20.02.2008, 11:01
Ein Ruck durchfuhr mich, als er in meinen Geist eindrang und davon Besitz ergriff. Seine erschlaffte Hand lies mich los, sodass ich nach hinten wegfiel. Dann umhüllte mich die Dunkelheit…
Die Eiskönigin
Wie lange sollte ich noch umherirren?
Wie viel Zeit war vergangen?
Zeit… ich hätte nie gedacht das dieses Wort je wieder eine Bedeutung für mich haben würde. Doch ich musste mir wohl eingestehen, dass dieser Elf sich sehr daran festhielt. Waren die Langohren doch nicht so zeitlos und unsterblich wie ich immer geglaubt hatte? Hatte ich einen Fehler gemacht?
Nein, ich hatte keine andere Wahl gehabt. Um uns Beide zu retten musste ich mich aufgeben. Ein kurzer Blick zu ihr, gehalten in meinen… seinen Händen. Ihr Antlitz verzauberte mich um ein weiteres Mal. Doch es stand nicht gut um sie, ihr Fürstentum war tot… sie würde bald folgen. Ich spürte es einfach.
Aber es gab keinen Weg zurück. Entweder ich ließ mich auf dieses elfische Gefängnis ein oder ich würde sie verlieren. Müde finden meine… seine Füße ihren Weg. Wir sind längst nicht mehr von tödlicher Eiseskälte umgeben. Das hätte den Elf umgebracht.
Doch wo waren wir?
Ich sah mich um und war erstaunt was die goldenen Augen dieses Elfs alles wahrnahmen. Ich vermochte in der Zeit zu springen, er jedoch nahm alles auf, was der Augenblick zu bieten hatte. Bis zu den Kniekehlen standen wir im Schlamm, weit in der Ferne konnte ich Umrisse von Vögeln erkennen. Der Sumpf in dem ich stand hätte mir in meinem alten Körper trist und abstoßend entgegen geblickt. Doch der Elf war bei weitem lebensfroher als ich und seine elfischen Sinne nahmen soviel mehr war.
Ob es Corax’ Erbe war, was nun dafür sorgte, dass ich allerlei Schwingungen förmlich sehen konnte? Fürwahr dies schien ein Ort der Magie zu sein. Eine Melodie… die langen Ohren zuckten und ich drehte meinen Kopf ganz automatisch in die Richtung aus der das Seelenlied erklang.
Erstaunlich!
Schienen die Elfen dieser Zeit noch miteinander verbunden zu sein. Meine Füße bewegten sich wieder, ich wollte ihnen keinen Einhalt gebieten. Obwohl der Groll in mir hochkam. Ich schien die Kontrolle zu verlieren, jener Ruf der Elfen berührten den Elfen so stark… bei der Zeit, ich…
Man sagt diesen Landen nach, dass sie aus dem Wasser erschienen waren. Eine Elfe namens Eva war erst vor kurzem hier eingetroffen. Ein leises flüstern in meinem Kopf verriet es mir. Ich konnte nicht sagen warum, aber ich fühlte mich auf Anhieb wohl. Und das obwohl ich inmitten eines Sumpfes stand.
Bei Corax, was hatte ich hier zu suchen?!
Für einen Moment blieb ich stehen und betrachtete die Schönheit in meinen Armen. Eine Krone, wie aus Eis, zierte ihr Haupt. Ihr Gewand war zwar mittlerweile verdreckt, aber auch dieses schien, als wäre es aus Eis gesponnen worden. Vorsichtig beugte ich mich etwas vor um sie näher betrachten zu können. Tatsächlich, auch sie war eine Elfe. Ihr Schneeweißes Haar war zu einem Königlichen Knoten hochgesteckt und dennoch hingen so viele Strähnen heraus... ich wäre vermutlich ständig auf ihr Haar getreten, wenn dieses komplett offen gewesen wäre.
Ich seufzte und sprach meine Gedanken laut aus: „Schön, ich trage eine Eiskönigin auf den Armen, wandere durch einen Sumpf und höre den Klang einer starken Elfenseele weit hinter diesem Morast. Wenn ich jetzt noch wüsste warum ich hier bin…“
Doch ich ging weiter, hier bleiben konnte ich nicht. Ich hoffte, dass ich diesen Sumpf bald hinter mir lassen könnte. Meine Wunden, von denen ich nicht einmal mehr wusste woher ich sie hatte, schmerzten wieder.
Was war nur geschehen? War mein Ziel nicht gewesen die anderen Völker näher zu studieren? Zweifel erfüllten mich aus einem mir nicht verständlichem Grund… als lastete etwas Dunkles auf meiner Seele, dass ich noch nicht greifen konnte.
Ein genauerer Blick auf die Elfe in meinen Armen zeigte mir, dass auch sie von etwas erfüllt war, dass ihr jeglichen Grund weiter zu leben nahm. Wo auch immer ich da hineingeraten war… es gefiel mir nicht.
Umso mehr erhoffte ich mir Hilfe von jenen Klängen, die bis an meine Seele drangen. Ich beschleunigte den Schritt durch den Sumpf. Dort wo die Vögel herumflatterten schien mein Ziel zu sein.
Ich sah vor meinem geistigen Auge bereits Leben vor mir. Menschen und Elfen die gemeinsam Bauten errichteten! Sie nahmen Wassermagie und Baukunst zusammen und errichteten eine Stadt auf dem Wasser. Inmitten von dem Gewusel sah ich eine Elfe, die mich anblickte. Ihr Auftreten; stolz, stark aber auch sanft und weise. Jetzt verstand ich, dass ihr Seelenlied nur für mich erklang um mir den Weg zu weisen.
„Eva.“, entfuhr es meinen Lippen. Ich war wie gebannt und dennoch meiner Sinne Herr. Sie lächelte mich an, jedoch war in ihren Augen jener besorgter Blick zu sehen, wie man es nur bei Müttern findet die ihre Kinder in Gefahr sehen.
Wusste sie um das Dunkel, dass in mir ruhte und das ich selbst noch nicht zu greifen vermochte?
Als Eva ihre Hand auf meine Schulter legte, eilten bereits drei Heilerinnen herbei. Ich musste schlimm aussehen, ebenso wie die Elfe, die ich mit mir herumschleppte.
Erst als ich die Eiskönigin in eines der Siedlerzelte gebracht hatte, wurde mir bewusst das ich wirklich hier war… war ich nicht eben noch im Sumpf gewesen? Was für eine Magie steckte dahinter?
Ich ließ meine Wunden versorgen und ruhte die Nacht über. Seit langem konnte ich in Sicherheit schlafen. Dennoch war die Nacht nicht erholsam. Jenes Dunkel schien mir Alpträume zu senden, so wie jede Nacht.
Morgen würde ich mit Eva sprechen.
Die Eiskönigin
Wie lange sollte ich noch umherirren?
Wie viel Zeit war vergangen?
Zeit… ich hätte nie gedacht das dieses Wort je wieder eine Bedeutung für mich haben würde. Doch ich musste mir wohl eingestehen, dass dieser Elf sich sehr daran festhielt. Waren die Langohren doch nicht so zeitlos und unsterblich wie ich immer geglaubt hatte? Hatte ich einen Fehler gemacht?
Nein, ich hatte keine andere Wahl gehabt. Um uns Beide zu retten musste ich mich aufgeben. Ein kurzer Blick zu ihr, gehalten in meinen… seinen Händen. Ihr Antlitz verzauberte mich um ein weiteres Mal. Doch es stand nicht gut um sie, ihr Fürstentum war tot… sie würde bald folgen. Ich spürte es einfach.
Aber es gab keinen Weg zurück. Entweder ich ließ mich auf dieses elfische Gefängnis ein oder ich würde sie verlieren. Müde finden meine… seine Füße ihren Weg. Wir sind längst nicht mehr von tödlicher Eiseskälte umgeben. Das hätte den Elf umgebracht.
Doch wo waren wir?
Ich sah mich um und war erstaunt was die goldenen Augen dieses Elfs alles wahrnahmen. Ich vermochte in der Zeit zu springen, er jedoch nahm alles auf, was der Augenblick zu bieten hatte. Bis zu den Kniekehlen standen wir im Schlamm, weit in der Ferne konnte ich Umrisse von Vögeln erkennen. Der Sumpf in dem ich stand hätte mir in meinem alten Körper trist und abstoßend entgegen geblickt. Doch der Elf war bei weitem lebensfroher als ich und seine elfischen Sinne nahmen soviel mehr war.
Ob es Corax’ Erbe war, was nun dafür sorgte, dass ich allerlei Schwingungen förmlich sehen konnte? Fürwahr dies schien ein Ort der Magie zu sein. Eine Melodie… die langen Ohren zuckten und ich drehte meinen Kopf ganz automatisch in die Richtung aus der das Seelenlied erklang.
Erstaunlich!
Schienen die Elfen dieser Zeit noch miteinander verbunden zu sein. Meine Füße bewegten sich wieder, ich wollte ihnen keinen Einhalt gebieten. Obwohl der Groll in mir hochkam. Ich schien die Kontrolle zu verlieren, jener Ruf der Elfen berührten den Elfen so stark… bei der Zeit, ich…
Man sagt diesen Landen nach, dass sie aus dem Wasser erschienen waren. Eine Elfe namens Eva war erst vor kurzem hier eingetroffen. Ein leises flüstern in meinem Kopf verriet es mir. Ich konnte nicht sagen warum, aber ich fühlte mich auf Anhieb wohl. Und das obwohl ich inmitten eines Sumpfes stand.
Bei Corax, was hatte ich hier zu suchen?!
Für einen Moment blieb ich stehen und betrachtete die Schönheit in meinen Armen. Eine Krone, wie aus Eis, zierte ihr Haupt. Ihr Gewand war zwar mittlerweile verdreckt, aber auch dieses schien, als wäre es aus Eis gesponnen worden. Vorsichtig beugte ich mich etwas vor um sie näher betrachten zu können. Tatsächlich, auch sie war eine Elfe. Ihr Schneeweißes Haar war zu einem Königlichen Knoten hochgesteckt und dennoch hingen so viele Strähnen heraus... ich wäre vermutlich ständig auf ihr Haar getreten, wenn dieses komplett offen gewesen wäre.
Ich seufzte und sprach meine Gedanken laut aus: „Schön, ich trage eine Eiskönigin auf den Armen, wandere durch einen Sumpf und höre den Klang einer starken Elfenseele weit hinter diesem Morast. Wenn ich jetzt noch wüsste warum ich hier bin…“
Doch ich ging weiter, hier bleiben konnte ich nicht. Ich hoffte, dass ich diesen Sumpf bald hinter mir lassen könnte. Meine Wunden, von denen ich nicht einmal mehr wusste woher ich sie hatte, schmerzten wieder.
Was war nur geschehen? War mein Ziel nicht gewesen die anderen Völker näher zu studieren? Zweifel erfüllten mich aus einem mir nicht verständlichem Grund… als lastete etwas Dunkles auf meiner Seele, dass ich noch nicht greifen konnte.
Ein genauerer Blick auf die Elfe in meinen Armen zeigte mir, dass auch sie von etwas erfüllt war, dass ihr jeglichen Grund weiter zu leben nahm. Wo auch immer ich da hineingeraten war… es gefiel mir nicht.
Umso mehr erhoffte ich mir Hilfe von jenen Klängen, die bis an meine Seele drangen. Ich beschleunigte den Schritt durch den Sumpf. Dort wo die Vögel herumflatterten schien mein Ziel zu sein.
Ich sah vor meinem geistigen Auge bereits Leben vor mir. Menschen und Elfen die gemeinsam Bauten errichteten! Sie nahmen Wassermagie und Baukunst zusammen und errichteten eine Stadt auf dem Wasser. Inmitten von dem Gewusel sah ich eine Elfe, die mich anblickte. Ihr Auftreten; stolz, stark aber auch sanft und weise. Jetzt verstand ich, dass ihr Seelenlied nur für mich erklang um mir den Weg zu weisen.
„Eva.“, entfuhr es meinen Lippen. Ich war wie gebannt und dennoch meiner Sinne Herr. Sie lächelte mich an, jedoch war in ihren Augen jener besorgter Blick zu sehen, wie man es nur bei Müttern findet die ihre Kinder in Gefahr sehen.
Wusste sie um das Dunkel, dass in mir ruhte und das ich selbst noch nicht zu greifen vermochte?
Als Eva ihre Hand auf meine Schulter legte, eilten bereits drei Heilerinnen herbei. Ich musste schlimm aussehen, ebenso wie die Elfe, die ich mit mir herumschleppte.
Erst als ich die Eiskönigin in eines der Siedlerzelte gebracht hatte, wurde mir bewusst das ich wirklich hier war… war ich nicht eben noch im Sumpf gewesen? Was für eine Magie steckte dahinter?
Ich ließ meine Wunden versorgen und ruhte die Nacht über. Seit langem konnte ich in Sicherheit schlafen. Dennoch war die Nacht nicht erholsam. Jenes Dunkel schien mir Alpträume zu senden, so wie jede Nacht.
Morgen würde ich mit Eva sprechen.