12.06.2008, 12:17
Es schepperte laut, als die weiße Plattenrüstung gegen das Geländer der steilen Holztreppe schlug, so dass der Wirt überrascht den Kopf hob. Ihr habt Euch also wirklich dazu entschieden? Ein kurzes Kopfnicken war die Antwort. Ein weiteres Scheppern. Ein Gast blickte genervt auf. Doch es folgten noch mehr der störenden Geräusche. Ein Blick auf das Resultat ließ Galenya die Luft anhalten.
Die weiße Plattenrüstung mit den goldenen Verzierungen. Der ebenfalls weiße Helm und das Schwert. Auf der Rüstungspuppe sah es fast aus, als würde es leben. Doch Galenya hatte eher das Gefühl, in einen Spiegel zu sehen. Fast trotzig der Ausdruck in den Augen. Das bin nicht mehr ich. Der Wirt unterbrach Galenya, die das Bild auf sich wirken ließ. Das ist die Rüstung einer hohen Kriegerin. Sie nickte nur. Ja, das war jene Rüstung. Einst gewesen. Sie ließ müd die Arme sinken. Dann griff sie das Schwert, löste es aus dem goldbestickten Schwerthalter und schob es unter den Gürtel. Sofort war das leere, kalte Gefühl an jenem Platz verschwunden. Es war fast, als wäre ein verlorener Teil von ihr zurückgekehrt.
Sieht nicht schlecht aus. Sie blickte an sich herunter auf die schwarze Lederrüstung. Habt Ihr einen Spiegel? Er gestikulierte gen einer Tür, die wohl in einen Nebenraum führte. Galenya trat ein, musterte das fast fremde Gegenüber, langsam vom Scheitel bis zur Sohle. Die kastanienbraunen Haare zu zwei Zöpfen, mit etwas Baumwollband gehalten und umwickelt. Die großen braunen Augen hatten viel von ihrem einstigen Leuchten wieder erlangt. Der Gesichtsausdruck, ein Gemisch aus Entschlossenheit und der stummen Frage: Ist es richtig, was ich hier tue? Die schwarze Rüstung schmiegte sich gut an den schlanken, doch kräftigen Körper. Die Wurfdolche im Stiefelschaft, nur die Griffe zu sehen. Zwei weitere Dolche an den Beinen, das Langschwert im Gürtel. Für den Nahkampf.
Ihr seht noch immer aus, als wollet Ihr kämpfen. Der Wirt war hinter sie getreten. Unhöflich. Doch sie blieb ruhig, dachte über seine Bemerkung nach. Kämpfen... ja... Aber nicht mehr um Rune. Es gibt Wichtigere Dinge, um die ich kämpfen muss. Nämlich? Die buschige Augenbraue des Wirtes rückte in die Höhe. Wofür kämpft Ihr, Lady Galenya? Der Blick in den Spiegel. Galenya. Aber nicht länger Lady. Vielleicht... Wofür kämpfst du? Sie hatte einst Benji diese Frage gestellt. Für mein Herz.
Sie blickte wieder zum Wirt. Ich werde nicht mehr kämpfen, sondern nur verteidigen, was mir lieb ist. Schützen. Am Leben erhalten. Zur Not mit meinem Leben.Sie kannte diese Worte. Es war schon einige Jahre her, dass sie sie zuletzt gebraucht hatte. Damals, nach Tameriels Tod. Sie wusste, dass sie so keine Hilfe für Rune war. Dass ihr Herz einen anderen Schlachtort gewählt hatte.
Was ist nun mir der Plattenrüstung?-ungeduldig.
Verkauft sie.
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--- Gesprochenes
--- Gesprochenes
--- Gedanken/Reflektionen
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Die weiße Plattenrüstung mit den goldenen Verzierungen. Der ebenfalls weiße Helm und das Schwert. Auf der Rüstungspuppe sah es fast aus, als würde es leben. Doch Galenya hatte eher das Gefühl, in einen Spiegel zu sehen. Fast trotzig der Ausdruck in den Augen. Das bin nicht mehr ich. Der Wirt unterbrach Galenya, die das Bild auf sich wirken ließ. Das ist die Rüstung einer hohen Kriegerin. Sie nickte nur. Ja, das war jene Rüstung. Einst gewesen. Sie ließ müd die Arme sinken. Dann griff sie das Schwert, löste es aus dem goldbestickten Schwerthalter und schob es unter den Gürtel. Sofort war das leere, kalte Gefühl an jenem Platz verschwunden. Es war fast, als wäre ein verlorener Teil von ihr zurückgekehrt.
Sieht nicht schlecht aus. Sie blickte an sich herunter auf die schwarze Lederrüstung. Habt Ihr einen Spiegel? Er gestikulierte gen einer Tür, die wohl in einen Nebenraum führte. Galenya trat ein, musterte das fast fremde Gegenüber, langsam vom Scheitel bis zur Sohle. Die kastanienbraunen Haare zu zwei Zöpfen, mit etwas Baumwollband gehalten und umwickelt. Die großen braunen Augen hatten viel von ihrem einstigen Leuchten wieder erlangt. Der Gesichtsausdruck, ein Gemisch aus Entschlossenheit und der stummen Frage: Ist es richtig, was ich hier tue? Die schwarze Rüstung schmiegte sich gut an den schlanken, doch kräftigen Körper. Die Wurfdolche im Stiefelschaft, nur die Griffe zu sehen. Zwei weitere Dolche an den Beinen, das Langschwert im Gürtel. Für den Nahkampf.
Ihr seht noch immer aus, als wollet Ihr kämpfen. Der Wirt war hinter sie getreten. Unhöflich. Doch sie blieb ruhig, dachte über seine Bemerkung nach. Kämpfen... ja... Aber nicht mehr um Rune. Es gibt Wichtigere Dinge, um die ich kämpfen muss. Nämlich? Die buschige Augenbraue des Wirtes rückte in die Höhe. Wofür kämpft Ihr, Lady Galenya? Der Blick in den Spiegel. Galenya. Aber nicht länger Lady. Vielleicht... Wofür kämpfst du? Sie hatte einst Benji diese Frage gestellt. Für mein Herz.
Sie blickte wieder zum Wirt. Ich werde nicht mehr kämpfen, sondern nur verteidigen, was mir lieb ist. Schützen. Am Leben erhalten. Zur Not mit meinem Leben.Sie kannte diese Worte. Es war schon einige Jahre her, dass sie sie zuletzt gebraucht hatte. Damals, nach Tameriels Tod. Sie wusste, dass sie so keine Hilfe für Rune war. Dass ihr Herz einen anderen Schlachtort gewählt hatte.
Was ist nun mir der Plattenrüstung?-ungeduldig.
Verkauft sie.
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--- Gesprochenes
--- Gedanken/Reflektionen
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