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Schamanentum
#1
Randnotiz: Lia kam nun schon in den Genuss einige Schamanen auf dem Server in den Künsten zu unterrichten oder einfach nur mit anderen Schamanen zu philosophieren. Dabei stellte sich häufig die Frage, was eigentlich fundamentales Wissen der Schamanen darstellt und wie diese sich in die Gesellschaft einbinden. Scion hat bereits eine sehr interessante Auflistung gemacht, die zeigt wie nah ein Schamane seinem Volke eigentlich ist. Ich will meinen Gedankengang dazu kundtun, was die Lehren der Schamanen eigentlich beinhalten und ausmachen könnte. Der Folgende Text ist Basiswissen, dass Lia in meinem RP vermittelt. Es ist eine rein wissenschaftliche Überlegung und es steht Euch offen es an zu fechten oder zu adaptieren. Für Diskussionen bin ich immer zu haben =)


Der Ursprung des Schamanentums:

Am Anbeginn der Zeit schuf Paagrio das Volk der Oroka groß und mächtig. Es war ein geborenes Herrschervolk, das den Willen des Herren mit eiserner Faust durchführte. Paagrio war ihnen sehr nahe und seine Stimme drang klar und deutlich an ihre Ohren. Sie waren Abbilder seiner Selbst. Sein Fleisch und Blut. Sie waren seine Kinder und wie solche hütete er sie. Doch die Zeit kam, dass der Vater seine Kinder erwachsen werden lassen musste. So musste es kommen, dass Paagrio seinen Kindern einen eigenen Willen und ihre eigene Verantwortung schenkte und sich von ihnen entfernte, um einfacher Beobachter zu sein. Die Trauer, um Paagrios Fortgang war nur von kurzer Dauer, denn seine Kinder wussten um ihre Stärke und waren froh sie nun auf eigene Faust entdecken und auskosten zu dürfen.

So waren unsre mächtigen Urväter nun auf sich alleine gestellt. Das unsterbliche Feuer Paagrios loderte immer noch stark in ihnen und fachte ihre Emotionen an. Angetrieben durch dieses Feuer bekämpften sie einander nach Lust und Laune, paarten sich untereinander und genossen ihre eigene Überlegenheit. Ihre Macht war da, doch sie war chaotisch und ohne Ziel. Sie war Opfer der Launen unsrer Urväter und verlor nach und nach ihre Daseinsberechtigung. So verkümmerte die Macht der Oroka von Generation zu Generation. Die Kinder der Kinder und auch deren Kinder lebten weiter ausgelassen und taten was sie wollten, doch ohne Motivation... ohne eigenen Antrieb vermochte selbst das Feuer Paagrios sie nicht auf Dauer am Leben zu erhalten.

So kam es, dass das Volk der Oroka immer schwächer und kleiner wurde. Die kräftigen Körper wurden entweder dürr und kraftlos oder fett und träge. Die Kämpfe wurden kurz und eintönig. Sich fort zu pflanzen wurde zu einer Sache der Notwendigkeit, die Überwindung kostete und ebenfalls keinen Spaß mehr machte. Die Lust ging verloren.

Doch nur wenige fanden sich, die ihrer Unzufriedenheit Ausdruck verleihen konnten. Wenige die wirklich verstanden worauf diese Entwicklung hinaus lief, da die meisten längst vergessen hatten, wie mächtig die Oroka einst waren. Diese wenigen erinnerten sich an ihren Urprung in Paagrio zurück und riefen nach ihrem Vater in diesen Stunden der Verzweiflung, in denen sie den Untergang ihres Volkes befürchteten.

Paagrio, der seine Kinder nach wie vor liebte wollte ihnen jedoch nicht die Eigenverantwortung nehmen, die er ihnen einst schenkte, also sprach er nicht mit ihnen. Er kommunizierte in Bildern und Visionen und selbst dann auch nur so leise, dass nur wenige diese Mitteilungen wahrnehmen konnten. Und von diesen wenigen konnten wieder nur ganz wenige deuten, was Paagrio ihnen sagen wollte. Rätzel, Gleichnisse oder gar nur Emotionen waren so übermittelt und die wenigen Auserwählten mussten aus eigener Kraft lernen sie zu verstehen. Oft wurden sie Missverstanden und dort wo falsch gehandelt wurde fand der Zerfall weiter statt. Doch ab und an gelang es die Visionen richtig zu deuten. Und dort wo richtig gehandelt wurde belohnte Paagrio seine Kinder mit einem erneuten Auflodern ihres inneren Feuers.

Mit der neuen Motivation kam nach und nach auch wieder die Kraft. Die Kämpfe bekamen weider einen Sinn und die Oroka die schneller lernten, vermochten es schneller zu wachsen und ihre dümmeren und somit schwächeren Brüder zu erschlagen. Die natürliche Selektion fand statt und es begann die Zeit der Wiedereroberungen und der neuen Herrschaft der Oroka.


Die Rolle der Schamanen in der Gesellschaft:

Die Überlieferung zeigt es sehr deutlich. Die Oroka sind ein sehr starkes Volk, doch ohne inneren Antrieb, also ohne eine eigene Motivation, ist all das ohne Wert.
Die Schamanen bilden in der Hinsicht das Rückgrad des Volkes. Sie sind Weise und Weiser zugleich, die für den Erhalt und das Wohlbefinden des Volkes verantwortlich sind. Ihr Ziel ist es nicht sich selber zu bereichern, sondern das Leben aller Oroka durch ihre Tätigkeiten zu bereichern.
Diese Definition ist eine sehr verbreitete, weswegen die meisten Oroka Scharlatane (nach Scions Definition) nicht als Schamanen bezeichnen würden, selbst wenn ihre Fähigkeiten denen eines Schamanen ebenbürtig sein sollten.

Wenn Paagrio das Fundament des Volkes bildet, so sind die Schamanen die Tragenden Säulen.

[Bild: saeulenklein.jpg]

Dabei können ihre Rollen ganz spezielle sein, z.B. die des Spiritualisten, Mediziners, Kriegsschamanen oder großen Politikers. Grundlegendes Verständnis für jedes der Gebiete ist für jeden Schamanen obligatorisch.


Die vier Säulen des Schamanentums:

Die Lehre eines Schamanen durchwächst die gleichen Phasen, in denen sich das Volk der Oroka selber entwickelt hatte. Die Vier Säulen des Schamanentums bauen von Links nach Rechts aufeinander auf, angefangen mit der Spiritualität, welchen den Anfang setzte und abgeschlossen durch die Politik, welche die Herrschaft der Oroka regelt. Ein Schamane muss sich mit jeder der Themen auseinander gesetzt haben, doch kann selbstverständlich nicht jedes Thema jedem gut liegen, weswegen ich im Einzelnen auf sie eingehen möchte.

Die Spiritualität:

Der Geist der Oroka ist eine ewig währende Konstante. Im Gegensatz zum Körper gilt der Geist als unvergänglich, daher ist es um so wichtiger ihn in Takt zu halten und vor schlechten Einflüssen zu schützen, auf das er nach dem Tode den Weg zurück zu Paagrio findet.
Die Spiritualität beinhaltet den Kontakt zu Paagrio, sowie die Kommunikation und Beeinflussung der Geisterwelt. Ebenso ist sie die Quelle aller arkaner Flüsse, die das Wirken von Magie jeglicher Art erst möglich machen.

Zitat:Sie gibt den Oroka ihre Motivation.

Gegensätze: Kasha, Gottlosigkeit, Seelenlosigkeit

Schamanen, die sich auf diese Säule spezialisiert haben sind Traumdeuter, Seelenheiler, Exorzisten, Geisterrufer, Illusionisten, Orakel etc... Sie können die stärksten arkanen Flüsse Anzapfen und den Dialog mit mächtigen Geistern und Ahnen suchen, was oft ekstatische Zustände erfordert und sehr kräfte raubend ist. Ihre Kunst ist jedoch die Intuitivste und Gefühlsbetonteste. Unterhaltungen unter Spiritualisten wirken auf Außenstehende oft irrational und befremdlich.

Die Medizin:

Nur in einem gesunden Körper lebt auch ein gesunder Geist. Die Medizin beinhaltet nicht nur die Heilung von Gebrechen, sondern auch ihre Vorbeugung und die Pflege und das aktive und regelmäßige Training des eigenen Körpers. Sie macht den Oroka fit für das Leben und den Kampf.

Zitat:Sie gibt den Oroka Lebensqualität.

Gegensätze: Schwäche, Gebrechen, Verfall

Schamanen, die sich auf diese Säule spezialisiert haben sind Kräuter- und Alchemiekundige, Wunderheiler, Giftmischer, Ärzte, Ernährungswissenschaftler, Naturkundige, Leibesforscher etc... Sie kennen die Anatomie der Lebewesen und können durch ihren Erfindergeist Nutzen aus der Natur ziehen, wo ein einfacher Oroka keinen Vorteil entdecken kann. Sie sind Überlebens- und Lebenskünstler, die auch mit Hilfe der Geister und der Magie manch ein Wunder bewirken können. Es erfordert viel Wachsamkeit und Konzentration, weswegen krafte raubende und riskante Beschwörungen nur in äußersten Notfällen betrieben werden und eher seltener Verbreitung finden.

Der Kampf:

Es ist die natürliche Selektion und das ultimative Mittel auf dem Weg an die angemessene Position der Oroka, als Herrscher über die Welt. Wahre Überlegenheit zeigt sich erst im direkten Messen mit andren Völkern. Forschheit und Aggressivität sind nicht bloß legitime Werkzeuge, sondern gelten als unmissverständliche Beweise der eigenen Willensstärke.

Zitat:Der Kampf ist die Bestimmung der Oroka

Gegensätze: Pazifistische Gleichgültigkeit, Unterordnung, Feigheit

Schamanen, die sich auf diese Säule spezialisiert haben sind meist selber Krieger, Feldführer, Generäle, Taktiker, Strategen, Waffenspezialisten, Kriegsmönche, Kriegsschreier, Kampfmagier etc... Sie vermögen es die ihren Körper und die Körper ihrer Mitstreiter auf dem Schlachtfeld bis an ihre Grenzen auszuschöpfen und mit neuer Energie zu erfüllen oder selber unter großem körperlichen und arkanem Einsatz zerstörerische Kräfte herauf zu beschwören. Seien es Flüche, Erdbeben, infernale Feuersbeschwörungen oder der kunstvolle Einsatz der Geister, um die Truppenmoral aufrecht zu erhalten oder die Moral der Feinde zu zermürben.

Die Politik:

Ist ein Land erst einmal erobert, so geht es an die Herrschaft. Dies erfordert nicht nur einen eisernen Schlagarm, sondern auch Scharfsinn und Überblick. Zu herrschen erfordert viel Kraft und diese will auch geschont werden. Unruhen müssen früh erkannt und verhindert werden. Krisen wollen bewältigt werden und und und. Ein erobertes Land will schliesslich auch erhalten bleiben und soll nicht nach wenigen Jahren wieder zerfallen.

Zitat:Sie gibt den Oroka Sicherheiten.

Gegensätze: Chaos, Willkür, Verantwortungslosigkeit

Schamanen, die sich auf diese Säule spezialisiert haben sind meist Ratgeber, Spione, Botschafter, Anführer, Herrscher, Meinungsmacher, Diplomaten, Herolde etc... Sie haben ein unglaublich gefächertes Wissen und starkes globales Verständnis, nicht nur für das eigene Volk, sondern auch für Fremde Völker, Kulturen und Bräuche. Sie sind die Vermittler und Lenker und geben die Rechtfertigungen für politische Entscheidungen, segnen Allianzen und Bündnisse ab oder geben ihren Segen für Feldzüge. Wichtiger ist: Sie sind Bindeglied zwischen den Schamanen und dem eigenen Volk. In gewisser Weise verstehen sie sich als Ordnungshüter, sowohl in der Legislative, als auch in der Judikative und Exekutive. Anders: Sie machen das Wort Paagrios weltlich.


Schlusswort: Dieser Text ist eine Orientierungshilfe für junge Schamanen und ein Vorschlag für Meisterschamanen, die ihren Schülern Stoff zum auswendig lernen geben wollen ("Zähl mal die vier Säulen des Schamanentums auf, mein Schüler!"). Es ist Stoff von Schamanen für Schamanen und auch als solches zu sehen. Die Schamanen selber halten sich für das Rückgrad des orkischen Volkes und für unersetzlich. Folglich ist es natürlich nicht verwunderlich, dass sie in diesem Text wie Überorks wirken.

Hierzu sei von mir gesagt: Schamanen sind auch nur Oroka! ^^"

Allerdings reizt mich persönlich eine derartige Abgrenzung der Schamanen vom "einfachen" Volk, auch wenn es innerhalb des RPs nicht ganz zweckgemäß (aber durchaus realistisch) ist.

Man könnte davon ausgehen, dass Schamanen sozusagen 95% der studierten / gebildeten Oroka stellen, was ihnen natürlich ein gewisses Maß an Arroganz und sicher auch eine kompliziertere Weltsicht gibt, wohingegen die "einfacheren" Oroka unbeschwerter und heiterer Leben können. Es muss nicht so sein, aber es ist sicher keine allzu abwegige Überlegung.

Ich hoffe der Text findet Gefallen.

Gruß, Lia
[Bild: siggi3.jpg]
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Nachrichten in diesem Thema
Schamanentum - von Lia - 20.09.2007, 22:15
[Kein Betreff] - von scion - 21.09.2007, 09:04
[Kein Betreff] - von Nebelkatze - 22.09.2007, 15:02
[Kein Betreff] - von Lelwani - 23.09.2007, 15:27
[Kein Betreff] - von Kylara - 12.10.2007, 12:44

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