25.10.2008, 00:23
Das Licht drang so geißend hell durch das kleine Fenster, dass es die Frau in den weißen Laken sogar durch die geschlossenen Augenlider blendete. Wo bin ich? Die Heilerin trat näher, musterte sie skeptisch. In Girans Krankenlager. Galenya schüttelte ungläubig den Kopf. Aber… ich war doch eben noch auf dem Schlachtfeld… die Echsen… Langsam dämmerte es ihr. Sie setzte sich ruckartig auf, sofort betraft durch einen heftigen Schmerz in der Stirn. Ein kurzes Tasten ließ eine verkrustete und geschwollene Wunde erfühlen. Ich bin in Giran, sagtet Ihr? Resigniert nickte die Heilerin. Aber das hieße ja… Die Echsen sind fort, falls Ihr das meint. Misgelaunt verschwand die Heilerin in einem der Nebenräume. Galenya ließ sich auf dem Feldbett zurücksinken und schloß die Augen wieder, als ihr bunten Blitze durch den Kopf wanderten, um sich allesamt hinter der Schädeldecke unter der Platzwunde zu treffen. Was war geschehen?
Doch Galenya wusste es wirklich nicht. Ihre letzte Erinnerung hing noch immer auf dem Schlachtfeld…
Lange standen sie reglos. Der flache Atem der Krieger um sie herum war deutlich zu vernehmen. Windstill. Der Gestank der Kreaturen lag über ihnen. Kieran war mit seiner dunklen Begleitung an eines der anderen Tore gegangen, hatte Galenya das Komando an diesem überlassen. Sie fühlte sich hilflos. Unbewusst dachte sie über die Dunkle an Kierans Seite nach. Sie war nicht gerade freundlich zu der zweifelslosen dunklen Schönheit gewesen, welche sie fast ängstlich an den Soldaten gedrängt hatte. Nunja, sie war schließlich eine Dunkle. Eine von der Sorte, an der sich mehr als nur einmal Benjis Leben fast verloren hatte. Doch ein wirklicher Schock waren die Worte jener Tochter Shilens, als sie zusammen an einem der Tore ausharrten: Ihr scheint Kieran etwas zu bedeuten. So werde ich Euch beschützen. Galenya hatte lediglich mit einem Schnauben geantwortet und den dahingeworfenen Worten: Glaub mir, ich kann mich recht gut selbst beschützen, Kindchen. –doch das änderte nichts daran, dass sie der Band, der für sie unausgesprochen zwischen dem Soldaten und der Dunklen hing, schockierte. Sie dachte an Benji – wie automatisch. Ja, einer Dunklen zu verfallen war wahrlich nicht schwer-in welchem Sinne auch immer. Doch barg solch ein Band nicht nahezu schreiende Gefahren?
Galenya schüttete die Gedanken ab. Sie hatte Benji nicht in den Kämpfenden gefunden – oder gar in Giran. Nun war es vorerst wichtiger, selbst zu kämpfen. Zu überleben. Sie hörte Schritte. Marschschritte. Die Verteidiger spannten sich. Dann ein heiserer Schrei- eine Elfe kam aus einem der Beobachtungsposten geschossen und rannte auf die Gruppe der Krieger zu. SIE KOMMEN!
Ein schwerer Schlag, gefolgt von einem kurzen, dumpfen Schmerz, der hinter Galenyas Stirn explodierte… dann Stille… und Dunkel… so wohl, so verhofft. So geborgen.
Jenseits Galenyas Bewusstseins ging der Kampf jedoch weiter. Doch die offensichtliche Panik in den blauen Elfenaugen schien kurz etwas anderes zu bewirken, als ihre Absicht gewesen war. Einige wenige Kämpfer fuhren herum – und ergriffen ebenso panisch die Flucht. Galenya, die hinter einem der schwergepanzerten Orks stand, wurde einfach über den Haufen gerannt, ein Stiefel traf ihre Stirn unsanft. Die Lichter waren aus.
~~~
Die Herbstkälte kroch durch ihren Mantel, um sich unter der schlichten Robe einzurichten. Galenya zitterte. Ihr Platz unter dem Baum am Marktplatz war nicht gerade gemütlicher geworden. Das Hoffen in den braunen Augen schien verloschen, das stille Harren an jenem Ort nur noch Monotonie. Der nächste Tag würde bald dämmern, Umrisse schälten sich aus der Nacht. Erst jetzt erkannte sie, dass sie nicht allein war. Eine Gestalt stand reglos neben ihr- wie lange schon, das konnte sie nicht sagen. Vermutlich war sie kurz eingenickt. Der Fremde schien bemerkt zu haben, dass sie ihn in den Schatten ausgemacht hatte. Er lachte, leise und kehlig. Es war kein ehrliches Lachen.
Wartest du schon lange, Menschenkind? Als sie merkte, dass er ein Dunkler war, hatte sie ihre Frage bereits ausgesprochen: Habt Ihr einen Mann gesehen? Rote Haare, auffällige Augen? Ein Flötenspieler? Es herrschte einen Moment Stille, ehe der Fremde abermals leise lachte: Benji meinst du, Frau? –Galenya erstarrte. Den Flötenspieler mit den roten Haaren… xas…
Galenya war es, als höre ihr Herz einen Moment auf zu schlagen, ehe es, als sie die Worte endlich begriff, einen gewalltigen, fast schmerzvollen Schlag tat. Die Hoffnung war mit einem Mal zurückgekehrt, bechleunigte ihre Zunge so, dass die nächsten Worte unüberlegt und hastig hervordrangen: Wo ist er? Geht es ihm gut? Wann habt Ihr ihn gesehen?
Das Licht des drängenden Tages war nun schon so weit hervorgewandert, dass sie sein humorloses Grinsen erkannte, er zögerte, den nächsten Moment voll auskostend, sich an ihren Schmerzen labend.
Er ist tot.
Galenya stammelte nur. Die Worte zu bereifen, unmöglich. Aber wie… wie könnt Ihr so sicher sein? Ich… nein, das glaube ich nicht... Er lebt... ich fühle es doch… ich…
Oh ja, ich bin mir sicher. Denn ich war es, der diesen verdammten Rivvil mordete.
Er verschwindend, noch bevor Gesagtes langsam Gewissheit wurde.
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--- Gesprochenes
--- Gesprochenes (Galenya)
--- Gedanken
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OOC: Ben ich hoff du bist mir nicht bös, wenn ich mir deinen Zardril kurz ausgeborgt habe… ich hoffe ich habe ihn nicht zu sehr verfremdet.
Doch Galenya wusste es wirklich nicht. Ihre letzte Erinnerung hing noch immer auf dem Schlachtfeld…
Lange standen sie reglos. Der flache Atem der Krieger um sie herum war deutlich zu vernehmen. Windstill. Der Gestank der Kreaturen lag über ihnen. Kieran war mit seiner dunklen Begleitung an eines der anderen Tore gegangen, hatte Galenya das Komando an diesem überlassen. Sie fühlte sich hilflos. Unbewusst dachte sie über die Dunkle an Kierans Seite nach. Sie war nicht gerade freundlich zu der zweifelslosen dunklen Schönheit gewesen, welche sie fast ängstlich an den Soldaten gedrängt hatte. Nunja, sie war schließlich eine Dunkle. Eine von der Sorte, an der sich mehr als nur einmal Benjis Leben fast verloren hatte. Doch ein wirklicher Schock waren die Worte jener Tochter Shilens, als sie zusammen an einem der Tore ausharrten: Ihr scheint Kieran etwas zu bedeuten. So werde ich Euch beschützen. Galenya hatte lediglich mit einem Schnauben geantwortet und den dahingeworfenen Worten: Glaub mir, ich kann mich recht gut selbst beschützen, Kindchen. –doch das änderte nichts daran, dass sie der Band, der für sie unausgesprochen zwischen dem Soldaten und der Dunklen hing, schockierte. Sie dachte an Benji – wie automatisch. Ja, einer Dunklen zu verfallen war wahrlich nicht schwer-in welchem Sinne auch immer. Doch barg solch ein Band nicht nahezu schreiende Gefahren?
Galenya schüttete die Gedanken ab. Sie hatte Benji nicht in den Kämpfenden gefunden – oder gar in Giran. Nun war es vorerst wichtiger, selbst zu kämpfen. Zu überleben. Sie hörte Schritte. Marschschritte. Die Verteidiger spannten sich. Dann ein heiserer Schrei- eine Elfe kam aus einem der Beobachtungsposten geschossen und rannte auf die Gruppe der Krieger zu. SIE KOMMEN!
Ein schwerer Schlag, gefolgt von einem kurzen, dumpfen Schmerz, der hinter Galenyas Stirn explodierte… dann Stille… und Dunkel… so wohl, so verhofft. So geborgen.
Jenseits Galenyas Bewusstseins ging der Kampf jedoch weiter. Doch die offensichtliche Panik in den blauen Elfenaugen schien kurz etwas anderes zu bewirken, als ihre Absicht gewesen war. Einige wenige Kämpfer fuhren herum – und ergriffen ebenso panisch die Flucht. Galenya, die hinter einem der schwergepanzerten Orks stand, wurde einfach über den Haufen gerannt, ein Stiefel traf ihre Stirn unsanft. Die Lichter waren aus.
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Die Herbstkälte kroch durch ihren Mantel, um sich unter der schlichten Robe einzurichten. Galenya zitterte. Ihr Platz unter dem Baum am Marktplatz war nicht gerade gemütlicher geworden. Das Hoffen in den braunen Augen schien verloschen, das stille Harren an jenem Ort nur noch Monotonie. Der nächste Tag würde bald dämmern, Umrisse schälten sich aus der Nacht. Erst jetzt erkannte sie, dass sie nicht allein war. Eine Gestalt stand reglos neben ihr- wie lange schon, das konnte sie nicht sagen. Vermutlich war sie kurz eingenickt. Der Fremde schien bemerkt zu haben, dass sie ihn in den Schatten ausgemacht hatte. Er lachte, leise und kehlig. Es war kein ehrliches Lachen.
Wartest du schon lange, Menschenkind? Als sie merkte, dass er ein Dunkler war, hatte sie ihre Frage bereits ausgesprochen: Habt Ihr einen Mann gesehen? Rote Haare, auffällige Augen? Ein Flötenspieler? Es herrschte einen Moment Stille, ehe der Fremde abermals leise lachte: Benji meinst du, Frau? –Galenya erstarrte. Den Flötenspieler mit den roten Haaren… xas…
Galenya war es, als höre ihr Herz einen Moment auf zu schlagen, ehe es, als sie die Worte endlich begriff, einen gewalltigen, fast schmerzvollen Schlag tat. Die Hoffnung war mit einem Mal zurückgekehrt, bechleunigte ihre Zunge so, dass die nächsten Worte unüberlegt und hastig hervordrangen: Wo ist er? Geht es ihm gut? Wann habt Ihr ihn gesehen?
Das Licht des drängenden Tages war nun schon so weit hervorgewandert, dass sie sein humorloses Grinsen erkannte, er zögerte, den nächsten Moment voll auskostend, sich an ihren Schmerzen labend.
Er ist tot.
Galenya stammelte nur. Die Worte zu bereifen, unmöglich. Aber wie… wie könnt Ihr so sicher sein? Ich… nein, das glaube ich nicht... Er lebt... ich fühle es doch… ich…
Oh ja, ich bin mir sicher. Denn ich war es, der diesen verdammten Rivvil mordete.
Er verschwindend, noch bevor Gesagtes langsam Gewissheit wurde.
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--- Gesprochenes
--- Gesprochenes (Galenya)
--- Gedanken
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OOC: Ben ich hoff du bist mir nicht bös, wenn ich mir deinen Zardril kurz ausgeborgt habe… ich hoffe ich habe ihn nicht zu sehr verfremdet.