28.04.2008, 20:03
Zitat:Original von Sokol
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Dagegen hilft z.B. die gute alte Subversion: Verwirrung und Komik, um zum Nachdenken anzuregen. Idealerweise ohne Gewalt oder spekulativer/manipulativer Propaganda.
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Schöne Wortwahl, aber dennoch Utopie. Selbst ohne die Absicht, zu manipulieren, manipuliert man. Parallelen zur Unschärfetheorie sind da durchaus zu finden und den Begriff "Objektivität" kann man zwar verwenden, aber niemals diesen Zustand erreichen.
Zum freien Willen: Ich sagte nicht, daß er kein kostbares Gut wäre, aber ich meine auch, daß es hier solche Menschen nicht gibt, die aus purem Verständnis heraus und in weiser Voraussicht die eigene mögliche Freiheit soweit beschneiden würden, daß sie die Freiheiten eines anderen damit ebenso ermöglichen (kategorischer Imperativ sei da nur der Anfang) - zumindest nicht im westlichen "Dunstkreis". Es wird auch immer der eigene Vorteil gefestigt, der eigene Nachwuchs begünstigt und das persönliche Umfeld gefördert. Selbstlosigkeit ist da allenfalls die Modeerscheinung einer schein-asketischen Weltanschauung.
Es wird sich meiner Meinung nach immer eine Art Regierung formen.
Aus den alten Denkstrukturen ausbrechen? Dann müßte man eine Generation komplett unter Quarantäne sich selbst überlassen aufwachsen lassen und selbst da wären noch ererbte Verhaltensmuster feststellbar.
Jeder Mensch wähnt sich irgendwo als vernunftbegabt oder gar als vernünftig und meint daher auch, mit seinen Überzeugungen richtig zu liegen. Gibt ihm das daher aber das Recht, diese auch auf andere anzuwenden? Denn trotzdem fußen auch seine Erkenntnisse auf begrenzten Erfahrungen und endlichem Wissen und nur wo es Überschneidungen gibt, scheint man sich zu verstehen.
Einige brauchen nunmal einen Vormund, andere wollen das Rad für sich nochmal neu erfinden und haben erst dann das Gefühl, gewirkt zu haben. Duckmäuser, Weltverbesserer und Trittbrettfahrer und jeder will sich auf seine Art selbst verwirklichen können...
Ich mag beschränkt erscheinen, wenn ich mir eine Welt, in der jeder tun kann, was er will, nicht vorstellen kann und meine, daß der Mensch damit der Degeneration anheim fiele - vor allem geistig.
(Mal abgesehen davon, daß jegliche Versorgung quasi komplett zusammenbrechen würde.)
Ein weiser Mann ist nichts anderes, als ein Trottel mit einem guten Gedächtnis.