Aufruhr in den Orklanden?

[Lelwani]

In dem Kreis, in dem der thaar stattfindet, tobt immer noch der rituelle Zweikampf zwischen Urrakh, dem Anführer des Heers der Südurutu, und Thandorak, Soldat Kakais.
Gerade scheint sich Urrakh in einer misslichen Lage zu befinden; seine Klinge wurde von Thandoraks Faustwaffe abgefangen und hat sich verhakt. Nun, als er aus dem Augenwinkel die Axt seines Gegners heranfahren sieht, entwindet sich Urrakh dem Griff seines Gegners und entkommt dem Schwung der Axt. Doch er hat wohl seine Kraft überschätzt; als er sich dreht um auszuweichen, kann sein Gegner ihm die Waffe entwinden und sie fällt zu Boden. Einen Moment lang sieht Urrakh etwas verwundert seinem Gegenüber in die Augen; doch dieser Moment währt nur kurz, schon tritt Thandorak auf die Klinge, um diese für den Anführer der Südurutu unerreichbar zu machen und setzt einen Schwung seiner Axt nach.
Nun hat Urrakh alle Hände voll zu tun, den Hieben Thandoraks auszuweichen; doch ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit seitens des Gegners gibt ihm die Gelegenheit, sein Messer vom Gürtel zu ziehen und nun zumindest nicht unbewaffnet vor ihm zu stehen. Einige Male noch kann er mit knapper Not einigen Axtschwüngen und Faustwaffenhieben entkommen, bis die Klinge seines Gegners ihn doch trifft. Thandorak gelingt es, mit seiner Faustwaffe die linke Schulter seines Gegners zu verletzen; die Wunde scheint zwar nicht tief, doch sie fängt an, stark zu bluten. Urrakh verzieht das Gesicht, doch er gibt sich noch nicht geschlagen; einigen Hieben von Thandorak kann er noch ausweichen, bis er die durch eine kurze Unaufmerksamkeit seines Gegners die Gelegenheit findet, mit seinem Messer zuzustechen.

Inzwischen eilt die rechte Flanke des Heeres den Bogenschützen entgegen, die nun ihre erste Salve abfeuern. Zahlreich sind die Oroka, die nun heranstürmen, doch ihre Entfernung ist immer noch recht groß, sodass die Schützen leicht erkennen können, dass sie noch eine zweite Pfeilsalve ohne Gefahr abfeuern können, bevor sie sich eventuell zurückziehen müssten; selbst einen dritten Pfeilhagel könnten sie senden, doch dann wäre wohl ihr Rückzug riskanter.
Die Pfeile schlagen im hinteren Teil der Armee ein; einige Schamanen werden getroffen und fallen zu Boden, auch einige der Kämpfer und Kämpferinnen lassen ihr Leben. Der Großteil der Schamanen scheint unverletzt. Ein Pfeil des Gegners landet vibrierend in der Erde direkt vor den Füßen von Pash, Sohn des Gorgh. Dieser betrachtet den Pfeil kurz, ernst. Dann verzieht sich seine Miene zu einem Grinsen. Narren, denkt er, die Geister beschützen mich! Sie haben noch Großes mit mir vor, so haben sie es mir gesagt! Er hebt seinen Blick und richtet ihn auf die Bogenschützen. Immer noch grinst er. Dann schließt er die Augen, hebt seine Arme und ruft etwas Unverständliches. Auf dieses Zeichen hin teilt sich das Heer, dessen vorderste Reihen bereits in den Kampf mit den Neruga verwickelt sind, und eine Reihe von orkischen Kämpfern und Kämpferinnen wird sichtbar, deren Körper mit weißer Farbe bemalt sind, sodass es aussieht, als trügen sie ihre Knochen und Gerippe auf der Haut und nicht darunter. Sie alle sind nur mit leichten Faustwaffen bewaffnet und unbekleidet. Sie wirken wie irr, rollen wild mit den Augen, Schaum steht ihnen vor dem Mund. Die anderen Krieger machen ihnen bereitwillig Platz und die skeletthaften Krieger - es sind derer wohl an die siebzig - stürmen nach vorne.

Dessen ungeachtet geht der Kampf im thaar-Kreis weiter. Gerade stößt Urrakh sein Messer in den Oberschenkel seines Gegners, der, dadurch nach hinten wankend, die Klinge des Häuptlings der khorka freigeben muss. Dieser zögert keine Sekunde, ergreift seinen Zweihänder und will einen tödlichen Schlag setzen, als Thandorak sich bereits wieder gefasst hat und den kräftigen Hieb pariert. So entbrennt der Kampf von Neuem.