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Jissandre Omineth - Rückkehr auf Umwegen
#11
*Eine ganze Zeit saß Jissandre noch dar nachdem Seraein gegangen war. Das Angebot, welches er ihr offenbarte, wusste sie sicher zu schätzen. Zumuten wollte sie es dem jungen Elfen aber nicht.

Ihre Kinder waren unter kontinuierlicher Bewachung der Kriegerin. Jissandre konnte es nicht zulassen, dass irgendwer ihnen was anhaben könnte. Doch sie wusste, dass Freiheit etwas anderes war als was ihre Kinder die letzten zwei Wochen zu spüren bekamen. Was sollte sie machen?
Ihr Herz bebte etwas und der Magen schmerzte leicht, sodass sie die Treppen hinauf ging und sich etwas zu essen machte. Sie trug es dann samt einem Krug Wein in ihr Schlafzimmer und schaute in den schwarzen aber vor Sternen hell leuchtenden Himmel.*
Mel enin war es?
*meinte sie zu sich selbst, kurz darauf auf das Brot mit den Fischschnitten beißend, die Augen aber nicht von den Sternen abwendend*
Mein Stern...
*ihre Miene wurde schlagartig gedaempfter, wie auch ihre Laune. Sie schaute weiter am Himmel, doch ihre Gedanken waren wo anders. Würde jemand in ihr Gesicht sehen, würde er Trauer sehen. Tiefe Trauer, Schuldgefühle, etwas Wut und Hilflosigkeit.*
Wärst du nur da, würdest du sicher wissen, was zutun ist... aber ich?
*In diesem Moment huschte eine Sternschnuppe am Horizont und Jissandre lächelte etwas auf, während sie weiterkaute. Ja es war beinahe als würde der Himmel mit ihr sprechen.. oder sie mit ihm. Sich selbst bei eben diesen Gedanken ertappt, schaute sie auf den Weinkrug, der jedoch bis auf einen Becher noch voll war. Ihr war wieder unwohl. Die Sorgen blieben ja trotzdem. Das offene Fenster so lassend, begab sie sich zu ihrem Bett und trank den Wein aus dem Becher eher schnell als genießend aus. Angetrunken lallte sie dann leise*
Was soll ich tun, hm?
*Wieder schaute sie auf den Wein und füllte sich den Becher aufs Neue. Dann wurden ihre Gedanken klarer.
Warum sollte sie länger in einem Orden verweilen, der sie bedroht, statt sie zu schützen? Warum sollte sie einer Fürsten dienlich sein, wenn diese sich nicht gut darum kümmert den Streit zu schlichten? Natürlich war sie ihr dankbar, dass sie Jissandre vor den Oroka der Wehr zumindest für eine Zeit gerettet hat. Doch Jissandre selbst würde nicht zusehen, wie der Ultio sie und ihre Kinder bedroht. Aber ihn angreifen oder angreifen lassen, wäre nicht nur nicht im Sinne der Ordensregeln, sondern könnte sogar in Schlimmerem resultieren.
Sie schüttelte kurz den Kopf. Immer wieder kochte etwas Wut in ihr und so entschied sie sich ein Pergament zu schreiben und es in der Frühe von einem Boten überbringen zu lassen.

Zwar war die Schrift nicht so zierlich wie sie es sonst was, hatte Jissandre doch schon zwei Becher Wein getrunken. Doch lesbar war sie alle Mal. Im Brief fanden sich viele Erklärungen und sicher auch einige Beschuldigungen wieder. Auch das Ordensabzeichen, welches Jissandre sonst immer etwa ueber dem Herzen trug, war dem Brief beigelegt. Sie würde ihren eigenen Weg gehen, hieß es. Der Fürstin wäre sie nichts mehr schuldig, da diese die materiellen Schulden mit dem von Jissandre erfüllten Auftrag verrechnen könne.

Sie überflog das Stück Pergament, stand auf und brachte es einem Boten in Dion, der schon mehrfach die Briefe erfolgreich zugestellt hatte. Sie reichte ihm zwei Silberlinge und bat ihn das Schreiben so schnell wie möglich in die Hallen jenen Ordens zu bringen.
Inzwischen bahnten sich helle Züge in das Anlitz des Nachthimmels. Geschlafen hat sie nicht und es war auch keine Zeit.
Sie packte einige Goldstuecke und Silber- wie Kupferlinge in einen Beutel und einige der Sachen in ein Täschchen und ging zum Torwächter. Sie wusste, dass die Reise nicht günstig sein wird. Aber sie musste vor dem Boten da sein und vor dem Unterrichtsbeginn der Kinder.

In Aden angekommen, ging sie sofort zum Lehrmeister der beiden.*

Mae Govannen, Frau Omineth. Wobei kann ich euch helfen? Euren Kindern geht es gut? Die armen müssten wohl etwas leiden, ob der Tatsache, dass sie wie Königskinder gebracht und abgeholt werden.

*Jissandre verzog keine Miene, war innerlich aber von den Worten getroffen. Sie dachte bisher nur an den Schutz, nicht aber an die Wünsche ihrer Kinder. Sie seufzte etwas und meinte* Seid gegrüßt. Ach .. mir geht es einigermaßen gut. Die Geschäfte sind in Ordnung. Und die Zahlungen sind hoffentlich pünktlich bei Ihnen eingegangen, werter Herr Silberkatz. *sie lächelte etwas, wobei es etwas gezwungen rüberkam*

Silbrekatz *korrigierte der Elf freundlich, meinte dann aber* Mae, das Geld ist stets pünktlich unserer Einrichtung zugeflossen. Die beiden machen sich was schülerische Leistungen angeht, auch sehr gut. Wobei Jorden etwas ungeschickter in der Alchemie ist als Lerijana. Aber dennoch sind beide durchaus gute Schüler.

*Sie lächelte, nickte dann, hatte sie eigentlich nichts anderes von ihren Kindern erwartet* Nun.. ich wollte meine Kinder in die Akademie von Lomeria einschulen, da es für mich einfacher ist sie dort zu besuchen und ... *sie schaute kurz an ihm vorbei, denn sein Gesichtsausdruck wurde langsam ernster* ob einiger anderen Gründe.

*Er schaute sie zuerst ernst, dann eher bemitleidend und kurz darauf sogar traurig an* Ihr könnt sie nicht jedes Mal aus ihrem Freundeskreis zerren, ich bitte euch. Es ist nicht so, dass ich nicht sofort die nötigen Unterlagen aufbereiten lassen würde, damit ihr eurem Vorhaben nachgehen könntet. Aber bitte bedenkt, dass sie sich hier gerade angefangen haben einzufinden und von anderen akzeptiert und gemocht zu werden. Wollen Sie sie wirklich wieder aus den wärmeren in kalte Gewässer stürzen, Frau Omineth?

*Sie schaute ihn zuerst vorwurfsvoll an, dann wanderten ihre Augen herab zur Oberfläche des wertvollen, glänzend-polierten Akazietisches, in dem sie eine verzerrte Reflektion ihrerselbst erkannte.* Ich .. will dies auch nicht, *meinte sie schließlich.* Aber der Orden war nicht das, was ich dachte, dass er sein wird. Und ich brauche euch ja nicht zu erzählen, was man von einem Orden, der zwar sogar Elfen inne hat, jedoch von einer Dunklen angeführt wird, alles erwarten kann.

Dann wendet euch an die Schwarzen Drachen oder die Sucher der Wahrheit. Ich bin mir sicher es gibt genug Verbunde, die euch in Schutz nehmen würden. Aber lauft nicht vor Problemen davon, werte Frau Omineth. Glaubt mir.. ich habe in meinen Dreihundertzwanzig Jahren schon so manch leidvolles Schicksal sich entwickeln sehen. Es war stets die Furcht, die schließlich das Leben zu einem Ende brachte. Ihr solltet nach Aden ziehen und sie selbst zur Schule bringen.

*Sie warf sogleich in einem vorwurfsvollem und zugleich traurigem Ton ein* Aber ich habe meinen Laden in Dion. Ich weiß nicht, ob wenn ich ihn verkaufe, ich geeignete Räumigkeiten hier finde und wie die Gesetzeslage zu den Tränken hier ist.

Nennt es Zufall... aber selbst in unseren Reihen der Alchemielehrer und Tränkebräuer - auch in den höheren Graden - ist noch Raum für Elixiermischerinnen - das seid ihr doch, oder? Wir haben verschiedene Räume mit Apparaturen und das Gehalt ist ebenfalls gut. Außerdem kostet der Unterricht eurer Kinder euch nicht und das Gehalt ist auch recht gut, würde ich meinen. Überlegt es euch. Es muss ein Mensch gewesen sein, der sagte: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

*zuversichtlich lächelte der Lichtelf Jissandre an, während Jissandre eher unzufrieden mit sich zu kämpfen schien. Lehrerin? Dinge jemandem Beibringen? Konnte sie das überhaupt? Aber vor allem: wollte sie das überhaupt?*

Gut, ich überlege es mir. *mit diesen Worten erhob sie sich und verbeugte sich leicht* Danke .. ich werde als bald von mir hören lassen. *Der Elf nickte nur, ging dann zur Tür und öffnete diese, worauf hin Jissandre in den Flur schritt. Am Flur Ende sah sie drei Gestalten, von denen eine wesentlich größer war als die beiden anderen. Sie blieb kurz stehen, lächelte dann auf und rief*
Lerijana, Jordén! *Sie lächelte auf und rannte auf die beiden zu, sich dann zu ihnen kniend und sie umarmend. Die Kinder schienen auch glücklich ihre Mutter wieder zu sehen. Doch es leutete die Glocke zur ersten Unterrichtseinheit und die Kinder rannten dann Freudestrahlend in die entsprechende Halle, während Jissandres Lächeln immer mehr aus ihrem Gesicht verschwand und sie sich dann zur Kriegerin, die sich aber wie scheinbar jeden Morgen gut zurecht gemacht hatte und nur die Schwerter auf ihrem Rücken von ihrem Beruf zeugten, wandte.*

Und? *meinte Jissandre* Schon etwas vorgefallen oder etwas verdächtig gewesen?
*die Frau schüttelte den Kopf und antwortete* Nein. Nichts. *Ihre Stimme wirkte wie klirrende Kälte und beinahe Gleichgültigkeit. Jedoch wusste Jissandre, dass dies eine Art Fassade war und unter dem hübsch aussehendem Gesicht, dem Kleid und den vortrefflichen Manieren eine erfahrene Kämpferin steckte. Die Kriegerin, dessen wahren Namen wohl keiner außer ihr selbst kannte, vereinte Können mit Eleganz, so dachte Jissandre. Sie war oft als Söldnerin tätig gewesen und hatte ihre Aufträge stets mit größter Sorgfalt erfüllt. Nicht umsonst war der Preis, den Jissandre ihr wöchentlich zahlte, so hoch.*
Gut... ich überlege, ob ich nach Lomeria ziehe, nach Aden oder ob ich meine Kinder in Dion zu unserem örtlichen Priester in den Unterricht schicke. Aber vorerst verbleiben wir so wie bisher. *Die Kriegerin nickte.* Ihr solltet die Kinder aber nicht wieder aus ihrem Umfeld herausreißen, Jissandre Omineth. *sie sprach sonst nicht so viel, dachte Jissandre. Doch wenn sie etwas sagte, machte es Sinn. Jissandre nickte* Wenn ich Dinge anders lösen kann als ich denke, dass ich es müssen werde, werde ich vielleicht nach Aden ziehen. Dann werde ich euer Gehalt wieder anheben, wenn ihr denn dann noch als meine Hilfe und persönliche Wache arbeiten wollet.
*Die Kriegerin verzog etwas das Gesicht, meinte dann aber* Wenn ihr mich bezahlt wie zuvor auch, werde ich das, auch wenn ich eher andere Dinge als den Alltag bevorzuge. Doch das wäre mir Recht.
*Erst jetzt fiel Jissandre der Beutel der Kriegerin auf, in dem sie scheinbar Proviant mit sich führte. Proviant? Schon einen Augenblick später ging die Kriegerin an ihr vorbei und setzte sich auf eine Fensterbank, direkt gegenüber den Toren zur Halle, in die zuvor ihre Kinder gegangen sind. Sie holte ein vortrefflich belegtes und passend geschnittenes Brot hervor und biss hinein, sah dann kurz fragend zu Jissandre. Diese lächelte nur und schüttelte den Kopf.* Auf bald *meinte Jissandre und die Kriegerin erwiederte jene Grussfloskel mit halbvollem Mund. Sogleich wandte sich Jissandre ab und machte sich auf den Heimweg. Sie würde noch einige Dinge vorbereiten müssen - für jeden Fall*.

OOC: Zu erst ein Mal: danke fürs Lesen. Ich möchte die Gelegenheit hier nutzen und mich für meine Art und Weise entschuldigen - vor allem Xul, Arne und dem Rest des Ordens des Zwielichts. Ich sollte nicht urteilen (und ich will es bitte hier auch nicht diskutieren). Ich glaube nur, dass es für das RP von Jissandre das beste ist, sich vom Orden in jedem Fall zu trennen. Und mich interessiert ein Orden meist sowieso nur für RP-Zwecke und nichts anderes. Somit möchte ich mich für die schönen Wochen bei euch bedanken und euch alles Gute wünschen.
Ich hoffe, dass sich das ein oder andere RP vor allem mit Cortazar sich noch ergibt.
Ansonsten wie immer: konstruktive Kritik ist willkommen und Meinungen eigentlich auch Smile. Ich werde bei Gelegenheit mal weiterschreiben.

Die "Kriegerin" gibt es in der Engine (noch) nicht - vielleicht finde ich ja jemanden, der sie in etwa spielen möchte. Aber da ich ja im RP quasi durch die Story einiges vorausgesetzt habe, könnte es das RP einschränken... und die Kinder gibt es in der Engine ja auch nicht.
Anwesend - ab und an.
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[Kein Betreff] - von Sinyeager - 10.01.2008, 01:03
[Kein Betreff] - von Aadieson - 10.01.2008, 09:50
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[Kein Betreff] - von Gildoran - 17.05.2008, 08:40
Seltsame Pilze - von Aliana - 05.08.2008, 05:35

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