01.12.2008, 13:02
"Tap tap tap" machten die nackten Füße auf dem Holzboden. Wie ein gefangenes Tier tiegerte Galeya durchs Zimmer, vom Bett zum Fenster und wieder zurück, verharrte am Fenster, sah kurz hinaus, tiegerte weiter. Trotz des dünnen Baumwollunterkleid war ihr warm, beinahe heiß. Kann es wirklich sein, dass...? Nein! So ein Schwachsinn...
Es war ein paar Stunden her, dass sie Ghad fortgeschickt hatte. Galenya musste allein sein.
Das Stadtfest in Dion war schön gewesen, wenn auch der Alkohol in Ströhmen geflossen war. Ghad und Galenya waren unterkühlt Morgen aufgewacht im frühen Morgen, irgendwo vor Dion. In der Tür des Gasthauses war Galenya zusammengebrochen, unter Magenkrämpfen und Übelkeit sich krümmend, schweißgebaded. Ghad brachte sie auf ein Zimmer, zusammen mit einem offensichtlich uralten Dunklen-sie wusste nicht, wie jener dazugekommen war. Vielmehr war er einfach da- und beschränkte sich vorerst auf einige zynische Bemerkungen.
Der Dunkle, welcher scheinbar Magier war, untersuchte Galenya. Das heisst, eigentlich warf er nur einen Blick auf sie, ehe er Ghad unmissverständlich seine Diagnose erklärte. Nun, ihr seit bald zu dritt. Unmissverständlich, doch Ghad schenkte ihm keinerlei Glauben, noch Verständnis. Konnten Frauen seines Glaubens nach nur schwanger werden, wenn sie es auch wollten, schließlicht hatte er doch bereits... Erfahrungen in diesen Dingen. Galenya hätte beinahe gelacht. ..aber Jolie sagte damals... Schließlich ging der Dunkle, ließ Ghad mit einer wutschäumenden, aber auch verzweifelten Galenya allein, die jener Wut auch recht schnell Luft machte-lief doch in ihren Augen alles Rechtens für Ghad: Die Frau gerade begraben, die Kinder, das eigen Fleisch und Blut tot- war doch Galenya sogleich dagewesen, ihm ein Neues zu schenken. Und das waren noch die harmlosesten Vorwürfe. Galenya wusste, dass sie ihm mit solchen Worten weh tat. Sie wollte es, wollte den Schmerz, die Verzweiflung doch nich allein tragen. Es ging alles so schnell... gerade noch vor einigen Tagen hatte sie versucht, ein letztes Mal zu Benji zu sprechen, dem Mann, dem sie so lange so verfallen gewesen war, und nun... war sie schwanger- von einem ganz anderen!
Galenya hörte Theobaldas Worte nur deutlich... Tot sind sie erst, wenn sie auch für uns tot sind... und gar noch: Spiel nicht mit ihm... Ja, Ghad hatte seine Jolie begraben. Verabschiedet. Doch war sie gegenwärtig und würde es immer sein. Jemanden zu verabschieden heißt schließlich nicht, zu vergessen... Galenya jedoch... Benji war noch immer da. In ihr. Er lebte für sie noch immer...
Ja, Galenya war verwirrt, verzweifelt. Was, wenn die Diagnose des Dunklen wahr war? Sie verharrte am Fenster, ließ die Rechte über ihren doch so flachen Bauch wandern. War dort leben? Ein zweites Herz, das in ihrem Körper schlug? Bestimmt schüttelte sie den Kopf. Sie wollte es nicht. Nicht jetzt, wo doch alles noch so frisch war... doch im Gegensatz zu Ghad wusste sie, dass Frau keineswegs mit dem puren Willen beeinflussen konnte, ob sie schwanger werden wollte. Welch Ammenmärchen! Warum hatte Jolie es ihm so erklärt? Aus purem romantischen Gedanken? Galeya schnaubte verächtlich.
Ein Gegenstand hatte ihre Aufmerksamkeit erweckt, der aus der Tasche ihres Mantels hervor schaute. Galenya hielt in ihrem Umhertigern inne, beugte sich über das Kleidungsstück. Es war die Panflöte, die sie für das Ritual gekauft hatte- eine wirklich schlichte und bilige Ausführung, deren Klang nicht besonders gut war. Doch hatte sie es nicht übers Herz gebracht, sie bei den anderen Gegenständen am Ritualplatz liegen zu lassen. Kaum berührten die Fingerspitzen das kühle Holz, erwärmte es sich, begann zu leben. Galenya wurde ruhiger, setzte sich endlich wieder aufs Bett, den Rücken gegen die hölzerne Wand und zog die Beine an den Körper. Die Töne, die sie der Flöte entlockte, zu einer kleinen Melodei formte, waren unsicher. Laienhaft gar. Doch si beruhigten sie, ordneten ihre Gedanken. Und während Galenya spielte, wurde ihr bewusst, dass sie das Alles doch eigentlich garnicht glauben wollte, wahrhaben wollte- und konnte: Dass sie..schwanger war, die Liebe eines ehrvollen Mannes gewonnen hatte und gar erwiederte... dass sein Streben und Fühlen wirklich ihr golt- und nicht Jolie... Dass Benji tot war...
Galenya Blick glitt zu der weißen Plattenrüstung, der eigenen, die sie aus dem Pfandhaus geholt hatte. Neu anzufangen, an jenem Punkt, an dem sie damals nach Giran kam, der Schlag zum Ritter zu Aden noch ganz frisch war, die Seele rastlos war. Damals, als sie den jungen Poeten noch nicht kannte. Doch Galenya hatte nicht neu angefangen, als sie während des Stadtfestes wieder in diese Rüstung geschlüpft war. Im Gegenteil. Sie hatte genau dort weitergemacht, wo sie Abschluß finden wollte...
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--- Gesprochenes
--- Gedanken
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@Benji, der Platzhalter ist sexü! :-°
Es war ein paar Stunden her, dass sie Ghad fortgeschickt hatte. Galenya musste allein sein.
Das Stadtfest in Dion war schön gewesen, wenn auch der Alkohol in Ströhmen geflossen war. Ghad und Galenya waren unterkühlt Morgen aufgewacht im frühen Morgen, irgendwo vor Dion. In der Tür des Gasthauses war Galenya zusammengebrochen, unter Magenkrämpfen und Übelkeit sich krümmend, schweißgebaded. Ghad brachte sie auf ein Zimmer, zusammen mit einem offensichtlich uralten Dunklen-sie wusste nicht, wie jener dazugekommen war. Vielmehr war er einfach da- und beschränkte sich vorerst auf einige zynische Bemerkungen.
Der Dunkle, welcher scheinbar Magier war, untersuchte Galenya. Das heisst, eigentlich warf er nur einen Blick auf sie, ehe er Ghad unmissverständlich seine Diagnose erklärte. Nun, ihr seit bald zu dritt. Unmissverständlich, doch Ghad schenkte ihm keinerlei Glauben, noch Verständnis. Konnten Frauen seines Glaubens nach nur schwanger werden, wenn sie es auch wollten, schließlicht hatte er doch bereits... Erfahrungen in diesen Dingen. Galenya hätte beinahe gelacht. ..aber Jolie sagte damals... Schließlich ging der Dunkle, ließ Ghad mit einer wutschäumenden, aber auch verzweifelten Galenya allein, die jener Wut auch recht schnell Luft machte-lief doch in ihren Augen alles Rechtens für Ghad: Die Frau gerade begraben, die Kinder, das eigen Fleisch und Blut tot- war doch Galenya sogleich dagewesen, ihm ein Neues zu schenken. Und das waren noch die harmlosesten Vorwürfe. Galenya wusste, dass sie ihm mit solchen Worten weh tat. Sie wollte es, wollte den Schmerz, die Verzweiflung doch nich allein tragen. Es ging alles so schnell... gerade noch vor einigen Tagen hatte sie versucht, ein letztes Mal zu Benji zu sprechen, dem Mann, dem sie so lange so verfallen gewesen war, und nun... war sie schwanger- von einem ganz anderen!
Galenya hörte Theobaldas Worte nur deutlich... Tot sind sie erst, wenn sie auch für uns tot sind... und gar noch: Spiel nicht mit ihm... Ja, Ghad hatte seine Jolie begraben. Verabschiedet. Doch war sie gegenwärtig und würde es immer sein. Jemanden zu verabschieden heißt schließlich nicht, zu vergessen... Galenya jedoch... Benji war noch immer da. In ihr. Er lebte für sie noch immer...
Ja, Galenya war verwirrt, verzweifelt. Was, wenn die Diagnose des Dunklen wahr war? Sie verharrte am Fenster, ließ die Rechte über ihren doch so flachen Bauch wandern. War dort leben? Ein zweites Herz, das in ihrem Körper schlug? Bestimmt schüttelte sie den Kopf. Sie wollte es nicht. Nicht jetzt, wo doch alles noch so frisch war... doch im Gegensatz zu Ghad wusste sie, dass Frau keineswegs mit dem puren Willen beeinflussen konnte, ob sie schwanger werden wollte. Welch Ammenmärchen! Warum hatte Jolie es ihm so erklärt? Aus purem romantischen Gedanken? Galeya schnaubte verächtlich.
Ein Gegenstand hatte ihre Aufmerksamkeit erweckt, der aus der Tasche ihres Mantels hervor schaute. Galenya hielt in ihrem Umhertigern inne, beugte sich über das Kleidungsstück. Es war die Panflöte, die sie für das Ritual gekauft hatte- eine wirklich schlichte und bilige Ausführung, deren Klang nicht besonders gut war. Doch hatte sie es nicht übers Herz gebracht, sie bei den anderen Gegenständen am Ritualplatz liegen zu lassen. Kaum berührten die Fingerspitzen das kühle Holz, erwärmte es sich, begann zu leben. Galenya wurde ruhiger, setzte sich endlich wieder aufs Bett, den Rücken gegen die hölzerne Wand und zog die Beine an den Körper. Die Töne, die sie der Flöte entlockte, zu einer kleinen Melodei formte, waren unsicher. Laienhaft gar. Doch si beruhigten sie, ordneten ihre Gedanken. Und während Galenya spielte, wurde ihr bewusst, dass sie das Alles doch eigentlich garnicht glauben wollte, wahrhaben wollte- und konnte: Dass sie..schwanger war, die Liebe eines ehrvollen Mannes gewonnen hatte und gar erwiederte... dass sein Streben und Fühlen wirklich ihr golt- und nicht Jolie... Dass Benji tot war...
Galenya Blick glitt zu der weißen Plattenrüstung, der eigenen, die sie aus dem Pfandhaus geholt hatte. Neu anzufangen, an jenem Punkt, an dem sie damals nach Giran kam, der Schlag zum Ritter zu Aden noch ganz frisch war, die Seele rastlos war. Damals, als sie den jungen Poeten noch nicht kannte. Doch Galenya hatte nicht neu angefangen, als sie während des Stadtfestes wieder in diese Rüstung geschlüpft war. Im Gegenteil. Sie hatte genau dort weitergemacht, wo sie Abschluß finden wollte...
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--- Gesprochenes
--- Gedanken
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@Benji, der Platzhalter ist sexü! :-°