13.07.2008, 19:25
Galenya schlief. Obgleich der Vormittag schon weit fortgeschritten war, holte sich ihr Körper wieder, was die Strapazen der letzten Tage ihm genommen hatten. So erwachte sie nicht, als die Bedienstete der Taverne den dampfenden Becher Met auf ihrem Tachttischchen abstellte. So erwachte sie auch nicht, als draußen, direkt vor ihrer Zimmertür das Tumult los ging. Bis...
Tameriel rüttelte sie. Komm schon, wach auf, Galenya. Er fluchte leise, rüttelte sie weiter, bis Galenya endlich langsam erwachte, die Rechte über die Augen fahren ließ, diese kräftig reibend. Was ist denn los?-nuschelnd. Sie schien noch halb zu schlafen. Wir müssen weg hier! Los, steh auf! Obgleich sie wach war, hörte er nicht auf sie zu rütteln. Sie schaute ihn fragend an und endlich nahm er die Hände von ihren Schultern. Dann erstarrte sie. Was zum...? Ein Lichtstrahl war durch die zugezogenen Fenster auf das Gesicht des Elfen gefallen. Einige frische, noch blutende Kratzer zogen sich über seine Wange. Es sah fast aus, als habe ihn jemand an einer Steinwand entlang gedrückt. Nun, da er die Hände wieder frei hatte, presste Tameriel sich die Rechte an die schmerzende Rippe, die ihm bei jedem Atemzug unsanft piekste. Benji... knurrte er nur. Doch Galenya schien nicht zu verstehen. Ist er hier? Tameriel nickte grimmig. Die Hoffnung, die augenblicklich in die Augen Galenyas Gesicht geschrieben stand, tat ihm weh, machte ihn jedoch gleichermaßen wütend. Verstand sie denn nicht...?
Aber Galenya schien wirklich nicht zu verstehen. Sag ihm ich komme gleich runter. Sie stand auf und war im Begriff sich anzukleiden. Der Reflex, sich wegzudrehen, während sie sich umzog, reichte dieses Mal nicht aus. Zu betäubt schien Tameriel von dem, was er da hörte. Er schrie fast: Verstehst du es denn nicht! ER war das! -eine wütende Geste an sich herunter folgte, Als ich versucht habe zu verhindern, dass er zu dir kommt!
Du hast... Aber warum hast du das verhindert, dass er... Sie schien es echt nicht verstanden zu haben. Und genau das, gepaart mit dem hoffnungsvollen Blick, der auf die Tür gerichtet war, als vermute sie Benji dahinter, genau das war es, was Tameriel vollkommen verzweifeln ließ. Er schaffte es noch nicht einmal, seiner Stimme eine normale Lautstärke zu geben, als er sie unterbrach: VERDAMMT wach auf, Galenya!!! Er ist nicht er selbst! Das ist dieser verdammte Schatten in ihm! Wenn du am Leben bleiben willst, musst du hier weg! Wohin, wo er dich nicht findet! Weit weg! Du kannst nur leben, wenn er nicht in deiner Nähe ist! Keine Chance bekommt... die Stimme versagte ihm, heiser, die angebrochene Rippe schmerzte. Es kümmerte ihn nicht. Er bedachte Galenya mit einem wütenden Blick und begann, ihre Sachen zusammen zu suchen.
Und in diesem Moment begriff Galenya, dass dieser Elf ihr gerade das Leben gerettet hatte. Dass Benji sie umbringen würde, sofern sie ihm eine Möglichkeit gab.
~~~
Weit mussten sie nicht reisen. Tameriel hatte den Leuchtturmwächter recht schell überzeugt, ihnen das Zimmer im Turm zu überlassen- natürlich nur zum Übergang.
Galenya war seit ihrem Aufbruch sehr in sich gekehrt. Sie saß am Fenster des Leuchtturms, auf dem einzigen Bett im Raum, blickte über das Meer. Schweigend. Mit leerem Blick. Irgendwann setzte Tameriel sich zu ihr.
Hast du ihm das Mundstück gegeben?
Er nickte nur.
Was hat er gesagt?
Er hat mir viel Glück mit dir gewünscht... -leise.
Sie schaute ihn schockiert an. Dann wurde ihr Blick langsam traurig.
Warum ist er dann so... ausgerastet?
Er zuckte müde mit den Schultern. Ich... hab ihn etwas gereizt... Ich... ich konnte doch nicht zusehen, wie... seine Stimme wurde leiser. Verzweifelter. ...wie er eine so wunderbare Frau wie dich einfach so aufgibt... Allein lässt... Nachdem, wie du um ihn gekämpft hast...
Tameriel wand den Blick ab, biss die Zähne zusammen. Er sprach erst weiter, als sie ihn an der Schulter berührte. Seine Stimme zitterte, und auch wenn er den Blick abgewand hatte, sah sie ihn so zum allerersten Mal in ihrem Leben weinen. Es tut so weh, dich so leiden zu sehen... Ich kann das nicht mehr! Ich kann nicht zusehen, wie er die Frau zerbricht, die ich liebe. Noch immer liebe... begehre... und vor allem liebe... viel mehr als je zuvor...
Galenya schluckte schwer. Dann, unendlich langsam, zog sie sein Gesicht an ihres, seine Stirn an die Ihre, so dass er ihr in die Augen sehen musste. Tameriel, bitte sei ehrlich zu mir... Hat er irgendetwas.. gesagt oder getan, das gezeigt hat, dass er mich noch liebt? Er schloss die Augen, atmete tief durch, offensichtlich seine nächsten Worte überdenkend. Er ist nicht mehr er selbst... das weisst du doch...
Sieh mich bitte an. Bitte.. Tameriel, sei ehrlich zu mir... Liebt er mich noch? Sie schien regelrecht zu flehen. Langsam öffneten sich die tiefblauen Augen schließlich wieder. Nein...
Sie erlöste ihn, indem sie ihn an sich zog, fest umarmte. Doch Galenyas Herz war leer, als sie den weinenden Elfenkrieger tröstend über dem Rücken strich. Die Gewissheit, die so lange schon in ihr geschlummert hatte, brach mit einem Mal ganz über sie herein.
~~~
Galenya blickte über das Meer, sah einer einzelnen Möwe nach, die dicht über dem Wasser dahin flog, auf der Jagd nach kleinen Fischen. Dann löschte sie die Kerze, die noch immer neben ihr stand. Tameriel regte sich leicht. Der Elf war in ihren Armen eingeschlafen. Sie ließ ihn vorsichtig ganz auf das Bett sinken, stand auf und trat an einen der Wassereimer, die im Zimmer standen, wusch sich das Gesicht. Dann riss sie einen schmalen Streifen aus einem der Leinentücher, benetzte den Stoff mit Wasser.
Vorsichtig betupfte sie die kleinen Kratzer auf seiner Wange. Tupfte ihm auch über die geröteten und geschwollenen Augen. Er erwachte nicht. Sie betrachtete den Elfen neben sich, das sanfte Gesicht mit den feinen Zügen, das seidige lange Haar, das in der Sonne wie pures Gold schimmerte, den muskulösen Kriegerkörper... Der Elfenknabe von einst war zu einem stattlichen Mann herangereift. Er war hübsch, keine Frage. Du hast mir das Leben gerettet... -leise flüsternd.
Nach langem, langem Zögern beugte sie sich zu ihm, hauchte dem Schlafenden einen vorsichtigen Kuss auf seine Lippen. Es fühlte sich falsch an, dachte Galenya. Mehr wie ein Kuss aus Mitleid, als wie ein Kuss aus Liebe. Dennoch war ein Kuss - ein Reflex in ihr war zu stark gewesen, um es nicht zu tun.
Dann stand sie wieder auf, ja beinahe fluchtartig, und ging zur anderen Seite des Turms, stützte sich auf das Fensterbrett und sah hinaus. Das Herz wurd ihr schwer. Sie wusste nicht, was sie denken sollte.. fühle sollte... sie wollte nur nicht, dass sich wieder diese Leere in sie schlich... dieses Gefühl von Kälte... Sie hatte Angst davor.
Hinter ihr hob Tameriel ungläubig den Finger an seine Lippen, fasste sacht darüber. Perplex. Fast als wüsste er nicht, ob das eben noch Teil seines Traums gewesen, oder wirklich geschehen war.
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-Gesprochenes Galenya
-Gesprochenes
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Tameriel rüttelte sie. Komm schon, wach auf, Galenya. Er fluchte leise, rüttelte sie weiter, bis Galenya endlich langsam erwachte, die Rechte über die Augen fahren ließ, diese kräftig reibend. Was ist denn los?-nuschelnd. Sie schien noch halb zu schlafen. Wir müssen weg hier! Los, steh auf! Obgleich sie wach war, hörte er nicht auf sie zu rütteln. Sie schaute ihn fragend an und endlich nahm er die Hände von ihren Schultern. Dann erstarrte sie. Was zum...? Ein Lichtstrahl war durch die zugezogenen Fenster auf das Gesicht des Elfen gefallen. Einige frische, noch blutende Kratzer zogen sich über seine Wange. Es sah fast aus, als habe ihn jemand an einer Steinwand entlang gedrückt. Nun, da er die Hände wieder frei hatte, presste Tameriel sich die Rechte an die schmerzende Rippe, die ihm bei jedem Atemzug unsanft piekste. Benji... knurrte er nur. Doch Galenya schien nicht zu verstehen. Ist er hier? Tameriel nickte grimmig. Die Hoffnung, die augenblicklich in die Augen Galenyas Gesicht geschrieben stand, tat ihm weh, machte ihn jedoch gleichermaßen wütend. Verstand sie denn nicht...?
Aber Galenya schien wirklich nicht zu verstehen. Sag ihm ich komme gleich runter. Sie stand auf und war im Begriff sich anzukleiden. Der Reflex, sich wegzudrehen, während sie sich umzog, reichte dieses Mal nicht aus. Zu betäubt schien Tameriel von dem, was er da hörte. Er schrie fast: Verstehst du es denn nicht! ER war das! -eine wütende Geste an sich herunter folgte, Als ich versucht habe zu verhindern, dass er zu dir kommt!
Du hast... Aber warum hast du das verhindert, dass er... Sie schien es echt nicht verstanden zu haben. Und genau das, gepaart mit dem hoffnungsvollen Blick, der auf die Tür gerichtet war, als vermute sie Benji dahinter, genau das war es, was Tameriel vollkommen verzweifeln ließ. Er schaffte es noch nicht einmal, seiner Stimme eine normale Lautstärke zu geben, als er sie unterbrach: VERDAMMT wach auf, Galenya!!! Er ist nicht er selbst! Das ist dieser verdammte Schatten in ihm! Wenn du am Leben bleiben willst, musst du hier weg! Wohin, wo er dich nicht findet! Weit weg! Du kannst nur leben, wenn er nicht in deiner Nähe ist! Keine Chance bekommt... die Stimme versagte ihm, heiser, die angebrochene Rippe schmerzte. Es kümmerte ihn nicht. Er bedachte Galenya mit einem wütenden Blick und begann, ihre Sachen zusammen zu suchen.
Und in diesem Moment begriff Galenya, dass dieser Elf ihr gerade das Leben gerettet hatte. Dass Benji sie umbringen würde, sofern sie ihm eine Möglichkeit gab.
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Weit mussten sie nicht reisen. Tameriel hatte den Leuchtturmwächter recht schell überzeugt, ihnen das Zimmer im Turm zu überlassen- natürlich nur zum Übergang.
Galenya war seit ihrem Aufbruch sehr in sich gekehrt. Sie saß am Fenster des Leuchtturms, auf dem einzigen Bett im Raum, blickte über das Meer. Schweigend. Mit leerem Blick. Irgendwann setzte Tameriel sich zu ihr.
Hast du ihm das Mundstück gegeben?
Er nickte nur.
Was hat er gesagt?
Er hat mir viel Glück mit dir gewünscht... -leise.
Sie schaute ihn schockiert an. Dann wurde ihr Blick langsam traurig.
Warum ist er dann so... ausgerastet?
Er zuckte müde mit den Schultern. Ich... hab ihn etwas gereizt... Ich... ich konnte doch nicht zusehen, wie... seine Stimme wurde leiser. Verzweifelter. ...wie er eine so wunderbare Frau wie dich einfach so aufgibt... Allein lässt... Nachdem, wie du um ihn gekämpft hast...
Tameriel wand den Blick ab, biss die Zähne zusammen. Er sprach erst weiter, als sie ihn an der Schulter berührte. Seine Stimme zitterte, und auch wenn er den Blick abgewand hatte, sah sie ihn so zum allerersten Mal in ihrem Leben weinen. Es tut so weh, dich so leiden zu sehen... Ich kann das nicht mehr! Ich kann nicht zusehen, wie er die Frau zerbricht, die ich liebe. Noch immer liebe... begehre... und vor allem liebe... viel mehr als je zuvor...
Galenya schluckte schwer. Dann, unendlich langsam, zog sie sein Gesicht an ihres, seine Stirn an die Ihre, so dass er ihr in die Augen sehen musste. Tameriel, bitte sei ehrlich zu mir... Hat er irgendetwas.. gesagt oder getan, das gezeigt hat, dass er mich noch liebt? Er schloss die Augen, atmete tief durch, offensichtlich seine nächsten Worte überdenkend. Er ist nicht mehr er selbst... das weisst du doch...
Sieh mich bitte an. Bitte.. Tameriel, sei ehrlich zu mir... Liebt er mich noch? Sie schien regelrecht zu flehen. Langsam öffneten sich die tiefblauen Augen schließlich wieder. Nein...
Sie erlöste ihn, indem sie ihn an sich zog, fest umarmte. Doch Galenyas Herz war leer, als sie den weinenden Elfenkrieger tröstend über dem Rücken strich. Die Gewissheit, die so lange schon in ihr geschlummert hatte, brach mit einem Mal ganz über sie herein.
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Galenya blickte über das Meer, sah einer einzelnen Möwe nach, die dicht über dem Wasser dahin flog, auf der Jagd nach kleinen Fischen. Dann löschte sie die Kerze, die noch immer neben ihr stand. Tameriel regte sich leicht. Der Elf war in ihren Armen eingeschlafen. Sie ließ ihn vorsichtig ganz auf das Bett sinken, stand auf und trat an einen der Wassereimer, die im Zimmer standen, wusch sich das Gesicht. Dann riss sie einen schmalen Streifen aus einem der Leinentücher, benetzte den Stoff mit Wasser.
Vorsichtig betupfte sie die kleinen Kratzer auf seiner Wange. Tupfte ihm auch über die geröteten und geschwollenen Augen. Er erwachte nicht. Sie betrachtete den Elfen neben sich, das sanfte Gesicht mit den feinen Zügen, das seidige lange Haar, das in der Sonne wie pures Gold schimmerte, den muskulösen Kriegerkörper... Der Elfenknabe von einst war zu einem stattlichen Mann herangereift. Er war hübsch, keine Frage. Du hast mir das Leben gerettet... -leise flüsternd.
Nach langem, langem Zögern beugte sie sich zu ihm, hauchte dem Schlafenden einen vorsichtigen Kuss auf seine Lippen. Es fühlte sich falsch an, dachte Galenya. Mehr wie ein Kuss aus Mitleid, als wie ein Kuss aus Liebe. Dennoch war ein Kuss - ein Reflex in ihr war zu stark gewesen, um es nicht zu tun.
Dann stand sie wieder auf, ja beinahe fluchtartig, und ging zur anderen Seite des Turms, stützte sich auf das Fensterbrett und sah hinaus. Das Herz wurd ihr schwer. Sie wusste nicht, was sie denken sollte.. fühle sollte... sie wollte nur nicht, dass sich wieder diese Leere in sie schlich... dieses Gefühl von Kälte... Sie hatte Angst davor.
Hinter ihr hob Tameriel ungläubig den Finger an seine Lippen, fasste sacht darüber. Perplex. Fast als wüsste er nicht, ob das eben noch Teil seines Traums gewesen, oder wirklich geschehen war.
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-Gesprochenes Galenya
-Gesprochenes
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