05.07.2008, 13:00
25: Zorn
Der Zwerg, welcher die Nachtschicht im Heiner Warenhaus übernommen hatte blickte Benji nachdenklich hinterher. Sollte er die Wachen informieren? Ihm war das Auftreten des jungen Menschen beinahe unheimlich, noch dazu wirkte dieser geistig verwirrt. Das er nach seinen eingelagerten Waffen und der dunklen Rüstung verlangt hatte gab dem Zwergen zusätzlich zu denken. Er ging vor die Tür des Warenhauses und blickte dem Menschen hinterher. Erleichterung machte sich breit, als Die Torwächterin Flauen den Menschen fortschickte.
Das eiskalte Wasser hielt Benji wach, Schlamm und Alligatorenblut wurde fortgespült. Seine Wunde hatte aufgehört zu bluten, dennoch trat immer noch etwas von dem schwarzen Nebel aus seiner Brust heraus. Er legte die Lederrüstung des dunklen Schicksals wieder an, schnallte die Dolchhalterung des Kris samt Dolch um die Hüfte fest und lies den Seelenspalter in der Halterung auf der Rückseite des Brustpanzers einrasten. Das Assassinenbild rundete er noch mit dem schwarzen Umhang ab, den er sich überwarf.
Benji schüttelte das nasse Haar aus und blickte noch einmal auf das Meer, welches sich ihm hier am Ufer des Giraner Hafens darbot. Stumm trieb die Leiche des Elfen auf das Meer hinaus und zeichnete mit roter Farbe ein trauriges Muster in das Wasser. Nach einiger Zeit löste Benji sich von dem Anblick seines Opfers und brachte die Angelausrüstung und den Federhut des Elfen zum Warenhaus Girans.
In der Handelsstadt heftete er sich dann unbemerkt an die Versen eines Dunkelelfens, der mit deutlichen Zeichen der Shilenpriesterschaft ausgestattet war. Sein Kragen verdecke den Mund und sein Haar wollte das fehlende Auge verschleiern. Vassnti war gerade aus Aden zurückgekehrt und erledigte seine üblichen Geschäfte, klapperte ein paar Wohnhäuser in der Handelsstadt ab um der handvoll ansässigen Dunkelelfen seinen Segen als Priester auszusprechen… Oder was auch immer er ohne seine Zunge noch trieb.
Im Schatten eines Baumes, welche in der Stadt hier und da gepflanzt waren, wartete Benji am letzten Haus, nahe des Treffpunktes der Kamael. Giran war selbst tief in der Nacht noch etwas belebt, doch die meisten Personen hielten sich wie üblich auf dem Marktplatz auf. Die Augen der Wachen waren mehr auf die Kamael gerichtet.
Vassnti verließ das Haus, steckte die Hände unter den Mantel und spazierte die Straße entlang, nichts Böses ahnend. Wahrscheinlich gingen ihm noch die Worte der Dunklen durch den Kopf die er gerade erst vernommen hatte. Er war in Gedanken versunken und bemerkte den Schatten aus den Augenwinkeln viel zu spät, der ihn von den Beinen riss und in die Dunkelheit der Gasse zerrte.
Benji hatte den Dunkelelfen mit der rechten Hand am Hals gepackt, die Linke umschloss den Mund Vassntis. Dieser ruderte mit den Armen und versuchte seinen Angreifer mit Hieben und Tritten wieder los zu werden. Einen Zauber konnte er ihm ohne die Fähigkeit zu sprechen nicht entgegen werfen. Abermals verfluchte Vassnti, dass ihm die Zunge herausgeschnitten wurde. Außerdem hätte er das Angebot der Menschenfrau Jissandre annehmen sollen. In ihrer Unterkunft wäre er weitaus sicherer gewesen.
Unsanft machte Vassntis Rücken eine Bekanntschaft mit der Hauswand, Benji hatte ihn noch weiter in die Dunkelheit gezerrt, in einen Spalt zwischen Haus und Stadtmauer. Nicht einmal das Mondlicht drang hier hin. Der Dunkelelf starrte den Menschen überrascht mit seinem einen Auge an. Die schwarzen Nebelschwaden Kylaras schienen ihn beinahe völlig einzuhüllen.
Hätte Vassnti noch etwas sagen können, wäre ihm wohl ein ‚Rothe’ von den Lippen gekommen. Doch so sank er nur in sich zusammen, während Benji den Seelenspalter wieder aus seinem Herzen riss. Dann ließ er den toten Dunkelelfen in der Gasse Girans allein. Sein Weg führte ihn über die Dächer der Stadt, der schwarze Nebel loderte wie Feuer um ihn herum.
Wenig später stand Benji wieder in Heine, einige aufmerksame Stadtwächter hatten sich ihm bereits vorsichtig von hinten genähert. Er stand am Geländer, zwischen ihm und dem Eva Tempel klaffte der Wasserkanal. Er hätte über die Brücke zum Tempel gehen können um zu ihm zu gelangen, wenn er gekonnt hätte. Irgendetwas hielt ihn davon ab das gesegnete Gebiet des Tempels zu betreten. Der Rachefeldzug Kylaras, die sich mit ihrem letzten Zauber in den Menschen eingebrannt hatte, würde hier vorerst sein Ende finden. Das wiederum machte ihn rasend, Benji musste seine Mission beenden.
Das schwärzliche Schattenfeuer, welches ihn umhüllte zog bedrohliche Fäden, die wie Tentakel um sich schlugen. Die Stadtwachen wussten nicht mit was sie es da zutun bekamen, aber es sah nicht gesund aus. Sogar sehr bedrohlich, so näherten sich die fünf Gardisten weiter vorsichtig dem Schattenmenschen. Benji spürte keinen Schmerz, hatte kein Gefühl das ihn zurück in die Wirklichkeit holte. Da war nur Hass und Zorn, das Blut der Dunkelelfe welches in ihm brodelte, ihn lenkte.
Kyrie rannte aus dem Tempel heraus und blieb wie erstarrt stehen. Sie war ihrem Gefühl nachgegangen, etwas Schreckliches musste passiert sein. Aber mir Benji in solch einer grotesken Gestalt hatte sie nicht gerechnet. Er brauchte Hilfe! Eilig rannte die junge Elfe über die Brücke, ein besorgter Ruf des Priesters bei dem sie in der Lehre war: „Nicht, Kyrie! Das ist gefährlich!“ Doch sie ignorierte ihn.
Kyrie. Galenya. Elsyrion. Benji. Die Mordopfer waren in seinen Kopf gebrannt. Kylara wollte sie alle tot sehen. Die junge Elfe hatte ihren Zorn auf sich gezogen, weil sie Benji half Kilian zu überlisten. Sie sollte sterben, hier in Heine. Der Assassine in dem Schattenfeuer wandte den Kopf in ihre Richtung, als sie sich mit besorgtem Blick näherte. Die Schatten tanzten hasserfüllt um ihn herum, breiteten sich aus. Die Gardisten zogen ihre Schwerter.
Kyrie drängelte sich an den Wachen vorbei und machte erst halt, als sie direkt vor Benji stand, die Hand nach ihm ausstrecken konnte um ihn zu berühren. Doch soweit kam sie nicht. Die Schattententakel umwickelten sie, rissen die Elfe zu dem Menschen hin, der sie mit Nachtschwarzen Augen anstarrte ~ die Schatten schienen auch in ihnen zu lodern. Noch während Kyrie sich ungewollt auf Benji zu bewegte zog er den Seelenspalter aus der Rückenhalterung. Jetzt gab es kein Halten mehr für die Stadtwächter, sie griffen den seltsamen Menschen an, auch wenn eine gewisse Furcht mit im Spiel war.
Metall schlug auf Metall, durch das Schattenfeuer wirkte Benji wie ein schwarzer Wirbelwind, der tödliche Hiebe austeilte und selbst kaum zu fassen war. Einer der Wachleute wurde von einem der Schattententakel von den Füßen gerissen und krachte scheppernd zu Boden. Die Tempelkrieger rannten bereits über die Brücke, Schwert und Schild kampfbereit. Der seltsame Schattenmensch war eine sichtbare Bedrohung.
Während Benji immer wieder herumwirbelte und Treffer bei den Stadtwachen landete, war Kyrie an seinen Körper gebunden. Sie konnte ob der Dunkelheit, die sie festhielt nichts sehen, aber ihre Stimme verstummte nicht. Sie sprach immer und immer wieder ein Gebet. Es war das einzige, das sie bisher gelernt hatte.
„Eva, die du wachst über uns.
Liebe und Hoffnung gibst du uns.
Das Leben des Wassers fließt in uns.
Erwärme unsere Herzen mit Güte.
So wie wir die Schwachen beschützen wollen,
behüte uns mit deiner Weisheit.“
Nur leise drangen ihre Worte an Benjis Ohr, doch die einstige Shilen Priesterin Kylara bemerkte alsbald wie ihre Kräfte schwanden, wie die Kontrolle über den rasenden Menschen versiegte. Das musste ein Ende haben! Benji verpasste dem letzten Wachmann einen Tritt um ihn von sich zu schleudern und ergriff Kyrie am Hals, den Seelenspalter erneut zum Todesstoß erhoben.
Der wuchtige Dolch prallte am Schild des Tempelkriegers ab, der sich dazwischen warf. Sein Waffenbruder schmetterte das seinige Schild auf den Kopf des Menschen, sodass Benji loslassen musste. Kyrie und der Dolch fielen zu Boden. Die beiden Tempelkrieger versetztem Benji mehrere Hiebe, dass ihre Schwerter knisterten. Er konnte nicht einmal den Kris ziehen, als er bereits am Boden lag. Wütend flammte das Schattenfeuer wieder auf, peitschte um die Elfen.
Benji griff nach einer der Sandbomben an seinem Gürtel, schleuderte diese gegen die Panzerrüstung eines der beiden Tempelkrieger und sprang wieder auf die Füße. Er wusste, das Ablenkungsmanöver würde nur für einen Moment wirken und so nahm er die Beine in die Hand und suchte sein Heil in der Flucht. Vorerst.
Bei Sonnenaufgang war er weit weg von Heine.
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doom, engl.: das Schicksal, der Untergang, das Verhängnis, drohendes Unheil, dunkles Schicksal
to doom, engl.: verbannen, verurteilen
Meine freie Übersetzung: Leather Armor of Doom – Lederrüstung des dunklen Schicksals.
Der Zwerg, welcher die Nachtschicht im Heiner Warenhaus übernommen hatte blickte Benji nachdenklich hinterher. Sollte er die Wachen informieren? Ihm war das Auftreten des jungen Menschen beinahe unheimlich, noch dazu wirkte dieser geistig verwirrt. Das er nach seinen eingelagerten Waffen und der dunklen Rüstung verlangt hatte gab dem Zwergen zusätzlich zu denken. Er ging vor die Tür des Warenhauses und blickte dem Menschen hinterher. Erleichterung machte sich breit, als Die Torwächterin Flauen den Menschen fortschickte.
Das eiskalte Wasser hielt Benji wach, Schlamm und Alligatorenblut wurde fortgespült. Seine Wunde hatte aufgehört zu bluten, dennoch trat immer noch etwas von dem schwarzen Nebel aus seiner Brust heraus. Er legte die Lederrüstung des dunklen Schicksals wieder an, schnallte die Dolchhalterung des Kris samt Dolch um die Hüfte fest und lies den Seelenspalter in der Halterung auf der Rückseite des Brustpanzers einrasten. Das Assassinenbild rundete er noch mit dem schwarzen Umhang ab, den er sich überwarf.
Benji schüttelte das nasse Haar aus und blickte noch einmal auf das Meer, welches sich ihm hier am Ufer des Giraner Hafens darbot. Stumm trieb die Leiche des Elfen auf das Meer hinaus und zeichnete mit roter Farbe ein trauriges Muster in das Wasser. Nach einiger Zeit löste Benji sich von dem Anblick seines Opfers und brachte die Angelausrüstung und den Federhut des Elfen zum Warenhaus Girans.
In der Handelsstadt heftete er sich dann unbemerkt an die Versen eines Dunkelelfens, der mit deutlichen Zeichen der Shilenpriesterschaft ausgestattet war. Sein Kragen verdecke den Mund und sein Haar wollte das fehlende Auge verschleiern. Vassnti war gerade aus Aden zurückgekehrt und erledigte seine üblichen Geschäfte, klapperte ein paar Wohnhäuser in der Handelsstadt ab um der handvoll ansässigen Dunkelelfen seinen Segen als Priester auszusprechen… Oder was auch immer er ohne seine Zunge noch trieb.
Im Schatten eines Baumes, welche in der Stadt hier und da gepflanzt waren, wartete Benji am letzten Haus, nahe des Treffpunktes der Kamael. Giran war selbst tief in der Nacht noch etwas belebt, doch die meisten Personen hielten sich wie üblich auf dem Marktplatz auf. Die Augen der Wachen waren mehr auf die Kamael gerichtet.
Vassnti verließ das Haus, steckte die Hände unter den Mantel und spazierte die Straße entlang, nichts Böses ahnend. Wahrscheinlich gingen ihm noch die Worte der Dunklen durch den Kopf die er gerade erst vernommen hatte. Er war in Gedanken versunken und bemerkte den Schatten aus den Augenwinkeln viel zu spät, der ihn von den Beinen riss und in die Dunkelheit der Gasse zerrte.
Benji hatte den Dunkelelfen mit der rechten Hand am Hals gepackt, die Linke umschloss den Mund Vassntis. Dieser ruderte mit den Armen und versuchte seinen Angreifer mit Hieben und Tritten wieder los zu werden. Einen Zauber konnte er ihm ohne die Fähigkeit zu sprechen nicht entgegen werfen. Abermals verfluchte Vassnti, dass ihm die Zunge herausgeschnitten wurde. Außerdem hätte er das Angebot der Menschenfrau Jissandre annehmen sollen. In ihrer Unterkunft wäre er weitaus sicherer gewesen.
Unsanft machte Vassntis Rücken eine Bekanntschaft mit der Hauswand, Benji hatte ihn noch weiter in die Dunkelheit gezerrt, in einen Spalt zwischen Haus und Stadtmauer. Nicht einmal das Mondlicht drang hier hin. Der Dunkelelf starrte den Menschen überrascht mit seinem einen Auge an. Die schwarzen Nebelschwaden Kylaras schienen ihn beinahe völlig einzuhüllen.
Hätte Vassnti noch etwas sagen können, wäre ihm wohl ein ‚Rothe’ von den Lippen gekommen. Doch so sank er nur in sich zusammen, während Benji den Seelenspalter wieder aus seinem Herzen riss. Dann ließ er den toten Dunkelelfen in der Gasse Girans allein. Sein Weg führte ihn über die Dächer der Stadt, der schwarze Nebel loderte wie Feuer um ihn herum.
Wenig später stand Benji wieder in Heine, einige aufmerksame Stadtwächter hatten sich ihm bereits vorsichtig von hinten genähert. Er stand am Geländer, zwischen ihm und dem Eva Tempel klaffte der Wasserkanal. Er hätte über die Brücke zum Tempel gehen können um zu ihm zu gelangen, wenn er gekonnt hätte. Irgendetwas hielt ihn davon ab das gesegnete Gebiet des Tempels zu betreten. Der Rachefeldzug Kylaras, die sich mit ihrem letzten Zauber in den Menschen eingebrannt hatte, würde hier vorerst sein Ende finden. Das wiederum machte ihn rasend, Benji musste seine Mission beenden.
Das schwärzliche Schattenfeuer, welches ihn umhüllte zog bedrohliche Fäden, die wie Tentakel um sich schlugen. Die Stadtwachen wussten nicht mit was sie es da zutun bekamen, aber es sah nicht gesund aus. Sogar sehr bedrohlich, so näherten sich die fünf Gardisten weiter vorsichtig dem Schattenmenschen. Benji spürte keinen Schmerz, hatte kein Gefühl das ihn zurück in die Wirklichkeit holte. Da war nur Hass und Zorn, das Blut der Dunkelelfe welches in ihm brodelte, ihn lenkte.
Kyrie rannte aus dem Tempel heraus und blieb wie erstarrt stehen. Sie war ihrem Gefühl nachgegangen, etwas Schreckliches musste passiert sein. Aber mir Benji in solch einer grotesken Gestalt hatte sie nicht gerechnet. Er brauchte Hilfe! Eilig rannte die junge Elfe über die Brücke, ein besorgter Ruf des Priesters bei dem sie in der Lehre war: „Nicht, Kyrie! Das ist gefährlich!“ Doch sie ignorierte ihn.
Kyrie. Galenya. Elsyrion. Benji. Die Mordopfer waren in seinen Kopf gebrannt. Kylara wollte sie alle tot sehen. Die junge Elfe hatte ihren Zorn auf sich gezogen, weil sie Benji half Kilian zu überlisten. Sie sollte sterben, hier in Heine. Der Assassine in dem Schattenfeuer wandte den Kopf in ihre Richtung, als sie sich mit besorgtem Blick näherte. Die Schatten tanzten hasserfüllt um ihn herum, breiteten sich aus. Die Gardisten zogen ihre Schwerter.
Kyrie drängelte sich an den Wachen vorbei und machte erst halt, als sie direkt vor Benji stand, die Hand nach ihm ausstrecken konnte um ihn zu berühren. Doch soweit kam sie nicht. Die Schattententakel umwickelten sie, rissen die Elfe zu dem Menschen hin, der sie mit Nachtschwarzen Augen anstarrte ~ die Schatten schienen auch in ihnen zu lodern. Noch während Kyrie sich ungewollt auf Benji zu bewegte zog er den Seelenspalter aus der Rückenhalterung. Jetzt gab es kein Halten mehr für die Stadtwächter, sie griffen den seltsamen Menschen an, auch wenn eine gewisse Furcht mit im Spiel war.
Metall schlug auf Metall, durch das Schattenfeuer wirkte Benji wie ein schwarzer Wirbelwind, der tödliche Hiebe austeilte und selbst kaum zu fassen war. Einer der Wachleute wurde von einem der Schattententakel von den Füßen gerissen und krachte scheppernd zu Boden. Die Tempelkrieger rannten bereits über die Brücke, Schwert und Schild kampfbereit. Der seltsame Schattenmensch war eine sichtbare Bedrohung.
Während Benji immer wieder herumwirbelte und Treffer bei den Stadtwachen landete, war Kyrie an seinen Körper gebunden. Sie konnte ob der Dunkelheit, die sie festhielt nichts sehen, aber ihre Stimme verstummte nicht. Sie sprach immer und immer wieder ein Gebet. Es war das einzige, das sie bisher gelernt hatte.
„Eva, die du wachst über uns.
Liebe und Hoffnung gibst du uns.
Das Leben des Wassers fließt in uns.
Erwärme unsere Herzen mit Güte.
So wie wir die Schwachen beschützen wollen,
behüte uns mit deiner Weisheit.“
Nur leise drangen ihre Worte an Benjis Ohr, doch die einstige Shilen Priesterin Kylara bemerkte alsbald wie ihre Kräfte schwanden, wie die Kontrolle über den rasenden Menschen versiegte. Das musste ein Ende haben! Benji verpasste dem letzten Wachmann einen Tritt um ihn von sich zu schleudern und ergriff Kyrie am Hals, den Seelenspalter erneut zum Todesstoß erhoben.
Der wuchtige Dolch prallte am Schild des Tempelkriegers ab, der sich dazwischen warf. Sein Waffenbruder schmetterte das seinige Schild auf den Kopf des Menschen, sodass Benji loslassen musste. Kyrie und der Dolch fielen zu Boden. Die beiden Tempelkrieger versetztem Benji mehrere Hiebe, dass ihre Schwerter knisterten. Er konnte nicht einmal den Kris ziehen, als er bereits am Boden lag. Wütend flammte das Schattenfeuer wieder auf, peitschte um die Elfen.
Benji griff nach einer der Sandbomben an seinem Gürtel, schleuderte diese gegen die Panzerrüstung eines der beiden Tempelkrieger und sprang wieder auf die Füße. Er wusste, das Ablenkungsmanöver würde nur für einen Moment wirken und so nahm er die Beine in die Hand und suchte sein Heil in der Flucht. Vorerst.
Bei Sonnenaufgang war er weit weg von Heine.
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doom, engl.: das Schicksal, der Untergang, das Verhängnis, drohendes Unheil, dunkles Schicksal
to doom, engl.: verbannen, verurteilen
Meine freie Übersetzung: Leather Armor of Doom – Lederrüstung des dunklen Schicksals.