Zur Hölle rechts ab und immer gerade aus

[Michael_Rabenstrohn]

Amulett 8 -> Syrania oder das Licht am Ende des Tunnels

Die Angreifer folgten nicht, warscheinlich waren sie genug damit beschaeftigt, ihren Kollegen vom Messer zu befreien, was ihn an den Balken nagelte. Michael und Syrania schafften es ins freie. Kurz um Atmen ringend und feststellend, das das Wetter genauso bescheiden war, wie vor dem Tavernenbesuch. Es regnete immernoch junge Hunde.
Syrania klammerte sich an die durchnaessten Stuecke Stoff, die ihre Kleidung darstellten und ihrer viel zu engen Robe die sie nun am Leibe trug.
Selbst ein Blinder sah das sie froh wie Espenlaub. Michael betrachtete die Elfe und schuettelte den Kopf. Ein seuftzen entglitt seinen Lippen ehe er die Jacke der leichten Tallum auszog und sie Syrania reichte. "Kann ja wirklich keiner mitansehen." waren seine Worte.
Etwas zaghaft griff die Elfe nach der Jacke und legte sie sich ueber die Schultern. Mit geroeteten Wangen murmelte sie ein Danke. Der Rest des Weges zum Torwaechter war von Schweigen begleitet. Michael ging zurueck nach Gludio und Syrania nach Heine


Michael begab sich aus dem inzwischen eiskalten Wasser der Wanne. Es passierte ihm oefters, das die Wanne einige Stunden sprichwoertlich sein Zuhause wurde und er alles vergass, was um ihn herum geschah.

Angezogen und mit breitem, schlafrigen Gähnen auf den Lippen verlies er das Warenhaus. Sein Blick glitt ueber den Brunnenplatz, der zu der Abendstunde nicht gerade belebt war. Das treiben Heines war nun in den Gassen der Handwerker zu finden, nicht auf dem Platz zwischen den beiden Gotteshaeussern. Mit Strinrunzeln betrachtete er die Kirche Einhasads. Es war als wuerde etwas unheimliches das Gebaeude für ihn austrahlen, etwas was ihn nicht dazu einlud zurueck zu kehren. Michael hatte es nur aus Gerüchten gehört, doch es schien etwas daran zu sein, was man sich erzaehlte. Einmal Verstossene Einhasads, fnden nicht die Gnade der Aufnahme, wenn sie nicht darum bettelten. Angewiedert wendete er sich ab, um richtung des Brunnens zu laufen, woraus angenehmes frisches Wasser plätscherte. Überraschenderweise sah er dort auch Syrania.
Ein wenig abseites von ihr stellte er sich an den Brunnen und betrachtete das Wasser.
"Dir scheint das alles zuwider zu sein, nicht?" erklang die Stimme Syranias. Sie schien ihn wohl schon laenger bemerkt zu haben.
Sie trug eine weiche Robe und ihr blondes Haar glaenzte im Abendlicht.
Michael verschraenkte die Arme auf der Brust: "Ich hab dir gleich gesagt ich hab kein Bock drauf."
"bin ich so haesslich?" fragte die Elfe auf einmal unumwunden. Refelartig sah Michael sie aus den Augenwinkeln an. Eine Weile lang herrschte Schweigen.
"Du bist huebscher als alle Dorfschoenheiten die gludio zu bieten hat zusammen." gab irgendwann Rabenstrohn von sich.
"Was stoert dich dann?" fragte die Elfe weiter.
"Hör mal Schnecke, ich brauch kein Klotz am Bein das ich umsorgen muss. Ich bin gern mal bei nen paar Dorfmatrazen zwischen den Beinen, aber sonst koennen se mich alle kreuzweise." war die genervte Antwort Michaels.
Syrania Elhensar stand auf, dann wandte sie sich Michael zu. Das Gesicht war von Zorn und Trauer gezeichnet: "Haeltst du mich fuer so unfaehig? Das du mich umsogren musst. Ich bin eine Kriegerin, auch wenn es dir wohl nicht auffaellt. Warum habe ich solche Beledigungen verdient?"
Michael wollte kontern, eiskalt und ohne Emotionen wie er es immer tat.
Er konnte nicht.
Der Blick von Syrs traenengezeichnetem Gesicht, verursachte einen dicken Klos in seinem Hals.
"Und warum willst du fuer niemanden da sein? Warum scheint dir alles egal zu sein. Warum bin ich dir egal?"
Immer mehr merkte Michael wie seine Mauer Risse bekam.
ER wusste nicht mehr was er sagen sollte. Er konnte es ihr gegenueber nicht, gordnerter Rueckzug Richtung Warenhaus.
"Rennst du davon? Feigling."
Treffer versenkt.
Michael hielt inne, die Zaehne zusammengebissen, die augen zusammen gepresst.
Er drehte sich um als die Elfe ihn schon erreicht hatte. Die Augen lagen gross auf ihn, bittend, flehend.
Er hatte noch nie einen solchen Blick gesehen. Ein Teil der Mauer stuerzte ein. Er griff nach ihrer Hand und hielt sie fest.


"Warum nennst du es immernoch Packt?" beschwerte sich Syrania einige Tage spaeter, als sie sich wieder am Brunnen traffen. "Weils doch einer ist." Michael grinste belustigt.
Syrania verzog das Gesicht trotzig: "Dennoch, schon fast habe ich die Woche ueberstanden."
Michael teilte ihre Begeisterung nicht. Er hatte sich die eiserne Regel aufgestellt nur eine Woche maximal mit einer Frau zusammen zu sein. ER wollte nicht rsikieren das er zum Untier wurde, leider war das bei gewissen Trieben eine Notwendikeit. Enthaltsamkeit und Michael passten in keinster Weise zusammen. Vielleicht auch die Verzweilung seines Körpers, wenigstens ein wenig Liebe zu erhaschen, was gekonnt vom Kopf ignoriert wurde. Was ihn allerdings am meisten irritierte, war die Tatsache, das er Syrania nicht einmal bisher angeruehrt hatte.
"Woran denkst du?" fragte Syrania, als sie Michaels nachdenklichen blick bemerkte.
Michael blinzelte kurz und sah Syrania von unten nach Oben an, an den langen grazielen Beinen beginnend.
"Aehm, nichts weiter." gab er knapp von sich.
"Wie du meinst." entgegnete sie. "Ich werde nun nach Hause gehen. Hatte mir mehr vom Tag erhofft als deinem Schweigen zuzuhoeren."
"Syr?" fragte Michael.
Die Elfe drehte sich um. "Was ist?"
"Warum ich? Warum will eine Elfe unbedingt mit einem wie mir zusammen sein?" Sein Blick ruhte auf Syrania. Die Elfe spielte mit einer Haarstraehne, als sie nachdachte.
"Warum nicht? Was ist so schlimm an dir das du es für Unmöglich hälst das ein Mädchen sich in dich verliebt? Sicher...du bist nicht der Freundlichste..beiweitem nicht und dein Charm lässt auch oft zu wünschen übrig..dennoch ist dort etwas in deinen Augen was mir sagt..das du genauso ungern allein bist wie ich es bin. Du bist du..und diese Person fasziniert mich..."