11.06.2008, 22:07
Fast vorsichtig tauchte der Zeh ins kühle Wasser. Galenya beobachtete die kleinen Kreise, sie sich auf der Wasseroberfläche bildeten, größer worden und schließlich verschwanden. Der Blick huschte zum Adler, der einsam über dem Hafen kreiste. Sie in die Realität zurück holte. Sie hielt die Luft an, ließ sich nach hinten in den warmen Sand sinken. Atmete leise aus. Benji war gerade gegangen. Was er wohl trieb? Er hatte von "Besorgungen" gesprochen. Galenya ordnete die Robe über ihren Schultern. Die Hand erspürte etwas kleines, hartes an ihrem Hals. Sie griff zu und blickte das kleine Stück Holz in ihrer Hand an. Das Mundstück einer Flöte. Mehr war nicht von ihr übrig geblieben, befestigt an einer Schnur. Sie hielt das Holzstück fast liebevoll in den Fingern. Benji hatte es ihr geschenkt. Es schien verzaubert zu sein. Wo immer du in diese Flöte bläst, ich werde es spüren und zu dir eilen. Sie lächelte sanft, hob das Holz an die Lippen, blies jedoch nicht hinein. So gern sie sich ihn auch zurück in ihre Arme wünschte.
Ein heiserer Schrei des Adlers. Nochimmer zog er seine Bahnen, wie ein stummer Späher. Ja, Benji hatte sie tatsächlich gesucht. Er war der Mensch von dem sie es am wenigsten erwartet, aber am ehesten gewünscht hatte. Er sah weitaus weniger schlimm verletzt aus, als sie erwartet hatte. Sie hatten lange geredet, hatten beide geweint. Vor Freude, vor Leid.
Ich bin ein Mörder! Die Erinnerung an allein diesen Satz aus seinem Munde jagte ihr eine Gänsehaut ein. Bin nur ihre Marionette. Der, der ihre Mordaufträge ausführt, ohne zu wissen was er tut. Es war scheinbar seine größte Angst, dass er ihr etwas antat. Einen Auftrag an ihr ausführte, ohne es zu merken. Unter Trance. Ich habe keine Angst vor dir. hatte sie gesagt. Seine Antwort, voll ehrlicher Furcht: Aber ich. Galenya rieb sich mit der Hand über die Stirn. Sie wusste, dass es für sie wohl die schönste Art zu sterben wäre- durch seine Hand. Sie hatte wirklich keine Angst. Wenn du fällst, falle ich mit dir. Sie steckten in einer Zwickmühle. Zusammenzusein konnte der Tod bedeuten. Allein zu sein ein schreckliches Sehnen. Galenya wusste, dass sie jenes nicht ertragen konnte. Schon die Sorge um ihn machte es schier unmöglich für sie.
Weißt du überhaupt, für was du kämpft?
Um Rune. Um unser Volk. Hilflos hatten die Worte geklungen, unsicher. Es war nicht lange her, dass sie- wortgewand- erläutert hatte, worum es ihr bei diesem Krieg ging. Doch jetzt... Wofür kämpfst du? Sie lauschte in sich hinein. Sie wusste es nicht. Was bist du für eine Kriegerin? Das Feuer, das in ihr gelodert hatte... für Rune gelodert hatte... Es war nicht erloschen. Doch der Wind hatte sich gedreht.
Es stand schlechter um ihre Psyche als sie dachte.
Sie dachte an Benji. Daran, dass er wiederkommen würde.
Zu ihr.
Nicht zu Viridis.
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--- Gesprochenes (Reflektion)
--- Gesprochenes (Galenya, Reflektion)
--- Gedanken
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Ein heiserer Schrei des Adlers. Nochimmer zog er seine Bahnen, wie ein stummer Späher. Ja, Benji hatte sie tatsächlich gesucht. Er war der Mensch von dem sie es am wenigsten erwartet, aber am ehesten gewünscht hatte. Er sah weitaus weniger schlimm verletzt aus, als sie erwartet hatte. Sie hatten lange geredet, hatten beide geweint. Vor Freude, vor Leid.
Ich bin ein Mörder! Die Erinnerung an allein diesen Satz aus seinem Munde jagte ihr eine Gänsehaut ein. Bin nur ihre Marionette. Der, der ihre Mordaufträge ausführt, ohne zu wissen was er tut. Es war scheinbar seine größte Angst, dass er ihr etwas antat. Einen Auftrag an ihr ausführte, ohne es zu merken. Unter Trance. Ich habe keine Angst vor dir. hatte sie gesagt. Seine Antwort, voll ehrlicher Furcht: Aber ich. Galenya rieb sich mit der Hand über die Stirn. Sie wusste, dass es für sie wohl die schönste Art zu sterben wäre- durch seine Hand. Sie hatte wirklich keine Angst. Wenn du fällst, falle ich mit dir. Sie steckten in einer Zwickmühle. Zusammenzusein konnte der Tod bedeuten. Allein zu sein ein schreckliches Sehnen. Galenya wusste, dass sie jenes nicht ertragen konnte. Schon die Sorge um ihn machte es schier unmöglich für sie.
Weißt du überhaupt, für was du kämpft?
Um Rune. Um unser Volk. Hilflos hatten die Worte geklungen, unsicher. Es war nicht lange her, dass sie- wortgewand- erläutert hatte, worum es ihr bei diesem Krieg ging. Doch jetzt... Wofür kämpfst du? Sie lauschte in sich hinein. Sie wusste es nicht. Was bist du für eine Kriegerin? Das Feuer, das in ihr gelodert hatte... für Rune gelodert hatte... Es war nicht erloschen. Doch der Wind hatte sich gedreht.
Es stand schlechter um ihre Psyche als sie dachte.
Sie dachte an Benji. Daran, dass er wiederkommen würde.
Zu ihr.
Nicht zu Viridis.
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--- Gesprochenes (Reflektion)
--- Gesprochenes (Galenya, Reflektion)
--- Gedanken
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