21.12.2007, 19:11
... während die Halbelfe in der längsten Nacht des Jahreslaufes sich ebenfalls erinnert ... an den Tag, an dem ihr Leben eine Richtung erhielt.
DIE KINDER DES CORAX - ANGEKOMMEN!
"Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen, mellon nin." Zurückblickend erscheint mir diese Antwort auf die Fragen meiner Freunde, ob ich nicht auch dem Clan der Hîn Corax beitreten möchte, wie ein Witz. Als ob diese Angelegenheit auch nur ansatzweise von meinem Kopf entschieden worden wäre!
Während mein Verstand noch die Vor- und Nachteile einer Mitgliedschaft abwog und mit Begriffen wie "Ungebundensein", "Pflichten", "Unterstützung" und "Gemeinschaft" jonglierte, hatte sich mein Herz längst entschieden:
MAE! Ich wollte an der Seite von Ninniel, Samiris und Thamisat eine Iell Corax sein, wollte mit anderen Elfen für unser Volk kämpfen, wollte mich einer Gemeinschaft zugehörig fühlen.
Nachdem mein Herz ungeduldig gewartet hatte, bis mein Verstand aufgeschlossen hatte, stellte sich mir eine ganz andere Frage: Würden SIE mich - eine Halbelfe - denn überhaupt in ihrem Clan haben wollen?
Vorsichtig schnitt ich das Thema in einem Gespräch mit der Alatariel Aerien an. "Nun, wichtig ist nicht, wessen Kind ihr seid, sondern wie es in eurem Herzen aussieht", entgegnete sie mir mit vielsagendem Blick.
Scheinbar sah es so übel nicht aus in meinem Herzen, jedenfalls wurde ich, kurz nachdem sich der Tag meiner Geburt zum 99. Mal jährte, in den Tempel von Barcaras geladen, um dort in den Bund der Coraxkinder aufgenommen zu werden.
Pochenden Herzens, mein Gesicht eine einzige Maske der Ausdruckslosigkeit, betrat ich den Tempel und ließ meinen Blick über die Anwesenden schweifen: Heron Esrandell, der Begründer des Bundes; die Alatariel Aerien; Linardt, dem ich bereits in jungen Jahren im Ameisennest begegnet war; Nemia, die ich erst vor kurzem auf Girans Marktplatz kennenlernte; ein mir unbekannter Elf, der mir später als Shimaso vorgestellt wurde, und meine lieben Freunde Thamisat und Samiris.
Flugs drängte ich mich zwischen die beiden und ergriff ihre Hände. Sie lächelten mich an und traten mit mir vor, um dann aber an ihren Platz zurückzukehren.
"Wie ist euer Name, Elfe?", ich schrak auf als ich die ernste Stimme Esrandells vernahm. "Ich bin Amandria Abendkin ... nnd", mir stockte der Atem, und die unsägliche Erkenntnis traf mich wie ein Schlag: Ama, du hast es verbockt - gleich mit dem ersten Satz, der deinen Mund verließ! Da wünschest du einzutreten in einen Clan, der die elfischen Traditionen bewahren möchte, und dir gelingt es nicht einmal, deinen eigenen Namen in elfischer Sprache über die Lippen zu bringen. Dabei hatte ich tags zuvor mehrere Stundengläser damit verbracht, mir meinen elfischen Grundwortschatz in Erinnerung zu rufen und insbesondere mir Worte wie "estel" und "haew edhellen" einzuprägen. Vergebene Mühe für eine, die wohl doch besser ihre Freunde unter den Rundohren suchen sollte.
Mit starrem Blick und hängenden Schultern erwartete ich verzweifelt die Absage des strengen Heron.
"So, Amandria Abendkind also, ein schöner Name", ein kurzes Lächeln glitt über seine Gesichtszüge. Scheinbar machte er sich auch noch über mich lustig.
Es war mir einerlei. Wie in Trance beantwortete ich noch einige Fragen, die er mir stellte. Worum es ging, und was ich antwortete? ... meine Erinnerung daran ist wie ausgelöscht.
Erst als er sich einem kleinen, ledernden Buch zuwandte, und ich die gespannten Blicke der anderen Elfen sowie die Freude in den Augen meiner Freunde sah, dämmerte mir langsam, dass Meister Esrandell mich mitnichten aus dem Tempel werfen würde, sondern gerade in Begriff war, mich in den von mir bereits aufgegebenen Clan aufzunehmen.
"So wollen wir euch in das Buch des Bundes einschreiben, Amandria Abendkind", seine Stimme durchdrang feierlich die Stille des Tempels. "Amandria ... Hen en aduial", wie mechanisch bewegten sich meine Lippen in meinem ungläubigen Gesicht, brachten jedoch keinen Ton hervor, während mein Herz umso lauter jubilierte.
Als ich die Glückwünsche und Umarmungen meiner elfischen Schwestern und Brüder entgegennahm, nachdem mir die Alatariel das blaue Clanabzeichen angesteckt und mir meinen Clantitel "Magolad Corax" verliehen hatte, vermochte ich mit letzter Kraft die Tränen zurückzuhalten.
Fräulein Abendkind", flüsterte eine Stimme in mir, "möglicherweise bist du gerade heimgekommen!"
mellon nin: mein/e Freund/in
Hîn Corax: Kinder des Corax
mae: ja
Iell Corax: Tochter des Corax
Alatariel: Bundesälteste
Barcaras: Elfendorf
Heron: Meister
estel: Glaube
haew edhellen: elfische Bräuche/Kultur
Hen en aduial: Abendkind
Magolad Corax: die beiden Schwerter des Corax
DIE KINDER DES CORAX - ANGEKOMMEN!
"Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen, mellon nin." Zurückblickend erscheint mir diese Antwort auf die Fragen meiner Freunde, ob ich nicht auch dem Clan der Hîn Corax beitreten möchte, wie ein Witz. Als ob diese Angelegenheit auch nur ansatzweise von meinem Kopf entschieden worden wäre!
Während mein Verstand noch die Vor- und Nachteile einer Mitgliedschaft abwog und mit Begriffen wie "Ungebundensein", "Pflichten", "Unterstützung" und "Gemeinschaft" jonglierte, hatte sich mein Herz längst entschieden:
MAE! Ich wollte an der Seite von Ninniel, Samiris und Thamisat eine Iell Corax sein, wollte mit anderen Elfen für unser Volk kämpfen, wollte mich einer Gemeinschaft zugehörig fühlen.
Nachdem mein Herz ungeduldig gewartet hatte, bis mein Verstand aufgeschlossen hatte, stellte sich mir eine ganz andere Frage: Würden SIE mich - eine Halbelfe - denn überhaupt in ihrem Clan haben wollen?
Vorsichtig schnitt ich das Thema in einem Gespräch mit der Alatariel Aerien an. "Nun, wichtig ist nicht, wessen Kind ihr seid, sondern wie es in eurem Herzen aussieht", entgegnete sie mir mit vielsagendem Blick.
Scheinbar sah es so übel nicht aus in meinem Herzen, jedenfalls wurde ich, kurz nachdem sich der Tag meiner Geburt zum 99. Mal jährte, in den Tempel von Barcaras geladen, um dort in den Bund der Coraxkinder aufgenommen zu werden.
Pochenden Herzens, mein Gesicht eine einzige Maske der Ausdruckslosigkeit, betrat ich den Tempel und ließ meinen Blick über die Anwesenden schweifen: Heron Esrandell, der Begründer des Bundes; die Alatariel Aerien; Linardt, dem ich bereits in jungen Jahren im Ameisennest begegnet war; Nemia, die ich erst vor kurzem auf Girans Marktplatz kennenlernte; ein mir unbekannter Elf, der mir später als Shimaso vorgestellt wurde, und meine lieben Freunde Thamisat und Samiris.
Flugs drängte ich mich zwischen die beiden und ergriff ihre Hände. Sie lächelten mich an und traten mit mir vor, um dann aber an ihren Platz zurückzukehren.
"Wie ist euer Name, Elfe?", ich schrak auf als ich die ernste Stimme Esrandells vernahm. "Ich bin Amandria Abendkin ... nnd", mir stockte der Atem, und die unsägliche Erkenntnis traf mich wie ein Schlag: Ama, du hast es verbockt - gleich mit dem ersten Satz, der deinen Mund verließ! Da wünschest du einzutreten in einen Clan, der die elfischen Traditionen bewahren möchte, und dir gelingt es nicht einmal, deinen eigenen Namen in elfischer Sprache über die Lippen zu bringen. Dabei hatte ich tags zuvor mehrere Stundengläser damit verbracht, mir meinen elfischen Grundwortschatz in Erinnerung zu rufen und insbesondere mir Worte wie "estel" und "haew edhellen" einzuprägen. Vergebene Mühe für eine, die wohl doch besser ihre Freunde unter den Rundohren suchen sollte.
Mit starrem Blick und hängenden Schultern erwartete ich verzweifelt die Absage des strengen Heron.
"So, Amandria Abendkind also, ein schöner Name", ein kurzes Lächeln glitt über seine Gesichtszüge. Scheinbar machte er sich auch noch über mich lustig.
Es war mir einerlei. Wie in Trance beantwortete ich noch einige Fragen, die er mir stellte. Worum es ging, und was ich antwortete? ... meine Erinnerung daran ist wie ausgelöscht.
Erst als er sich einem kleinen, ledernden Buch zuwandte, und ich die gespannten Blicke der anderen Elfen sowie die Freude in den Augen meiner Freunde sah, dämmerte mir langsam, dass Meister Esrandell mich mitnichten aus dem Tempel werfen würde, sondern gerade in Begriff war, mich in den von mir bereits aufgegebenen Clan aufzunehmen.
"So wollen wir euch in das Buch des Bundes einschreiben, Amandria Abendkind", seine Stimme durchdrang feierlich die Stille des Tempels. "Amandria ... Hen en aduial", wie mechanisch bewegten sich meine Lippen in meinem ungläubigen Gesicht, brachten jedoch keinen Ton hervor, während mein Herz umso lauter jubilierte.
Als ich die Glückwünsche und Umarmungen meiner elfischen Schwestern und Brüder entgegennahm, nachdem mir die Alatariel das blaue Clanabzeichen angesteckt und mir meinen Clantitel "Magolad Corax" verliehen hatte, vermochte ich mit letzter Kraft die Tränen zurückzuhalten.
Fräulein Abendkind", flüsterte eine Stimme in mir, "möglicherweise bist du gerade heimgekommen!"
mellon nin: mein/e Freund/in
Hîn Corax: Kinder des Corax
mae: ja
Iell Corax: Tochter des Corax
Alatariel: Bundesälteste
Barcaras: Elfendorf
Heron: Meister
estel: Glaube
haew edhellen: elfische Bräuche/Kultur
Hen en aduial: Abendkind
Magolad Corax: die beiden Schwerter des Corax
Der Glanz der Sterne in die Herzen meiner Freunde - die Klingen meiner Schwerter in die Herzen der Feinde!
Amandria Hen en Aduial, Magolad Eva
Amandria Hen en Aduial, Magolad Eva