24.06.2008, 10:24
18: Das Verhör
Leise knisterte das Lagerfeuer, während Benji den Siegelring des Dunkelelfen nachdenklich zwischen den Fingern drehte. Kilian hatte er an den Baum gefesselt, sodass dieser sich kein Stück rühren konnte, nicht einmal den Kopf hätte er bewegen können. Neben seinem rechten Ohr steckte der Kristalldolch im Baum, das Ohr selbst hatte Benji mit einer von Graubarts Tinkturen eingestrichen. Das würde dafür sorgen, dass der Dunkle sein Ohr nicht mehr spürt.
Über dem Lagerfeuer hing ein Spieß mit der Zunge eines Fleckenrenners. Allerdings hätte diese mit Fantasie auch ein Dunkelelfenohr sein können, durch das Braten konnte man das nicht mehr so genau sagen. Benji saß am Feuer und genoss die Harmonie, die es ausstrahlte.
Die Faust krachte in die Wand des Tempels, es war soweit. Der Zorn beflügelte das Schattenwesen in Benjis rechter Hand. Es erhielt Kontrolle, war voller Energie, ein Teil davon hatte sich in der Wand entladen die nun Risse bildete. Aber das reichte ihm nicht. Es versuchte noch mehr Kontrolle zu erlangen. Wollte Amok laufen hier im Tempel der Elfen. Es hasste Elfen über alles!
Benji kniff die Augen zusammen, Hand und Augenbrauen zuckten unkontrolliert. Er schwebte zwischen dem Zorn, der aufgekommen war als Galenya ihm sagte, dass sie nie wieder laufen könnte und dem Wunsch den Schatten der die Kontrolle übernehmen wollte zu bändigen. Es war ein innerer Kraftakt. Verzweifelt hielt Benji sich an einer Erinnerung fest um seinen Zorn und damit die Kraftquelle des Schattenwesens zum versiegen zu bringen. Er öffnete dabei seine Augen wieder, die zwischen himmelblau und nachtschwarz wechselten.
Der Griff von Galenyas Hand an den Bernstein, den sie an einer Kette um den Hals trug. Die Hintergrundgeräusche vom Giraner Marktplatz untermalten das Bild, die Sonne schien. Der Blick hebt sich zu ihrem Gesicht, zu ihren traurigen Augen. Die Klänge seiner Panflöte und auf einmal lächelt sie, blickt ihn an. Nicht mehr so traurig, sondern sehnsüchtig.
Die Hand sank herab, ebenso wie Benjis Kopf, als er die Anspannung nicht mehr spürte. Das durfte nicht geschehen. Er hatte gehofft es würde nie passieren. Seine linke Hand verdeckte sein Gesicht.
„Verflucht!“
Benji spürte wie der Ärger wieder in ihm aufstieg. Ärger über sich selbst, über seine Unfähigkeit Galenya zu schützen. Vor dem Ork. Vor sich selbst. Die rechte Hand zuckte wieder.
Galenya war wie erstarrt, hatte irgendetwas zu ihm gesagt, geschrieen. Er wusste es nicht, nahm es nicht wahr. War in sich selbst nur ein Gefangener. Wie willst du deine Geliebte schützen, wenn du selbst die größte Gefahr für sie bist? , Scions Worte hallten in Benjis Kopf wieder.
Er musste es beenden. Er bewegte seine linke Hand zu dem Dolch, der noch in der Wand steckte. Ein Hoffnungsschimmer, die Hand gehorchte noch.
Ein Schrei hallte in Benjis Kopf, als er den Dolch in seine rechte Hand stieß ~ wieder in die Wand. Der Schatten schrie, der Tempel wurde von Benjis eigenem Schrei erfüllt. Schmerz!
Der Dunkelelf regte sich, öffnete langsam die Augen und stöhnte ob des Kopfschmerzes. Benji drehte sich auf dem Boden zu seinem Gefangenen, den Siegelring in einer Tasche verschwinden lassend. Er stützte eine Unterarme auf den Knien ab und betrachtete den Dunkelelfen, der langsam zu sich kam.
Dann der Blick zu der Zunge, die aussah wie ein Dunkelelfenohr. Ein weiterer Blick neben sich zu dem Knauf des Kristalldolches, weiter konnte er den Kopf nicht drehen. Nun wurde ihm bewusst, dass er das Ohr nicht mehr spürte. Kilian fletschte die Zähne und war Benji dunkelelfische Verwünschungen zu. Der Plan war aufgegangen.
Benji blickte den Dunkelelfen amüsiert an, nicht ohne aus den Augenwinkeln zu betrachten, wie Kilian versuchte einen Weg aus dem Seil zu finden. Seine Stimme war beinahe fröhlich: „Sei mir gegrüßt, Kilian. Du stimmst mir doch bestimmt zu, dass ich dich besiegt habe, nicht wahr?“
Der Dunkelelf wollte Benji mit dem Blick erdolchen und knurrte irgendetwas Unfreundliches. Benji griff nach dem Spieß und erhob sich damit. Ging gemächlich auf Kilian zu. „Was wird bloß das Haus des blutigen Kelches dazu sagen, wenn sie dich hier so finden. Ohne zwei Ohren, ohne Rüstung aus der Akademie und ohne Waffen, die das Haus sicher ein Vermögen gekostet haben.“
Kilian schwieg sich aus und blickte Benji weiterhin giftig an. Langsam setzte er die Maske auf, die dem Menschen nichts verraten sollte. Bald war sein Gesicht beinahe emotionslos. Doch das hatte viel zu lange gedauert. Kilian war eben noch zu jung.
Benji klopfte mit dem Spieß gegen den im Baum steckenden Dolch: „Warum verrätst du mir nicht einfach wo deine Ilharess sich verkriecht, damit ich ihr persönlich erzählen kann das du eigentlich gar nichts dafür kannst?“ Kilian schwieg.
Benji wartete einen Augenblick, bevor er weiter sprach: „Ich weiß, dass sie noch einen anderen Ort als Unterschlupf hat. Das Haus in eurer Stadt ist nicht ihr einziger Besitz. Diese Höhle in der ich ihre Peitsche kennen lernen durfte ist nicht dort. Sag mir wo!“
Mit diesen Worten biss Benji von dem beinah verkohlten Fleisch am Spieß ab und begann darauf herum zu kauen. Kilian schwieg, auch wenn Benji kurz ein zucken in seinen Augen sehen konnte. Die Messescharfen Zähne des Dunkelelfen traten wieder hervor.
Benji aß weiter, bis nur noch ein Stück der Zunge übrig war. „Ich finde schon jemanden der mir das verrät, aber ich fürchte von dir bleibt bis dahin nicht viel übrig. Ich hab’ nen Mordshunger.“ Benji grinste über dieses Wortspiel und nagte den letzten Bissen vom Spieß, ehe er diesen in den Baum rammte.
Kilian spürte den durch das Feuer erwärmten Spieß direkt unter seinem Gemächt. Das wäre beinahe schief gegangen. Er musste sich zusammenreißen nicht völlig entsetzt den Menschen anzublicken. Dieser zuckte nur mit den Schultern: „Schau nicht so, ich hab noch mehr Spieße dabei, der war mir schon zu verkohlt.“
„Du bist ein toter Mann!“, zischte Kilian nun. „Selbst wenn du den Ort findest, Kylaras Jäger sind dort, die werden aus dir ein Sieb machen, Rothe!“
„Ah, du hast deine Zunge ja doch nicht verschluckt. Verrat mir einfach wo ich hinmuss, dann werden wir ja sehen wer gesiebt wird.“, Benji nahm einen von den Spießen, die neben dem Feuer im Boden steckten und hielt diesen in die Flammen.
Kilian spuckte verächtlich auf den Boden: „Du wirst zerquetscht wie eine lästige Made.“
„Wenn du dir dessen so sicher bist, warum sagst du mir dann nicht einfach wo dieses Versteck ist?“, als der Spieß durch die Hitze rötlich glühte ging er damit wieder zu Kilian und hielt ihm die Spitze vor das Gesicht. Die Temperatur war auch ohne Berührung wahrzunehmen.
Kilian grinste und sprach in seiner Heimatsprache: „Der Schatten hört auf seine Meister, der Schatten hört den Ruf des Kelches. Der Schatten bekommt Blut.“
Benjis rechte Hand zuckte, als hätte der Schatten darin einen Kraftschub erhalten und nur einen Lidschlag später machte die Hand sich selbstständig, ließ den Spieß los und ergriff Benjis Kehle, drückte zu.
Völlig überrascht knallte Benji auf den Rücken, verzweifelnd versuchend mit seiner linken Hand die rechte ~ ganz in den schwarzen Nebel gehüllte ~ Hand von seinem Hals weg zu bekommen.
Die ganze Szenerie ging in dem Boshaften Lachen des Dunkelelfen unter.
Leise knisterte das Lagerfeuer, während Benji den Siegelring des Dunkelelfen nachdenklich zwischen den Fingern drehte. Kilian hatte er an den Baum gefesselt, sodass dieser sich kein Stück rühren konnte, nicht einmal den Kopf hätte er bewegen können. Neben seinem rechten Ohr steckte der Kristalldolch im Baum, das Ohr selbst hatte Benji mit einer von Graubarts Tinkturen eingestrichen. Das würde dafür sorgen, dass der Dunkle sein Ohr nicht mehr spürt.
Über dem Lagerfeuer hing ein Spieß mit der Zunge eines Fleckenrenners. Allerdings hätte diese mit Fantasie auch ein Dunkelelfenohr sein können, durch das Braten konnte man das nicht mehr so genau sagen. Benji saß am Feuer und genoss die Harmonie, die es ausstrahlte.
Die Faust krachte in die Wand des Tempels, es war soweit. Der Zorn beflügelte das Schattenwesen in Benjis rechter Hand. Es erhielt Kontrolle, war voller Energie, ein Teil davon hatte sich in der Wand entladen die nun Risse bildete. Aber das reichte ihm nicht. Es versuchte noch mehr Kontrolle zu erlangen. Wollte Amok laufen hier im Tempel der Elfen. Es hasste Elfen über alles!
Benji kniff die Augen zusammen, Hand und Augenbrauen zuckten unkontrolliert. Er schwebte zwischen dem Zorn, der aufgekommen war als Galenya ihm sagte, dass sie nie wieder laufen könnte und dem Wunsch den Schatten der die Kontrolle übernehmen wollte zu bändigen. Es war ein innerer Kraftakt. Verzweifelt hielt Benji sich an einer Erinnerung fest um seinen Zorn und damit die Kraftquelle des Schattenwesens zum versiegen zu bringen. Er öffnete dabei seine Augen wieder, die zwischen himmelblau und nachtschwarz wechselten.
Der Griff von Galenyas Hand an den Bernstein, den sie an einer Kette um den Hals trug. Die Hintergrundgeräusche vom Giraner Marktplatz untermalten das Bild, die Sonne schien. Der Blick hebt sich zu ihrem Gesicht, zu ihren traurigen Augen. Die Klänge seiner Panflöte und auf einmal lächelt sie, blickt ihn an. Nicht mehr so traurig, sondern sehnsüchtig.
Die Hand sank herab, ebenso wie Benjis Kopf, als er die Anspannung nicht mehr spürte. Das durfte nicht geschehen. Er hatte gehofft es würde nie passieren. Seine linke Hand verdeckte sein Gesicht.
„Verflucht!“
Benji spürte wie der Ärger wieder in ihm aufstieg. Ärger über sich selbst, über seine Unfähigkeit Galenya zu schützen. Vor dem Ork. Vor sich selbst. Die rechte Hand zuckte wieder.
Galenya war wie erstarrt, hatte irgendetwas zu ihm gesagt, geschrieen. Er wusste es nicht, nahm es nicht wahr. War in sich selbst nur ein Gefangener. Wie willst du deine Geliebte schützen, wenn du selbst die größte Gefahr für sie bist? , Scions Worte hallten in Benjis Kopf wieder.
Er musste es beenden. Er bewegte seine linke Hand zu dem Dolch, der noch in der Wand steckte. Ein Hoffnungsschimmer, die Hand gehorchte noch.
Ein Schrei hallte in Benjis Kopf, als er den Dolch in seine rechte Hand stieß ~ wieder in die Wand. Der Schatten schrie, der Tempel wurde von Benjis eigenem Schrei erfüllt. Schmerz!
Der Dunkelelf regte sich, öffnete langsam die Augen und stöhnte ob des Kopfschmerzes. Benji drehte sich auf dem Boden zu seinem Gefangenen, den Siegelring in einer Tasche verschwinden lassend. Er stützte eine Unterarme auf den Knien ab und betrachtete den Dunkelelfen, der langsam zu sich kam.
Dann der Blick zu der Zunge, die aussah wie ein Dunkelelfenohr. Ein weiterer Blick neben sich zu dem Knauf des Kristalldolches, weiter konnte er den Kopf nicht drehen. Nun wurde ihm bewusst, dass er das Ohr nicht mehr spürte. Kilian fletschte die Zähne und war Benji dunkelelfische Verwünschungen zu. Der Plan war aufgegangen.
Benji blickte den Dunkelelfen amüsiert an, nicht ohne aus den Augenwinkeln zu betrachten, wie Kilian versuchte einen Weg aus dem Seil zu finden. Seine Stimme war beinahe fröhlich: „Sei mir gegrüßt, Kilian. Du stimmst mir doch bestimmt zu, dass ich dich besiegt habe, nicht wahr?“
Der Dunkelelf wollte Benji mit dem Blick erdolchen und knurrte irgendetwas Unfreundliches. Benji griff nach dem Spieß und erhob sich damit. Ging gemächlich auf Kilian zu. „Was wird bloß das Haus des blutigen Kelches dazu sagen, wenn sie dich hier so finden. Ohne zwei Ohren, ohne Rüstung aus der Akademie und ohne Waffen, die das Haus sicher ein Vermögen gekostet haben.“
Kilian schwieg sich aus und blickte Benji weiterhin giftig an. Langsam setzte er die Maske auf, die dem Menschen nichts verraten sollte. Bald war sein Gesicht beinahe emotionslos. Doch das hatte viel zu lange gedauert. Kilian war eben noch zu jung.
Benji klopfte mit dem Spieß gegen den im Baum steckenden Dolch: „Warum verrätst du mir nicht einfach wo deine Ilharess sich verkriecht, damit ich ihr persönlich erzählen kann das du eigentlich gar nichts dafür kannst?“ Kilian schwieg.
Benji wartete einen Augenblick, bevor er weiter sprach: „Ich weiß, dass sie noch einen anderen Ort als Unterschlupf hat. Das Haus in eurer Stadt ist nicht ihr einziger Besitz. Diese Höhle in der ich ihre Peitsche kennen lernen durfte ist nicht dort. Sag mir wo!“
Mit diesen Worten biss Benji von dem beinah verkohlten Fleisch am Spieß ab und begann darauf herum zu kauen. Kilian schwieg, auch wenn Benji kurz ein zucken in seinen Augen sehen konnte. Die Messescharfen Zähne des Dunkelelfen traten wieder hervor.
Benji aß weiter, bis nur noch ein Stück der Zunge übrig war. „Ich finde schon jemanden der mir das verrät, aber ich fürchte von dir bleibt bis dahin nicht viel übrig. Ich hab’ nen Mordshunger.“ Benji grinste über dieses Wortspiel und nagte den letzten Bissen vom Spieß, ehe er diesen in den Baum rammte.
Kilian spürte den durch das Feuer erwärmten Spieß direkt unter seinem Gemächt. Das wäre beinahe schief gegangen. Er musste sich zusammenreißen nicht völlig entsetzt den Menschen anzublicken. Dieser zuckte nur mit den Schultern: „Schau nicht so, ich hab noch mehr Spieße dabei, der war mir schon zu verkohlt.“
„Du bist ein toter Mann!“, zischte Kilian nun. „Selbst wenn du den Ort findest, Kylaras Jäger sind dort, die werden aus dir ein Sieb machen, Rothe!“
„Ah, du hast deine Zunge ja doch nicht verschluckt. Verrat mir einfach wo ich hinmuss, dann werden wir ja sehen wer gesiebt wird.“, Benji nahm einen von den Spießen, die neben dem Feuer im Boden steckten und hielt diesen in die Flammen.
Kilian spuckte verächtlich auf den Boden: „Du wirst zerquetscht wie eine lästige Made.“
„Wenn du dir dessen so sicher bist, warum sagst du mir dann nicht einfach wo dieses Versteck ist?“, als der Spieß durch die Hitze rötlich glühte ging er damit wieder zu Kilian und hielt ihm die Spitze vor das Gesicht. Die Temperatur war auch ohne Berührung wahrzunehmen.
Kilian grinste und sprach in seiner Heimatsprache: „Der Schatten hört auf seine Meister, der Schatten hört den Ruf des Kelches. Der Schatten bekommt Blut.“
Benjis rechte Hand zuckte, als hätte der Schatten darin einen Kraftschub erhalten und nur einen Lidschlag später machte die Hand sich selbstständig, ließ den Spieß los und ergriff Benjis Kehle, drückte zu.
Völlig überrascht knallte Benji auf den Rücken, verzweifelnd versuchend mit seiner linken Hand die rechte ~ ganz in den schwarzen Nebel gehüllte ~ Hand von seinem Hals weg zu bekommen.
Die ganze Szenerie ging in dem Boshaften Lachen des Dunkelelfen unter.