22.12.2007, 11:55
Ronian
Kapitel 1 – Die Entscheidung
Er drehte sich um und ging wortlos die Treppe nach oben in sein Zimmer. Dort schloss er die Tür ab und setzte sich auf sein Bett. Oder das was man Bett nennen konnte. Es war eher eine aus mehreren Brettern bestehende Pritsche, auf der Heu verteilt war und eine Decke darüber lag. Ronian schaute aus dem Fenster und sah den Vögeln zu, wie sie sich in den Bäumen des nahe gelegenen Waldes tummelten.
Er war es satt, ständig der Dumme zu sein. Ständig für alles verantwortlich gemacht zu werden. Als er vor 2 Monaten hier ankam, hoffte er eine Bleibe zu finden, wo er sich niederlassen konnte. Er war erst 17 und hatte die Nase voll, immer auf Reisen zu sein. Seine Eltern hatte Ronian nie gekannt und er hatte auch nicht das große Interesse sie kennen zu lernen. Was für Menschen müssen das sein, die seinen Sohn einfach so weggeben? Er war nie länger als einige Monate bei einer Familie gewesen, denn niemand hatte ihn so respektiert, wie er es für angemessen hielt. Jedes mal war er nachts einfach abgehauen und hatte sich auf den Weg zu einer neuen Familie gemacht, in der Hoffnung, eine bessere zu finden. Aber er war jedes Mal enttäuscht worden. Er fand ständig eine Familie, die ihn erst aufnahm um ihn dann nach und nach zu behandeln als wäre er ein Leibeigener. Man hatte ihm Aufgaben aufgebürdet, die er unmöglich schaffen konnte. Er sollte innerhalb eines Tages ein ganzes Feld bestellen. Und weil er es nicht geschafft hatte, bekam er oft nichts zu essen.
So verbrachte Ronian seine Kindheit. Immer auf der Suche nach ein wenig Geborgenheit. Und alles was er fand, war Missachtung und Demütigung.
So saß Ronian in Gedanken versunken auf seinem Bett und genoss den ruhigen Moment. Er hoffte, dass er nicht wieder nach unten gerufen wurde, damit er sich die nächste Standpauke anhören konnte. Die Hausherrin sprang Ronian fast in den Nacken, als sie mitbekommen hatte, dass er vergessen hatte die Tiere zu füttern. Sie hatte auf ihn im Haus gewartet, bis er rein kam und ihm dann in einem nicht ganz netten Ton zu verstehen gegeben, dass er das Haus verlassen und sich hier nie wieder blicken lassen sollte.
Nun war er hier oben und sollte seine Sachen packen. Aber stattdessen versuchte Ronian, sein Leben zu verstehen. Warum hatte er so viel Pech? Was hatte er getan, dass man ihn so bestrafte? Ronian beschloss nun zu gehen. Dieses Leben hinter sich bringen. Er nahm einen kleinen Beutel, der in der Ecke lag und packte dort seine Habseligkeiten ein. Dann sah er sich noch einmal um, öffnete die Tür und ging anschließend die Treppe hinunter.
„Wird Zeit, dass du verschwindest!“, sagte die Hausherrin in einem schroffen Ton. Sie stand bereits an der Haustür und hielt sie für Ronian offen. „Wir beide haben uns nichts mehr zu sagen. Geh deinen Weg und ich hoffe dass wir uns nie wieder sehen werden.“
Ronian sah sie an, deutete nur ein Nicken an und ging hinaus.
Als Ronian den Wald erreichte, sah er sich noch einmal um. Die Hausherrin stand noch immer in der Tür und sah ihm nach. Als sie bemerkte, dass er sich noch einmal umdrehte, ging sie schnell ins Haus und schloss die Tür. Wieder einmal war Ronian allein. Aber diesmal beschloss er, nicht nach einer neuen Familie zu suchen, sondern er wollte die Welt erkunden. Er war lange genug auf der „Sprechenden Insel“, wie er fand. Er wollte andere Städte sehen, andere Völker kennen lernen und vielleicht auch Freunde finden...
Fortsetzung folgt...
Kapitel 1 – Die Entscheidung
Er drehte sich um und ging wortlos die Treppe nach oben in sein Zimmer. Dort schloss er die Tür ab und setzte sich auf sein Bett. Oder das was man Bett nennen konnte. Es war eher eine aus mehreren Brettern bestehende Pritsche, auf der Heu verteilt war und eine Decke darüber lag. Ronian schaute aus dem Fenster und sah den Vögeln zu, wie sie sich in den Bäumen des nahe gelegenen Waldes tummelten.
Er war es satt, ständig der Dumme zu sein. Ständig für alles verantwortlich gemacht zu werden. Als er vor 2 Monaten hier ankam, hoffte er eine Bleibe zu finden, wo er sich niederlassen konnte. Er war erst 17 und hatte die Nase voll, immer auf Reisen zu sein. Seine Eltern hatte Ronian nie gekannt und er hatte auch nicht das große Interesse sie kennen zu lernen. Was für Menschen müssen das sein, die seinen Sohn einfach so weggeben? Er war nie länger als einige Monate bei einer Familie gewesen, denn niemand hatte ihn so respektiert, wie er es für angemessen hielt. Jedes mal war er nachts einfach abgehauen und hatte sich auf den Weg zu einer neuen Familie gemacht, in der Hoffnung, eine bessere zu finden. Aber er war jedes Mal enttäuscht worden. Er fand ständig eine Familie, die ihn erst aufnahm um ihn dann nach und nach zu behandeln als wäre er ein Leibeigener. Man hatte ihm Aufgaben aufgebürdet, die er unmöglich schaffen konnte. Er sollte innerhalb eines Tages ein ganzes Feld bestellen. Und weil er es nicht geschafft hatte, bekam er oft nichts zu essen.
So verbrachte Ronian seine Kindheit. Immer auf der Suche nach ein wenig Geborgenheit. Und alles was er fand, war Missachtung und Demütigung.
So saß Ronian in Gedanken versunken auf seinem Bett und genoss den ruhigen Moment. Er hoffte, dass er nicht wieder nach unten gerufen wurde, damit er sich die nächste Standpauke anhören konnte. Die Hausherrin sprang Ronian fast in den Nacken, als sie mitbekommen hatte, dass er vergessen hatte die Tiere zu füttern. Sie hatte auf ihn im Haus gewartet, bis er rein kam und ihm dann in einem nicht ganz netten Ton zu verstehen gegeben, dass er das Haus verlassen und sich hier nie wieder blicken lassen sollte.
Nun war er hier oben und sollte seine Sachen packen. Aber stattdessen versuchte Ronian, sein Leben zu verstehen. Warum hatte er so viel Pech? Was hatte er getan, dass man ihn so bestrafte? Ronian beschloss nun zu gehen. Dieses Leben hinter sich bringen. Er nahm einen kleinen Beutel, der in der Ecke lag und packte dort seine Habseligkeiten ein. Dann sah er sich noch einmal um, öffnete die Tür und ging anschließend die Treppe hinunter.
„Wird Zeit, dass du verschwindest!“, sagte die Hausherrin in einem schroffen Ton. Sie stand bereits an der Haustür und hielt sie für Ronian offen. „Wir beide haben uns nichts mehr zu sagen. Geh deinen Weg und ich hoffe dass wir uns nie wieder sehen werden.“
Ronian sah sie an, deutete nur ein Nicken an und ging hinaus.
Als Ronian den Wald erreichte, sah er sich noch einmal um. Die Hausherrin stand noch immer in der Tür und sah ihm nach. Als sie bemerkte, dass er sich noch einmal umdrehte, ging sie schnell ins Haus und schloss die Tür. Wieder einmal war Ronian allein. Aber diesmal beschloss er, nicht nach einer neuen Familie zu suchen, sondern er wollte die Welt erkunden. Er war lange genug auf der „Sprechenden Insel“, wie er fand. Er wollte andere Städte sehen, andere Völker kennen lernen und vielleicht auch Freunde finden...
Fortsetzung folgt...
Stärke durch Freundschaft!