28.02.2008, 15:29
Kapitel 3 – Die Reise beginnt
Ronian versteckte sich hinter einigen aufgestapelten Kisten um das Treiben erstmal eine Zeit lang zu beobachten. Er verbrachte dort einige Stunden, viele Leute kamen, andere gingen. Wie es aussah, war dies ein Handelsschiff, denn jeder der an Bord ging hatte irgendwelche Kisten, Fässer oder sonst was dabei. Wie es aussah, waren Gustav und Thorauf Bedienstete auf dem Schiff. Sie hielten jeden an der rauf wollte und schrieben sich dazu etwas auf. Dann kassierten sie ein paar Adena und dann durfte man passieren. Ronian sah jetzt eine Möglichkeit auf das Schiff zu gelangen. Er musste sich etwas besorgen, was er mit auf das Schiff nehmen konnte, außerdem brauchte er Geld. Er kramte in seiner Tasche und holte ein paar Münzen hervor. Ob sie reichten, wusste er nicht. Er brauchte mehr. Nur zur Sicherheit. Er kramte weiter in seiner Tasche, um etwas zu finden, was er vielleicht verkaufen könnte. Doch außer etwas Brot und ein paar kleinen Steinchen fand er nichts darin. Vielleicht gab es in unter den Leuten jemanden, der ihm etwas Geld geben würden? Wenn er sich anstrengte, konnte er sich gut verstellen und so tun, als wäre er ein ganz armer junger Mann. Aber Ronian brauchte sich gar nicht großartig verstellen, denn er war ein armer junger Mann. Was hatte er denn? Nichts. Außer das, was er am Leibe trug und ein Stück altes Brot, konnte er nichts sein Eigen nennen.
Ronian dachte noch eine Weile darüber nach. Schließlich stand er auf und hatte eine andere Idee. Er wollte sich nicht die Blöße geben und jedem seine Armut zeigen. Dafür war er zu stolz. Die Reichen unter den Leuten hier, oder die, die reich aussahen, sie waren sein Ziel. Ronian dachte sich, wenn er ihnen etwas von ihrem Habe nimmt, ohne dass sie es merken, würde das sowieso nicht auffallen. Sie hatten ja genug. Dass es Diebstahl war, daran wollte er nicht denken. Er machte es ja nicht in böser Absicht, sondern er brauchte Hilfe um hier fort zu kommen. Sie würden es verstehen, falls sie ihn dabei erwischten.
Ronian mischte sich unter die Leute. Er sah den Leuten nach und suchte nach jemanden, der vermögend aussah. Ronian fiel in der Menge nicht weiter auf und so merkte keiner, dass er kein wirkliches Ziel hatte, sondern immer im Kreis lief und die Leute dabei beobachte, wie sie nur ihren eigenen Dingen nach gingen. Und plötzlich kam Ronian ein Mann entgegen, welcher reich genug aussah. Er hatte herrliche weiße Robe an, die in der Sonne in vielen Farben schimmerte. Der Mann trug einen edlen Hut und hatte einen Stapel Bücher in der Hand. Ronian ging geradewegs auf ihn zu und rempelte ihn, sodass der Mann die Kontrolle über die Bücher verlor und sie allesamt auf dem Boden fielen.
„Kannst du nicht aufpassen?“, der Mann schrie ihn an. „Nun schau was du mit meinen Büchern gemacht hast. Alle schmutzig! Wer soll sie jetzt noch kaufen?“
„Entschuldigung mein Herr, das tut mir Leid. Ich habe euch nicht gesehen.“ Ronian schaute den Mann unschuldig an. „Ich hebe die Bücher auf und werde sie wieder saubermachen.“, entschuldigte er sich. „Es tut mir leid, ehrlich“. Ronian bückte sich und hob die Bücher auf. Er stapelte sie und wischte den Schmutz mit seinem Ärmel ab. Dann gab er dem Mann, die Bücher zurück. Eines nach dem anderen. Als er das letzte Buch übergab, griff Ronian unbemerkt in die Tasche des Mannes, zog ein kleines schweres Säckchen heraus und versteckte es in seiner Tasche.
„Da hast du aber noch mal Glück gehabt, Junge.“ Der Mann schien wohl zufrieden, blickte ihn aber missachtend an. „Und nun verschwinde, ich habe wichtigeres zu tun.“
Ronian nickte und machte sich davon. Als er wieder hinter den Kisten saß, holte er das Säckchen hervor. Grinsend wog er es in seiner Hand. Er hätte nicht gedacht, dass es so einfach war. Nun öffnete Ronian das Säckchen und viele goldene Münzen kamen zum Vorschein, als sie in seine hand fielen. Zum Glück hatte man ihm das Rechnen beigebracht und so stellte er fest, dass es wohl an die 100 Adena sein mussten. Das würde auf jeden Fall genügen, um auf das Schiff zu gelangen. Ronian zog eine Kiste herunter und öffnete sie. Darin lagen einige Weinflaschen. Wichtig genug um ans Festland gebracht zu werden, dachte er sich und nahm sich eine zweite Kiste.
Da stand er nun, zwei gestohlenen Kisten Wein und gestohlenem Geld in der Tasche, bereit ein neues Leben zu beginnen. Ronian bekam ein schlechtes Gewissen, aber was blieb ihm übrig. Er musste fort von hier. Sein innerer Drang sagte ihm, dass er bereit war um der neuen Welt entgegen zu treten. Noch einmal tief durchatmend ging er auf das Schiff zu.
Als er am Steg angekommen war, bemerkte er vor sich eine junge Frau, die nicht viel älter sein konnte, als er selbst. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und wartete ebenfalls darauf, auf das Schiff zu kommen. Als Ronian sich ihr näherte, bemerkte sie ihn, drehte den Kopf zu ihm und lächelte ihn an. Diese junge Frau war nicht einfach eine junge Frau. So viel Schönheit hatte er noch nie gesehen. Es war um Ronian geschehen. Dieses Lächeln, diese Augen. Ihm wurde plötzlich ganz heiß und wenn man ihn beobachtet hätte, würde man sehen, dass er plötzlich viel mehr rote Farbe im Gesicht hatte, als vorher. Ronian lächelte nur knapp zurück und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Die Frau drehte sich wieder um und ging nun den Steg hinauf, wo Gustav und Thorauf immer noch standen und kassierten.
Nachdem sie ihnen das Geld gab, ging sie an Bord und verschwand aus Ronians Blickfeld. Jetzt hatte er noch einen Grund, um auf das Schiff zu gelangen. Er wurde leicht nervös, als Gustav ihm zurief. „Hey Junge. Nun komm schon. Du bist dran. Wir haben nicht ewig Zeit, das Schiff wird in wenigen Minuten auslaufen.“ Ganz in Gedanken versunken erschrak er und machte sich auf den Weg zu ihnen. Thorauf musterte ihn von oben bis unten, schrieb etwas auf das Pergament und deutete Ronian danach an, eine Kiste zu öffnen. „Was hast du da drin, mein Junge?“
„Ich habe zwei Kisten erlesenem Wein von meinem Herren.“ , log er. „Ich soll sie nach...“ , er stockte kurz. Was hatten die beiden im Wald noch gesagt? Wo sollte das Schiff anlegen?
„...Gludin bringen.“ Er erinnerte sich wieder. Glück gehabt, dachte er sich. Er öffnete die Kiste und zeigte ihnen den Wein. Gustav nickte kurz. „Gut. Dann bekomme ich jetzt achtzig Adena von dir. Dreißig für jede Kiste und zwanzig für dich.“ Er sah Ronian an und hielt die Hand auf. Ronian stellte kurz die Kisten ab und holte das Säckchen hervor. Er gab Gustav das gewünschte Geld und verstaute den Rest wieder in seiner Tasche. „Gut, mein Junge du darfst passieren. Aber verhalte dich auf der Überfahrt ruhig. Wir beide wollen doch kein Ärger bekommen, oder?“ Ronian verneinte und ging an Bord.
Endlich hatte er es geschafft. Er war auf dem Schiff. Nichts konnte ihn jetzt noch zurückhalten. Er ging eine Treppe hinunter um unter Deck zu gelangen. Es gab dort mehrere Türen, aber sie waren verschlossen. Nur eine stand offen, aus der auch einiger Lärm kam. Als er in der Kabine rein kam, sah etwa fünfzig andere, die auch auf das Festland wollten. Unter ihnen sah er auch die junge Frau wieder. Ihre Blicke trafen sich erneut. Sie lächelte ihn an und winkte ihm zu. Sollte er sich zu ihr setzen? Wie sollte er sich verhalten? Das waren Dinge, die ihm durch den Kopf gingen und er merkte dabei nicht, dass er sich auf sich zu bewegte und plötzlich vor ihr stand.
„Seid gegrüßt. Ich heiße Finjina.“, wieder lächelte sie und sah ihm dabei direkt in die Augen. Ronian wurde wieder ganz heiß. Er wurde nervös. „Grüße. Ich...ich bin...Ronian.“ Mehr bekam er nicht raus und setzte sich schnell neben sie, ohne sie dabei anzuschauen. Er wurde verlegen. „Seid ihr allein unterwegs, Ronian? Ich habe niemanden bei euch gesehen.“ Sie hatte plötzlich etwas beruhigendes in ihrer Stimme. „Ja,“ , antwortete er jetzt ohne zu stottern,
„Ich fahre nach Gludin um Wein auszuliefern. Ich habe von meinem Herrn zwei Kisten mitbekommen, die ich dort verkaufen soll.“ Er sah sie wieder an und sein Herz fing an, schneller zu schlagen. Er lächelte.
Plötzlich stand Thorauf in der Tür. Sein Blick wanderte durch die Kabine. Dann grinste er kurz und sagte. „Das Schiff legt in wenigen Minuten ab. In wenigen Stunden sind wir dann in Gludin. Ich bitte euch darum, keinen Ärger zu machen.“ Er nickte und verschwand wieder.
Ronian wusste nicht ob er lachen oder weinen sollte. Zum einen verabschiedete sich von seinem bisherigen Leben und zum anderen wartete ein völlig neues Leben auf ihn. Ein besseres. Also begann er zu lachen. Und wie er lachte. Er fing an, so laut zu lachen, dass sich die anderen zu ihm umsahen und ihm irritierte Blicke zuwarfen. Überraschenderweise begann auch Finjina an zu lachen. Er wusste nicht warum. Er wusste nur, dass sie ihn mochte. Und das genügte ihm. Es gab jemanden, der ihn mochte, so wie er war.
Das Schiff begann zu schaukeln. Sie begann. Ronians Reise in ein neues Leben...
Fortsetzung folgt...
Ronian versteckte sich hinter einigen aufgestapelten Kisten um das Treiben erstmal eine Zeit lang zu beobachten. Er verbrachte dort einige Stunden, viele Leute kamen, andere gingen. Wie es aussah, war dies ein Handelsschiff, denn jeder der an Bord ging hatte irgendwelche Kisten, Fässer oder sonst was dabei. Wie es aussah, waren Gustav und Thorauf Bedienstete auf dem Schiff. Sie hielten jeden an der rauf wollte und schrieben sich dazu etwas auf. Dann kassierten sie ein paar Adena und dann durfte man passieren. Ronian sah jetzt eine Möglichkeit auf das Schiff zu gelangen. Er musste sich etwas besorgen, was er mit auf das Schiff nehmen konnte, außerdem brauchte er Geld. Er kramte in seiner Tasche und holte ein paar Münzen hervor. Ob sie reichten, wusste er nicht. Er brauchte mehr. Nur zur Sicherheit. Er kramte weiter in seiner Tasche, um etwas zu finden, was er vielleicht verkaufen könnte. Doch außer etwas Brot und ein paar kleinen Steinchen fand er nichts darin. Vielleicht gab es in unter den Leuten jemanden, der ihm etwas Geld geben würden? Wenn er sich anstrengte, konnte er sich gut verstellen und so tun, als wäre er ein ganz armer junger Mann. Aber Ronian brauchte sich gar nicht großartig verstellen, denn er war ein armer junger Mann. Was hatte er denn? Nichts. Außer das, was er am Leibe trug und ein Stück altes Brot, konnte er nichts sein Eigen nennen.
Ronian dachte noch eine Weile darüber nach. Schließlich stand er auf und hatte eine andere Idee. Er wollte sich nicht die Blöße geben und jedem seine Armut zeigen. Dafür war er zu stolz. Die Reichen unter den Leuten hier, oder die, die reich aussahen, sie waren sein Ziel. Ronian dachte sich, wenn er ihnen etwas von ihrem Habe nimmt, ohne dass sie es merken, würde das sowieso nicht auffallen. Sie hatten ja genug. Dass es Diebstahl war, daran wollte er nicht denken. Er machte es ja nicht in böser Absicht, sondern er brauchte Hilfe um hier fort zu kommen. Sie würden es verstehen, falls sie ihn dabei erwischten.
Ronian mischte sich unter die Leute. Er sah den Leuten nach und suchte nach jemanden, der vermögend aussah. Ronian fiel in der Menge nicht weiter auf und so merkte keiner, dass er kein wirkliches Ziel hatte, sondern immer im Kreis lief und die Leute dabei beobachte, wie sie nur ihren eigenen Dingen nach gingen. Und plötzlich kam Ronian ein Mann entgegen, welcher reich genug aussah. Er hatte herrliche weiße Robe an, die in der Sonne in vielen Farben schimmerte. Der Mann trug einen edlen Hut und hatte einen Stapel Bücher in der Hand. Ronian ging geradewegs auf ihn zu und rempelte ihn, sodass der Mann die Kontrolle über die Bücher verlor und sie allesamt auf dem Boden fielen.
„Kannst du nicht aufpassen?“, der Mann schrie ihn an. „Nun schau was du mit meinen Büchern gemacht hast. Alle schmutzig! Wer soll sie jetzt noch kaufen?“
„Entschuldigung mein Herr, das tut mir Leid. Ich habe euch nicht gesehen.“ Ronian schaute den Mann unschuldig an. „Ich hebe die Bücher auf und werde sie wieder saubermachen.“, entschuldigte er sich. „Es tut mir leid, ehrlich“. Ronian bückte sich und hob die Bücher auf. Er stapelte sie und wischte den Schmutz mit seinem Ärmel ab. Dann gab er dem Mann, die Bücher zurück. Eines nach dem anderen. Als er das letzte Buch übergab, griff Ronian unbemerkt in die Tasche des Mannes, zog ein kleines schweres Säckchen heraus und versteckte es in seiner Tasche.
„Da hast du aber noch mal Glück gehabt, Junge.“ Der Mann schien wohl zufrieden, blickte ihn aber missachtend an. „Und nun verschwinde, ich habe wichtigeres zu tun.“
Ronian nickte und machte sich davon. Als er wieder hinter den Kisten saß, holte er das Säckchen hervor. Grinsend wog er es in seiner Hand. Er hätte nicht gedacht, dass es so einfach war. Nun öffnete Ronian das Säckchen und viele goldene Münzen kamen zum Vorschein, als sie in seine hand fielen. Zum Glück hatte man ihm das Rechnen beigebracht und so stellte er fest, dass es wohl an die 100 Adena sein mussten. Das würde auf jeden Fall genügen, um auf das Schiff zu gelangen. Ronian zog eine Kiste herunter und öffnete sie. Darin lagen einige Weinflaschen. Wichtig genug um ans Festland gebracht zu werden, dachte er sich und nahm sich eine zweite Kiste.
Da stand er nun, zwei gestohlenen Kisten Wein und gestohlenem Geld in der Tasche, bereit ein neues Leben zu beginnen. Ronian bekam ein schlechtes Gewissen, aber was blieb ihm übrig. Er musste fort von hier. Sein innerer Drang sagte ihm, dass er bereit war um der neuen Welt entgegen zu treten. Noch einmal tief durchatmend ging er auf das Schiff zu.
Als er am Steg angekommen war, bemerkte er vor sich eine junge Frau, die nicht viel älter sein konnte, als er selbst. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und wartete ebenfalls darauf, auf das Schiff zu kommen. Als Ronian sich ihr näherte, bemerkte sie ihn, drehte den Kopf zu ihm und lächelte ihn an. Diese junge Frau war nicht einfach eine junge Frau. So viel Schönheit hatte er noch nie gesehen. Es war um Ronian geschehen. Dieses Lächeln, diese Augen. Ihm wurde plötzlich ganz heiß und wenn man ihn beobachtet hätte, würde man sehen, dass er plötzlich viel mehr rote Farbe im Gesicht hatte, als vorher. Ronian lächelte nur knapp zurück und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Die Frau drehte sich wieder um und ging nun den Steg hinauf, wo Gustav und Thorauf immer noch standen und kassierten.
Nachdem sie ihnen das Geld gab, ging sie an Bord und verschwand aus Ronians Blickfeld. Jetzt hatte er noch einen Grund, um auf das Schiff zu gelangen. Er wurde leicht nervös, als Gustav ihm zurief. „Hey Junge. Nun komm schon. Du bist dran. Wir haben nicht ewig Zeit, das Schiff wird in wenigen Minuten auslaufen.“ Ganz in Gedanken versunken erschrak er und machte sich auf den Weg zu ihnen. Thorauf musterte ihn von oben bis unten, schrieb etwas auf das Pergament und deutete Ronian danach an, eine Kiste zu öffnen. „Was hast du da drin, mein Junge?“
„Ich habe zwei Kisten erlesenem Wein von meinem Herren.“ , log er. „Ich soll sie nach...“ , er stockte kurz. Was hatten die beiden im Wald noch gesagt? Wo sollte das Schiff anlegen?
„...Gludin bringen.“ Er erinnerte sich wieder. Glück gehabt, dachte er sich. Er öffnete die Kiste und zeigte ihnen den Wein. Gustav nickte kurz. „Gut. Dann bekomme ich jetzt achtzig Adena von dir. Dreißig für jede Kiste und zwanzig für dich.“ Er sah Ronian an und hielt die Hand auf. Ronian stellte kurz die Kisten ab und holte das Säckchen hervor. Er gab Gustav das gewünschte Geld und verstaute den Rest wieder in seiner Tasche. „Gut, mein Junge du darfst passieren. Aber verhalte dich auf der Überfahrt ruhig. Wir beide wollen doch kein Ärger bekommen, oder?“ Ronian verneinte und ging an Bord.
Endlich hatte er es geschafft. Er war auf dem Schiff. Nichts konnte ihn jetzt noch zurückhalten. Er ging eine Treppe hinunter um unter Deck zu gelangen. Es gab dort mehrere Türen, aber sie waren verschlossen. Nur eine stand offen, aus der auch einiger Lärm kam. Als er in der Kabine rein kam, sah etwa fünfzig andere, die auch auf das Festland wollten. Unter ihnen sah er auch die junge Frau wieder. Ihre Blicke trafen sich erneut. Sie lächelte ihn an und winkte ihm zu. Sollte er sich zu ihr setzen? Wie sollte er sich verhalten? Das waren Dinge, die ihm durch den Kopf gingen und er merkte dabei nicht, dass er sich auf sich zu bewegte und plötzlich vor ihr stand.
„Seid gegrüßt. Ich heiße Finjina.“, wieder lächelte sie und sah ihm dabei direkt in die Augen. Ronian wurde wieder ganz heiß. Er wurde nervös. „Grüße. Ich...ich bin...Ronian.“ Mehr bekam er nicht raus und setzte sich schnell neben sie, ohne sie dabei anzuschauen. Er wurde verlegen. „Seid ihr allein unterwegs, Ronian? Ich habe niemanden bei euch gesehen.“ Sie hatte plötzlich etwas beruhigendes in ihrer Stimme. „Ja,“ , antwortete er jetzt ohne zu stottern,
„Ich fahre nach Gludin um Wein auszuliefern. Ich habe von meinem Herrn zwei Kisten mitbekommen, die ich dort verkaufen soll.“ Er sah sie wieder an und sein Herz fing an, schneller zu schlagen. Er lächelte.
Plötzlich stand Thorauf in der Tür. Sein Blick wanderte durch die Kabine. Dann grinste er kurz und sagte. „Das Schiff legt in wenigen Minuten ab. In wenigen Stunden sind wir dann in Gludin. Ich bitte euch darum, keinen Ärger zu machen.“ Er nickte und verschwand wieder.
Ronian wusste nicht ob er lachen oder weinen sollte. Zum einen verabschiedete sich von seinem bisherigen Leben und zum anderen wartete ein völlig neues Leben auf ihn. Ein besseres. Also begann er zu lachen. Und wie er lachte. Er fing an, so laut zu lachen, dass sich die anderen zu ihm umsahen und ihm irritierte Blicke zuwarfen. Überraschenderweise begann auch Finjina an zu lachen. Er wusste nicht warum. Er wusste nur, dass sie ihn mochte. Und das genügte ihm. Es gab jemanden, der ihn mochte, so wie er war.
Das Schiff begann zu schaukeln. Sie begann. Ronians Reise in ein neues Leben...
Fortsetzung folgt...
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