29.04.2008, 07:39
Zitat:Original von Tiamat
Oh, habe ich schon erwähnt, dass ich die gesellschaftliche Entwicklung eher positiv sehe ? Zumindest mittel- bis langfristig. In seinem Essay "Eine Geschichte der Gewalt" behauptet Steven Pinker übrigens eine weltweite Abnahme der Gewalt und eine Zunahme der Empathie:
Nun ich denke nur dass die Art der Gewalt sich verändert hat.
allein wenn man an den "Spass" denkt den Handys heutzutage Jugendlichen bieten :
Aus einer Studie mit dem Namen "Jugend, Information, (Multi-)Media", die sich mit dem Verhalten Jugendlicher mit Medien befasst, geht hervor, dass 87 Prozent der Jugendlichen vom Tausch von Pornos und Gewaltvideos mit dem Handy wissen. Bei rund einem Drittel kam dies bereits im Freundeskreis vor.
Quelle: http://www.shortnews.de/start.cfm?id=695028
Daher finde ich solche Sachen wie "FSK12" und dergleichen oftmals ehr zum Schmunzeln. Schaut euch in Grundschulen um.... oder der Spieler der einen Tag im Trade dran war:
"Ich bin 11..." "...ich spiel alles was ich will, mein Bruder hat ja alle Spiele, ist mir doch egal ab welchem Alter die sind..."
Ich finde auch grade dieses Alter ist ehr "experimentierfreudig" was das nachstellen von Spieleszenen und Filmszenen betrifft.
Nicht umsonst haben die Wrestler der WWF in den 90-ern damit angefangen vor jeder Sendung, teilweise auch mittendrin zu sagen: "Kinder, macht es nicht nach, wir haben übung darin ihr nicht."
Eine Gefahr für das soziale Umfeld aller besteht wohl auch darin, dass man kaum noch Zeit hat.
Vor einigen Jahren noch war es so: Muttern blieb zu Hause, kümmerte sich ums Haus und die Familie, teilweise wohnte Oma noch da. Inzwischen ist es doch mehr so, dass sowohl Vater, als auch Mutter arbeiten (ohne zwei Einkommen kommt man ja kaum noch aus).
Die Kinder wachsen am Computer und Fernsehn auf oder auf der Straße. Gegessen wird beim goldenen M.
Durch die relativ hohe Arbeitslosigkeit entsteht Frust.
Durch Frust entsteht oftmals Gewalt. Auch wenn uns alle Statistiken was anderes sagen wollen, wenn man sich umschaut sieht das wenig positiv aus. Ich bin absolut kein Pessimist aber die Tendenzen sehe ich weniger in steigend.
Regieren tun zumindest in Deutschland weniger die Politiker als das Kapital und die Schufa.
Diäten steigen, Steuern steigen (hat aber angeblich nichts miteinander zu tun)...Dass das Benzin zu Ferienbeginn steigt hat natürlich nichts mit den Ferien und dem Prinzip der Nachfrage zu tun.
Je nachdem in welcher Region Deutschlands man wohnt kann man eine negative Entwicklung (grade hier im Ruhrgebiet mit seinen ehemals zahlreichen Zechen und Stahlbetrieben) gut verfolgen. Ich sehe daher ehr einen Anstieg der Gewalt durch Unzufriedenheit, Frust, Perspektivenlosigkeit.
Nicht der Tod ist der Schrecken, sondern die Angst vor dem Sterben.