27.11.2007, 16:21
//Mal etwas aktuelles...//
Kapitel XX?? – Unter dem Antlitz des Mondes
„Norelle? Norelle bist du wach?“, flüsternd drangen Elsyrions Worte an das Ohr der Elfe. Ihre Augenlider zuckten kurz, aber sie wandte ihren Kopf zur Seite, von ihm Weg. Das Licht der Kerzen erhellte die ruhenden Körper etwas.
Sie waren im Einhasad Tempel, so wie viele andere die einen Unterschlupf benötigten, nachdem ihre Häuser durchwühlt und verwüstet waren. Da der Tempel der Eva selbst in einem schlimmen Zustand war, kamen die Hilfesuchenden zum Tempel der Menschengottheit.
Ellen, Norelle, Elsyrion und wenige andere der Schwarzen Drachen hatten sich in einer Ecke des Schlafsaals zusammengefunden. Die Gildenhalle war komplett zerstört und so ruhten sie diese Nacht hier. Vielleicht auch noch ein paar Nächte mehr.
Elsyrion legte seine Hand behutsam auf Norelles Schulter und drehte sie zu sich. Er betrachtete sie eine Weile und ließ sich von ihrem Anblick verzaubern. Seitdem sie das Kind in sich trug strahlte sie etwas Besonderes aus, mehr noch als je zuvor.
Eben hatte Elsyrion noch schnell einen Boten in die Stadt der Elfen gesandt. Elondor sollte Kontakt mit den Coraxkindern aufnehmen. Wenn sie bereit waren mit dem Dunklen zu verhandeln – trotz ihrer Prinzipien – so würde er eventuell auf ihre Hilfe zurückgreifen wollen. Aber Elsyrion stand dem skeptisch gegenüber und hatte nicht gerade das beste Gefühl bei der Sache.
Norelle öffnete die Augen und blickte Elsyrion müde an, ein Lächeln entwich ihr als sie ihn erkannte. Wie versprochen war er nachgekommen. Sie hatte lange mit Ellen geredet und war letztendlich eingeschlafen.
„Fühlst du dich gut genug für einen kleinen Ausflug?“, fragte Elsyrion sie dann, das Lächeln erwidernd. Norelle war zwar müde, aber sie war neugierig: „Was hast du vor?“
Er nahm sie auf die Arme und schaute sie geheimnisvoll an. Dem protestierte sie: „He, ich kann alleine Laufen!“
„Psst, du weckst noch die Anderen.“, entgegnete er sanft. Sie bedachte ihn mit einem Schmollmund und ließ sich widerwillig aus dem Tempel tragen.
Elsyrion trug sie durch Heine, durch das Stadttor und verschwand zwischen den Palmen Innadrils mit ihr.
Vorsichtig setzte er Norelle ab. Der weiße Wolf mit den silberfarbenen Augen kam zögerlich auf die beiden Elfen zu und beschnupperte sie. Norelle hielt sich an Elsyrions Arm fest, als suche sie Schutz, nicht so recht wissend was sie davon halten sollte.
„Habe keine Angst, mein Freund.“, sprach Elsyrion zu dem Wolf in elfischer Sprache. Norelle war etwas verwundert. Es gab nicht viele Momente in denen Elsyrion seine Heimatsprache in ganzen Sätzen nutzte.
An Norelle gewandt stellte er ihr den großen Wolf mit den sanften Augen vor: „Das ist Menel*, mein Tierbegleiter.“ In diesem Moment kam der Wolf namens Menel zu den beiden und legte seine Schnauze unter die Hand des Elfens, welcher sogleich begann ihn zu kraulen.
Norelle fand, dass er ziemlich groß für einen Wolf war, aber sie ließ sich ohne Angst von ihm beschnuppern und kraulte alsbald durch sein seidiges Fell. Sie spürte das Menel ein magisches Wesen sein musste. In seinen Augen konnte man den Sternenhimmel sehen.
„Er wird uns zu unserem Reiseziel bringen.“, erklärte Elsyrion und hob daraufhin Norelle auf den Rücken des Reitwolfs. Er setzte sich vor sie und sie legte ihre Arme um ihn. Ganz wohl war ihr bei der Vorstellung auf einem Wolf zu reiten nicht.
„Halt dich einfach an mir fest.“, ein aufmunternder Blick von ihm, bevor Menel sich in Bewegung setzte. Seine vier Pfoten trugen ihn durch die Sümpfe Innadrils bis hin zum Teleportpunkt Sa’Morin in der Nähe des Schlosses von Giran.
Norelle hatte etwas Mühe sich bei dem hohen Tempo des Wolfs zu halten. Elsyrion hingegen schien es gewohnt zu sein auf diese Weise zu reisen und hatte offensichtlich seinen Spaß daran, wie der Wind durch das Haar huschte und Menel teilweise mit großen Sätzen dafür sorgte das man ein gewisses Gefühl von Freiheit verspüren konnte.
Die drei reisten über die Teleportpunkte bis hin zum Iris See im Elfenland. Es war ein seltsames Gefühl auf diese Art zu reisen. Die Torwächter Imoriaths nutzten offenbar eine andere Magie um Personen von einem Ort zum nächsten zu senden.
Menel hatte sich kaum von der letzten Teleportation gefangen, schon war er wieder in raschem Tempo unterwegs. Er kannte das Ziel ganz genau. Norelle betrachtete die Wasseroberfläche des Sees, welche ein wunderschönes Sternenbild aus dem Himmel kopierte.
Nach der Reise quer durch das Elfenland kamen sie endlich im Wald an. Menel hielt an einer erhöhten Lichtung, von der aus man über den Wald blicken konnte. Die Lichter der Sterne hüllten die Umgebung in ein mystisches Licht. Elsyrion hob Norelle von dem Wolf herunter.
Er legte ihr den Zeigefinger auf die Lippen und zog sie mit sich auf das Moos, welches scheinbar nur für die beiden an dieser Stelle wuchs. Es war sehr weich und Norelle spürte, dass nur das ruhen darauf Entspannung brachte. Der Elfenwald war voller heilender Magie.
„Nach der ganzen Anspannung durch die letzten Tage habe ich entschlossen das es wohl das beste ist etwas zu tun, was ich schon lange vernachlässigt habe…“, begann Elsyrion im Flüsterton zu erklären. Als hätte er Angst die friedvolle Stille des Waldes zu stören.
„Ich nenne es das ‚Mondtirual’. Es sorgt dafür, dass man alle Sorgen von sich geben kann… für eine Weile davon befreit ist. Heilung der Seele sozusagen.“, erklärte er weiter während er Norelle anblickte. Die Sterne zauberten einen seltsamen Glanz in sein silbernes Haar.
„Es ist ein Familienritual und nur jene meiner Familie kennen es.“. Norelle lächelte. Ein weiteres Geheimnis in das er sie einwies. Sie hörte ihm aufmerksam und gebannt zu. Dieser Ort ließ sie ihre eigenen Sorgen vergessen, solange sie hier war.
Sie legten alles ab, was sie bei sich trugen, aber es war nicht kalt. Die beiden Elfen kuschelten sich zusammen und Elsyrion sprach leise: „Du musst mich festhalten…“ und sie tat es. Er schloß die Augen und sprach einen Zauber in der alten Elfensprache aus. Doch es war nicht die Magie die er beschwor, sondern der Wald, der Mond und die Sterne.
Norelle blickte zum Mond, der wie ein Wächter über dem Wald schien. Das Mondlicht breitete sich aus um die beiden mit angenehmer Magie zu umhüllen…..
Eine Reise in eine Traumwelt folgte. Frei von Ängsten. Geschaffen nur für die beiden Elfen.
__________
*Menel, sindarin: Himmel
Kapitel XX?? – Unter dem Antlitz des Mondes
„Norelle? Norelle bist du wach?“, flüsternd drangen Elsyrions Worte an das Ohr der Elfe. Ihre Augenlider zuckten kurz, aber sie wandte ihren Kopf zur Seite, von ihm Weg. Das Licht der Kerzen erhellte die ruhenden Körper etwas.
Sie waren im Einhasad Tempel, so wie viele andere die einen Unterschlupf benötigten, nachdem ihre Häuser durchwühlt und verwüstet waren. Da der Tempel der Eva selbst in einem schlimmen Zustand war, kamen die Hilfesuchenden zum Tempel der Menschengottheit.
Ellen, Norelle, Elsyrion und wenige andere der Schwarzen Drachen hatten sich in einer Ecke des Schlafsaals zusammengefunden. Die Gildenhalle war komplett zerstört und so ruhten sie diese Nacht hier. Vielleicht auch noch ein paar Nächte mehr.
Elsyrion legte seine Hand behutsam auf Norelles Schulter und drehte sie zu sich. Er betrachtete sie eine Weile und ließ sich von ihrem Anblick verzaubern. Seitdem sie das Kind in sich trug strahlte sie etwas Besonderes aus, mehr noch als je zuvor.
Eben hatte Elsyrion noch schnell einen Boten in die Stadt der Elfen gesandt. Elondor sollte Kontakt mit den Coraxkindern aufnehmen. Wenn sie bereit waren mit dem Dunklen zu verhandeln – trotz ihrer Prinzipien – so würde er eventuell auf ihre Hilfe zurückgreifen wollen. Aber Elsyrion stand dem skeptisch gegenüber und hatte nicht gerade das beste Gefühl bei der Sache.
Norelle öffnete die Augen und blickte Elsyrion müde an, ein Lächeln entwich ihr als sie ihn erkannte. Wie versprochen war er nachgekommen. Sie hatte lange mit Ellen geredet und war letztendlich eingeschlafen.
„Fühlst du dich gut genug für einen kleinen Ausflug?“, fragte Elsyrion sie dann, das Lächeln erwidernd. Norelle war zwar müde, aber sie war neugierig: „Was hast du vor?“
Er nahm sie auf die Arme und schaute sie geheimnisvoll an. Dem protestierte sie: „He, ich kann alleine Laufen!“
„Psst, du weckst noch die Anderen.“, entgegnete er sanft. Sie bedachte ihn mit einem Schmollmund und ließ sich widerwillig aus dem Tempel tragen.
Elsyrion trug sie durch Heine, durch das Stadttor und verschwand zwischen den Palmen Innadrils mit ihr.
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Vorsichtig setzte er Norelle ab. Der weiße Wolf mit den silberfarbenen Augen kam zögerlich auf die beiden Elfen zu und beschnupperte sie. Norelle hielt sich an Elsyrions Arm fest, als suche sie Schutz, nicht so recht wissend was sie davon halten sollte.
„Habe keine Angst, mein Freund.“, sprach Elsyrion zu dem Wolf in elfischer Sprache. Norelle war etwas verwundert. Es gab nicht viele Momente in denen Elsyrion seine Heimatsprache in ganzen Sätzen nutzte.
An Norelle gewandt stellte er ihr den großen Wolf mit den sanften Augen vor: „Das ist Menel*, mein Tierbegleiter.“ In diesem Moment kam der Wolf namens Menel zu den beiden und legte seine Schnauze unter die Hand des Elfens, welcher sogleich begann ihn zu kraulen.
Norelle fand, dass er ziemlich groß für einen Wolf war, aber sie ließ sich ohne Angst von ihm beschnuppern und kraulte alsbald durch sein seidiges Fell. Sie spürte das Menel ein magisches Wesen sein musste. In seinen Augen konnte man den Sternenhimmel sehen.
„Er wird uns zu unserem Reiseziel bringen.“, erklärte Elsyrion und hob daraufhin Norelle auf den Rücken des Reitwolfs. Er setzte sich vor sie und sie legte ihre Arme um ihn. Ganz wohl war ihr bei der Vorstellung auf einem Wolf zu reiten nicht.
„Halt dich einfach an mir fest.“, ein aufmunternder Blick von ihm, bevor Menel sich in Bewegung setzte. Seine vier Pfoten trugen ihn durch die Sümpfe Innadrils bis hin zum Teleportpunkt Sa’Morin in der Nähe des Schlosses von Giran.
Norelle hatte etwas Mühe sich bei dem hohen Tempo des Wolfs zu halten. Elsyrion hingegen schien es gewohnt zu sein auf diese Weise zu reisen und hatte offensichtlich seinen Spaß daran, wie der Wind durch das Haar huschte und Menel teilweise mit großen Sätzen dafür sorgte das man ein gewisses Gefühl von Freiheit verspüren konnte.
Die drei reisten über die Teleportpunkte bis hin zum Iris See im Elfenland. Es war ein seltsames Gefühl auf diese Art zu reisen. Die Torwächter Imoriaths nutzten offenbar eine andere Magie um Personen von einem Ort zum nächsten zu senden.
Menel hatte sich kaum von der letzten Teleportation gefangen, schon war er wieder in raschem Tempo unterwegs. Er kannte das Ziel ganz genau. Norelle betrachtete die Wasseroberfläche des Sees, welche ein wunderschönes Sternenbild aus dem Himmel kopierte.
Nach der Reise quer durch das Elfenland kamen sie endlich im Wald an. Menel hielt an einer erhöhten Lichtung, von der aus man über den Wald blicken konnte. Die Lichter der Sterne hüllten die Umgebung in ein mystisches Licht. Elsyrion hob Norelle von dem Wolf herunter.
Er legte ihr den Zeigefinger auf die Lippen und zog sie mit sich auf das Moos, welches scheinbar nur für die beiden an dieser Stelle wuchs. Es war sehr weich und Norelle spürte, dass nur das ruhen darauf Entspannung brachte. Der Elfenwald war voller heilender Magie.
„Nach der ganzen Anspannung durch die letzten Tage habe ich entschlossen das es wohl das beste ist etwas zu tun, was ich schon lange vernachlässigt habe…“, begann Elsyrion im Flüsterton zu erklären. Als hätte er Angst die friedvolle Stille des Waldes zu stören.
„Ich nenne es das ‚Mondtirual’. Es sorgt dafür, dass man alle Sorgen von sich geben kann… für eine Weile davon befreit ist. Heilung der Seele sozusagen.“, erklärte er weiter während er Norelle anblickte. Die Sterne zauberten einen seltsamen Glanz in sein silbernes Haar.
„Es ist ein Familienritual und nur jene meiner Familie kennen es.“. Norelle lächelte. Ein weiteres Geheimnis in das er sie einwies. Sie hörte ihm aufmerksam und gebannt zu. Dieser Ort ließ sie ihre eigenen Sorgen vergessen, solange sie hier war.
Sie legten alles ab, was sie bei sich trugen, aber es war nicht kalt. Die beiden Elfen kuschelten sich zusammen und Elsyrion sprach leise: „Du musst mich festhalten…“ und sie tat es. Er schloß die Augen und sprach einen Zauber in der alten Elfensprache aus. Doch es war nicht die Magie die er beschwor, sondern der Wald, der Mond und die Sterne.
Norelle blickte zum Mond, der wie ein Wächter über dem Wald schien. Das Mondlicht breitete sich aus um die beiden mit angenehmer Magie zu umhüllen…..
Eine Reise in eine Traumwelt folgte. Frei von Ängsten. Geschaffen nur für die beiden Elfen.
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*Menel, sindarin: Himmel