12.06.2008, 12:58
8: Rune
Ein weiterer Sprung, beim Aufprall hörte man das Holz des Daches donnern. Benji ruderte mit den Armen, fing sich wieder. Das wäre beinahe schiefgegangen. Ein prüfender Blick hinter sich, dann trugen seine Beine ihn weiter über die Dächer Runes. Die Stadt stank nach Verwesung, Untote? Eine Warnung? Wer wusste schon, was sich hier bald zutragen würde. Benji wollte es sich gar nicht erst ausmalen.
„Galenya? Nie gehört.“, krächzte die alte Frau mit ihren verbliebenen Zähnen. Ein breites Grinsen machte sich jedoch in ihrem eingefallenen Gesicht breit, als sie die Hand ausstreckte: „Aber vielleicht erinnere ich mich ja doch daran…“ Benji stand im Schatten des Gebäudes und verschränkte die Arme vor der Brust. Jetzt musste er sich die Informationen schon erkaufen. Aber noch mehr Zeit damit zu verschwenden den Stadtwachen und den umherlaufenden Assassinen aus dem Weg zu gehen konnte er sich auch nicht leisten. Die Angst um Galenya saß zu tief, er drückte der alten Frau zwei Goldmünzen in die Hand.
Benji kam auf einem der letzten Dächer zum stoppen, und blickte über den Hafen. Es roch verbrannt und eine Mischung aus Sand und Öl war überall verteilt. Was war hier geschehen? Ein erster Angriff? Er ballte seine Fäuste, dieser Kampf war so unsinnig. Er konnte nicht zulassen, dass Galenya sich dort einmischte. Er zweifelte nicht an ihren Fähigkeiten als Kriegerin, aber es war ein Krieg der sich hier anbahnte. Jeder konnte fallen, hinterrücks erstochen werden… im Krieg gab es keine Regeln. Er musste ihr die Augen öffnen. Krieg bedeutete nur eines: Verluste auf beiden Seiten.
„Ein imposanter Anblick, nicht wahr?“, erklang eine Melodische Stimme hinter Benji. Dieser wandte sich rasch um, den Griff bereits an seinem Dolch. Es war die Dunkle, die ihn vor einigen Tagen von Girans Straßen geholt hatte. Sie trug mehrere Platten an ihrem Körper, der sie vor den gröbsten Schlägen schützen könnte, ihre Doppelklingen hielt sie bereits in ihren Händen ~ Die Haltung war jedoch entspannt.
„Was wollt ihr?“, Benji musterte die Dunkle misstrauisch, hatte sie doch ihre Waffen bereits gezogen. Noch eine Kopfgeldjägerin? Aber warum hatte sie ihm dann geholfen? Er hob eine Augenbraue.
Die Dunkelelfe schmunzelte nur: „Ihr seid einfach verschwunden ohne euch für die Hilfe zu bedanken, Rivvil.“ Eine leichte Brise umspielte ihr schwarzes Haar und gab den beiden Gestalten auf dem Dach einen seltsamen Touch. „Ich habe eine Botschaft für Euch, Benji Draug.“, fuhr sie schließlich fort.
Benji deutete auf ihre Schwerter: „Ich hoffe, dass hat nichts mit meinem Kopf zu tun.“, es reichte ihm ernsthaft. Sollte auch sie versuchen ihn zu töten, würde er nicht mehr so freundlich sein. Aber sie lachte nur: „Nicht direkt.“
„Scion ist tot.“, der grauhaarige und dennoch junge Bursche hielt das Emblem der Schwarzen Drachen kurz hoch: „Das war seines.“ Benji sah eine Welt in sich zusammenbrechen, beinahe wäre er in Deckung gegangen, es wirkte als würde Heine auf ihn stürzen. „Was?“ Das konnte nicht sein.
„Wann war das?“ Ein Jahr hatten sie ihm gestohlen. Ein Jahr war er in dieser dreckigen Höhle gewesen, wurde von Dunkelelfen festgehalten.
„Vor drei Wochen etwa.“, beantwortete das Mitglied der Schwarzen Drachen. Benjis Reaktion schien ihn zu überraschen. 3 Wochen… da war Benji gerade dabei einen Fluchtplan auszuhecken. Nur drei verfluchte Wochen und er hätte das vielleicht verhindern können. Benji trat wutentbrannt gegen das Brückengeländer, dass es schepperte. Sein Fuß meldete sich sogleich schmerzhaft, aber das ignorierte er. 3 Wochen!
„He, mach dir nicht ins Hemd, nur weil Scion tot ist…“. Der Bursche hatte ja keine Ahnung! Doch bevor Benji sich mit ihm anlegte, trat er einfach erneut gegen das Geländer. Dann stützte er sich daran ab, ließ den Kopf hängen und schloss die Augen. 3 Wochen! Verfluchte Dunkle!
„Vielleicht stehen wir ja mal gemeinsam auf der Bühne“, das waren Scions letzte Worte, die Benji von ihm vernahm. Und sie hatten sich eingebrannt, hatten Vorfreude geschürt. Hatten ihm gezeigt, dass er nicht der einzige Musikbegabte Mensch war, der dies mit einer gewissen Leidenschaft ausübte.
Tot.
Die Dunkle begann die Botschaft in ihrer Heimatsprache aufzusagen:
„Das Schiff verlässt den Hafen, der Kurs auf die Sterne.
Die Rose aus Eis ist geschmolzen, ihr Rot verteilt sich überall.
Das Juwel kehrt zurück, die Klinge erwartet ihren Schliff.
Wenn der Mond wacht, ist das Spiel tödlich.“
Benji sackte auf die Knie und hielt sich den Kopf. Es drehte sich alles um ihn. Die Worte der Dunklen riefen Bilder hervor, die irgendwo begraben waren. Diese Botschaft war nur für ihn bestimmt, nur er würde sie verstehen ~ Es war alles in seinem Kopf. Jedes Puzzel teil erschlug seinen Geist aufs Neue und setzte sich zu einem Bild zusammen. Doch bevor er bei vollem Verstand bereit war es zu verstehen wurde ihm schwarz vor Augen.
Benji rutschte das Dach hinab und fiel hinunter, rollte die Felsen herab und blieb im Sand liegen.
Ein weiterer Sprung, beim Aufprall hörte man das Holz des Daches donnern. Benji ruderte mit den Armen, fing sich wieder. Das wäre beinahe schiefgegangen. Ein prüfender Blick hinter sich, dann trugen seine Beine ihn weiter über die Dächer Runes. Die Stadt stank nach Verwesung, Untote? Eine Warnung? Wer wusste schon, was sich hier bald zutragen würde. Benji wollte es sich gar nicht erst ausmalen.
„Galenya? Nie gehört.“, krächzte die alte Frau mit ihren verbliebenen Zähnen. Ein breites Grinsen machte sich jedoch in ihrem eingefallenen Gesicht breit, als sie die Hand ausstreckte: „Aber vielleicht erinnere ich mich ja doch daran…“ Benji stand im Schatten des Gebäudes und verschränkte die Arme vor der Brust. Jetzt musste er sich die Informationen schon erkaufen. Aber noch mehr Zeit damit zu verschwenden den Stadtwachen und den umherlaufenden Assassinen aus dem Weg zu gehen konnte er sich auch nicht leisten. Die Angst um Galenya saß zu tief, er drückte der alten Frau zwei Goldmünzen in die Hand.
Benji kam auf einem der letzten Dächer zum stoppen, und blickte über den Hafen. Es roch verbrannt und eine Mischung aus Sand und Öl war überall verteilt. Was war hier geschehen? Ein erster Angriff? Er ballte seine Fäuste, dieser Kampf war so unsinnig. Er konnte nicht zulassen, dass Galenya sich dort einmischte. Er zweifelte nicht an ihren Fähigkeiten als Kriegerin, aber es war ein Krieg der sich hier anbahnte. Jeder konnte fallen, hinterrücks erstochen werden… im Krieg gab es keine Regeln. Er musste ihr die Augen öffnen. Krieg bedeutete nur eines: Verluste auf beiden Seiten.
„Ein imposanter Anblick, nicht wahr?“, erklang eine Melodische Stimme hinter Benji. Dieser wandte sich rasch um, den Griff bereits an seinem Dolch. Es war die Dunkle, die ihn vor einigen Tagen von Girans Straßen geholt hatte. Sie trug mehrere Platten an ihrem Körper, der sie vor den gröbsten Schlägen schützen könnte, ihre Doppelklingen hielt sie bereits in ihren Händen ~ Die Haltung war jedoch entspannt.
„Was wollt ihr?“, Benji musterte die Dunkle misstrauisch, hatte sie doch ihre Waffen bereits gezogen. Noch eine Kopfgeldjägerin? Aber warum hatte sie ihm dann geholfen? Er hob eine Augenbraue.
Die Dunkelelfe schmunzelte nur: „Ihr seid einfach verschwunden ohne euch für die Hilfe zu bedanken, Rivvil.“ Eine leichte Brise umspielte ihr schwarzes Haar und gab den beiden Gestalten auf dem Dach einen seltsamen Touch. „Ich habe eine Botschaft für Euch, Benji Draug.“, fuhr sie schließlich fort.
Benji deutete auf ihre Schwerter: „Ich hoffe, dass hat nichts mit meinem Kopf zu tun.“, es reichte ihm ernsthaft. Sollte auch sie versuchen ihn zu töten, würde er nicht mehr so freundlich sein. Aber sie lachte nur: „Nicht direkt.“
„Scion ist tot.“, der grauhaarige und dennoch junge Bursche hielt das Emblem der Schwarzen Drachen kurz hoch: „Das war seines.“ Benji sah eine Welt in sich zusammenbrechen, beinahe wäre er in Deckung gegangen, es wirkte als würde Heine auf ihn stürzen. „Was?“ Das konnte nicht sein.
„Wann war das?“ Ein Jahr hatten sie ihm gestohlen. Ein Jahr war er in dieser dreckigen Höhle gewesen, wurde von Dunkelelfen festgehalten.
„Vor drei Wochen etwa.“, beantwortete das Mitglied der Schwarzen Drachen. Benjis Reaktion schien ihn zu überraschen. 3 Wochen… da war Benji gerade dabei einen Fluchtplan auszuhecken. Nur drei verfluchte Wochen und er hätte das vielleicht verhindern können. Benji trat wutentbrannt gegen das Brückengeländer, dass es schepperte. Sein Fuß meldete sich sogleich schmerzhaft, aber das ignorierte er. 3 Wochen!
„He, mach dir nicht ins Hemd, nur weil Scion tot ist…“. Der Bursche hatte ja keine Ahnung! Doch bevor Benji sich mit ihm anlegte, trat er einfach erneut gegen das Geländer. Dann stützte er sich daran ab, ließ den Kopf hängen und schloss die Augen. 3 Wochen! Verfluchte Dunkle!
„Vielleicht stehen wir ja mal gemeinsam auf der Bühne“, das waren Scions letzte Worte, die Benji von ihm vernahm. Und sie hatten sich eingebrannt, hatten Vorfreude geschürt. Hatten ihm gezeigt, dass er nicht der einzige Musikbegabte Mensch war, der dies mit einer gewissen Leidenschaft ausübte.
Tot.
Die Dunkle begann die Botschaft in ihrer Heimatsprache aufzusagen:
„Das Schiff verlässt den Hafen, der Kurs auf die Sterne.
Die Rose aus Eis ist geschmolzen, ihr Rot verteilt sich überall.
Das Juwel kehrt zurück, die Klinge erwartet ihren Schliff.
Wenn der Mond wacht, ist das Spiel tödlich.“
Benji sackte auf die Knie und hielt sich den Kopf. Es drehte sich alles um ihn. Die Worte der Dunklen riefen Bilder hervor, die irgendwo begraben waren. Diese Botschaft war nur für ihn bestimmt, nur er würde sie verstehen ~ Es war alles in seinem Kopf. Jedes Puzzel teil erschlug seinen Geist aufs Neue und setzte sich zu einem Bild zusammen. Doch bevor er bei vollem Verstand bereit war es zu verstehen wurde ihm schwarz vor Augen.
Benji rutschte das Dach hinab und fiel hinunter, rollte die Felsen herab und blieb im Sand liegen.