15.06.2008, 22:28
Der Fluß hatte dem Meer geraubt, was ihm Eigen geworden war, und hatte es davon getragen.
Ins Landesinnere, an den hohen Klippen vorbei, nahe an die Stadt Rune heran.
Um es schließlich abzulegen.
Abzulegen, auf einer Sandbank.
Schmerz. Wie ein roter Blitz drang er durch die zusammengekniffenen Augenlidern und blieb. Galenyas Erwachen war nicht leicht. Lange Minuten verharrte sie, fühlte den nassen Sand unter den Händen. Zitterte. Die zerschmetterten Beine lagen nochimmer im Wasser, die Blutung schien gestillt. Wo war sie? Galenya sah nur die Sterne über sich. Sie wälzte sich herum, schrie vor Schmerzen auf, als Sand in die offenen Wunden drang, um die freien Knochen streifte.
Muss aus dem Wasser raus... Der Schmerz schien Muskeln, Glieder und Gedanken fast zu lähmen. Dennoch mobilisierte sie alle verbliebenen Kräfte, stemmte den Oberkörper hoch und zog sich so ein Stück weiter an Land. Es war nicht leicht. Der Blutverlust hatte sie geschwächt, die gequetschte Lunge erlaubte nur leichtes, flaches Atmen und der Schmerz machte sie fast blind. Mit zusammengebissenen Zähnen zog sie sich weiter durch den Sand, welcher wie Sandpapier durch die klaffenden Wunden der Schienbeine rieb. Es wurd ihr schwarz vor Augen. Ein weiterer heiserer Schrei verließ die gesprungenen Lippen. Doch sie hatte es geschaft. Und blieb ersteinmal heftig atmend liegen.
Hilfe! Laut halte die verzweifelte Stimme durch das beinahe kesselförmige Flussbett- und blieb darin gefangen. Nach Rune drang sie nicht vor. Hilfe! Sie würde nicht aufgeben.
Die Sonne kitzelte Galenya an der Nase. Sie musste wieder das Bewusstsein verloren haben. Ein Vogel sang. Ansonsten Stille. Hilfe! Es war ein fast tonloses Krächzen. Die ganze Nacht hatte sie versucht, auf sich aufmerksam zu machen. Langsam hob sie den Kopf. Sie sah die Klippen um sich herum, der breite Weg, der zum kleinen Strandstrifen an den Fluß herab führte. Sie wusste nicht, wo sie war. Sie richtete sich weiter auf, doch ein Blick auf die zerschmetterten Beine zeigten ihr nur Deutlich, dass es keinen Sinn hatte. Beide Schienbeine waren offensichtlich mehrfach gebrochen, die Knochen hatten sich durch Fleisch und Haut gebort. Einige Stellen waren durch die Bewegung wieder aufgeplatzt und bluteten, wenn auch nur schwach. Galenya ließ sich wieder zurücksinken, leise aufstöhnen, als sich der Schmerz nun doch mit aller Gewalt zurückkehrte und außerdem Übelkeit in ihr hoch stieg. Sie bekämpfte sie. Versuchte die wirren Gedanken zu ordnen.
Es war auswegslos. Und Galenya wurde sich dessen immer bewusster. Es würde sie niemand hören, wenn sie schrie. Sie konnte sich alleine nicht vom Fleck bewegen. Vorbei. Sie wartete auf Emotionen, die durch diesen Gedanken ausgelöst werden könnten. Es kamen keine.
Sie dämmerte mehr, als dass sie wachte. Der Schmerz machte sie schläfrig, ließ sie jedoch auch nicht schlafen. Ob Benji schon aus Aden zurückgekehrt war? Sie wusste nicht, wie genau sie auf diesen Gedanken kam. Sie kauerte sich auf der Seite zusammen, zog die Beine an den Körper und wimmerte, ob der Schmerzen, welche dann langsam, fast schleichend langsam, wieder weniger wurden, als sie wieder still lag. Etwas drückte auf ihr Schlüsselbein. Müde hob sie die Hand und tastete in der Robe nach dem Auslöser. Ein kleines Stück Holz. Das Mundstück einer Flöte... Einer verzauberten Flöte. Es würde sie hier zwar keiner hören, aber er würde es spühren, dass sie nach ihm rief. Vielleicht dem Ruf folgen können... Entschlossen griff Galenya nach dem Holz, zog es an den Mund und bließ hinein. Einmal. Zweimal. Es war kein Laut aus dem Mundstück zu hören doch sie blies weiter. Dreimal. Viermal. Und noch einige Male mehr, ehe ihr die Luft aus ging und sie schweratmend nach hinten sank.
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--- Gesprochenes (Galenya)
--- Gedanken
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Ins Landesinnere, an den hohen Klippen vorbei, nahe an die Stadt Rune heran.
Um es schließlich abzulegen.
Abzulegen, auf einer Sandbank.
Schmerz. Wie ein roter Blitz drang er durch die zusammengekniffenen Augenlidern und blieb. Galenyas Erwachen war nicht leicht. Lange Minuten verharrte sie, fühlte den nassen Sand unter den Händen. Zitterte. Die zerschmetterten Beine lagen nochimmer im Wasser, die Blutung schien gestillt. Wo war sie? Galenya sah nur die Sterne über sich. Sie wälzte sich herum, schrie vor Schmerzen auf, als Sand in die offenen Wunden drang, um die freien Knochen streifte.
Muss aus dem Wasser raus... Der Schmerz schien Muskeln, Glieder und Gedanken fast zu lähmen. Dennoch mobilisierte sie alle verbliebenen Kräfte, stemmte den Oberkörper hoch und zog sich so ein Stück weiter an Land. Es war nicht leicht. Der Blutverlust hatte sie geschwächt, die gequetschte Lunge erlaubte nur leichtes, flaches Atmen und der Schmerz machte sie fast blind. Mit zusammengebissenen Zähnen zog sie sich weiter durch den Sand, welcher wie Sandpapier durch die klaffenden Wunden der Schienbeine rieb. Es wurd ihr schwarz vor Augen. Ein weiterer heiserer Schrei verließ die gesprungenen Lippen. Doch sie hatte es geschaft. Und blieb ersteinmal heftig atmend liegen.
Hilfe! Laut halte die verzweifelte Stimme durch das beinahe kesselförmige Flussbett- und blieb darin gefangen. Nach Rune drang sie nicht vor. Hilfe! Sie würde nicht aufgeben.
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Die Sonne kitzelte Galenya an der Nase. Sie musste wieder das Bewusstsein verloren haben. Ein Vogel sang. Ansonsten Stille. Hilfe! Es war ein fast tonloses Krächzen. Die ganze Nacht hatte sie versucht, auf sich aufmerksam zu machen. Langsam hob sie den Kopf. Sie sah die Klippen um sich herum, der breite Weg, der zum kleinen Strandstrifen an den Fluß herab führte. Sie wusste nicht, wo sie war. Sie richtete sich weiter auf, doch ein Blick auf die zerschmetterten Beine zeigten ihr nur Deutlich, dass es keinen Sinn hatte. Beide Schienbeine waren offensichtlich mehrfach gebrochen, die Knochen hatten sich durch Fleisch und Haut gebort. Einige Stellen waren durch die Bewegung wieder aufgeplatzt und bluteten, wenn auch nur schwach. Galenya ließ sich wieder zurücksinken, leise aufstöhnen, als sich der Schmerz nun doch mit aller Gewalt zurückkehrte und außerdem Übelkeit in ihr hoch stieg. Sie bekämpfte sie. Versuchte die wirren Gedanken zu ordnen.
Es war auswegslos. Und Galenya wurde sich dessen immer bewusster. Es würde sie niemand hören, wenn sie schrie. Sie konnte sich alleine nicht vom Fleck bewegen. Vorbei. Sie wartete auf Emotionen, die durch diesen Gedanken ausgelöst werden könnten. Es kamen keine.
Sie dämmerte mehr, als dass sie wachte. Der Schmerz machte sie schläfrig, ließ sie jedoch auch nicht schlafen. Ob Benji schon aus Aden zurückgekehrt war? Sie wusste nicht, wie genau sie auf diesen Gedanken kam. Sie kauerte sich auf der Seite zusammen, zog die Beine an den Körper und wimmerte, ob der Schmerzen, welche dann langsam, fast schleichend langsam, wieder weniger wurden, als sie wieder still lag. Etwas drückte auf ihr Schlüsselbein. Müde hob sie die Hand und tastete in der Robe nach dem Auslöser. Ein kleines Stück Holz. Das Mundstück einer Flöte... Einer verzauberten Flöte. Es würde sie hier zwar keiner hören, aber er würde es spühren, dass sie nach ihm rief. Vielleicht dem Ruf folgen können... Entschlossen griff Galenya nach dem Holz, zog es an den Mund und bließ hinein. Einmal. Zweimal. Es war kein Laut aus dem Mundstück zu hören doch sie blies weiter. Dreimal. Viermal. Und noch einige Male mehr, ehe ihr die Luft aus ging und sie schweratmend nach hinten sank.
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--- Gesprochenes (Galenya)
--- Gedanken
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