezirk und frönten den Vorzügen des Reichtums. Sie hatten auch das Privileg das frische Wasser aus dem Fluss zu schöpfen, der von Norden in die Stadt floss, unterhalb des Palastes sich nach Südosten wandt, um die Stadt in eben dieser Richtung wieder zu verlassen. Natürlich hatten sie auch das Privileg ihren Unrat und Fäkalien in den Selbigen zu leiten. Sodass nur mehr die Gerber im westlichen Bezirk und die Mühlen im Süden das Wasser nutzen konnten.
Torn war zufrieden mit seinem Leben und fühlte sich sicher. Doch es sollte sein letzter Winter in Ta’Rekkis gewesen sein.


Torn schrak aus seinen Gedanken auf. Akrat war plötzlich nervös geworden und seine Ohren waren in ständiger Bewegung. Torn hielt an und lauschte in den Sturm hinein. Erst vernahm er nichts doch dann konnte er merkwürdige Gerausche hören, die so gar nicht hier in diese unwirtliche und stille Gegend passten. Erst konnte er nichts genaues wahrnehmen, doch dann begann er immer lauter und lauter das Quietschen und Rattern eines Fuhrwerks zu vernehmen. Hatte er das Ochsengespann schon eingeholt? Es war vielleicht eine Stunde vor Mittag und er hatte sich nicht mit besonderer Eile durchs Geröll gekämpft. Außerdem wurde das Geräusch immer lauter, obwohl er sich nicht bewegte. Das Ochsengespann kam also zurück, aber aus welchem Grund? Torn befürchtete, dass der Weg zum Pass versperrt sein konnte. Es wäre das Ende dieser Reise; nein - dieser Flucht.
Torn zog ein wenig fester an den Zügeln Akrats, der sich plötzlich nur mehr widerwillig vorwärts bewegte. Er stierte in den Nebel und das Schneetreiben - Akrats Nevösität hatte nun auch von ihm Besitz ergriffen. Plötzlich lichtete sich der Vorhang aus Neben und Schneeflocken gab preis, was Akrat so beunruhigte - Torn erstarrte.
Der Ork, welcher vor einem hohen Kastenwagen, gezogen von zwei schweren Ochsen, ging, war nur etwas größer als Torn und wirkte auch etwas schwerer und stärker. Noch nie hatte Torn eine solches Wesen gesehen; davon gehört – ja: in Legenden und Märchen. Torn konnte daher eigentlich nur vermuten, dass es sich um eine Ork oder ein ähnliches Wesen handelte. Diese schwere Gestallt die immer näher auf ihn zustampfte war in dicke Lumpen gehüllt, nur der Kopf war frei. Ein breiter Schädel saß auf den beiden mächtigen Schultern. Die Haut war ein helles Gemisch aus braun und grün, der breite Mund, die platte große Nase und die kleinen funkelnden Augen ließen Torn bei dem ersten Anblick schaudern. Ein hässlicheres Wesen hatte er noch nie gesehen – es musste sich also um einen Ork handeln – zumindest den Erzählungen nach.
Torn zerrte Akrat an den Wegrand um dem Gespann Platz zu machen. Eigentlich war er neugierig zu erfahren warum es zurückkam. Doch anstatt den Ork anzusprechen sah er nur still zu wie der Ork an ihm vorüber ging und ihn mit einem finsteren Blick musterte. Als der Wagen bereits einige Meter weiter gefahren war wurde Akrat ruhiger und auch Torn entspannte sich ein wenig. Erst jetzt war ihm bewusst, dass seine Hand während der ganzen Begegnung um den Schwertknauf geklammert war. Er führte Akrat weiter – er würde wohl selbst herausfinden müssen, was den Ork zum Umkehren bewogen hatte.
Endlich zur Mittagszeit schritt er über den Silberzackenpass. Hier hörten Torns Kenntnisse über das Land auf. Er war nun seit drei Wochen ununterbrochen gegen Südwesten gereist. Ständig mit dem Ziel, über den Pass des Silberzackengebirges zu gehen, sich in der nächsten Hafenstadt auf ein Schiff zu setzen und so weit gen Westen zu fahren wie es nur möglich war.
Etwas riss Torn plötzlich aus seinen Überlegungen. Blut. Das Rot war im Schnee und dem Grau der Felsen deutlich zu erkennen. Er hastete zu der Stelle und fand einen dünnen, ausgemergelten und leblosen Körper. Solche armen Gestalten hatte er schon zuvor genügend gesehen.

In jenem Frühling entschied sich der König an die südöstliche Grenze zu begeben und der Bedrohung durch die Wüstenstämme entgegenzutreten. Auch Prinz Tanis begleitete ihn und Samel nahm seine Stelle als Landsherr während dessen ein.
Nun war das Erste was Samel in seiner neu erworbenen Funktion befahl, war die Steuern zu erhöhen. Er gab bekannt, dass er das eingenommene Geld und die Güter dafür benötigte die Armee des Königs zu versorgen, und er somit im direkten Sinne seines Vaters handelte. Die Stadt musste den Gürtel immer enger schnallen und die Bürger mussten immer härter arbeiten, denn die Steuern wurden im Monatstakt nach oben gesetzt.
Zwar stand ein ertragreicher Sommer vor der Türe, doch da das Volk wusste, dass vieles ihrer Arbeit an den Herrscher fallen würde, war es demotiviert und Missmutig. Auch Torn bekam das zu spüren. Immer öfter musste er überfällige Steuern eintreiben und wurde oft persönlich mit dem keimenden Hass auf Samel konfrontiert. Besonders schlimm traf es die Ärmsten. Gelder für deren grundlegende Versorgung war gestrichen worden. Immer mehr hungernde Gestalten taumelten durch die Straßen auf der Suche nach Essbaren.
An einem regnerischen Sommertag wurde trafen sich alle Kommandanten zur Besprechung – wie jede Woche. Samel gab erneut bekannt, dass er die Abgaben der Stadtbewohner erhöhen müsse – mit der Begründung, dass die königlichen Mienen immer weniger Erz förderten und er deswegen mehr Arbeiter einstellen - und mehr Werkzeuge schmieden lassen müsste. Torn und Barim, der Kommandant des Südbezirks, begehrten dagegen auf und gerieten in einen scharfen Wortwechsel mit Samel bis die Sitzung durch das Erscheinen eines Hofbediensteten unterbrochen wurde. Dieser und Samel wechselten kurz ein paar flüsternde Worte und der Bedienstete entfernte sich wieder. Samel würgte jeden weiteren Versuch die Diskussion wieder aufzunehmen, seitens der beiden Kommandanten ab. Nach einigen Momenten belanglosen Gesprächs kam ein weiterer Bediensteter in den Raum und beschied Torn ihm zu folgen. Er führte den Kommandanten in die Schreibstube wo Torn einen Bericht seines Stellvertreters noch einmal unterzeichnen musste, da ein Schreiber angeblich versehentlich Tinte über seine alte Unterschrift geleert hatte. Als er wieder zurückkam war die Sitzung bereits beendet und außer ihm und Barim niemand mehr anwesend. Auf die Frage, was Barim hier noch suchte, bekam Torn zu hören, dass man auch Barim aus dem Saal geholt hatte da sein eigenwilliges Pferd sich losgerissen hatte und für Auffuhr in den Stallungen gesorgt hatte.
Beide waren sich einig, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging, da sie als sie Opposition gegen den Stadthalter ergriffen, von der Versammlung entfernt wurden. Torn machte sich ernsthaft Sorgen um Barim. Dieser hatte als Kommandant über seinen kleinen Bezirk den Großteil des Armenviertels zu verwalten und saß somit auf einem unberechenbaren Vulkan.


Torn beugte sich über den, halb vom Schnee zugewehten Körper. Als er mit seinen Fingern den Hals dieser armen Kreatur abtasten wollte, schob er dessen die Kapuze beiseite und erschrak. Es handelte sich um eine Frau; aber nicht um einen Menschen. So spitzen Ohren hatte kein Mensch – hatte er tatsächlich eine Elfe gefunden? Doch Elfen waren den Märchen nach helle, leuchtende Gestalten. Doch die Haut dieses Wesens war von auffällig dunkler, grauer Farbe. Er fühlte noch einmal an ihre Hals und spürte, dass noch ein wenig Leben in dem reglosen Körper pochte. Er seufzte in sich hinein. Sich nun um eine halbtote Vielleichtelfe zu kümmern passte so gar nicht in seinen Plan. Orke und Elfen – Torn fühlte sich plötzlich wirklich mehr und mehr wie ein Fremder und hatte eine dunkle Vorahnung, dass er auf seiner Reise noch mehr Ungewöhnliches und Neuartiges stoßen würde.
Natürlich konnte er dieses Wesen hier nicht einfach krepieren lassen. Er hob den erstaunlich leichten Körper hoch, wuchtete ihn auf Akrats Rücken und bedeckte ihn notdürftig mit ein paar Leinenfetzen. So zogen sie nun zu dritt weiter den Gebirgspass hinunter.
Nach einigen stillen Stunden monotonen Trotts in Richtung Süden begann das wenige Sonnenlicht immer schwächer zu werden und eine kalte Nacht kündigte sich an. Torn hatte bereits die Baumgrenze unterschritten und suchte einen Unterschlupf im dichten Geäst hoher Nadelsträucher. Nachdem er eine windgeschützte, auf natürliche Weise gewachsene Höhle gefunden hatte, versorgte er Akrat und begann sogleich Holz für ein Feuer zu sammeln. Er nahm seinen kleinen zerbeulten Kochtopf und schmolz darin über der immer heller lodernden Flamme Schnee. Als das Wasser kochte, warf Torn zerriebene Ingwawurzeln dazu. Von dem so erhaltenen würzigen, scharfen aber ungemein belebenden Getränk erhoffte er sich, dass es die Lebensgeister seines unfreiwilligen Begleiters wecken würde.
Torn flößte dem Wesen, von dem er immer noch nicht genau wusste, was es eigentlich war, ein wenig des Gebräus ein, indem er einfach mit einer Hand den Kiefer auseinanderdrückte und mit der anderen den Schöpflöffel führte. Er wollte gerade den nächsten Löffel füllen als seine Patientin zu husten begann – anscheinend tat der Tee bereits seine Wirkung. Zuerst wollte sie sich gegen das Trinken wehren, doch sie war zu schwach um wirklich Widerstand zu leisten und als Torn ihr erneut den Löffel an die Lippen setzte begann sie erst zögerlich doch dann immer gieriger zu trinken. Und so führte Torn einen Löffel nach dem anderen bis sein Kessel leer war. Als er den letzten Löffel von ihren Lippen nahm öffnete sie kurz die Augen. Torn hatte noch nie so tiefblaue Augen gesehen.
Kurz darauf war sie wieder eingeschlafen. Sie atmete regelmäßig und Torn lauschte dem Geräusch während er ein karges Mahl aus getrocknetem Fleisch und Hartbrot hinunterwürgte. Danach fiel auch er in einen unruhigen Schlaf – die sonderbaren Ereignisse dieses Tages streiften durch seine Träume.

Ein Monat war seit jenem Vorfall im Stadtpalast vergangen. Für Torn begann das Leben unangenehm zu werden. Da er ja den Herrscher in seinem Viertel repräsentierte, wurde er mit Beschwerden und Beschimpfungen belagert. Er hatte immer mehr Mühe seinen Status als Respektsperson auf friedliche Art aufrecht zu halten. Auch musste er immer öfter losziehen um ausgebliebene Steuern einzutreiben.
Eines Abends war er in einer Schenke gewesen um zwei Streithähne davon abzuhalten sich die Kehlen durchzuschneiden und Recht zu sprechen. Nachdem er dies erledigt hatte, blieb er ein wenig und lauschte beifällig an einem Gespräch von Mienenarbeitern. Es wurde über die schlimmen Arbeitsbedingungen geklagt und die Verantwortlichen gelästert. Es widersprach dem, was ihm der Stadtherr, Samel, damals gesagt hatte – nämlich dass er durch die Erhöhung der Steuern die Minenarbeiter unterstützen wolle. Torn beschloss in das Gespräch einzusteigen, um Details zu erfahren. Zwar gaben die Bergleute ihre Informationen ihm gegenüber nicht leichtfertig heraus und er musste sich auch ein paar provozierende Bemerkungen gefallen lassen, doch was er am Ende herausgefunden hatte, machte ihm noch mehr Sorgen. Die Lage der Minenarbeiter lag im argen Gegensatz zu dem was Samel eigentlich vorgegeben hatte zu verhindern. Die Männer mussten länger arbeiten, oder der Lohn wurde gekürzt, verletzte oder verunfallte Arbeiter wurden kaum ersetzt und das meiste Werkzeug war alt und stumpf.
Auch als Torn einmal seine Rüstung zum flicken zum Schmied brachte, erführ er auch erschreckende Tatsachen. Der Schmied jammerte zwar über die viele Arbeit, doch Werkzeug schmiedete er keines mehr – sogar die letzte vom Hof bestellte Lieferung an Hämmern und Brecheisen war nicht abgeholt, geschweige denn bezahlt worden.. Der Schmied stand von Früh bis Spät zwischen der Esse und dem Ambos und fertigte Waffen. Darauf, warum Samel die Waffen bestellt hatte, konnte sich auch Torn keinen Reim machen – für den Krieg an der Wüstengrenze waren sie sicher nicht gedacht, denn der König hatte Feldschmiede vor Ort stationiert und auch eigene Händler für Rohstoffe.
Torn bereitete diese Entwicklung immer mehr Unbehagen, doch er konnte sich an niemanden seiner Kollegen wenden, außer Barim, der ähnliche Erfahrungen gemacht hatte. Die anderen Kommandanten wichen ihm aus und auch bei den Sitzungen wurden er und Barim außer Acht gelassen – es wurden aber auch nur Belanglosigkeiten besprochen. Doch Torn konnte sich gut ausmalen, dass die restliche Führung der Stadt etwas im Schilde führte.


Als Torn erwachte, war bereits am Horizont ein schwacher Lichtstreif zu erkennen. Die Sonne würde erst in einer Stunde aufgehen. Auch die Elfe war erwacht, kurz nur öffnete sie die Augen. Torn begann wieder das Feuer zu entzünden und den Ingwatee zu kochen. Diesmal reichte er der Elfe einen Becher den sie selbst zu halten sie bereits im Stande war. Wieder trank sie gierig Becher für Becher, auch Torn genehmigte sich ein paar Schlucke. Er stellte den Topf sogar ein zweites Mal auf das Feuer und füllte das Gebräu für die Mittagszeit in seinen Trinkschlauch.
Als er schließlich Akrat für die Weiterreise vorbereitete, viel ihm auf, dass sein Dolch fehlte. Für Torn bestand kein Zweifel, dass ihn die Elfe genommen hatte. Sie musste in der nach an die Satteltasche gekommen sein. Torn überlegte nur kurz. Er hatte zwei Möglichkeiten: die Elfe zu stellen und ihr den Dolch notfalls gewaltsam abzunehmen oder es dabei zu belassen und zu sehen, wohin das führen würde. Er entschied sich für letzteres, denn wenn seine Gefährtin an den Dolch gekommen war, wäre es ihr auch ein leichtes gewesen ihn im Schlaf zu töten. Doch er lebte noch, allerdings beobachtete er die Elfe von nun an auf Schritt und Tritt.
Er verteilte das Gepäck so, dass jemand noch auf Akrat reiten konnte. Sichtlich gestärkt konnte die Elfe sogar alleine aufstehen und ein wenig hin und her laufen. Auch ihre Hautfarbe hatte sich ein wenig verändert, doch anstatt einen hellen Hautton anzunehmen, wie es Torn erwartet hätte, wurde sie noch dunkler und kräftiger. Torns Trank schien an diesem Wesen ein Wunder vollbracht zu haben – anscheinend konnte der Körper dieser Elfe die geheimen Kräfte der Natur besonders gut aufnehmen. Als Torn fertig war mit seinen Vorbereitungen, hieß er sie in knappen Worten aufs Pferd zu steigen. Er reichte ihr die Hand als Hilfe, doch sie ignorierte diese und zog sich selbst hoch – mit einiger Anstrengung zwar – aber sie schaffte es auf Anhieb aufzusteigen.
Alsbald ging Torn voran und Akrat folgte ihm – wortlos im ruhigen Trott immer den Berg hinab Richtung Süden.

ENDE
Now the problem about making yourself stupider than you really are, is that you often succeed C.S. Lewis
Norix - DarkAvanger
Rauvaonar - RP-DE
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Torn - von norix - 05.09.2007, 12:59
[Kein Betreff] - von Uriel - 06.09.2007, 09:22
[Kein Betreff] - von Lia - 07.09.2007, 14:50
[Kein Betreff] - von norix - 08.09.2007, 14:34
[Kein Betreff] - von Uriel - 08.09.2007, 20:37
[Kein Betreff] - von norix - 23.11.2008, 19:35
[Kein Betreff] - von Gwenhwyfar - 07.12.2008, 17:12
[Kein Betreff] - von Galenya - 08.12.2008, 14:39
[Kein Betreff] - von norix - 08.12.2008, 21:06
[Kein Betreff] - von Gwenhwyfar - 03.01.2009, 20:16

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