16.06.2008, 10:10
11: Der Edelstein
Benji wanderte nachdenklich auf und ab. Warum war nur alles immer so kompliziert? Ein paar Elfen begutachteten den Menschen, der da vor ihrem Tempel herumspazierte. Die Aufträge für den Vorstehenden des Eva Tempels in Barcaras hatte er mit Bravour gelöst. Er hätte die Essenzen im Schlaf holen können.
Aber jetzt sollte er in die Stadt der Dunklen reisen um dort für den Tempelvorsteher ebenfalls Aufgaben zu erledigen! Keine zehn Kamael würden ihn dorthin zwingen! Zu den Dunklen! Ja war er denn Lebensmüde oder was?!
Benji blieb stehen und schüttelte den Kopf. Die Elfen gingen weiter, was für ein wirrer Mensch. Aber seit Terry sich einen Spaß daraus machte werdende Schatzsucher und Bogenschützen zu allen Rassen zu entsenden, damit sie das Vertrauen dieser erlangten waren die hier schon ganz andere Sachen gewöhnt.
Er legte die Hand auf den quadratischen Lederbehälter an seinem Gürtel. Früher ruhte hier sicher seine Panflöte, nun war es der Inhalt des Päckchens, welches er vom alten Graubart erhalten hatte. Als Dank für die Schreiberarbeiten die Benji noch immer für den Zwerg mit der unleserlichen Handschrift ausführte. Einmal im Mond lauf reiste Benji dafür in den hohen Norden nahe Schuttgards. Jetzt erhielt er dafür seine Belohnung.
Der ungeschliffene Edelstein musste direkt aus Graubarts geheimer Mine stammen, Benji hatte so etwas noch nie gesehen. Der Stein hatte einen meerblauen Schimmer und wirkte auf den ersten Blick wie aus dem was man Glas nannte. Doch er war handtellergroß, viel zu viel für einen feinen Ring, den er Galenya schenken wollte. Ein paar schön geschliffene Splitter würden vollkommen reichen. Er brauchte nur jemanden der das konnte…
Benjis Blick fiel in Gedanken auf ein bezauberndes Armband am Handgelenk einer der Elfenfrauen. Er gab sich einen Ruck und ging zu der Elfe hin, welche wohl in Begleitung einer Freundin war. Mit seinem gebrochenem elfisch, welches er nur in der Schrift perfekt beherrschte sprach er sie an.
Die beiden Elfendamen beugten sich zu ihm vor, scheinbar war seine Aussprache grottenschlecht und so musste er sein Anliegen ein paarmal wiederholen, ehe sie ihn wohl zu verstehen schienen.
Die Beiden kicherten über seine Unbeholfenheit und führten ihn zu einem Aushang von einem gewissen Alaushril dal Mae'Zyngel, welcher sein Geschäft laut diesem Aushang hier bei den Elfen in Aden hatte. Mit einem ‚hannon le‘, bedankte Benji sich bei den Elfendamen und brach sofort nach Aden auf.
Natürlich nicht ohne seinen frisch geflickten Umhang, den ein freundlicher Elf ihm wieder zusammengenäht hatte. Überrascht bemerkte er, dass er auch einen neuen Kragen erhalten hatte und der Stoff sich zwar leichter anfühlte, aber dafür dicker aussah.
Wenn Benji die Vokabeln richtig in Erinnerung hatte, sprach der Elf von ‚wasserfest‘ und ‚winterwarm‘. Als Dank hinterließ Benji ein Goldstück, welches sicher noch ein paar Jahre auf dem Platz liegen würde. Der Elf wollte keine Bezahlung, aber Benji bestand darauf.
Der Tempelvorsteher der Dunkelelfen musste warten, bis Benji etwas eingefallen war wie er dorthin kam ohne seiner ehemaligen Jabress oder einem ihrer Handlanger in die Arme zu laufen…
Spät nachts klopfte Benji an das Atelier Alaushils. Für einen Moment zögerte er. Benji musste wirken wie ein Straßenräuber der plump versuchte einen professionellen Juwelier auszurauben. Doch dann hörte er das Türschloss, der Besitzer war wohl davon überzeugt auch um diese Zeit noch Geschäfte machen zu können, statt sich hinter der durchaus stabil wirkenden Tür zu verbarrikadieren und darauf zu warten das der Einbrecher einfach wieder verschwand.
Alaushril war ein Dunkelelf, der mit seiner Erscheinung zwar dem entsprach, was Benji sich bei dem dunklen Volk unter dem Begriff ‚Adel‘ vorstellte, aber auch sehr wohl wusste wie man mit Kundschaft umzugehen hatte. Wäre es irgendein anderer Dunkelelf gewesen, Benji hätte kehrt gemacht und sich nach einem anderen Juwelier umgehört. Aber Alaushril strahlte neben der angeborenen Gefährlichkeit der Dunkelelfen auch eine gewisse Ruhe aus, was die Einrichtung des Ateliers noch verstärkte.
Benji fühlte sich sicher und so konnte er ganz ohne zitternde Hände den Handel um den Verlobungsring abschließen. Das ein Lichter ebenfalls hier zu arbeiten schien gab dem skurrilen Bild des dunkelelfischen Edelsteinhändlers und seinem Atelier noch den letzten Tupfer, der das Gesamtbild perfekt machte. Zwei Wochen später würde er sich gerne wieder hierher begeben um zu sehen ob das Ergebnis seines Auftrages ebenso perfekt war.
Als Benji nach Abschluss des Handels wieder auf der Straße stand und Alaushril seine Tür wieder verriegelte, fühlte sich der Mensch aus dieser seltsamen Geborgenheit herausgerissen. Wie ein Schlag auf den Kopf holte ihn die Wirklichkeit wieder ein. Nachdenklich wanderte Benji die Straße entlang, seine Füße führten ihn zur Torwächterin.
Er lebte noch.
Benji wanderte nachdenklich auf und ab. Warum war nur alles immer so kompliziert? Ein paar Elfen begutachteten den Menschen, der da vor ihrem Tempel herumspazierte. Die Aufträge für den Vorstehenden des Eva Tempels in Barcaras hatte er mit Bravour gelöst. Er hätte die Essenzen im Schlaf holen können.
Aber jetzt sollte er in die Stadt der Dunklen reisen um dort für den Tempelvorsteher ebenfalls Aufgaben zu erledigen! Keine zehn Kamael würden ihn dorthin zwingen! Zu den Dunklen! Ja war er denn Lebensmüde oder was?!
Benji blieb stehen und schüttelte den Kopf. Die Elfen gingen weiter, was für ein wirrer Mensch. Aber seit Terry sich einen Spaß daraus machte werdende Schatzsucher und Bogenschützen zu allen Rassen zu entsenden, damit sie das Vertrauen dieser erlangten waren die hier schon ganz andere Sachen gewöhnt.
Er legte die Hand auf den quadratischen Lederbehälter an seinem Gürtel. Früher ruhte hier sicher seine Panflöte, nun war es der Inhalt des Päckchens, welches er vom alten Graubart erhalten hatte. Als Dank für die Schreiberarbeiten die Benji noch immer für den Zwerg mit der unleserlichen Handschrift ausführte. Einmal im Mond lauf reiste Benji dafür in den hohen Norden nahe Schuttgards. Jetzt erhielt er dafür seine Belohnung.
Der ungeschliffene Edelstein musste direkt aus Graubarts geheimer Mine stammen, Benji hatte so etwas noch nie gesehen. Der Stein hatte einen meerblauen Schimmer und wirkte auf den ersten Blick wie aus dem was man Glas nannte. Doch er war handtellergroß, viel zu viel für einen feinen Ring, den er Galenya schenken wollte. Ein paar schön geschliffene Splitter würden vollkommen reichen. Er brauchte nur jemanden der das konnte…
Benjis Blick fiel in Gedanken auf ein bezauberndes Armband am Handgelenk einer der Elfenfrauen. Er gab sich einen Ruck und ging zu der Elfe hin, welche wohl in Begleitung einer Freundin war. Mit seinem gebrochenem elfisch, welches er nur in der Schrift perfekt beherrschte sprach er sie an.
Die beiden Elfendamen beugten sich zu ihm vor, scheinbar war seine Aussprache grottenschlecht und so musste er sein Anliegen ein paarmal wiederholen, ehe sie ihn wohl zu verstehen schienen.
Die Beiden kicherten über seine Unbeholfenheit und führten ihn zu einem Aushang von einem gewissen Alaushril dal Mae'Zyngel, welcher sein Geschäft laut diesem Aushang hier bei den Elfen in Aden hatte. Mit einem ‚hannon le‘, bedankte Benji sich bei den Elfendamen und brach sofort nach Aden auf.
Natürlich nicht ohne seinen frisch geflickten Umhang, den ein freundlicher Elf ihm wieder zusammengenäht hatte. Überrascht bemerkte er, dass er auch einen neuen Kragen erhalten hatte und der Stoff sich zwar leichter anfühlte, aber dafür dicker aussah.
Wenn Benji die Vokabeln richtig in Erinnerung hatte, sprach der Elf von ‚wasserfest‘ und ‚winterwarm‘. Als Dank hinterließ Benji ein Goldstück, welches sicher noch ein paar Jahre auf dem Platz liegen würde. Der Elf wollte keine Bezahlung, aber Benji bestand darauf.
Der Tempelvorsteher der Dunkelelfen musste warten, bis Benji etwas eingefallen war wie er dorthin kam ohne seiner ehemaligen Jabress oder einem ihrer Handlanger in die Arme zu laufen…
Spät nachts klopfte Benji an das Atelier Alaushils. Für einen Moment zögerte er. Benji musste wirken wie ein Straßenräuber der plump versuchte einen professionellen Juwelier auszurauben. Doch dann hörte er das Türschloss, der Besitzer war wohl davon überzeugt auch um diese Zeit noch Geschäfte machen zu können, statt sich hinter der durchaus stabil wirkenden Tür zu verbarrikadieren und darauf zu warten das der Einbrecher einfach wieder verschwand.
Alaushril war ein Dunkelelf, der mit seiner Erscheinung zwar dem entsprach, was Benji sich bei dem dunklen Volk unter dem Begriff ‚Adel‘ vorstellte, aber auch sehr wohl wusste wie man mit Kundschaft umzugehen hatte. Wäre es irgendein anderer Dunkelelf gewesen, Benji hätte kehrt gemacht und sich nach einem anderen Juwelier umgehört. Aber Alaushril strahlte neben der angeborenen Gefährlichkeit der Dunkelelfen auch eine gewisse Ruhe aus, was die Einrichtung des Ateliers noch verstärkte.
Benji fühlte sich sicher und so konnte er ganz ohne zitternde Hände den Handel um den Verlobungsring abschließen. Das ein Lichter ebenfalls hier zu arbeiten schien gab dem skurrilen Bild des dunkelelfischen Edelsteinhändlers und seinem Atelier noch den letzten Tupfer, der das Gesamtbild perfekt machte. Zwei Wochen später würde er sich gerne wieder hierher begeben um zu sehen ob das Ergebnis seines Auftrages ebenso perfekt war.
Als Benji nach Abschluss des Handels wieder auf der Straße stand und Alaushril seine Tür wieder verriegelte, fühlte sich der Mensch aus dieser seltsamen Geborgenheit herausgerissen. Wie ein Schlag auf den Kopf holte ihn die Wirklichkeit wieder ein. Nachdenklich wanderte Benji die Straße entlang, seine Füße führten ihn zur Torwächterin.
Er lebte noch.