13.06.2008, 19:24
Etwas unentschlossen streifte sie vor der Tür zu Gildorans Zimmer auf und ab. Einer der Wachmänner griff zur Klinke, um sie ihr zu öffnen. Nein. Der Mann hielt inne, der Blick fragend. Nein. Noch einmal, wie zur Bestätigung. Der Wachmann hob müde die Schultern und trat wieder an seinen Platz.
Galenya atmete aus. Die Schriftrolle in ihrer Hand, ein Pergament an Sir Gildoran. Ihre Zukunft. Auf nur einem Blatt Papier. Wollte sie es? Niewieder als Lady Galenya auf das Schlachtfeld? Ich bin kein Ritter mehr... Gedanken an gewonnene Schlachten. An das Tavernenleben mit den anderen Rittern. Erinnerungen die schmerzten, aber andererseits unnahbar schienen. Zu weit entfernt fast. Dabei waren es nur Wochen.
Sie hatte viel erreicht in jenem Jahr, in dem Benji fort war. Der Ritterschlag... Sie dachte einst, es wäre der schönste Moment in ihrem Leben gewesen. Doch war er es nicht. Galenya spürte, dass jener Moment noch kommen würde. Doch nicht auf dem Schlachtfeld.
Sie musste an Caerems Worte denken. Ja... sie war eine Versagerin. Sie hatte das Leben, das sie einst geführt hatte, aufgegeben. Das Leben einer großen Kriegerin. Das Leben der Lady Galenya Drachenfels. Versagt. Verloren.
Sie schluckte schwer und streckte den Arm, die Pergamentrolle in Richtung des Wachmannes haltend, welcher sie nun wieder aufmerksam ansah. Dann jedoch... zögerte sie.
Sie dachte an Viridis. An die Zeit vor ihrem Ritterschlag. Der Kampf der Rosen. Die rote Rose hatte die blaue verdrängt... letztendlich. Wenn sie in sich hinein hörte, so waren da so viele Zweifel. So viel Angst. So viel Schmerz - doch dieser war vergangen, die Wunden vernarbt, wenn auch nicht verheilt. Es würden keine weiteren hinzu kommen, würde sie den richtigen Weg wählen. Doch welches war der richtige Weg? Ich dachte ich wüsste es... Die Wache blickte nun verwirrt. Was? Sie reagierte nicht. Senkte leiglich den Blick auf die Schriftrolle in ihrer Hand. Es war zu früh eine solche Entscheidung zu treffen. Was, wenn er nicht wieder kam? Sie verdrängte den Gedanken beharrlich. Dennoch wusste sie, wie ungewiss es war. Ein Gefühl nagte in ihrer Brust. Ein solches, das sie in ihrer Zeit als Lady Galenya nie gekannt hatte. Angst. Es ist zu früh. Sie zog die Schriftrolle zurück in den Schlag des Robenärmels und straffte die Schultern. Das zornige Verwirrtes Weib der Wache hörte sie nicht, als sie das Gebäude verließ.
Draußen atmete sie tief durch. Ein Blumenbeet unter dem Fenster fiel ihr ins Auge. Rosen. Gelbe, Lachsfarbene, Weiße... aber auch Blaue und Tiefrote standen darin. Es sah aus, als habe sich der Gärtner große Mühe für sein Beet gegeben. Der Blick der braunen Augen schwenkten zu den blauen Rosen, dann zu den dunkelroten. Sie beugte sich vor und brach eine der kleineren Blüten, hielt die Blume bewundert in den Händen. Betrachtete die satte, dunkelrote Farbe, welche sich nach innen hin fast bis ins Schwarze zog. Die Rose wirkte fast wie aus Samt. Eine kleine Geste schob die Blüte ins Haar. Und endlich... endlich begriff Galenya. Sie hatte nicht verloren. Sondern gewonnen.
Wenn auch in einer anderen Schlacht...
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--- Gesprochenes
--- Gesprochenes (Galenya)
--- Gedanken
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Galenya atmete aus. Die Schriftrolle in ihrer Hand, ein Pergament an Sir Gildoran. Ihre Zukunft. Auf nur einem Blatt Papier. Wollte sie es? Niewieder als Lady Galenya auf das Schlachtfeld? Ich bin kein Ritter mehr... Gedanken an gewonnene Schlachten. An das Tavernenleben mit den anderen Rittern. Erinnerungen die schmerzten, aber andererseits unnahbar schienen. Zu weit entfernt fast. Dabei waren es nur Wochen.
Sie hatte viel erreicht in jenem Jahr, in dem Benji fort war. Der Ritterschlag... Sie dachte einst, es wäre der schönste Moment in ihrem Leben gewesen. Doch war er es nicht. Galenya spürte, dass jener Moment noch kommen würde. Doch nicht auf dem Schlachtfeld.
Sie musste an Caerems Worte denken. Ja... sie war eine Versagerin. Sie hatte das Leben, das sie einst geführt hatte, aufgegeben. Das Leben einer großen Kriegerin. Das Leben der Lady Galenya Drachenfels. Versagt. Verloren.
Sie schluckte schwer und streckte den Arm, die Pergamentrolle in Richtung des Wachmannes haltend, welcher sie nun wieder aufmerksam ansah. Dann jedoch... zögerte sie.
Sie dachte an Viridis. An die Zeit vor ihrem Ritterschlag. Der Kampf der Rosen. Die rote Rose hatte die blaue verdrängt... letztendlich. Wenn sie in sich hinein hörte, so waren da so viele Zweifel. So viel Angst. So viel Schmerz - doch dieser war vergangen, die Wunden vernarbt, wenn auch nicht verheilt. Es würden keine weiteren hinzu kommen, würde sie den richtigen Weg wählen. Doch welches war der richtige Weg? Ich dachte ich wüsste es... Die Wache blickte nun verwirrt. Was? Sie reagierte nicht. Senkte leiglich den Blick auf die Schriftrolle in ihrer Hand. Es war zu früh eine solche Entscheidung zu treffen. Was, wenn er nicht wieder kam? Sie verdrängte den Gedanken beharrlich. Dennoch wusste sie, wie ungewiss es war. Ein Gefühl nagte in ihrer Brust. Ein solches, das sie in ihrer Zeit als Lady Galenya nie gekannt hatte. Angst. Es ist zu früh. Sie zog die Schriftrolle zurück in den Schlag des Robenärmels und straffte die Schultern. Das zornige Verwirrtes Weib der Wache hörte sie nicht, als sie das Gebäude verließ.
Draußen atmete sie tief durch. Ein Blumenbeet unter dem Fenster fiel ihr ins Auge. Rosen. Gelbe, Lachsfarbene, Weiße... aber auch Blaue und Tiefrote standen darin. Es sah aus, als habe sich der Gärtner große Mühe für sein Beet gegeben. Der Blick der braunen Augen schwenkten zu den blauen Rosen, dann zu den dunkelroten. Sie beugte sich vor und brach eine der kleineren Blüten, hielt die Blume bewundert in den Händen. Betrachtete die satte, dunkelrote Farbe, welche sich nach innen hin fast bis ins Schwarze zog. Die Rose wirkte fast wie aus Samt. Eine kleine Geste schob die Blüte ins Haar. Und endlich... endlich begriff Galenya. Sie hatte nicht verloren. Sondern gewonnen.
Wenn auch in einer anderen Schlacht...
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--- Gesprochenes
--- Gesprochenes (Galenya)
--- Gedanken
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