21.06.2008, 12:16
14: Eine Schatzsuche
„Tut mir Leid, aber es gibt keine Torwächterin, die direkt zu der Insel teleportiert.“, zuckte Minerva mit den Schultern. Benji seufzte während sein Blick auf den Eingang von Hardins Akademie fiel. Auch einer der Orte, den er so schnell nicht noch einmal betreten wollte. „Dann muss ich wohl hinschwimmen. Vielen Dank für die Auskunft.“ Die dunkelelfische Torwächterin schmunzelte nur und wünschte ihm viel Spaß bei seinem Vorhaben.
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Ein greller Ton in Benjis Ohr und die Worte Gildorans gingen unter. Dieser war zwar über die plötzliche Unaufmerksamkeit des Schreibers wenig begeistert und schrie seine letzten Worte regelrecht, aber Benjis Sinne waren eingefangen. Galenya blies durch das Mundstück seiner Panflöte, dass er ihr überlassen hatte. Doch neben dem beinahe unangenehmen Ton, den nur er vernahm hörte er daraus noch etwas anderes. Einen Ruf.
„KOMM HER!“, es war die Stimme des Waldelfs der ihn so lange begleitet hatte. Verzweifelt, ängstlich und panisch. Und er wollte das gleiche wie Galenya: Benji sollte sofort zu ihm, ihn retten. Bei jedem Pfiff durch das Mundstück, den Galenya irgendwo in der Ferne abgab hörte er das Geschrei des Waldelfs.
Benji entledigte sich Stiefeln, Umhang und Oberteil bevor er wie von Sinnen in den Fluss sprang und diesen entlang schwomm. Ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken. Unterwegs bemerkte er den seltsamen Geschmack des Wassers, aber er war wie gebannt und ruderte immer weiter. Dann verstummten der Pfiff und das Geschrei in seinem Kopf. Panik überfiel ihn.
Das Wasser um Rune war verseucht worden, zwar hatte der Fluss durch die Mündung ins Meer nur noch ein wenig von dem Gift der Orks in sich, aber es reichte, dass Benji sich schlecht fühlte. Die Panik und das schleichende Gift taten ihr übriges, dass er für einen Moment unterging. Als er wieder auftauchte war bereits das Kanu von Gildoran und seinen Soldaten neben ihm. Sie zogen ihn rein und gemeinsam wurde nun weiter gerudert. Bis sie an die Strandstelle kamen an dem Galenya lag.
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Benji schaute auf das Meer vor ihm. Die Insel war kaum am Horizont zu erkennen, zu der er wollte. Die Strecke wäre viel zu weit, wenn er schwimmen würde. Er brauchte ein Boot. Nachdenklich marschierte er wieder zu dem Fischer zurück, der ihm den Weg gezeigt hatte. Es war ein schmaler Ork mit einem Knochenstab auf den er sich stützte. Hier vom Orkland aus war der kürzeste Weg zu der Insel. Ein grinsen huschte über die Lippen des Orkfischers als der Mensch zu ihm zurückkam.
„Du brauchst mein Boot.“, kam der Ork Benji zuvor ehe dieser seinen Mund öffnen konnte. Benji nickte und erneut kam der Ork ihm zuvor: „Das wird aber etwas kosten.“
Er drückte Benji den Teil einer Karte in die Hand: „Finde die anderen Teile und bring mir mein Amulett zurück.“
Verdutzt blickte Benji auf das viertel einer Schatzkarte: „Ich soll deinen Schatz suchen?“
„Kha.“
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„Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder ich betäubt Euch komplett bevor ich den Zauber spreche oder wir machen es ohne Betäubung. Aber das wäre Folter.“, erklärte die Priesterin ruhig. Galenya lag in Benjis Armen ihre Beine waren freigelegt und es sah sehr schlimm aus. Aber sie wollte keine Betäubung, wollte nicht schlafen, war davon überzeugt, dass sie es aushalten würde. Benji wurde schon schlecht bei dem Gedanken. Er würde es nicht noch einmal ertragen sie vor Schmerzen schreien zu hören. Es war schon viel Willenskraft von Nöten gewesen um den Heiler in Rune gewähren zu lassen, als er ihre Beine wieder einrenkte und die Wunden mit Alkohol desinfizierte. Nur ein Augenblick länger und er hätte ihn niedergestochen.
„Überleg dir das gut…“, brachte Benji nur hervor. Seine rechte Hand zitterte wieder, sie schmerzte beinahe. Ganz ruhig, dachte er bei sich, versuchte sich selbst zu beruhigen. Er konnte sie nicht leiden sehen, er wollte auch nicht wissen was geschah, wenn sie das wirklich durchziehen würde. Ein kurzer Blick zu Michael, der eher gelangweilt bei der Gruppe saß. Seine scharfen, aber wahren Aussagen brachten Galenya leider immer noch nicht zur Vernunft. Erst die Priesterin Elnisa, der so eine Folter auch nicht behagte schaffte es das Galenya nachgab: „Glaubt mir, das wollt ihr nicht! Wenn ich Eure Beine mit diesem Zauber richte, werden Knochensplitter hindurch schießen wie Nadeln.“
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Benji schüttelte den Gedanken an den letzten Tag angewidert ab. Das Bild der zertrümmerte Beine Galenyas stach oft genug zwischen den Eindrücken des Moments hervor, da wollte er jetzt nicht mehr daran denken. Immerhin musste er diese Schatzkarte vervollständigen. Mürrisch warf er die Köpfe der Echsenmenschen vor Alex‘ Füße. Die Windmühlen Florans knarrten im Wind. Überrascht gab der Soldat seinen Teil der Karte heraus und sandte Benji in die Wüste ~ ins Ödland.
Ein knapper Blick gen Sonnenstand und Benji rannte los. Er durchquerte die felsige Sandlandschaft im Laufschritt, mittlerweile war er sehr Ausdauernd geworden. Die morgendliche Runde Laufen hatte ihr Übriges für seine Kondition getan. Seine Beine waren das, was ihn aus der Not retten konnte. Umso mehr schmerzte es ihn Galenya so unbeholfen sehen zu müssen. Schon wieder. Sie war stets präsent in seinem Kopf.
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„Wann war das?“, hakte Michael nach als er den blassen Benji betrachtete. Das verseuchte Wasser Runes sorgte mal wieder für Übelkeit bei ihm.
„Gestern… nicht lange her.“, brachte er noch heraus. Kurz darauf packte der Späher aus Gludio ihn und schleifte ihn zur Brüstung, sodass Benji beinahe mit dem Kopf im Meer Heines steckte.
„Dann raus damit!“, das war keine Bitte mehr. Benji wurde bereits bei dem Gedanken noch schlechter. Ihm war aber auch nicht danach zu Mute sich den Finger in den Hals zu stecken. Doch genau das forderte Michael und er hatte damit recht. Das Wasser musste wieder heraus.
Widerwillig sah Benji das dann aber auch ein und tat wie ihm befohlen.
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„Unglaublich, ihr habt die Karte tatsächlich zusammen!“, der Soldat im Ödland konnte nun nach etlichen Stunden die Benji gebraucht hatte die entscheidenden Punkte verbinden und ein Kreuz auf die Karte malen. Benji war heilfroh darüber, der Geruch des betrunkenen aus Gludio lag ihm immer noch in der Nase und auch der Ausflug zu dem verseuchten Gebiet mit den Giftpilzen sorgte nicht gerade dafür, dass es Benji besser ging.
Benji warf einen Blick auf die Schatzkarte. Es hatte ihn den halben Tag gekostet soweit zu kommen und dieser dumme Schatz war in der Nähe von Floran, wo er doch die ganze Zeit irgendwelche Aufgaben für Alex und seine Freundin erledigt hatte. Egal. Er brauchte diesen Schatz.
Wenig später war Benji bei der alten Eiche, in der er einen verrosteten Schlüssel fand, daneben war eine Kiste vergraben. Es dauerte ziemlich lange, bis er diese ausgegraben hatte und aus dem Loch heben konnte. Der Schlüssel passte und Benji glaubte seinen Augen kaum als er auf den Inhalt blickte. Die 20 Barren Gold blendeten ihn förmlich. Auf ihnen lag das Amulett, welches der Orkfischer haben wollte. Dieses steckte er sofort ein, dann brach er die Fluchtrolle nach Floran mit der Kiste in der Hand.
Wenig später war Benji auch wieder bei dem Fischer und überreichte ihm das Amulett. Die Goldbarren konnte er gegen Adena eintauschen. Viele Adena. Auch wenn er nun einen Tag verloren hatte und hoffte das er wieder in Heine sein könnte bevor Galenya erwachte, war der Tag erfolgreich gewesen. Mit prall gefülltem Geldbeutel, einem Orkboot und dem Abzeichen des Schatzsuchers machte er sich nun auf den Weg zu der Insel.
Zu Scions Grab.
„Tut mir Leid, aber es gibt keine Torwächterin, die direkt zu der Insel teleportiert.“, zuckte Minerva mit den Schultern. Benji seufzte während sein Blick auf den Eingang von Hardins Akademie fiel. Auch einer der Orte, den er so schnell nicht noch einmal betreten wollte. „Dann muss ich wohl hinschwimmen. Vielen Dank für die Auskunft.“ Die dunkelelfische Torwächterin schmunzelte nur und wünschte ihm viel Spaß bei seinem Vorhaben.
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Ein greller Ton in Benjis Ohr und die Worte Gildorans gingen unter. Dieser war zwar über die plötzliche Unaufmerksamkeit des Schreibers wenig begeistert und schrie seine letzten Worte regelrecht, aber Benjis Sinne waren eingefangen. Galenya blies durch das Mundstück seiner Panflöte, dass er ihr überlassen hatte. Doch neben dem beinahe unangenehmen Ton, den nur er vernahm hörte er daraus noch etwas anderes. Einen Ruf.
„KOMM HER!“, es war die Stimme des Waldelfs der ihn so lange begleitet hatte. Verzweifelt, ängstlich und panisch. Und er wollte das gleiche wie Galenya: Benji sollte sofort zu ihm, ihn retten. Bei jedem Pfiff durch das Mundstück, den Galenya irgendwo in der Ferne abgab hörte er das Geschrei des Waldelfs.
Benji entledigte sich Stiefeln, Umhang und Oberteil bevor er wie von Sinnen in den Fluss sprang und diesen entlang schwomm. Ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken. Unterwegs bemerkte er den seltsamen Geschmack des Wassers, aber er war wie gebannt und ruderte immer weiter. Dann verstummten der Pfiff und das Geschrei in seinem Kopf. Panik überfiel ihn.
Das Wasser um Rune war verseucht worden, zwar hatte der Fluss durch die Mündung ins Meer nur noch ein wenig von dem Gift der Orks in sich, aber es reichte, dass Benji sich schlecht fühlte. Die Panik und das schleichende Gift taten ihr übriges, dass er für einen Moment unterging. Als er wieder auftauchte war bereits das Kanu von Gildoran und seinen Soldaten neben ihm. Sie zogen ihn rein und gemeinsam wurde nun weiter gerudert. Bis sie an die Strandstelle kamen an dem Galenya lag.
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Benji schaute auf das Meer vor ihm. Die Insel war kaum am Horizont zu erkennen, zu der er wollte. Die Strecke wäre viel zu weit, wenn er schwimmen würde. Er brauchte ein Boot. Nachdenklich marschierte er wieder zu dem Fischer zurück, der ihm den Weg gezeigt hatte. Es war ein schmaler Ork mit einem Knochenstab auf den er sich stützte. Hier vom Orkland aus war der kürzeste Weg zu der Insel. Ein grinsen huschte über die Lippen des Orkfischers als der Mensch zu ihm zurückkam.
„Du brauchst mein Boot.“, kam der Ork Benji zuvor ehe dieser seinen Mund öffnen konnte. Benji nickte und erneut kam der Ork ihm zuvor: „Das wird aber etwas kosten.“
Er drückte Benji den Teil einer Karte in die Hand: „Finde die anderen Teile und bring mir mein Amulett zurück.“
Verdutzt blickte Benji auf das viertel einer Schatzkarte: „Ich soll deinen Schatz suchen?“
„Kha.“
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„Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder ich betäubt Euch komplett bevor ich den Zauber spreche oder wir machen es ohne Betäubung. Aber das wäre Folter.“, erklärte die Priesterin ruhig. Galenya lag in Benjis Armen ihre Beine waren freigelegt und es sah sehr schlimm aus. Aber sie wollte keine Betäubung, wollte nicht schlafen, war davon überzeugt, dass sie es aushalten würde. Benji wurde schon schlecht bei dem Gedanken. Er würde es nicht noch einmal ertragen sie vor Schmerzen schreien zu hören. Es war schon viel Willenskraft von Nöten gewesen um den Heiler in Rune gewähren zu lassen, als er ihre Beine wieder einrenkte und die Wunden mit Alkohol desinfizierte. Nur ein Augenblick länger und er hätte ihn niedergestochen.
„Überleg dir das gut…“, brachte Benji nur hervor. Seine rechte Hand zitterte wieder, sie schmerzte beinahe. Ganz ruhig, dachte er bei sich, versuchte sich selbst zu beruhigen. Er konnte sie nicht leiden sehen, er wollte auch nicht wissen was geschah, wenn sie das wirklich durchziehen würde. Ein kurzer Blick zu Michael, der eher gelangweilt bei der Gruppe saß. Seine scharfen, aber wahren Aussagen brachten Galenya leider immer noch nicht zur Vernunft. Erst die Priesterin Elnisa, der so eine Folter auch nicht behagte schaffte es das Galenya nachgab: „Glaubt mir, das wollt ihr nicht! Wenn ich Eure Beine mit diesem Zauber richte, werden Knochensplitter hindurch schießen wie Nadeln.“
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Benji schüttelte den Gedanken an den letzten Tag angewidert ab. Das Bild der zertrümmerte Beine Galenyas stach oft genug zwischen den Eindrücken des Moments hervor, da wollte er jetzt nicht mehr daran denken. Immerhin musste er diese Schatzkarte vervollständigen. Mürrisch warf er die Köpfe der Echsenmenschen vor Alex‘ Füße. Die Windmühlen Florans knarrten im Wind. Überrascht gab der Soldat seinen Teil der Karte heraus und sandte Benji in die Wüste ~ ins Ödland.
Ein knapper Blick gen Sonnenstand und Benji rannte los. Er durchquerte die felsige Sandlandschaft im Laufschritt, mittlerweile war er sehr Ausdauernd geworden. Die morgendliche Runde Laufen hatte ihr Übriges für seine Kondition getan. Seine Beine waren das, was ihn aus der Not retten konnte. Umso mehr schmerzte es ihn Galenya so unbeholfen sehen zu müssen. Schon wieder. Sie war stets präsent in seinem Kopf.
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„Wann war das?“, hakte Michael nach als er den blassen Benji betrachtete. Das verseuchte Wasser Runes sorgte mal wieder für Übelkeit bei ihm.
„Gestern… nicht lange her.“, brachte er noch heraus. Kurz darauf packte der Späher aus Gludio ihn und schleifte ihn zur Brüstung, sodass Benji beinahe mit dem Kopf im Meer Heines steckte.
„Dann raus damit!“, das war keine Bitte mehr. Benji wurde bereits bei dem Gedanken noch schlechter. Ihm war aber auch nicht danach zu Mute sich den Finger in den Hals zu stecken. Doch genau das forderte Michael und er hatte damit recht. Das Wasser musste wieder heraus.
Widerwillig sah Benji das dann aber auch ein und tat wie ihm befohlen.
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„Unglaublich, ihr habt die Karte tatsächlich zusammen!“, der Soldat im Ödland konnte nun nach etlichen Stunden die Benji gebraucht hatte die entscheidenden Punkte verbinden und ein Kreuz auf die Karte malen. Benji war heilfroh darüber, der Geruch des betrunkenen aus Gludio lag ihm immer noch in der Nase und auch der Ausflug zu dem verseuchten Gebiet mit den Giftpilzen sorgte nicht gerade dafür, dass es Benji besser ging.
Benji warf einen Blick auf die Schatzkarte. Es hatte ihn den halben Tag gekostet soweit zu kommen und dieser dumme Schatz war in der Nähe von Floran, wo er doch die ganze Zeit irgendwelche Aufgaben für Alex und seine Freundin erledigt hatte. Egal. Er brauchte diesen Schatz.
Wenig später war Benji bei der alten Eiche, in der er einen verrosteten Schlüssel fand, daneben war eine Kiste vergraben. Es dauerte ziemlich lange, bis er diese ausgegraben hatte und aus dem Loch heben konnte. Der Schlüssel passte und Benji glaubte seinen Augen kaum als er auf den Inhalt blickte. Die 20 Barren Gold blendeten ihn förmlich. Auf ihnen lag das Amulett, welches der Orkfischer haben wollte. Dieses steckte er sofort ein, dann brach er die Fluchtrolle nach Floran mit der Kiste in der Hand.
Wenig später war Benji auch wieder bei dem Fischer und überreichte ihm das Amulett. Die Goldbarren konnte er gegen Adena eintauschen. Viele Adena. Auch wenn er nun einen Tag verloren hatte und hoffte das er wieder in Heine sein könnte bevor Galenya erwachte, war der Tag erfolgreich gewesen. Mit prall gefülltem Geldbeutel, einem Orkboot und dem Abzeichen des Schatzsuchers machte er sich nun auf den Weg zu der Insel.
Zu Scions Grab.