Aufruhr in den Orklanden?

[Lelwani]

Die Frauen und Kinder sind nun in der Mitte des Platzes versammelt, um den die Zelte standen; durch den Kampf sind einige der Zelte zerstört und unbrauchbar gemacht worden. Kleine Kinder weinen und klammern sich ängstlich an ihre Mütter oder Großmütter.
Recht bald meldet sich der eine der beiden jungen oroka bei Nazgrel; er sei im Kampfe abgedrängt worden und habe ein paar versprengte, flüchtende Krieger der Südurutu verfolgt und sie getötet. Alle, so sagt er. Der zweite der jungen oroka tritt jedoch nicht so bald in Erscheinung; nach einiger Zeit kommt er aus einem der Zelte, eine Schar von vier orkischen Kindern vor sich hertreibend und eine junge orok-Frau, fast noch ein Mädchen, dessen Kleidung etwas zerrissen wirkt, an den Haaren festhaltend. "Die da haben sich versteckt!" ruft er, sodass es alle hören können, "ich habe sie gerade gefunden!" Der orkische Krieger, der nach den beiden jungen oroka suchen sollte, steht an seiner Seite. Sobald er recht unsanft die fünf Kinder in den Kreis der Zusammengetriebenen befördert hat, will sich der zweite junge orok zu seinen Kameraden gesellen.

Eine alte Orkin, nicht mehr als Haut und Knochen und bestimmt in einem Alter, das sich die jungen Neruga-Krieger gar nicht vorzustellen vermögen, öffnet nach einer Weile des Schreckens, da das Jammern und das Weinen sich langsam legt, ihren Mund. Ihr weißes Haar ist zu vielen Zöpfen geflochten und in ihr Gesicht, unter den vielen Falten beinahe nicht mehr erkennbar, sind viele feine Tätowierungen eingraviert. Um ihren Leib hat sie eine einfache Lederhaut geschlungen und um ihren Hals baumeln zahllose Ketten aus Knochen.
"Bastarde!" ruft sie, und man kann sehen, dass sie keinen einzigen Zahn mehr im Mund hat, "Bastarde!" Ein paar der anderen Alten stimmen mit ein, die jüngeren und Kinder schweigen angstvoll. Schließlich spricht sie wieder: "Wie konntet ihr nur so etwas zulassen! Wie konntet ihr nur unseren Stamm all seiner Wehrfähigen berauben! Warum habt ihr uns nicht ein paar starke Männer und Frauen für die Jagd gelassen! Bastarde seid ihr! Mögen die Geister euch dreimal verfluchen! Mögen sie euren Kakai verfluchen! Kakai und seine verfluchte Armee!"

Es wird unruhiger unter den zusammengetriebenen Alten, Frauen und Kindern. Einige murmeln, einige stimmen in das Rufen mit ein. Und die Alte, die vorhin gesprochen hat, richtet den Blick ihrer beinahe vollständig altersblinden Augen direkt auf Thandorak, so als wüsste sie, dass sie nichts mehr zu verlieren hat.