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Aus dem Tagebuch eines Elfen
#15
Kapitel IX – Jagd

Ich war ein Narr! Wir hatte ich nur glauben können unbehelligt durch die Zone der Dunklen zu gelangen? Rasend ging mein Herz, schnell der Atem. Es war Nacht und das machte sie stark.

Von meiner Robe fehlte schon ein gutes Stück, da sie mich beim Laufen nur behindert hätte. Den Wanderstab habe ich in einem der vielen Überraschungsangriffe verloren. Er diente mir als notdürftiges Schild gegen die Klinge eines Dunkelelfs. Dabei zerbrach er natürlich.

Ich suchte mein heil in der Flucht. Es waren bestimmt fünf die meine Witterung aufgenommen hatten und mich schon seit zwei Tagen verfolgten. Lange würde ich hier nicht mehr bestehen. Obgleich die meisten von ihnen noch sehr jung waren und wenig Kampferfahrung mit sich brachten, sorgten sie oft genug für Atemlose Momente. Ich war ein wunderbares Übungsziel für sie. Ich wartete nur noch darauf, dass ihr Anführer - welchen ich wohl als ihren Lehrmeister identifiziert hatte - mir den Gnadenstoß gab.

Ich war auf einen der verdorbenen Bäume des Düsterwaldes geklettert. In der Hoffnung nur von einer Seite angegriffen werden zu können. Ich brauchte eine Pause, mein ganzer Körper schmerzte von den unzähligen Hieben und Stichen. Eine Pfeilspitze war noch immer in meiner Schulter und die Verbrennung auf meinem Rücken von einem ihrer Zauber machte es mir auch nicht gerade leichter mich fortzubewegen.

In diesem Moment verfluchte ich, das sich Rüstung und Schwert bei den Elfen gelassen hatte. Ich wollte nie wieder kämpfen, nie wieder in den Krieg ziehen. Aber sterben wollte ich auch nicht. Nicht hier bei den Dunklen, wo sich nach meinem Tod noch ihre widerlichen Dienerschaften an meinem Körper verzehrten. Vergessen in einem Land der Dunkelheit.

Ich brach einen größeren Ast von dem Baum – eine weitere provisorische Bewaffnung – und wandte mich herum. Die Dunkelelfen konnten zwar besser in den Schatten der Nacht sehen und herumschleichen, aber diese Jungspunde waren einfach zu laut, als das ich sie hätte überhören können. Dummerweise war es der Bogenschütze, welcher auf eine Nahe gelegene Baumkrone geklettert war. Ich konnte ihn unmöglich erreichen, bevor er seinen Schuss abgegeben hat. Wenn er mittlerweile Zielen gelernt hat, wäre dies mein Ende.

Panikartig blickte ich mich um, unmittelbar unter meinem Baum konnte ich das aufleuchten von Magie sehen. Ihr Magier schien mich ebenfalls entdeckt zu haben. Ganz schlecht. Mir musste sehr schnell etwas einfallen um hier doch noch lebend herauszukommen. Verdammt schnell!

Ich ließ mich fallen.

Ich konnte den Pfeil an meinem Ohr vorbeizischen hören und das knistern der tödlichen Magie rauschte knapp an mir vorbei. Der Baum über mir schien zu zerbersten, als die Ladung dort einschlug, wo ich eben noch gehockt hatte. Holzsplitter begleiteten mich also auf dem Weg abwärts. Ich drehte mich langsam im Fall und blickte auf die Stelle, auf der ich wohl auftreffen würde. Dort erwartete mich bereits ihr Krieger mit gehobenem Schwert und Schild – welches mit Dornen besetzt war.

Doch ehe er in meine Reichweite kam riss ich den Ast hoch, welchen ich zuvor abgebrochen hatte und verankerte ihn mit einem Ruck im geäst des Baumes. Dank meiner Fallgeschwindigkeit zerbarst der Ast zwar, aber ich konnte meinen Fall etwas stoppen und ergriff einen größeren Ast darunter. Ich biss die Zähne zusammen, das plötzliche stoppen meines fallenden Körpers riss an meinen Gliedmaßen – obwohl ich mich vorher ausbremsen konnte.

Schnellen Schrittes sprang der vierte Dunkelelf von Ast zu Ast auf mich zu. Er war für mich persönlich der gefährlichste Gegner, da er sehr schnell und gewandt war. Seinen Dolch hatte er zwischen seine Zähne geklemmt, da er die Hände brauchte um sich akrobatisch fortzubewegen. Wieder glimmte Magie unter mir auf.

Das war etwas, dass ich bei dieser Gruppe schon öfter beobachten konnte: Egal welchen Verlust man in den eigenen Reihen hatte, Hauptsache das Ziel stirbt. So hatte die Gruppe gestern auch ihre Priesterin verloren. Der Bogenschütze war wenig sparsam mit seinem Pfeilbeschuss umgegangen und ich konnte sie als Deckung nutzen. Ich hatte nicht erwartet, dass die Dunklen auch auf die eigenen Leute schießen. Daher auch der Treffer in meiner Schulter.

Der Dolchkämpfer landete auf dem Ast, an dem ich mich festhielt und trat mir erstmal gehörig auf meine Finger, während er seinen Dolch wieder zur Hand nahm. Es war nicht der erste Schmerzenslaut, den sie von mir hörten. Die gebündelte Magie flog bereits auf mich zu, als ich mich mit den Beinen rückwärts vom Baum abstieß. Gerade noch rechtzeitig um mit anzusehen, wie der Dunkelelf mit dem Dolch in einem Meer aus tödlicher Magie und umher fliegender Holzsplitter unterging.

Es war nun nicht mehr weit bis zum Boden aber ich landete doch eher unsanft auf ihm. Das Abrollen klappte nicht ganz so wie ich es gewünscht hätte, aber es reichte um hinter den Krieger zu gelangen. Mit einem verzweifelten Schrei sprang ich wieder auf die Beine und packte ihn von hinten. Ich schnitt meine Hände an seiner scharfkantigen Rüstung auf, während ich ihm den Helm vom Kopf riss.

Etwas überrascht über diese Aktion blickte er seinem Helm hinterher, welchen ich nun dazu nutzte ihm den Schädel einzuschlagen. Reflexartig wandte er sich herum – mit dem Dornenschild voran. Mit einem weiteren Schmerzensschrei prallte ich daran ab und wurde durch die Wucht nach hinten geworfen. Mein rechter Arm und der Brustkorb auf der rechten Seite waren durchlöchert. Meine zerschlissene Robe färbte sich rot.

Der Dunkle Krieger wankte auf mich zu, Blut lief sein Gesicht herunter. Ich schien einen Treffer an der Schläfe gelandet zu haben. Kurz bevor er mich erreichte gaben seine Beine nach und er sackte auf die Knie. Mit einem angsteinflößendem Kampfeswillen starrte er mich an. Er war nicht bereit aufzugeben. So kurz vor dem Ziel.

Der Kampfmagier schien allerdings auch davon überzeugt zu sein, dass ich ihm als Trophäe ganz allein zustand. So krachte ein weiterer Zauber von ihm in den Rücken des Kriegers, welcher dann doch vorne über fiel. Zielen war auch nicht gerade seine Stärke.

Ich nahm das Schwert des Kriegers und stemmte mich hoch. Der Magier hatte mich mit dem Blick fixiert und murmelte bereits wieder seine Zauberformel um mir nun den Rest zu geben. Ich wollte zu ihm, ihm das Schwert durch den Körper ziehen. Wollte ihn töten.

Aber ich sank einfach wieder auf den Boden und starrte auf das Blut, welches meinen Körper herab lief. Meine Kraft war am Ende.

Zitat:Apocalyptica feat. Sandra Nasic (Guano Apes)~Path Vol. 2
i want to live in
fire
with all the taste i desire
it’s all good if you let me dive
with sharks on the ground

you loose your routine
you loose your routine
you loose your routine
cause i found my path

what the hell are you trying
now i know there is something more
what happened to you
still staying on my path
are you still denying
now i know there is something more
that this is the truth
it's all in you

what do you came for
what did you expect to find
what do you came for
what did you expect to find
what do you came for
what did you expect to find
what do you came for
what did you expect to find

sou boundless i feel
and boundless all my fears
stop running back to old times

you loose your routine
cause i found my path

what the hell are you trying
now i know there is something more
what happened to you
still staying on my path
are you still denying
now i know there is something more
that this is the truth
it´s all in you

what the hell are you trying
now i know there is something more
what happened to you
still staying on my path
are you still denying
now i know there is something more
that this is the truth
it´s all in you
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Aus dem Tagebuch eines Elfen - von Elsyrion - 09.12.2006, 11:14
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