16.10.2008, 18:52
Das Feuer im Kamin war bereits eine Weile niedergebrannt und einzig die glimmende Asche warf ihr spärliches Licht in das Zimmer. Wenig mehr als Konturen waren zu erahnen; ein Bett in der Ecke, ein kleiner Schemel und ein hölzerner Tisch, an dem er nun saß und die Gedanken nach vergangenen Tagen greifen lies. Fast war es ihm, als könnte er den leichten Seegang wieder spüren, das salzige Wasser schmecken und das endlose Blau des Meeres sehen, wenn er die Augen nur fest genug schloß. Er liebte die See. Nur wenige andere Orte gab es, die ihm ein solches Refugium sein konnten. Kein Konflikt, kein Ränkelspiel, keine Schlacht. Aber jeder Frieden fand irgendwann sein Ende und so hatte die Kormoran nach wenigen Wochen ihr Ziel erreicht und er wieder festen Boden unter den Füßen.
Er war schon einmal hier gewesen. Damals, als die Dinge noch anders standen. Als er kaum in der Lage gewesen war ein Schwert zu führen, als er sich vor seinen Dämonen verkroch, statt sich ihnen zu stellen. Aber er hatte gelernt und so schien ihm die Ankunft beinahe wie eine heimische Rückkehr. Hier hatte er schon einmal einen Ort des inneren Friedens gefunden und hier würde er ihn wiederfinden. Oh, wie sehr sich ein Mensch zu irren vermag.
In den Städten herrschte Aufruhr. Von einer Armee Echsen war die Rede, die die Städte belagere. Überall roch es nach Angst, nach Wut und nach Kampfeswillen. Die Auseinandersetzung war unausweichlich. Das ehemalige Königreich hatte einen Hang dazu große Helden zu schaffen. Sie alle warteten auf einen, der die Geschicke des Landes in die Hände nehmen würde, der das Banner Adens aus dem Staub erhob und dem Land mit Feuer und Schwert neue Ordnung bringen würde. Sie alle warteten vergeblich.
Die wenigen Audienzen mit den Adligen glichen eher einem Dorfmarkt, bei dem derjenige am meisten verkauft, der am lautesten schrie. Der junge Herzog von Giran trug die schwere Bürde in die Fußstapfen seines Vaters treten zu müssen und es war wohl keinem entgangen, dass diese ihm noch viel zu groß waren. Er mochte andere Qualitäten haben aber ein Kriegsherr war er nicht. Baronin Tesnia von Hohenberg hingegen war aus anderem Holz geschnitzt. Sie war bereit ihr Land zu verteidigen aber ohne Truppen war es ihr unmöglich diesem Feind zu schaden. Daher hatte sie ihm den Befehl gegeben eine Miliz auszuheben. Ausgerechnet ihm, dessen Name wenig mehr Gewicht hatte als eine Feder im Sturm. Und ebenso war der Aufruf verhallt. Die wenigen Wehrhaften hatten in Dion und in Giran Stellung bezogen und wehrten dort die Angriffe ab. Dabei würde ein Gegenangriff auf die Lager der Echsen den Nachschub in genau diese Gebiete unterbrechen. Doch ohne Truppen keinen Ausfall und somit war es nur eine Frage der Zeit, bis der Druck auf die Städte zu schwer würde. In diesen elenden Zeiten schien das Schicksal Adens besiegelt.
Inmitten der Dunkelheit seiner Kammer schreckte er aus seinen Gedanken gerissen auf. Er war zurück gekommen um dem ewigen Krieg in seiner Heimat zu entfliehen, um den Frieden längst vergangener Tage wiederzuerlangen und nun war er hier, im Gasthaus von Gludio, und alles, um das seine Gedanken zu kreisen vermochten, war Krieg. "Er verfolgt dich", flüsterte er. Und zugleich wusste er, dass es immer so sein würde. Er würde niemals entkommen können.
Er war schon einmal hier gewesen. Damals, als die Dinge noch anders standen. Als er kaum in der Lage gewesen war ein Schwert zu führen, als er sich vor seinen Dämonen verkroch, statt sich ihnen zu stellen. Aber er hatte gelernt und so schien ihm die Ankunft beinahe wie eine heimische Rückkehr. Hier hatte er schon einmal einen Ort des inneren Friedens gefunden und hier würde er ihn wiederfinden. Oh, wie sehr sich ein Mensch zu irren vermag.
In den Städten herrschte Aufruhr. Von einer Armee Echsen war die Rede, die die Städte belagere. Überall roch es nach Angst, nach Wut und nach Kampfeswillen. Die Auseinandersetzung war unausweichlich. Das ehemalige Königreich hatte einen Hang dazu große Helden zu schaffen. Sie alle warteten auf einen, der die Geschicke des Landes in die Hände nehmen würde, der das Banner Adens aus dem Staub erhob und dem Land mit Feuer und Schwert neue Ordnung bringen würde. Sie alle warteten vergeblich.
Die wenigen Audienzen mit den Adligen glichen eher einem Dorfmarkt, bei dem derjenige am meisten verkauft, der am lautesten schrie. Der junge Herzog von Giran trug die schwere Bürde in die Fußstapfen seines Vaters treten zu müssen und es war wohl keinem entgangen, dass diese ihm noch viel zu groß waren. Er mochte andere Qualitäten haben aber ein Kriegsherr war er nicht. Baronin Tesnia von Hohenberg hingegen war aus anderem Holz geschnitzt. Sie war bereit ihr Land zu verteidigen aber ohne Truppen war es ihr unmöglich diesem Feind zu schaden. Daher hatte sie ihm den Befehl gegeben eine Miliz auszuheben. Ausgerechnet ihm, dessen Name wenig mehr Gewicht hatte als eine Feder im Sturm. Und ebenso war der Aufruf verhallt. Die wenigen Wehrhaften hatten in Dion und in Giran Stellung bezogen und wehrten dort die Angriffe ab. Dabei würde ein Gegenangriff auf die Lager der Echsen den Nachschub in genau diese Gebiete unterbrechen. Doch ohne Truppen keinen Ausfall und somit war es nur eine Frage der Zeit, bis der Druck auf die Städte zu schwer würde. In diesen elenden Zeiten schien das Schicksal Adens besiegelt.
Inmitten der Dunkelheit seiner Kammer schreckte er aus seinen Gedanken gerissen auf. Er war zurück gekommen um dem ewigen Krieg in seiner Heimat zu entfliehen, um den Frieden längst vergangener Tage wiederzuerlangen und nun war er hier, im Gasthaus von Gludio, und alles, um das seine Gedanken zu kreisen vermochten, war Krieg. "Er verfolgt dich", flüsterte er. Und zugleich wusste er, dass es immer so sein würde. Er würde niemals entkommen können.
"All that you see or seem, is but a dream within a dream."
- Edgar Allen Poe