20.06.2008, 15:28
Gelangweilt huschte ihr Blick durch die Krankenstation, welche jene Nacht nur durch ein paar Fakeln erleuchtet waren. Sie war noch immer allein - in Heine schienen die Verletzten rar zu sein. Immer wieder verharrten die Augen auf die Holzkrücken. Noch LANGE nicht! -die mahnende Stimme einer den Heilerinnen. Schon mal versucht einen Adler in einen Käfig zu sperren? zischte sie zurück. Diese Feindseeligkeit war nicht gewollt. Doch es staute sich einfach etwas auf. Gefesselt ans Bett, ohne Abwechslung, nur die kalte, weisse Wand. Auch Benji war noch nicht wiedergekehrt. Sie seufzte.
Doch kaum eine Stunde später sollte Galenya ihre Abwechslung bekommen. Sie war gerade eingedämmert - ganz leicht nur, diese Art von Schlaf in der man alles mitbekommt, jedoch denkt, es würde zum sich aufdrängenden Traum gehören. Der Junge stahl sich in die Kaserne, der Blick gehetzt. Gefaudeh? Die Stimme zitterte, ebenso wie der Rest des Kindes, nahezu wie Espenlaub im Wind. Galenya schlug die Augen auf. Gefaudeh? Es dauerte etwas ehe sie begriff, was der Junge meinte. GvD, die Abkürzung auf dem Aushang. Ihr Namenskürzel.
Sie musterte das Kind besorgt. Was ist denn mit dir geschehen? Er schüttelte nur stumm den Kopf, neben ihr zu stehen schien ihm schwer zu fallen. Er reichte ihr ein Pergamen, hastig, und kauerte sich augenblicklich in die Ecke neben Galenyas Bett. Nicht ängstlich, nein. Eher panisch. Als würde er um sein Leben fürchten in ihrer Gegenwart. Ich tu dir doch nichts.. beschwichtigend, doch die Worte schienen es nur noch schlimmer zu machen. Er deutete auf das Pergament, schüttelte heftig das Köpfchen und schwieg sich weiterhin zitternd aus.
Sie blickte auf das Pergament, welches verschlissen war. Die Augen folgten den einzelnen, gekritzelten Buchstaben, ehe sie einen Sinn ergaben. Eine Ausbildung kennt zwei Enden: Deinen Tod oder den deines Meisters. Wann möchtest du beginnen?
Ein leichtes Stirnrunzeln war das Einzige, was der Brief in ihrem Gesicht auslöste. Innerlich... brodelte sie. Deinen Tod oder den deines Meisters... Ein langsames Nicken. Der Junge schaute sie an. Er erwartete eine Antwort. Er schien sie bereits zu kennen. Und sie jagte ihm Angst ein. Ja. -bekräftigend.
Der Junge sah sie aus großen, panischen Augen an und reichte ihr zitternd ein weiteres, verschließenes Pergament, seine Schritte trugen ihn abermals rückwärts an die Wand. Galenya richtete den Blick auf das Pergament. Wieder die selbe, gekritzelte Schrift. Mit einem Befehl.
Verletzte den Jungen - töte ihn nicht! und verlasse die Kaserne unbehelligt. Ich werde dich morgen in Dion treffen.
Verletzen? Ein KIND? Galenya blickte unschlüssig zu dem Jungen, welcher sich noch immer an die Wand drückte. Was sollte sie tun. Sie hatte keine Waffe, war an's Bett gefesselt. Der Junge, der sich seinem Schicksal bewiss schien, blickte sie still an. Nicht minder zitternd, beinahe schlotternd. Es ist wie im Krieg! Da hast du es doch auch getan! Schrie die Stimme in ihrem Kopf. Aber kein Kind!
Sie schüttelte den Kopf, wandte sich dann dem Jungen zu, welcher sich daraufhin noch enger an die Wand quetschte. Sie zeigte auf die Holzkrücken, die an der Wand lehnten. Gib mir die. Er gehorchte.
Galenya blickte sich um. Keiner der Heiler war im Zimmer, dieses mal vergewisserte sie sich genau. Sie angelte nach dem Tisch mit dem Verbandszeug und griff sich sämtliche Holzstützen, die dort lagen. Die dicken Hölzer zurrte sie am rechten Bein fest, einmal rundherum, wie eine Panzerung aus Holzstäben, dass sie ein gutes Stück über den Fuß heraus ragten. Die stützte sich auf die Krücken, ließ sich langsam auf das improvisierte Standbein gleiten, das Gewicht mit den Armen abfangend. Ein Viertel ihres Gewichtes lag auf dem Bein. Es tat weh. Sehr sogar. Aber es würde gehen.
Eine Notiz an Benji. Warte bitte hier... ich werde wiederkommen. G.
Du... der Junge blickte sie groß an. Ängstlich. Abwartend. Sie winkte ab. Nicht jetzt. Ich brauche dich, um nach Dion zu kommen. Sieh zu, dass du mir ein Pferd besorgst. Er eilte raus. Doch sie wusste, er würde wiederkommen. Und langsam wurde ihr bewusst, dass sie den Jungen wirklich brauchte, um nach Dion zu gelangen.
Und so war es. Galenya war gerade draußen angekommen - unendlich langsam und mit schmerzverzerrtem Gesicht - da stand er mit einem großen schwarzen Pferd vor ihr. Sie nickte leicht, tätschelte dem Pferd den Hals. Sie hoffte, dass er es nicht gestohlen hatte... doch... wenn schon...
Auf's Pferd zu kommen war nicht so leicht, wie sie es sich vorgestellt hatte, doch mit Hilfe des Jungen und unter Schmerzen gelang es ihr. Sie dachte an ihren eigenen Hengst, Donnar, der noch immer in Dion im Stall stand. Sie hatte ihm einst beigebracht, sich auf Komando hinzulegen. Ob er es noch kann? Nun, im Augenblick wäre es mehr als hilfreich...
Aufsteigen. Der Junge gehorchte und saß hinter ihr auf. Sie überließ ihm die Steigbügel. Benutzen konnte sie sie eh nicht. Auf nach Dion... Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was Benji denken würde, wenn er wieder nach Heine kam...
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-Gesprochenes Galenya
-Gesprochenes
-Gedanken
-Geschriebenes
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Doch kaum eine Stunde später sollte Galenya ihre Abwechslung bekommen. Sie war gerade eingedämmert - ganz leicht nur, diese Art von Schlaf in der man alles mitbekommt, jedoch denkt, es würde zum sich aufdrängenden Traum gehören. Der Junge stahl sich in die Kaserne, der Blick gehetzt. Gefaudeh? Die Stimme zitterte, ebenso wie der Rest des Kindes, nahezu wie Espenlaub im Wind. Galenya schlug die Augen auf. Gefaudeh? Es dauerte etwas ehe sie begriff, was der Junge meinte. GvD, die Abkürzung auf dem Aushang. Ihr Namenskürzel.
Sie musterte das Kind besorgt. Was ist denn mit dir geschehen? Er schüttelte nur stumm den Kopf, neben ihr zu stehen schien ihm schwer zu fallen. Er reichte ihr ein Pergamen, hastig, und kauerte sich augenblicklich in die Ecke neben Galenyas Bett. Nicht ängstlich, nein. Eher panisch. Als würde er um sein Leben fürchten in ihrer Gegenwart. Ich tu dir doch nichts.. beschwichtigend, doch die Worte schienen es nur noch schlimmer zu machen. Er deutete auf das Pergament, schüttelte heftig das Köpfchen und schwieg sich weiterhin zitternd aus.
Sie blickte auf das Pergament, welches verschlissen war. Die Augen folgten den einzelnen, gekritzelten Buchstaben, ehe sie einen Sinn ergaben. Eine Ausbildung kennt zwei Enden: Deinen Tod oder den deines Meisters. Wann möchtest du beginnen?
Ein leichtes Stirnrunzeln war das Einzige, was der Brief in ihrem Gesicht auslöste. Innerlich... brodelte sie. Deinen Tod oder den deines Meisters... Ein langsames Nicken. Der Junge schaute sie an. Er erwartete eine Antwort. Er schien sie bereits zu kennen. Und sie jagte ihm Angst ein. Ja. -bekräftigend.
Der Junge sah sie aus großen, panischen Augen an und reichte ihr zitternd ein weiteres, verschließenes Pergament, seine Schritte trugen ihn abermals rückwärts an die Wand. Galenya richtete den Blick auf das Pergament. Wieder die selbe, gekritzelte Schrift. Mit einem Befehl.
Verletzte den Jungen - töte ihn nicht! und verlasse die Kaserne unbehelligt. Ich werde dich morgen in Dion treffen.
Verletzen? Ein KIND? Galenya blickte unschlüssig zu dem Jungen, welcher sich noch immer an die Wand drückte. Was sollte sie tun. Sie hatte keine Waffe, war an's Bett gefesselt. Der Junge, der sich seinem Schicksal bewiss schien, blickte sie still an. Nicht minder zitternd, beinahe schlotternd. Es ist wie im Krieg! Da hast du es doch auch getan! Schrie die Stimme in ihrem Kopf. Aber kein Kind!
Sie schüttelte den Kopf, wandte sich dann dem Jungen zu, welcher sich daraufhin noch enger an die Wand quetschte. Sie zeigte auf die Holzkrücken, die an der Wand lehnten. Gib mir die. Er gehorchte.
Galenya blickte sich um. Keiner der Heiler war im Zimmer, dieses mal vergewisserte sie sich genau. Sie angelte nach dem Tisch mit dem Verbandszeug und griff sich sämtliche Holzstützen, die dort lagen. Die dicken Hölzer zurrte sie am rechten Bein fest, einmal rundherum, wie eine Panzerung aus Holzstäben, dass sie ein gutes Stück über den Fuß heraus ragten. Die stützte sich auf die Krücken, ließ sich langsam auf das improvisierte Standbein gleiten, das Gewicht mit den Armen abfangend. Ein Viertel ihres Gewichtes lag auf dem Bein. Es tat weh. Sehr sogar. Aber es würde gehen.
Eine Notiz an Benji. Warte bitte hier... ich werde wiederkommen. G.
Du... der Junge blickte sie groß an. Ängstlich. Abwartend. Sie winkte ab. Nicht jetzt. Ich brauche dich, um nach Dion zu kommen. Sieh zu, dass du mir ein Pferd besorgst. Er eilte raus. Doch sie wusste, er würde wiederkommen. Und langsam wurde ihr bewusst, dass sie den Jungen wirklich brauchte, um nach Dion zu gelangen.
Und so war es. Galenya war gerade draußen angekommen - unendlich langsam und mit schmerzverzerrtem Gesicht - da stand er mit einem großen schwarzen Pferd vor ihr. Sie nickte leicht, tätschelte dem Pferd den Hals. Sie hoffte, dass er es nicht gestohlen hatte... doch... wenn schon...
Auf's Pferd zu kommen war nicht so leicht, wie sie es sich vorgestellt hatte, doch mit Hilfe des Jungen und unter Schmerzen gelang es ihr. Sie dachte an ihren eigenen Hengst, Donnar, der noch immer in Dion im Stall stand. Sie hatte ihm einst beigebracht, sich auf Komando hinzulegen. Ob er es noch kann? Nun, im Augenblick wäre es mehr als hilfreich...
Aufsteigen. Der Junge gehorchte und saß hinter ihr auf. Sie überließ ihm die Steigbügel. Benutzen konnte sie sie eh nicht. Auf nach Dion... Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was Benji denken würde, wenn er wieder nach Heine kam...
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-Gesprochenes Galenya
-Gesprochenes
-Gedanken
-Geschriebenes
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