16.10.2008, 16:04
Eine Eule starrte mit großen Augen auf den Trupp, der sich mitten in der Nacht auf der vom Mondlicht erhellten Straße gen Süden unter ihrem Baum entlang bewegte. Nur das leise Knirschen des Sandes unter den Sohlen ihrer weichen Lederstiefel und die Laute der Reittiere, auf denen der Proviant und die sonstige Ausrüstung befestigt waren, waren zu hören. Kein Wort drang über die Lippen der in dunklen Umhängen gehüllten Gestalten. Dann entschwanden sie hinter der nächsten Biegung. Nichts deutete mehr auf sie hin. Als wären sie selbst ein Teil der Nacht. Kurze Zeit später tauchten erneut einige dunkle Gestalten auf der Straße auf, die an Seilen befestigte Felle hinter sich her zogen. Teilnahmslos blickte die Eule diesem wundersamen Treiben zu, bis auch diese Störenfriede ihrem Blick entschwanden und alles wieder so war, wie es sein sollte.
Alaknaragh ritt an der Spitze der Truppe. Achtzig Sentries unterstanden seinem Befehl. Bewaffnet mit killian, luth´ol oder b´luthyrr.* Zusätzlich hatte man ihm noch ein Dutzend Sargtlinen des Hauses zum persönlichen Schutz mitgegeben. Acht der Sentries hatte er als Vorhut vorausgeschickt. Weitere acht bildeten die Nachhut und verwischten die Spuren der Truppe. Die Reittiere mit dem Proviant hatte er in die Mitte des Zuges genommen. (*Schwert, Speer oder Bogen)
Für seinen Geschmack ging es zu langsam voran, waren doch fast alle Dunkelelfen des Trupps zu Fuß unterwegs. In diesem Tempo würden sie noch die Hälfte der nächsten Nacht benötigen, bis sie die Grenze erreicht hätten. Und bis er dann alle Sentries auf ihre Posten verteilt hätte, würde der Morgen dämmern. Dadurch hätte er aber Zeit zum Nachdenken. So, wie in diesem Augenblick. Die vertrauten Geräusche der Nacht drangen an sein Ohr. Beruhigend. So wie das leichte Schaukeln auf dem Rücken seines Reittieres. Wie der leichte Wind, den er kühl auf seinem Gesicht spürte.
Immer wieder fragte er sich, wie er zu dieser Ehre gelangt war. Es hatte mit einem leisen Klopfen an der Tür zu seiner Unterkunft begonnen. Ein Wanre, ein Diener, hatte ihm gemeldet, dass am Tor des Hauses ein Bote der Valsharess auf ihn wartete und er sofort mit ihm kommen müsste. Zuerst wollte Alaknaragh seine Ohren nicht trauen. Die Valsharess hatte nach ihm gesandt? Einem einfachen Angehörigen des Qu´ellar Kilate? Aufgeregt hatte er sich schnell umgezogen. Eine einfache, schwarze Robe aus Damast, mit roter Borte und silbernen Stickereien verziert. Kaum war er kurze Zeit später in der Eingangshalle angelangt, hatten ihn einige hohe Hausangehörige umringt. Instruktionen prasselten auf ihn nieder. Wie er sich zu verhalten habe usw. Er hatte kaum etwas davon mitgekommen und nur immer wieder genickt.
Es hatte nicht lange gedauert und er stand tatsächlich der Valsharess gegenüber. Sein Herz hatte wild in seiner Brust geschlagen. Das Rauschen des Blutes in seinen Ohren meinte er jetzt noch hören zu können. Ebenso spürte er in seiner Erinnerung die damalige Trockenheit in seinem Mund. Nur mit größter Mühe war es ihm gelungen, nach außen den Anschein von Ruhe zu bewahren. Dabei hatte ihm die Zuflucht in die Höflichkeit geholfen. Am Anfang war das Gespräch etwas verwirrend gelaufen. Denn die Königin hatte jemanden anderen erwartet. Doch zum Glück hatte der Schreiber, oder wer immer er war, diese Situation aufklären können. Alaknaragh hatte schon gedacht, dass die Audienz nun zu Ende wäre. Aber die Königin wollte nun von ihm einige Dinge wissen, die er nur zum Teil beantworten konnte.
In der Hauptsache war es dabei um die Verhandlung mit den Echsen gegangen. Hatte jemand die Königin über sein Verhalten unterrichtet? Wollte sie ihn nun dafür tadeln? Er hatte seine Ansicht über das Angebot der Tizzinen, der Echsen, geschildert. Dabei hatte er in der Aufregung vergessen darzulegen, was der tiefere Sinn seines Handelns gewesen war. Und dann hatte die Valsharess ihm diesen Auftrag erteilt. Im ersten Moment war er stolz gewesen. Hatte er die Ehre, die sie ihm seiner Meinung nach damit bezeugt hatte, für kaum möglich gehalten. Nun dachte er daran, ob es nicht eher eine Art Strafe war, weil er das Treffen mit den Tizzinen frühzeitig verlassen hatte.
Nachdem der Schreiber ihm die Vollmacht ausgehändigt und Alaknaragh das Gebäude verlassen hatte, umringten ihn vor Tür sogleich zwei Velg´larnen, Attentäterinnen, seines Hauses und geleiteten ihn als Eskorte zurück zu seinem Qu´ellar. Angekommen hatte man ihn sofort vor den innersten Rat des Hauses zitiert. Dort schilderte er das Treffen mit der Valsharess und zeigte den Anwesenden die Vollmacht. Einige Nachfragen später hatte man ihn dazu aufgefordert, sich für den Auftrag zu rüsten, während der Rat weiter hinter verschlossenen Türen tagte.
Es hatte nicht lange gedauert, bis er seine Sachen geholt und angezogen hatte. Dann hatte sich wieder zur Eingangshalle begeben, wo sein Vater auf ihn wartete. Alaknaragh blieb kurz stehen und ging dann auf ihn zu.
„Dalharuk! F´sarn vaid del dos.“*, sagte dieser und musterte ihn mit verhaltenem Stolz. (*Sohn! Ich bin stolz auf dich.)
Alaknaragh verneigte sich als Antwort leicht und blickte seinen Vater an.
„Bashuk lu´sargh!“*, sagte der Alte bestimmt. (*Ehre und Stärke!)
„Bashuk lu´sargh!“, erwiderte sein Sohn nicht minder selbstbewusst.
Der Vater musterte ihn nochmal, nickte dann leicht und verließ dann die Eingangshalle. Da wurde Alaknaragh auch schon wieder vor den Rat zitiert. In dem kleinen, dunklen Raum angekommen, sah er sich der Führungsriege des Hauses gegenüber. Die Ilharess musterte ihn eingehend.
„Alaknaragh de` Kilate! Sohn von Nhilshalee und Valaghar. Ist dir die Ehre und die Tragweite des Auftrages der Valsharess bewusst?“, fragte sie in herrischem Ton.
„Xas, das ist es.“, antwortete er mit gespielter Ruhe und verbeugte sich tief.
„Dann sollte dir auch bewusst sein, dass ein Versagen von dir in dieser Angelegenheit Folgen für dich haben wird.“ Eingehend musterte sie ihn. „Damit es aber soweit nicht kommt, habe ich beschlossen, dir einen Jabuk del thalack* zu Seite zu stellen. Des Weiteren werden ein Dutzend Sargtlinen für deine Sicherheit sorgen.“ Kurz schwieg sie. (*Meister des Krieges)
„Mache uns keine Schande und ehre dieses Haus durch deine Taten.“, sagte sie ernst und eindringlich.
„Bei meiner Ehre. Das werde ich.“, antwortete er und verbeugte sich erneut.
„Du kannst gehen!“ Nachdenklich und forschend schien die Ilharess ihn zu mustern.
Als er den Raum verließ, hörte er Schritte hinter sich. Vor dem Zimmer drehte er sich um. Es war seine Mutter, die als Yathrin dem Rat angehörte und ihm gefolgt war. Sie warf ihm einen besorgten Blick zu und machte verdeckt durch ihren Körper für die anderen nicht sichtbar das Zeichen für Gefahr.
„Abbanelith.“*, flüsterte sie dabei. (*Politik!)
„Bwael ap´zen ussta Dalharuk! Shilen kyorl dos.“*, sagte sie dann laut. Er verbeugte sich zum Dank und ging. Er hatte die Warnung verstanden. Zumindest glaubte er es. Doch erst jetzt, wo er die Zeit zum Nachdenken hatte, fing er an, sie erst wirklich zu verstehen. (* Viel Glück mein Sohn! Shilen schütze dich!)
Ein Geräusch schreckte ihn aus seinen Gedanken auf. Es war leise gewesen. Und doch passte es nicht in die Melodie der anderen Laute. Da war es wieder. Ein Signal. Kurz darauf tauchte ein Sentry aus der Vorhut auf. Er meldete, dass er in den Sumpflanden, die kurz vor ihnen lagen, einige merkwürdige Aktivitäten beobachtet hätte. Alaknaragh nickte und blickte kurz zum Himmel. Es würde sowieso bald dämmern. Kurz beratschlagte er sich mit dem Jabuk seines Hauses. Dieser war es auch gewesen, der ihm empfohlen hatte, in der Nacht zu marschieren, um etwaigen Spionen die Truppenbewegung zu verbergen. Schnell war der Entschluss getroffen.
Der junge Dunkelelf befahl nördlich der Straße, tief in einem großen Waldstück verborgen, das Lager aufzuschlagen. Da sie in ihren Umhängen campieren würden, brauchten sie lediglich für die Reittiere und ihr leibliches Wohl sorgen und die Wachen einzuteilen. Als dies erledigt war, lag Alaknaragh noch lange wach, in seinem Umhang gehüllt auf dem weichen Waldboden ausgestreckt, in mitten der Sargtlinen seines Hauses liegend, und starrte auf das Blätterdach, welches sich leise raschelnd im Wind bewegte. Politik hatte seine Mutter gesagt. Die Sonne stand schon hoch, vereinzelt trafen ihre Strahlen den mit Moos bewachsenen Boden, als er endlich seine Augen schloss und in einen unruhigen Schlaf fiel.
Ein sanftes Rütteln an seiner Schulter riss ihn aus seinen Träumen. Nach viel zu kurzer Zeit, wie er fand. Es war der Jabuk, der ihn weckte. Noch müde erledigte Alaknaragh im Zwielicht des Waldes schnell alles notwendige. Essen, Trinken und eine behelfsmäßige Reinigung seines Körpers. Danach beriet er sich mit dem Jabuk und ging mit ihm nochmals den Plan durch. Dann war es soweit. Er versammelte die Streiter Shilens und hielt eine kleine Ansprache. Der Jabuk und die Sargtlinen seines Hauses standen dabei hinter ihm.
„Dalninilen! Dalninuken! Die Valsharess hat Euch in ihrer Weisheit auserwählt, eine Aufgabe von außerordentlicher Bedeutung für unser Volk auszuführen. Ihr sollt dafür sorgen, dass niemand ungesehen den geheiligten Boden von Shilens Schatten betritt oder verlässt. Eure Aufgabe ist es, die Grenzübergänge zu überwachen und jedermann zu kontrollieren. Den Angehörigen der anderen Völker ist die Überschreitung unserer Grenzen nur gestattet, wenn sie nachweisen können, dass sie im Auftrag oder auf Einladung eines der Häuser unterwegs sind. Dabei ist ihr Name, der Zweck ihrer Reise, ihr Herkunfts- und ihr Zielort schriftlich festzuhalten.“
Er machte eine kleine Pause, damit sich in den Köpfen der Anwesenden die Informationen langsam setzen konnten. Leises Gemurmel erhob sich unter ihnen. Alaknaragh sah kurz den Jabuk an. Dieser nickte ihm zu, worauf der junge Dunkelelf wieder seine Stimme erhob.
„Dies wird nicht Eure einzige Aufgabe sein. Viele von Euch werden schon gehört haben, dass die Städte der Rivvin von den Tizzinen angegriffen werden.“ Wieder erhob sich leises Gemurmel.
„Das sollte uns nicht weiter stören. Denn wer von uns weint einem Rivvil nur eine Träne nach. Doch nun liegen Informationen vor, nach denen sich an den Grenzen unserer geliebten Heimat gewaltige Scharen der Tizzinen versammeln. Solltet Ihr Truppenbewegungen dieser abscheulichen Kreaturen beobachten, sind diese umgehend zu melden. Das heißt, falls ihr von einer größeren Gruppe von ihnen angegriffen werden solltet, zieht Euch zurück. Die Informationen sind wichtiger. Sollten es allerdings nur kleine Spähtrupps sein, so zeigt ihnen, wie wir Dunkelelfen zu kämpfen verstehen.“ Bei den letzten Worten funkelten seine Augen auf. Er hob seine rechte Hand nach vorne bis zur Höhe seiner Schulter und ballte sie zur Faust. Leise erhoben sich die Stimmen der Sentries zu einem Gemurmel.
„Teilt Euch in acht Gruppen zu je zehn Kämpfern ein. Jede Gruppe nimmt sich zwei Reittiere. Verteilt den Proviant und die Ausrüstung auf die Gruppen. Dann benennt jede Gruppe einen Vertreter und schickt ihn zu mir, um weitere Anweisungen zu erhalten. Xal lu'yorn whol Shilen!“
Dann wendete er sich zu dem Jabuk und ging mit ihm etwas abseits. Der erste Teil hatte reibungslos funktioniert. Nun warteten sie auf die Vertreter der Gruppen, die einige Zeit später nacheinander auftauchten. Im dunkler werdenden Zwielicht des Waldes breitete Alaknaragh eine Karte auf dem Boden aus, während die acht Sentries näher heran traten. Nachdem er die einzelnen Trupps zugeordnet hatte, begann er mit der Besprechung. Im Hintergrund konnte man leise die Geräusche der anderen Soldaten hören, wie sie sich für den Abmarsch bereit machten.
„Also hier auf der Karte seht ihr Shilens Schatten mit den Grenzverläufen. Da sich nur im Süden Übergänge befinden, wird unsere Sache etwas einfacher. Trupp Eins bezieht Stellung an dem Berg mit dem Wasserfall. Trupp Zwei und Drei an der Brücke zur Neutralen Zone. Neben der Grenzkontrolle ist es eure Aufgabe den Fluss zu beobachten. Dazu werdet ihr zusätzlich einen Spähtrupp von zwei Mann etwas südlich der Nekropolis des Patrioten unterhalten, der rund um die Uhr besetzt zu halten ist.“
suedlich am Fluss
„Trupp Vier, Fünf und Sechs beziehen Stellung bei den beiden Übergängen in den Cloud Mountains. Trupp Sieben und Acht überwachen den Hohlweg westlich der Festung. Dabei richten sie zusätzlich zwei Beobachtungsposten in der Bergkette zum Oracle of Dusk ein. Einmal am nördlichen Ende. Und zum anderen im mittleren Teil der Bergkette.Dort befinden sich zwar keine Übergange. Allerdings bietet sich eine hervorragende Übersicht über das Gelände.“
„Die Übergänge selbst sind zu befestigen. Einerseits sind Sperren zu errichten. Andererseits Palisaden. Ich weiß, angesichts der Anzahl der zur Verfügung stehenden Soldaten keine leichte Aufgabe. Doch die Königin soll ihr Vertrauen nicht umsonst in euch gesetzt haben. Es sollen ja auch keine Befestigungen werden, um Heere abzuhalten. Sie sollen lediglich erst einmal kleineren Überfällen standhalten und den Grenzverkehr regeln. Ich erwarte trotzdem vollen Einsatz. Von jeden von Euch.“
„Die Beobachtungsposten hingegen sind einfach und unauffällig zu gestalten.“ Kurz blickte er in die Gesichter der Anwesenden. Sie waren konzentriert und nachdenklich. Er konnte es ihnen nicht verübeln. Es war nicht wenig, was er von ihnen verlangte. Doch er wusste, dass sie dazu fähig waren. Und vielleicht konnte er die Valsharess davon überzeugen, für die niederen Aufgaben einige Sklaven abzustellen. Allerdings brauchte man dann noch einige zusätzliche Aufpasser.
„Die Reittiere werdet ihr für Botengänge nutzen. Wie schon gesagt, sind insbesondere Truppenbewegungen zu melden. Meldungen sind im Lager in der Nähe des Black Rock Hill zu bringen, welches sich hier befinden wird.“ Er zeigte mit einem Finger auf eine Stelle auf der Karte. „In diesem Lager werden ich oder der Jabuk mit einigen Sargtlinen meines Hauses sein. In meiner Abwesenheit wird der Jabuk an meiner statt entscheiden, was mit den Nachrichten passieren soll.“
„Sollten sich Personen an den Kontrollpunkten widerspenstig verhalten, sind sie festzunehmen und in das Lager zum Black Rock Hill zu bringen. Alles weitere wird dann dort entschieden werden. Ab und an werden zwei Sargtlinen die Grenze überschreiten. Ihre Aufgabe ist es, den Feind auszukundschaften. Sie werden an dem jeweiligen Grenzposten eine Parole austeilen. Ihr habt dafür Sorge zu tragen, dass sie jedem Sentry an eurem Posten bekannt ist. So das wäre es für das Erste. Noch irgendwelche Fragen?“ Alle blieben stumm oder schüttelten leicht den Kopf.
„Gut. Dann brechen wir sofort auf.“ Die acht Dunkelelfen gingen wieder. Alaknaragh drehte sich zum Jabuk um.
„Habe ich irgend etwas vergessen?“, fragte er ihn leise. Dieser dachte kurz nach und schüttelte schließlich den Kopf.
„Nau, ich denke nicht.“
Einige Zeit später bewegte sich der Trupp wieder auf der Straße Richtung Süden. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und ihr Schein am Himmel fast verblasst, so dass es noch nicht ganz dunkel war. Die ersten Sterne zeigten sich am Himmel. Man konnte die Nacht schon riechen.
Wie geplant teilten sich die Trupps nacheinander auf, um ihre Stellungen zu beziehen. Die Sargtlinen bezogen an ihrem Ort das Lager. Nur vier von ihnen und der Jabuk befanden sich mit ihren Reittieren noch bei Alaknaragh. Zuletzt waren die Trupps sieben und acht an der Reihe. Da der einzige Zugang zur Bergkette über das westliche Plateau des Hohlweges führte, blieb dem jungen Dunkelelf der Ritt bis an die nördliche Spitze erspart. Doch die Nacht war bereits weit fortgeschritten, als sie den Hohlweg erreichten. Kurz beaufsichtigte er die ersten Arbeiten zur Einrichtung des Lagers. Die Sentries machten sich mit geübten Handgriffen ans Werk. Schnell waren die paar Zelte aufgebaut und die Ausrüstung notdürftig verstaut. Der Proviant würde nicht allzu lange reichen, so dass sie entweder Nachschub bräuchten oder sich mit der Jagd über Wasser hielten.
Alaknaragh musste lächeln. Zu gerne würde er die Gesichter derjenigen sehen, die am Morgen bemerken mussten, dass sie nicht mehr ungehindert die Grenzen von Shilens Schatten überqueren konnten. Welch eine herrliche Vorstellung! Leise lachte er auf.
Nachdem er sich nochmals von dem Fortgang der Arbeiten überzeugt hatte, ritt er die anderen Standorte ab, um sich dort vom Rechten zu überzeugen. Die Cloud Mountains machten ihm am meisten Sorge. Um eine effektive Abriegelung zu bewerkstelligen, müsste die gesamte Hügelkette befestigt werden. Zwar hatte er drei Trupps dort stationiert. Aber trotzdem würde es nicht einfach werden.
Danach besichtigte er die Posten an der Brücke
und am Wasserfall.
Bis in den späten Morgen war er unterwegs, bis er schließlich müde in seinem Lager ankam. Nur ein paar Stunden Schlaf würden ihm bleiben, bis er wieder aufbrechen musste, um der Valsharess Bericht zu erstatten.
/edit: rechtschreibfehler und leider auch einige kleine schnitzer
Alaknaragh ritt an der Spitze der Truppe. Achtzig Sentries unterstanden seinem Befehl. Bewaffnet mit killian, luth´ol oder b´luthyrr.* Zusätzlich hatte man ihm noch ein Dutzend Sargtlinen des Hauses zum persönlichen Schutz mitgegeben. Acht der Sentries hatte er als Vorhut vorausgeschickt. Weitere acht bildeten die Nachhut und verwischten die Spuren der Truppe. Die Reittiere mit dem Proviant hatte er in die Mitte des Zuges genommen. (*Schwert, Speer oder Bogen)
Für seinen Geschmack ging es zu langsam voran, waren doch fast alle Dunkelelfen des Trupps zu Fuß unterwegs. In diesem Tempo würden sie noch die Hälfte der nächsten Nacht benötigen, bis sie die Grenze erreicht hätten. Und bis er dann alle Sentries auf ihre Posten verteilt hätte, würde der Morgen dämmern. Dadurch hätte er aber Zeit zum Nachdenken. So, wie in diesem Augenblick. Die vertrauten Geräusche der Nacht drangen an sein Ohr. Beruhigend. So wie das leichte Schaukeln auf dem Rücken seines Reittieres. Wie der leichte Wind, den er kühl auf seinem Gesicht spürte.
Immer wieder fragte er sich, wie er zu dieser Ehre gelangt war. Es hatte mit einem leisen Klopfen an der Tür zu seiner Unterkunft begonnen. Ein Wanre, ein Diener, hatte ihm gemeldet, dass am Tor des Hauses ein Bote der Valsharess auf ihn wartete und er sofort mit ihm kommen müsste. Zuerst wollte Alaknaragh seine Ohren nicht trauen. Die Valsharess hatte nach ihm gesandt? Einem einfachen Angehörigen des Qu´ellar Kilate? Aufgeregt hatte er sich schnell umgezogen. Eine einfache, schwarze Robe aus Damast, mit roter Borte und silbernen Stickereien verziert. Kaum war er kurze Zeit später in der Eingangshalle angelangt, hatten ihn einige hohe Hausangehörige umringt. Instruktionen prasselten auf ihn nieder. Wie er sich zu verhalten habe usw. Er hatte kaum etwas davon mitgekommen und nur immer wieder genickt.
Es hatte nicht lange gedauert und er stand tatsächlich der Valsharess gegenüber. Sein Herz hatte wild in seiner Brust geschlagen. Das Rauschen des Blutes in seinen Ohren meinte er jetzt noch hören zu können. Ebenso spürte er in seiner Erinnerung die damalige Trockenheit in seinem Mund. Nur mit größter Mühe war es ihm gelungen, nach außen den Anschein von Ruhe zu bewahren. Dabei hatte ihm die Zuflucht in die Höflichkeit geholfen. Am Anfang war das Gespräch etwas verwirrend gelaufen. Denn die Königin hatte jemanden anderen erwartet. Doch zum Glück hatte der Schreiber, oder wer immer er war, diese Situation aufklären können. Alaknaragh hatte schon gedacht, dass die Audienz nun zu Ende wäre. Aber die Königin wollte nun von ihm einige Dinge wissen, die er nur zum Teil beantworten konnte.
In der Hauptsache war es dabei um die Verhandlung mit den Echsen gegangen. Hatte jemand die Königin über sein Verhalten unterrichtet? Wollte sie ihn nun dafür tadeln? Er hatte seine Ansicht über das Angebot der Tizzinen, der Echsen, geschildert. Dabei hatte er in der Aufregung vergessen darzulegen, was der tiefere Sinn seines Handelns gewesen war. Und dann hatte die Valsharess ihm diesen Auftrag erteilt. Im ersten Moment war er stolz gewesen. Hatte er die Ehre, die sie ihm seiner Meinung nach damit bezeugt hatte, für kaum möglich gehalten. Nun dachte er daran, ob es nicht eher eine Art Strafe war, weil er das Treffen mit den Tizzinen frühzeitig verlassen hatte.
Nachdem der Schreiber ihm die Vollmacht ausgehändigt und Alaknaragh das Gebäude verlassen hatte, umringten ihn vor Tür sogleich zwei Velg´larnen, Attentäterinnen, seines Hauses und geleiteten ihn als Eskorte zurück zu seinem Qu´ellar. Angekommen hatte man ihn sofort vor den innersten Rat des Hauses zitiert. Dort schilderte er das Treffen mit der Valsharess und zeigte den Anwesenden die Vollmacht. Einige Nachfragen später hatte man ihn dazu aufgefordert, sich für den Auftrag zu rüsten, während der Rat weiter hinter verschlossenen Türen tagte.
Es hatte nicht lange gedauert, bis er seine Sachen geholt und angezogen hatte. Dann hatte sich wieder zur Eingangshalle begeben, wo sein Vater auf ihn wartete. Alaknaragh blieb kurz stehen und ging dann auf ihn zu.
„Dalharuk! F´sarn vaid del dos.“*, sagte dieser und musterte ihn mit verhaltenem Stolz. (*Sohn! Ich bin stolz auf dich.)
Alaknaragh verneigte sich als Antwort leicht und blickte seinen Vater an.
„Bashuk lu´sargh!“*, sagte der Alte bestimmt. (*Ehre und Stärke!)
„Bashuk lu´sargh!“, erwiderte sein Sohn nicht minder selbstbewusst.
Der Vater musterte ihn nochmal, nickte dann leicht und verließ dann die Eingangshalle. Da wurde Alaknaragh auch schon wieder vor den Rat zitiert. In dem kleinen, dunklen Raum angekommen, sah er sich der Führungsriege des Hauses gegenüber. Die Ilharess musterte ihn eingehend.
„Alaknaragh de` Kilate! Sohn von Nhilshalee und Valaghar. Ist dir die Ehre und die Tragweite des Auftrages der Valsharess bewusst?“, fragte sie in herrischem Ton.
„Xas, das ist es.“, antwortete er mit gespielter Ruhe und verbeugte sich tief.
„Dann sollte dir auch bewusst sein, dass ein Versagen von dir in dieser Angelegenheit Folgen für dich haben wird.“ Eingehend musterte sie ihn. „Damit es aber soweit nicht kommt, habe ich beschlossen, dir einen Jabuk del thalack* zu Seite zu stellen. Des Weiteren werden ein Dutzend Sargtlinen für deine Sicherheit sorgen.“ Kurz schwieg sie. (*Meister des Krieges)
„Mache uns keine Schande und ehre dieses Haus durch deine Taten.“, sagte sie ernst und eindringlich.
„Bei meiner Ehre. Das werde ich.“, antwortete er und verbeugte sich erneut.
„Du kannst gehen!“ Nachdenklich und forschend schien die Ilharess ihn zu mustern.
Als er den Raum verließ, hörte er Schritte hinter sich. Vor dem Zimmer drehte er sich um. Es war seine Mutter, die als Yathrin dem Rat angehörte und ihm gefolgt war. Sie warf ihm einen besorgten Blick zu und machte verdeckt durch ihren Körper für die anderen nicht sichtbar das Zeichen für Gefahr.
„Abbanelith.“*, flüsterte sie dabei. (*Politik!)
„Bwael ap´zen ussta Dalharuk! Shilen kyorl dos.“*, sagte sie dann laut. Er verbeugte sich zum Dank und ging. Er hatte die Warnung verstanden. Zumindest glaubte er es. Doch erst jetzt, wo er die Zeit zum Nachdenken hatte, fing er an, sie erst wirklich zu verstehen. (* Viel Glück mein Sohn! Shilen schütze dich!)
Ein Geräusch schreckte ihn aus seinen Gedanken auf. Es war leise gewesen. Und doch passte es nicht in die Melodie der anderen Laute. Da war es wieder. Ein Signal. Kurz darauf tauchte ein Sentry aus der Vorhut auf. Er meldete, dass er in den Sumpflanden, die kurz vor ihnen lagen, einige merkwürdige Aktivitäten beobachtet hätte. Alaknaragh nickte und blickte kurz zum Himmel. Es würde sowieso bald dämmern. Kurz beratschlagte er sich mit dem Jabuk seines Hauses. Dieser war es auch gewesen, der ihm empfohlen hatte, in der Nacht zu marschieren, um etwaigen Spionen die Truppenbewegung zu verbergen. Schnell war der Entschluss getroffen.
Der junge Dunkelelf befahl nördlich der Straße, tief in einem großen Waldstück verborgen, das Lager aufzuschlagen. Da sie in ihren Umhängen campieren würden, brauchten sie lediglich für die Reittiere und ihr leibliches Wohl sorgen und die Wachen einzuteilen. Als dies erledigt war, lag Alaknaragh noch lange wach, in seinem Umhang gehüllt auf dem weichen Waldboden ausgestreckt, in mitten der Sargtlinen seines Hauses liegend, und starrte auf das Blätterdach, welches sich leise raschelnd im Wind bewegte. Politik hatte seine Mutter gesagt. Die Sonne stand schon hoch, vereinzelt trafen ihre Strahlen den mit Moos bewachsenen Boden, als er endlich seine Augen schloss und in einen unruhigen Schlaf fiel.
Ein sanftes Rütteln an seiner Schulter riss ihn aus seinen Träumen. Nach viel zu kurzer Zeit, wie er fand. Es war der Jabuk, der ihn weckte. Noch müde erledigte Alaknaragh im Zwielicht des Waldes schnell alles notwendige. Essen, Trinken und eine behelfsmäßige Reinigung seines Körpers. Danach beriet er sich mit dem Jabuk und ging mit ihm nochmals den Plan durch. Dann war es soweit. Er versammelte die Streiter Shilens und hielt eine kleine Ansprache. Der Jabuk und die Sargtlinen seines Hauses standen dabei hinter ihm.
„Dalninilen! Dalninuken! Die Valsharess hat Euch in ihrer Weisheit auserwählt, eine Aufgabe von außerordentlicher Bedeutung für unser Volk auszuführen. Ihr sollt dafür sorgen, dass niemand ungesehen den geheiligten Boden von Shilens Schatten betritt oder verlässt. Eure Aufgabe ist es, die Grenzübergänge zu überwachen und jedermann zu kontrollieren. Den Angehörigen der anderen Völker ist die Überschreitung unserer Grenzen nur gestattet, wenn sie nachweisen können, dass sie im Auftrag oder auf Einladung eines der Häuser unterwegs sind. Dabei ist ihr Name, der Zweck ihrer Reise, ihr Herkunfts- und ihr Zielort schriftlich festzuhalten.“
Er machte eine kleine Pause, damit sich in den Köpfen der Anwesenden die Informationen langsam setzen konnten. Leises Gemurmel erhob sich unter ihnen. Alaknaragh sah kurz den Jabuk an. Dieser nickte ihm zu, worauf der junge Dunkelelf wieder seine Stimme erhob.
„Dies wird nicht Eure einzige Aufgabe sein. Viele von Euch werden schon gehört haben, dass die Städte der Rivvin von den Tizzinen angegriffen werden.“ Wieder erhob sich leises Gemurmel.
„Das sollte uns nicht weiter stören. Denn wer von uns weint einem Rivvil nur eine Träne nach. Doch nun liegen Informationen vor, nach denen sich an den Grenzen unserer geliebten Heimat gewaltige Scharen der Tizzinen versammeln. Solltet Ihr Truppenbewegungen dieser abscheulichen Kreaturen beobachten, sind diese umgehend zu melden. Das heißt, falls ihr von einer größeren Gruppe von ihnen angegriffen werden solltet, zieht Euch zurück. Die Informationen sind wichtiger. Sollten es allerdings nur kleine Spähtrupps sein, so zeigt ihnen, wie wir Dunkelelfen zu kämpfen verstehen.“ Bei den letzten Worten funkelten seine Augen auf. Er hob seine rechte Hand nach vorne bis zur Höhe seiner Schulter und ballte sie zur Faust. Leise erhoben sich die Stimmen der Sentries zu einem Gemurmel.
„Teilt Euch in acht Gruppen zu je zehn Kämpfern ein. Jede Gruppe nimmt sich zwei Reittiere. Verteilt den Proviant und die Ausrüstung auf die Gruppen. Dann benennt jede Gruppe einen Vertreter und schickt ihn zu mir, um weitere Anweisungen zu erhalten. Xal lu'yorn whol Shilen!“
Dann wendete er sich zu dem Jabuk und ging mit ihm etwas abseits. Der erste Teil hatte reibungslos funktioniert. Nun warteten sie auf die Vertreter der Gruppen, die einige Zeit später nacheinander auftauchten. Im dunkler werdenden Zwielicht des Waldes breitete Alaknaragh eine Karte auf dem Boden aus, während die acht Sentries näher heran traten. Nachdem er die einzelnen Trupps zugeordnet hatte, begann er mit der Besprechung. Im Hintergrund konnte man leise die Geräusche der anderen Soldaten hören, wie sie sich für den Abmarsch bereit machten.
„Also hier auf der Karte seht ihr Shilens Schatten mit den Grenzverläufen. Da sich nur im Süden Übergänge befinden, wird unsere Sache etwas einfacher. Trupp Eins bezieht Stellung an dem Berg mit dem Wasserfall. Trupp Zwei und Drei an der Brücke zur Neutralen Zone. Neben der Grenzkontrolle ist es eure Aufgabe den Fluss zu beobachten. Dazu werdet ihr zusätzlich einen Spähtrupp von zwei Mann etwas südlich der Nekropolis des Patrioten unterhalten, der rund um die Uhr besetzt zu halten ist.“
suedlich am Fluss
„Trupp Vier, Fünf und Sechs beziehen Stellung bei den beiden Übergängen in den Cloud Mountains. Trupp Sieben und Acht überwachen den Hohlweg westlich der Festung. Dabei richten sie zusätzlich zwei Beobachtungsposten in der Bergkette zum Oracle of Dusk ein. Einmal am nördlichen Ende. Und zum anderen im mittleren Teil der Bergkette.Dort befinden sich zwar keine Übergange. Allerdings bietet sich eine hervorragende Übersicht über das Gelände.“
„Die Übergänge selbst sind zu befestigen. Einerseits sind Sperren zu errichten. Andererseits Palisaden. Ich weiß, angesichts der Anzahl der zur Verfügung stehenden Soldaten keine leichte Aufgabe. Doch die Königin soll ihr Vertrauen nicht umsonst in euch gesetzt haben. Es sollen ja auch keine Befestigungen werden, um Heere abzuhalten. Sie sollen lediglich erst einmal kleineren Überfällen standhalten und den Grenzverkehr regeln. Ich erwarte trotzdem vollen Einsatz. Von jeden von Euch.“
„Die Beobachtungsposten hingegen sind einfach und unauffällig zu gestalten.“ Kurz blickte er in die Gesichter der Anwesenden. Sie waren konzentriert und nachdenklich. Er konnte es ihnen nicht verübeln. Es war nicht wenig, was er von ihnen verlangte. Doch er wusste, dass sie dazu fähig waren. Und vielleicht konnte er die Valsharess davon überzeugen, für die niederen Aufgaben einige Sklaven abzustellen. Allerdings brauchte man dann noch einige zusätzliche Aufpasser.
„Die Reittiere werdet ihr für Botengänge nutzen. Wie schon gesagt, sind insbesondere Truppenbewegungen zu melden. Meldungen sind im Lager in der Nähe des Black Rock Hill zu bringen, welches sich hier befinden wird.“ Er zeigte mit einem Finger auf eine Stelle auf der Karte. „In diesem Lager werden ich oder der Jabuk mit einigen Sargtlinen meines Hauses sein. In meiner Abwesenheit wird der Jabuk an meiner statt entscheiden, was mit den Nachrichten passieren soll.“
„Sollten sich Personen an den Kontrollpunkten widerspenstig verhalten, sind sie festzunehmen und in das Lager zum Black Rock Hill zu bringen. Alles weitere wird dann dort entschieden werden. Ab und an werden zwei Sargtlinen die Grenze überschreiten. Ihre Aufgabe ist es, den Feind auszukundschaften. Sie werden an dem jeweiligen Grenzposten eine Parole austeilen. Ihr habt dafür Sorge zu tragen, dass sie jedem Sentry an eurem Posten bekannt ist. So das wäre es für das Erste. Noch irgendwelche Fragen?“ Alle blieben stumm oder schüttelten leicht den Kopf.
„Gut. Dann brechen wir sofort auf.“ Die acht Dunkelelfen gingen wieder. Alaknaragh drehte sich zum Jabuk um.
„Habe ich irgend etwas vergessen?“, fragte er ihn leise. Dieser dachte kurz nach und schüttelte schließlich den Kopf.
„Nau, ich denke nicht.“
Einige Zeit später bewegte sich der Trupp wieder auf der Straße Richtung Süden. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und ihr Schein am Himmel fast verblasst, so dass es noch nicht ganz dunkel war. Die ersten Sterne zeigten sich am Himmel. Man konnte die Nacht schon riechen.
Wie geplant teilten sich die Trupps nacheinander auf, um ihre Stellungen zu beziehen. Die Sargtlinen bezogen an ihrem Ort das Lager. Nur vier von ihnen und der Jabuk befanden sich mit ihren Reittieren noch bei Alaknaragh. Zuletzt waren die Trupps sieben und acht an der Reihe. Da der einzige Zugang zur Bergkette über das westliche Plateau des Hohlweges führte, blieb dem jungen Dunkelelf der Ritt bis an die nördliche Spitze erspart. Doch die Nacht war bereits weit fortgeschritten, als sie den Hohlweg erreichten. Kurz beaufsichtigte er die ersten Arbeiten zur Einrichtung des Lagers. Die Sentries machten sich mit geübten Handgriffen ans Werk. Schnell waren die paar Zelte aufgebaut und die Ausrüstung notdürftig verstaut. Der Proviant würde nicht allzu lange reichen, so dass sie entweder Nachschub bräuchten oder sich mit der Jagd über Wasser hielten.
Alaknaragh musste lächeln. Zu gerne würde er die Gesichter derjenigen sehen, die am Morgen bemerken mussten, dass sie nicht mehr ungehindert die Grenzen von Shilens Schatten überqueren konnten. Welch eine herrliche Vorstellung! Leise lachte er auf.
Nachdem er sich nochmals von dem Fortgang der Arbeiten überzeugt hatte, ritt er die anderen Standorte ab, um sich dort vom Rechten zu überzeugen. Die Cloud Mountains machten ihm am meisten Sorge. Um eine effektive Abriegelung zu bewerkstelligen, müsste die gesamte Hügelkette befestigt werden. Zwar hatte er drei Trupps dort stationiert. Aber trotzdem würde es nicht einfach werden.
Danach besichtigte er die Posten an der Brücke
und am Wasserfall.
Bis in den späten Morgen war er unterwegs, bis er schließlich müde in seinem Lager ankam. Nur ein paar Stunden Schlaf würden ihm bleiben, bis er wieder aufbrechen musste, um der Valsharess Bericht zu erstatten.
/edit: rechtschreibfehler und leider auch einige kleine schnitzer
Vel'uss zhaun alur taga lil Quarval-sharess?