Aennea Lalaith Nic an tSaoi

[Aennea]

Damit sie sich unterwegs wenigstens einmal in der Nacht treffen und austauschen konnten hatten Paul und Aennea ausgemacht, dass sie nach Dion gehen und den Laden der Frau Gotah Nachtschatten suchen wollte um dort ein Kraut oder Elixier zu erstehen, welches einem einen tiefen Schlaf, nicht aber den Tod bringen sollte.
Dieses wollte sie dann der Inquisitorin ins Wasser mischen und beide grinsten vergnügt über die zu erwartenden Schnarchtiraden.

In Dion angekommen erschrak die junge Frau beinah vom Anblick der Stadt. Alle Einwohner schienen aus ihren Häusern auf den Markt getreten zu sein. Es gab viele Tische mit Speisen und Getränken und sogar eine Art Gauklerin.

Die Elfe Namariel, die sie dereinst in Gludin getroffen hattte, war dort ebenfalls zugegen. Sie schien solche Ansammlungen genau wie Aennea wenig zu schätzen und hielt sich mit ihr am Rand auf. Der jungen Menschenfrau kam sie ein bisschen wie Paul vor, vielleicht sogar noch strenger, denn Namariel warnte vor dem was Aennea so fasziniert ins Auge gefasst hatte: Einem Elf mit Flügel - ein Kamael.

Hin und wieder liess die Gauklerin scheinbar brennende Buchstaben, zu Namen formiert am Himmerl erscheinen und eine hohe Persönlichkeit der Stadt trat auf den Platz. Die Aufmerksamkeit, das Spektakel das entstand nutzte Aennea sich an den Kamael zu schleichen, mit der Hand nach dem Flügel zu langen und - sie wurde entdeckt.

Bestraft wurde die Neugier der jungen Frau jedoch nicht, sie wurde belehrt und der Kamael schenkte ihr sogar eine seiner Federn, die sie sogleich zu der Blume der Prinzessin in den Mantel steckte.



Im Laufe des Gesprächs stellte sich jedoch heraus, dass Namariel nicht ganz Unrecht hatte was die Rasse des Kamael anging. Sie nahmen in der Tat Seelen an sich, jedoch nur jene der im Kampf besiegten, aus denen zogen sie dann ihre Stärke. Immer mehr Fragen musste Aennea stellen, immer neugierigier auf seine Rasse wurde sie und mit einer bewundernswerten Ruhe beantwortete der Herr Mirath all ihre Fragen.
Doch sie war gekommen um den Laden der Frau Nachtschatten zu suchen und so blieb ihr nichts übrig, als sich bei ihm für die anregende, informative Unterhaltung zu bedanken und letzlich wieder auf den Weg zu machen.

Da alle Leute auf dem Fest waren traf sie niemanden, der den Laden zu kennen schien, oder ihn kennen wollte, bis auf einen seltsamen Kauz, der meinte sie bräuchte den Laden nicht zu suchen, er könne ihr gern einen Liebestrank verkaufen. Aennea liess ihn schnell stehn und wandte sich zurueck zum Fest.

Dort traf sie dann auf eine freundliche Zwergin namens Peppina Steinfaust und einen Herrn Theobald die die Frau Nachtschatten wohl kannten, die nicht Gotah, sondern Gaoth hiess und wohl zur Zeit auf Reisen sei. Und noch während Aennea versuchte den allzu interessierten Fragen nach dem Grund ihres Besuches bei Frau Nachtschatten auszuweichen - tauchte dieser in Persona auf.

Shanti - die Inquisitorin.

Fast zeitgleich mit dem netten Herrn von Grubenstein, der ihr die Arbeit besorgt hatte trat sie auf. Und während er Aennea ein wenig beiseite nahm um ein paar persönliche Worte mit ihr zu sprechen schien Shanti sich prächtig zu amüsieren. Und je mehr sie sich amüsierte, je ruhiger wurde Aennea innerlich. Denn die Inquisitorin selbst lieferte ihr die Vorlage für einen ganz besonderen Hebel, den die junge Frau nun in der Zukunft anzusetzen gedachte, falls Shanti den Bogen überspannen würde - ein Name nur.

Der einer Vorgesetzten - VIVYEN

Ihr selbst, die sonst ihre Tage und auch Nächte in dunklen Gewölben verbrachte tat der Tag auf diesem Fest gut, auch wenn sie sich nur schwerlich ich die Gesellschaft einfinden konnte, da sie sie in der Regel nicht gewohnt war. So genügte es ihr für sich selbst:

Zu lauschen - zu lernen - und die Form zu wahren.