22.06.2008, 13:52
Sie träumte vom vergangenen Tag, von dem Eichhörnchen. Kurz huschte auch Benji durch diesen Traum, doch nur kurz. Sie versuchte ihn zu fassen, zu fixieren. Er sollte bleiben, sie nicht allein lassen...
Blut, viel Blut... Schwerter prallten auf Schwerter. Klirrend. Das Schlachtfeld. Der Ork rannte auf sie zu. Brüllend. Doch sie konnte sich nicht rühren. Ihre Beine gehorchten ihr nicht. Sie blickte an sich herunter. Noch mehr Blut. Es klebte an ihr. Es schien als wollte all ihr Lebenssaft sie verlassen...
Aus dem ruhigen, friedlichen Schlaf war ein wildes Hin-und Her-wälzen geworden. Die Heiler waren fort, hingen scheinbar in ihren eigenen Betten ihre Träumen nach. Warum sollten sie auch hier sein? Galenya war die einzige auf der Krankenstation zur Zeit und konnte in ihrem gegenwärtigen Zustand nicht aufstehen. Es bestand keine Gefahr um ihr Leben. Sie hatten jeden Grund, sich auch etwas Schlaf zu gönnen. Dennoch... Galenya war nicht allein.
Sie schlug die Augen auf, der Kopf sank schwer in die Kissen. Sie hatte es geschafft, den Traum abzuhängen. Zu bekämpfen. Zurück blieb nur ein Gefühl der Schutzlosigkeit. Schwere, in den Gliedern, welche noch eben wild umher schlugen.
Dass sie nicht allein war, dämmerte ihr erst, als sie eine leichte, ganz leichte Bewegung im Augenwinkel war nahm. Sie hob den Kopf. Benji? Doch der Schatten, der sich da aus der Dunkelheit schälte, war nicht Benji. Es war eine Frau, eine Dunkle, wie sie unschwer erkannte. Und noch etwas: Sie begegnete ihr nicht zum ersten Mal. Es war die betrunkene Dunkle aus Dion. Doch heute stanken ihre Kleider nicht und sie wirkte auch nicht taumelig, wie beim letzten Mal. Nein im Gegenteil. Eine Anmut und ruhende Schnelligkeit ging von ihr aus. Trügerisch. Lauernd. Wie ein gespannter Bogen. Jeder Sinn, jede Pore des Körpers schienen die Umgebung in sich einzusaugen. Ebenso wie die Angst, die in Galenya aufstieg, als sie sich ihrer misslichen Lage bewusst wurde. Im Krankenbett, nahezu bewegungsunfähig. Unbewaffnet.
Es waren zwei Sachen, die Galenya wie Schuppen von den Augen fielen. Die erste war, dass die Dunkle keineswegs ein Alkoholproblem hatte. Es war nur eine gut gewählte Maske gewesen. Eine Verkleidung.
Die zweite Sache war, dass sie sie keineswegs mit offensichtlichen Mordgedanken in den Augen ansah... Es war der zweite Grund, der sie innerlich einen Deut entspannte. Wenn auch nicht viel.
Wer seit Ihr?
Die Stimme der Dunklen war seltsam beruhigend. Aufrichtig. Entspannt Euch Frau, achtet auf euer Atem, ich bin nicht hier um Euch böses zu tun, hört mich einfach nur an. Und komischerweise glaubte sie es ihr. Obgleich ihr Blick nervör zur Tür huschte. Würde jemand kommen?
Die Dunkle legte ihren Umhang ab. Sie schien wirklich nur zum Reden gekommen zu sein. Es lag nichts bedrohliches in ihren Bewegungen, nur diese spielerische Anmut. Hört mich nur an... Es lag nur der Hauch einer Bitte in den Worten. Sie schien zu ahnen, dass Galenya nichts anderes tun würde. Nichts anderes tun konnte.
Die Assasine, und es bestand bei Galenya kein Zweifel mehr, dass sie eine war, begann, den Raum mit ruhigen Schritten zu durchmesen. Auf und ab. Galenyas Blick folgte ihr, schier hypnotisiert.
Bevor Ihr euch entscheidet eine Assassine zu werden,
solltet Ihr etwas wissen. Ich weiss nicht was Euch die Wunden an Euren Beine zugefügt hat, es interessieret mich auch nicht, denn Rache sollte nie der Impuls dafür sein, etwas werden zu wollen, was im Schatten lebt.
Galenya schüttelte nur leicht den Kopf. Sie wollte keine Rache. Ihr Ziel war ein Anderes. Benji. Ihn zu halben. Zu beschützen. Und sich selbst vor ihm zu beschützen, um ihn lieben zu können. Nicht immer auf der Hut sein zu müssen vor den Absichten, die die dunkle Magie jener Jabress in seinen Kopf gepflanzt hatten. Ihn zu ihrer Marionette gemacht hatten. zu einer tödlichen Marionette...
Doch die Assasine war keine Gedankenleserin. Sie blieb stehen, schmunzelte. Den verwunderten Blick Galenyas versuchend zu deuten. Denn es gab eine Frage, die der Kriegerin so offensichtlich auf die Stirne gebrannt zu sein schien: Warum will eine Dunkle mir helfen?
Fragt mich nicht, wieso ich dies tue, denn ich weiss es selbst nicht. Unsere Welt besteht aus Instinkten, denen wir folgen sollen und solch ein Instinkt ist es, der mich dazu veranlasst dies Worte an Euch zu richten.
Es gibt einige von uns, einige die sich dem Assassinendasein ergeben haben,doch Ihr müsst wissen, dass wahrscheinlich ein jeder einzelne eigene Gründe dafür hatte. Einige werden von Verfolgungswahn ob der
Verschwiegenheit ihrer Grausamkeit zum Opfer und töten alles und jeden,der etwas von ihnen sah oder hörte, andere wiederrum, wussten mit sich nichts anzufangen und wendeten sich an Meister der Häuser, die dem Schatten fröhnten um eine Ausbildung zu geniessen...
Es gibt auch welche die zum Schatten wurden, die sich
der Rache und Hass im eigenen Herzen hergaben, und an dem sie nie
genesen sind... denn eins solltet ihr wissen, auch wenn ihr all die Techniken erlernt, die wir zum töten benützen, werdet ihr noch lange keine Assassine sein, es ist kein Beruf, sondern eine Berufung.
Ein Funke in Euch, euer Mitleid, Eure moralische
Gesinnung wird bestimmen wie gut Ihr in diesem Schatten bestehen könnt.
Wir sind vieleicht eine Art Söldner, doch wir haben die Wahl. Auf einem
Schlachtfeld kann man sich den Gegner nicht aussuchen, dort kann man
nicht wissen wen man tötet, einen guten Sohn, der nur durch die Mächte
vor einem steht? Einen Familienvater der nur den Sold braucht um die
Kinder zu ernähren? Woher wollt ihr das wissen?
Doch als ein Schatten seid ihr nicht eurem Auftraggeber unterworfen, nein das ist eine Fehleinschätzung, ihr seid nur eurem eigenen
Herzen unterworfen... Eurer Entscheidung. Niemand kann euch zwingen jemanden zu töten, wenn ihr der Ansicht seid dass er es nicht verdient...
Galenya hatte ihr aufmerksam zugehört und je länger die Dunkle geredet hatte, desto geringer wurde Galenyas Angst. Diese Dunkle wollte ihr nichts tun. Warum auch immer.
Die Assasine trat zum Fenster, entriegelte es. Kühle, aber keineswegs unangenehme Nachtluft drang ins Zimmer. Sie wandte sich wieder Galenya zu, lächelte - beinahe sanft.
Findet den Grund für euren Wunsch nach dem Schatten zu greifen,... ich verate Euch noch etwas... Meine eigene Bestimmung veranlasst mich, die Wesen zu schützen, die allein gelassen worden, hilflos.... dies ist der Grund wieso ich eine Assassine bin.
Findet den Grund für euren Wunsch nach dem Schatten zu greifen... Die Stimme der Assasine klang in ihrem Kopf wieder. Galenya schloss die Augen. Entspannt. Und da war es wieder, das Bild. Benji. Fast meinte sie, sie könnte jede einzelne noch so feine Narbe erkennen. Die leuchtend blauen Augen...
Ich habe jenen Grund bereits gefunden...
Doch als Galenya die Lider hob, war die Dunkle bereits fort. Nur noch das offene Fenster, durch dass sie verschwunden zu sein schien, zeugte davon, dass sie da gewesen war. Wieder eins geworden mit der Nacht... und der Umhang, der noch immer auf dem Boden vor Galenyas Bett lag...
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-Gesprochenes Galenya
-Gesprochenes
-Gedanken
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Blut, viel Blut... Schwerter prallten auf Schwerter. Klirrend. Das Schlachtfeld. Der Ork rannte auf sie zu. Brüllend. Doch sie konnte sich nicht rühren. Ihre Beine gehorchten ihr nicht. Sie blickte an sich herunter. Noch mehr Blut. Es klebte an ihr. Es schien als wollte all ihr Lebenssaft sie verlassen...
Aus dem ruhigen, friedlichen Schlaf war ein wildes Hin-und Her-wälzen geworden. Die Heiler waren fort, hingen scheinbar in ihren eigenen Betten ihre Träumen nach. Warum sollten sie auch hier sein? Galenya war die einzige auf der Krankenstation zur Zeit und konnte in ihrem gegenwärtigen Zustand nicht aufstehen. Es bestand keine Gefahr um ihr Leben. Sie hatten jeden Grund, sich auch etwas Schlaf zu gönnen. Dennoch... Galenya war nicht allein.
Sie schlug die Augen auf, der Kopf sank schwer in die Kissen. Sie hatte es geschafft, den Traum abzuhängen. Zu bekämpfen. Zurück blieb nur ein Gefühl der Schutzlosigkeit. Schwere, in den Gliedern, welche noch eben wild umher schlugen.
Dass sie nicht allein war, dämmerte ihr erst, als sie eine leichte, ganz leichte Bewegung im Augenwinkel war nahm. Sie hob den Kopf. Benji? Doch der Schatten, der sich da aus der Dunkelheit schälte, war nicht Benji. Es war eine Frau, eine Dunkle, wie sie unschwer erkannte. Und noch etwas: Sie begegnete ihr nicht zum ersten Mal. Es war die betrunkene Dunkle aus Dion. Doch heute stanken ihre Kleider nicht und sie wirkte auch nicht taumelig, wie beim letzten Mal. Nein im Gegenteil. Eine Anmut und ruhende Schnelligkeit ging von ihr aus. Trügerisch. Lauernd. Wie ein gespannter Bogen. Jeder Sinn, jede Pore des Körpers schienen die Umgebung in sich einzusaugen. Ebenso wie die Angst, die in Galenya aufstieg, als sie sich ihrer misslichen Lage bewusst wurde. Im Krankenbett, nahezu bewegungsunfähig. Unbewaffnet.
Es waren zwei Sachen, die Galenya wie Schuppen von den Augen fielen. Die erste war, dass die Dunkle keineswegs ein Alkoholproblem hatte. Es war nur eine gut gewählte Maske gewesen. Eine Verkleidung.
Die zweite Sache war, dass sie sie keineswegs mit offensichtlichen Mordgedanken in den Augen ansah... Es war der zweite Grund, der sie innerlich einen Deut entspannte. Wenn auch nicht viel.
Wer seit Ihr?
Die Stimme der Dunklen war seltsam beruhigend. Aufrichtig. Entspannt Euch Frau, achtet auf euer Atem, ich bin nicht hier um Euch böses zu tun, hört mich einfach nur an. Und komischerweise glaubte sie es ihr. Obgleich ihr Blick nervör zur Tür huschte. Würde jemand kommen?
Die Dunkle legte ihren Umhang ab. Sie schien wirklich nur zum Reden gekommen zu sein. Es lag nichts bedrohliches in ihren Bewegungen, nur diese spielerische Anmut. Hört mich nur an... Es lag nur der Hauch einer Bitte in den Worten. Sie schien zu ahnen, dass Galenya nichts anderes tun würde. Nichts anderes tun konnte.
Die Assasine, und es bestand bei Galenya kein Zweifel mehr, dass sie eine war, begann, den Raum mit ruhigen Schritten zu durchmesen. Auf und ab. Galenyas Blick folgte ihr, schier hypnotisiert.
Bevor Ihr euch entscheidet eine Assassine zu werden,
solltet Ihr etwas wissen. Ich weiss nicht was Euch die Wunden an Euren Beine zugefügt hat, es interessieret mich auch nicht, denn Rache sollte nie der Impuls dafür sein, etwas werden zu wollen, was im Schatten lebt.
Galenya schüttelte nur leicht den Kopf. Sie wollte keine Rache. Ihr Ziel war ein Anderes. Benji. Ihn zu halben. Zu beschützen. Und sich selbst vor ihm zu beschützen, um ihn lieben zu können. Nicht immer auf der Hut sein zu müssen vor den Absichten, die die dunkle Magie jener Jabress in seinen Kopf gepflanzt hatten. Ihn zu ihrer Marionette gemacht hatten. zu einer tödlichen Marionette...
Doch die Assasine war keine Gedankenleserin. Sie blieb stehen, schmunzelte. Den verwunderten Blick Galenyas versuchend zu deuten. Denn es gab eine Frage, die der Kriegerin so offensichtlich auf die Stirne gebrannt zu sein schien: Warum will eine Dunkle mir helfen?
Fragt mich nicht, wieso ich dies tue, denn ich weiss es selbst nicht. Unsere Welt besteht aus Instinkten, denen wir folgen sollen und solch ein Instinkt ist es, der mich dazu veranlasst dies Worte an Euch zu richten.
Es gibt einige von uns, einige die sich dem Assassinendasein ergeben haben,doch Ihr müsst wissen, dass wahrscheinlich ein jeder einzelne eigene Gründe dafür hatte. Einige werden von Verfolgungswahn ob der
Verschwiegenheit ihrer Grausamkeit zum Opfer und töten alles und jeden,der etwas von ihnen sah oder hörte, andere wiederrum, wussten mit sich nichts anzufangen und wendeten sich an Meister der Häuser, die dem Schatten fröhnten um eine Ausbildung zu geniessen...
Es gibt auch welche die zum Schatten wurden, die sich
der Rache und Hass im eigenen Herzen hergaben, und an dem sie nie
genesen sind... denn eins solltet ihr wissen, auch wenn ihr all die Techniken erlernt, die wir zum töten benützen, werdet ihr noch lange keine Assassine sein, es ist kein Beruf, sondern eine Berufung.
Ein Funke in Euch, euer Mitleid, Eure moralische
Gesinnung wird bestimmen wie gut Ihr in diesem Schatten bestehen könnt.
Wir sind vieleicht eine Art Söldner, doch wir haben die Wahl. Auf einem
Schlachtfeld kann man sich den Gegner nicht aussuchen, dort kann man
nicht wissen wen man tötet, einen guten Sohn, der nur durch die Mächte
vor einem steht? Einen Familienvater der nur den Sold braucht um die
Kinder zu ernähren? Woher wollt ihr das wissen?
Doch als ein Schatten seid ihr nicht eurem Auftraggeber unterworfen, nein das ist eine Fehleinschätzung, ihr seid nur eurem eigenen
Herzen unterworfen... Eurer Entscheidung. Niemand kann euch zwingen jemanden zu töten, wenn ihr der Ansicht seid dass er es nicht verdient...
Galenya hatte ihr aufmerksam zugehört und je länger die Dunkle geredet hatte, desto geringer wurde Galenyas Angst. Diese Dunkle wollte ihr nichts tun. Warum auch immer.
Die Assasine trat zum Fenster, entriegelte es. Kühle, aber keineswegs unangenehme Nachtluft drang ins Zimmer. Sie wandte sich wieder Galenya zu, lächelte - beinahe sanft.
Findet den Grund für euren Wunsch nach dem Schatten zu greifen,... ich verate Euch noch etwas... Meine eigene Bestimmung veranlasst mich, die Wesen zu schützen, die allein gelassen worden, hilflos.... dies ist der Grund wieso ich eine Assassine bin.
Findet den Grund für euren Wunsch nach dem Schatten zu greifen... Die Stimme der Assasine klang in ihrem Kopf wieder. Galenya schloss die Augen. Entspannt. Und da war es wieder, das Bild. Benji. Fast meinte sie, sie könnte jede einzelne noch so feine Narbe erkennen. Die leuchtend blauen Augen...
Ich habe jenen Grund bereits gefunden...
Doch als Galenya die Lider hob, war die Dunkle bereits fort. Nur noch das offene Fenster, durch dass sie verschwunden zu sein schien, zeugte davon, dass sie da gewesen war. Wieder eins geworden mit der Nacht... und der Umhang, der noch immer auf dem Boden vor Galenyas Bett lag...
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-Gesprochenes Galenya
-Gesprochenes
-Gedanken
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