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Amandrias Seelenklang
#4
Nach der Ernennung zur Schwertsängerin

"Wie ich hörte, bist du Schwertsängerin geworden, mein Kind." Ich nicke. "Es war immer dein Traum gewesen, Amandria", seine warmen, grünen Augen scheinen in mich einzudringen. "Ich bin glücklich, Vater." - "So hast du die Sanftheit und Klarheit einer Sängerin mit der Tapferkeit und Stärke einer Kämpferin vereint." - Es ist deine Sanftheit und deine Klarheit, denke ich, und die Tapferkeit und Stärke der Frau, die du geliebt hast.
"Auf solch' eine Tochter kann man stolz sein", ich höre seine ruhige, gleichmäßige Stimme, "deine Mutter weiß davon?" - "Sie weiß es, Vater." - SIE war bei der Zeremonie in Giran anwesend. - Meine Hand greift instinktiv zum Griff ihres mächtigen Revolution-Schwertes, welches die alte Kriegerin mir zum Geschenk machte.
"Ich habe auch ein Geschenk für dich, Ama." - Wie gelingt es ihm immer noch, meine Gedanken zu erraten? - Umständlich zieht er eine reich verzierte Holzflöte unter seinem Umhang hervor und hält sie mir hin. Seine Hand zittert, und mein Herz macht einen Sprung, als ich dieses bemerke. Ich schaue ihm überrascht in die Augen. Er wendet den Blick ab. "Nimm schon!", sagt er leise mit belegter Stimme, "ich habe sie aus einem abgestorbenen Ast des großen Mutterbaumes geschnitzt." - Er ist aufgeregt, weil er seiner Tochter ein Geschenk überreicht! - Ich frohlocke innerlich. - Der Herr Waldelf zeigt Gefühle. Oh Falbion Hen en Aduial! Dies zu erleben, ist schöner als jedes Geschenk, das du mir hättest machen können. - "Sie ist wunderschön, Vater." Ich lächele ihn liebevoll an und nehme die Flöte an mich. Er entspannt sich.

Ein kurzer Augenblick intensiver Stille, dann verkündet er: "Ich werde mich gleich mit einigen Elfen zum großen Gesang der Bäume zurückziehen." Ein schmerzhafter Stich in meiner Brust. - Das war ein kurzes Wiedersehen, Vater. - "Wirst du anschließend noch da sein, Amandria?" - "Nein, ich werde übermorgen zurückreisen", ich wappne mich gegen den Abschiedsschmerz, vor dem mich meine Brigandinen-Rüstung bislang nie zu schützen vermocht hat. Er legt mir die Hände auf die Schultern und küsst mich auf die Stirn: "Cuio mae, iell nîn. Calo anor na ven!" - "Leb wohl, Vater!", ich drücke mich an ihn und kämpfe mit den Tränen. Dann schiebt er mich sanft von sich weg. "Deine Nacht sei hell, Vater! Ich gieße Sternenglanz auf all deine Wege", murmel ich. Sein Blick ruht lächelnd auf mir: "Mae, das tust du, Kind." Dann wendet er sich um. Ich blicke ihm nach, bis er das Dorf verlassen hat. "Atenio ada!", flüstere ich, "melin le".


cuio vae: leb' wohl
iell nin: meine Tochter
calo anor na ven: Sonne scheine auf deinen Weg
mae: ja
atenio: tschüß
ada: Vater
melin le: ich liebe dich
Der Glanz der Sterne in die Herzen meiner Freunde - die Klingen meiner Schwerter in die Herzen der Feinde!
Amandria Hen en Aduial, Magolad Eva
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Nachrichten in diesem Thema
Amandrias Seelenklang - von Amandria - 10.12.2006, 21:36
RE: Amandrias Seelenklang - von Amandria - 10.12.2006, 21:58
RE: Amandrias Seelenklang - von Amandria - 11.12.2006, 00:45
[Kein Betreff] - von Amandria - 11.12.2006, 01:24
[Kein Betreff] - von Amandria - 14.12.2006, 15:41
[Kein Betreff] - von Balduin - 21.01.2007, 12:53
[Kein Betreff] - von Amandria - 21.01.2007, 14:47
Worte im Schlaf - von Balduin - 31.03.2007, 19:32
[Kein Betreff] - von Amandria - 02.04.2007, 21:29
[Kein Betreff] - von Samiris - 21.12.2007, 00:45
[Kein Betreff] - von Amandria - 21.12.2007, 19:11
[Kein Betreff] - von Samiris - 05.02.2008, 19:04
[Kein Betreff] - von Amandria - 14.07.2008, 00:46
[Kein Betreff] - von Platzhalter - 16.10.2009, 16:53
[Kein Betreff] - von Amandria - 16.10.2009, 18:03
[Kein Betreff] - von Platzhalter - 11.12.2009, 23:24
[Kein Betreff] - von Amandria - 12.12.2009, 01:10
[Kein Betreff] - von Amandria - 26.01.2013, 19:42
[Kein Betreff] - von Amandria - 20.12.2015, 23:28

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