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Der Wanderer
#3
Dunkelheit liegt über dem Wald. Nur das fahle, schwache Licht, des Mondes fällt hinab. Hinab auf die Bäume hoch im Norden. Dort wo der Schnee sich nicht vertreiben lässt. Dort steht eine Hütte am Weg. Eine kleine Herberge im nichts. Umgeben von Schnee, Wald und Dunkelheit.

Drei in schwarze, lange Mäntel gehüllte Gestalten wandern den Weg entlang. In der mitte der größte. Rechts von ihm ein schmächtiger Kerl, Der Linke ist verschleiert. Es scheint als wollen die Herberge betreten. Unter dem schweren Stoff, schimmern die Kettenglieder der Rüstungen im Mondlicht.

„Mauk haii tlaae. Syr bu.“ meint der Größte, worauf der links von ihm erwiedert. „tlaae hir? Varem Dush.“

Knarzend schiebt sich die Türe nach innen. Warmes Licht schlägt ihnen entgegen. Fackeln, die an den Wänden befestigt sind. Und doch erleuchten sie nicht alles. Die Ecken bleiben im Dunklen. Rechts der Türe ist die Theke. Dort steht der Wirt. Ein Mann in den mittleren Jahren. Neben ihm steht eine junge weibliche Person. Frau oder Tochter? Beide spülen gerade die wenigen Becher ab. Als die Türe sich wieder schließt, frägt der Wirt schon die Neuankömmlinge. „Was kann ich für euch tun?“ „Drei Bier.“ Der große scheint der Wortführer zu sein. Die andern beiden blicken sich um. „Wus lai baee ven tlaae mau vim hae?“

Bevor der andere antworten kann, hört man aus einer der dunklen Ecken eine Stimme. „Hae lai mau vim!“ ruckartig wenden sich die Drei in die Richtung der Stimme.„Hash, jen era.i“ „Kommt, nehmt Platz.“ Die Gruppe setzt sich in Bewegung, um dem Angebot folge zu leisten. Nachdem das schiebende Geräusch der Stühle erlischt, meint die Stimme der vierten Person. „Und habt ihr es?“ Er beugt sich dabei leicht nach vorne so das man den etwas 30 jährigen erkennen kann. Die rotbraunen Haare fallen halb in das Gesicht. Die Antwort bleibt erstmal aus, da die junge Frau heran kommt. Sie bringt die drei Bierkrüge. Als sie sich wieder entfernt, blickt ihr der Schmächtige nach. Der Wortführer beginnt. „Ja, wir fanden es. Im Süden.“ Er stöst den rechten an. Der Schmächtige zuckt leicht zusammen, und schaut zunächst iritiert. „Hol es raus“ errinnert der Mittlere ihn. „Ach, ja. Genau.“ Er schlägt den Mantel zurück und holt etwas hervor. Es ist eingebunden in einem Stück Pergament. Kaum ist es übergeben, wird die Hülle auch schon entfernt. Zum Vorschein kommt ein Buch. Ein Buch auf desem Einband eine Katze trohnt. Eine Katze mit weißen Fleck auf der Brust.
„So viel Aufwand für ein leeres Buch?“ meint der Große, der gegenüber lächelt leicht. „Es ist nicht mehr leer.“ Dann erhebt er sich. „Haii ma jay ghulae.“ Nun wo er steht kann man seine Gestalt sehen, er erreicht nicht die größe des Mittleren, doch er überragt den Unauffälligen um drei Fingerbreit. Das Buch erstmal auf dem Tisch liegen lassend, geht er in Richtung Theke. Seine Hand verschwindet im Mantel. Der Wirt wendet sich ihm zu, öffnet den Mund um zu sprechen, doch er bringt nur ein stammeln heraus, als die Klinge des Dolches die Kehle durchschneidet. Ein spitzer Schrei durchdringt das Zimmer, als sie sich wegen der Laute umdreht. Das warme Blut es Wirtes spritzt ihr entgegen und starr vor Schreck bleibt sie angewurzelt stehen. Er, die vierte Person greift nach ihr. Bekommt ihre Haare zu fassen. Das Grauen erahnend will sie sich kreischend entwinden. Der Dolch aber findet das Ziel. Sie verstummt. Im Hintergrund sieht er die zwei Begleiter des Großen in den Wohnbereich der Hütte stürmen. Dabei wird ein Mantel soweit zurück geweht, das man das Symbol erkennt. Das Symbol einer schwarzen Katze mit weißen Fleck. Klein und dezent ist es in die Rüstung geschmiedet. Die Hand lässt das Haar der Frau los, so das sie fällt. Noch während sie fällt everstummen die Schreie aus dem Hinterzimmer, verzweifelte Schreie von Kindern. Von Kindern und noch einer flehenden Frauenstimme. Dann als die Bedienung auf den Boden aufschlägt, ist es Still. Nur das Knistern der Fakeln.
Die Gefolgsleute kommen zurück. Ihre Klingen beschmiert.
Der Vierte ergreift wieder das Wort. „Das Treffen hat es nie gegeben, brennt die Hütte nieder.“ Er holt das Buch, dann geht er in Richtung Türe, öffnet sie, kalte Luft dringt ein. Kurz bleibt er stehen, schlägt den Mantel nach oben und verlässt die Herberge.
Da löst sich ein Schatten vom Waldrand. Kommt auf ihn zu. Schwarz glänzend spiegelt das Dichte Fell das Mondlicht. Bedeckt nur hier und da von Schneeflocken. „Schon zurück, hatzun?“ Seine Hand legt sich dem Panther auf den Kopf. Erneut öffnet sich die Türe, der Große erscheint. Drinnen sieht man die Beiden, den Alkohol auf dem Boden verbreiten. Wachsam liegen die Augen der Katze auf dem Krieger, der näher tritt. Als sich neben den beiden befindet. „Manchmal frage ich mich, warum?“
„Weil wir es machen.“
Er klopf dem Krieger auf die Schulter. „Weil es immer einer macht.“
Dann geht er. Folgt dem Weg nach Süden.
„Was steht in dem Buch?“
„Ein Name....“

Der Mann setzt seinen Weg fort. Der Panther neben ihm.
„Mein Name.“


Als die Sonne aufgeht, schwelt das Holz nur noch. Flimmernd steigt Luft auf. Fünf Spuren sind im Schnee zu erkennen. Drei die nach Norden gehen. Zwei nach Süden. Leicht verweht vom Wind. Spuren die von oben eine Linie zeichnen. Unterbrochen dort wo die Hütte stand. Die Hitze hat den Schnee geschmolzen. Ein Treffen?

Gab es nie.
Erstaunlich ist das so viele die Orks als Feindbild betrachten. So sind doch in den letzten Jahren weit mehr von den Dunklen versklavt worden, als von Orks getötet.

Red nicht, Mach
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Der Wanderer - von Mondin - 30.06.2008, 17:39
[Kein Betreff] - von Finis - 16.09.2008, 20:03
[Kein Betreff] - von Mondin - 16.09.2008, 20:30
[Kein Betreff] - von Shealien - 16.09.2008, 23:36
[Kein Betreff] - von Mondin - 17.09.2008, 16:21
[Kein Betreff] - von Shealien - 17.09.2008, 23:06
[Kein Betreff] - von Mondin - 08.10.2008, 21:04

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