25.01.2009, 22:06
Der Preis für Versagen
Die vielen Kerzen die in dem düsteren Raum verteilt waren, tauchten alles in einen gelb-orangen Schein, welcher den Wänden den Anschein gab, als würden sie gleich zu brennen beginnen. Man konnte darauf schliessen, dass es sich bei dem Zimmer um einen Keller handelte, denn die Mauern aus grob behauenem Stein wiesen eine Nässe auf, die in üblichen Räumen nicht vorhanden war. Der Geruch von Moos lag deutlich in der Luft und schien die Lunge eines jeden zusammenzudrücken, der es wagte den Raum zu betreten. Die Decke des Zimmers war angehäuft mit Phiolen in den unterschiedlichsten Farben, welche an schlichten Seilen von der Decke hingen, wie lange Spinnfäden. Auf den Tischen die aus der Mitte des Raumes entfernt wurden und die ihren Platz nun an den Wänden wiederfanden, waren seltsamste Dinge angehäuft. Schlangenhäute, Fledermausschwingen, Käfer, doch auch Pflanzen und Blütenblätter, welche in ihrer Schönheit nur von wenigen Dingen übertroffen werden konnten, hatten hier ihr neues Zuhause gefunden.
In der Mitte des Raumes war ein Kreis aus Runen gezogen worden, eine kleine, finstere Kreatur kauerte darin. Mit ihren langen Gliedern, dem massigen Rumpf und den Schwimmhäuten zwischen den Klauen, schien es nicht zu den Tierarten zu zählen die in diesen Gefilden normalerweise ihr Dasein fristen. Doch was noch viel unüblicher war, es hielt eines seiner Augen vor sich ausgestreckt in den klauenbewehrten Händen, als würde es dieses jemandem anbieten. Der Geruch von Verwesung ging von ihm aus, erfüllte den Raum langsam aber beständig, wie ein schleichendes Gift.
Danheel stand nicht weit entfernt von dem Kreis, ruhig und abwartend. Gehüllt in einen schlichten Umhang aus rabenschwarzen Federn, schien sie einen gewissen mysteriösen Reiz auszustrahlen. Doch etwas hatte sich an ihr verändert. In diesem Augenblick schien sie nicht so selbstbewusst zu sein wie üblich, was ihre etwas geknickte Haltung und die hängenden Schultern deutlich verrieten. Etwas schien sie zu bedrücken, doch was das war schien niemand sagen zu können.
Die Vorbereitungen waren getroffen. Das Ritual konnte beginnen.
Langsam erhob die hübsche Dunkelelfe ihre Stimme welche so sanft und geschmeidig war wie die zärtliche Berührung einer Geliebten. Wie ein Sprechgesang drang es aus ihren vollen, sinnlichen Lippen, dem Lockruf einer Sirene gleich. Ihre Stimme füllte den Raum mit einem leichten Nachhall welcher langsam zu verblassen schien als würde man in eine Höhle hineinrufen.
Anfangs waren die Worte noch leicht und schwerelos. Doch mit der Zeit wurden sie immer schwerer, schienen der Dunkelelfe immer mehr Mühe zu bereiten, drangen schliesslich nur noch mit grosser Mühe über ihre Lippen. Ja, der Weg war lang und je weiter entfernt die zu kontaktierende Person sich befand, desto schwerer war es die Konzentration aufzubringen um den Zauber aufrecht zu erhalten. Ein leises Zittern hatte sich nun in die Stimme der Weberin geschlichen, drohte den lieblichen Singsang jeden Augenblick in tausend Stücke zerbersten zu lassen. Die Worte drangen nun unter grossen Qualen zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor. Doch nachdem die letzte Silbe aus dem Mund gepresst wurde, verstummte der Schmerz augenblicklich und hinterliess bloss eine angenehme Kühle. Der Ring der Runen begann auf einmal in einem azurblauen Licht aufzuleuchten und das Wesen in dem Ring erstarrte von einem Augenblick auf den Anderen zur Salzsäule, von einer unbekannten Macht erfasst. Anders als sein Besitzer, schien das Auge in den klauenbewerten Händen zu neuem Leben zu erwachen. Ein Leuchten ging von dem Augapfel aus und ein Bild erschien, die Umrisse einer Frau welche in waberndem Nebel zu stehen schien.
Stille lag nun wie ein Leichentuch über dem kleinen Zimmer. Selbst die Weberin des Zaubers schien den Atem anzuhalten, als wolle sie die Aufmerksamkeit der Person in der Kugel nicht auf sich ziehen. Doch die Stille sollte nicht lange anhalten. Eine Präsenz begann sich in Danheels Kopf zu schleichen wie ein Geist der im begriff war Besitz von jemandem zu ergreifen.
„Ist der Auftrag ausgeführt?“
Die Stimme war bloss ein fahles Flüstern und doch allgegenwärtig, es war gerade zu unmöglich sie zu überhören. Danheel wusste, dass es sich dabei um Telepathie handelte und die Stimme nicht aus der Kugel, sondern aus ihrem Kopf zu ihr sprach.
Die junge Dunkelelfe bewegte ihre Lippen nicht, kein Wort drang aus ihrem Mund. Wozu auch, Telepathie war körperlos. Sie brauchte die Worte bloss zu denken, um sie der Stimme die in ihrem Kopf hallte mitzuteilen. Dennoch bewegte sie ihre Lippen..
„Wisst ihr…ich…“ Sie brauchte die Worte nicht zu beenden, denn die Ilharess konnte in ihr lesen wie in einem offenen Buch.
Die Silhouette in der Lichtkugel schien sich ein ganz klein wenig aufzubäumen, eine gerade zu unmerkliche Bewegung. Doch wer die Ilharess der Despana kannte wusste, dass diese kleine Geste einem blanken Aufschrei gleich kam.
„Du hast versagt!“ Die Stimme in ihrem Kopf zischte nun wie eine Schlange und liess Danheel zusammenzucken.
Danheel fiel vor der Lichtkugel auf die Knie, die Hände schlaff auf ihre Oberschenkel gelegt.
„Verzeiht mir, malla Ilharess! Es war nicht meine Schuld, es war diese Leibwache die…“
„Schweig!“ Wie ein Donnern hallte die Stimme in ihrem Kopf, liess gerade zu unerträgliche Kopfschmerzen in ihrem Kopf pulsieren.
„Es gibt keine Entschuldigung für Versagen!"
Danheel konnte ein verächtliches Schnauben in ihrem Kopf vernehmen. Es war fast so, als würde die Ilharess höchstpersönlich vor ihr sitzen. „Wenn du nicht eine meiner besten Priesterinnen wärst, dann wäre „Zarril“ bereits auf dem Weg zu dir…“
Bei diesem Namen zuckte Danheel unwillkürlich zusammen und ein kalter Schauder lief ihr über den Rücken. Zarril der Vollstrecker…. Die rechte Hand der Ilharess und ein begnadeter Jäger. Er beseitigte diejenigen die ihre Pflicht dem Clan gegenüber nicht erfüllen konnten und ihren Nutzen verloren. Und wie es aussah, war Danheel nur eine Handspanne davon entfernt diesen zu verlieren.
„Doch aufgrund deiner bisherigen Erfolge bin ich bereit dir eine zweite Chance zu geben. Wenn du nicht so enden willst wie dein Vorgänger, solltest du mich besser nicht noch einmal enttäuschen…“
Nach diesen Worten zog sich die Präsenz langsam zurück und die Kopfschmerzen verflogen wie ein übler Alptraum. Mit der Präsenz verflog auch das Leuchten der Kugel, welches langsam verblasste bis die Kugel wieder zu dem wurde was es einmal warr. Danheel sass schlaff auf dem Boden, ihre Hände waren zu ihren Schläfen erhoben, scheinbar eine Abwehrreaktion auf die plötzlichen Schmerzen in ihrem Kopf.
Zarril!… Er war nicht dafür bekannt seinen Opfern einen schnellen Tod zu bereiten.
Ihr Blick wanderte bei diesen Gedanken wehmütig zu dem Knochenstab, der auf einem nahegelegenen Tisch ruhte. Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit und der Trauer übermannte sie als sie in den grässlich aufgerissenen Mund des Schädels starrte der selbst jetzt noch den Anschein hatte als würde er seine Seele aus dem Hals schreien.
Der nächste Plan musste gelingen, er musste einfach…. sonst wäre sie verloren…
Die vielen Kerzen die in dem düsteren Raum verteilt waren, tauchten alles in einen gelb-orangen Schein, welcher den Wänden den Anschein gab, als würden sie gleich zu brennen beginnen. Man konnte darauf schliessen, dass es sich bei dem Zimmer um einen Keller handelte, denn die Mauern aus grob behauenem Stein wiesen eine Nässe auf, die in üblichen Räumen nicht vorhanden war. Der Geruch von Moos lag deutlich in der Luft und schien die Lunge eines jeden zusammenzudrücken, der es wagte den Raum zu betreten. Die Decke des Zimmers war angehäuft mit Phiolen in den unterschiedlichsten Farben, welche an schlichten Seilen von der Decke hingen, wie lange Spinnfäden. Auf den Tischen die aus der Mitte des Raumes entfernt wurden und die ihren Platz nun an den Wänden wiederfanden, waren seltsamste Dinge angehäuft. Schlangenhäute, Fledermausschwingen, Käfer, doch auch Pflanzen und Blütenblätter, welche in ihrer Schönheit nur von wenigen Dingen übertroffen werden konnten, hatten hier ihr neues Zuhause gefunden.
In der Mitte des Raumes war ein Kreis aus Runen gezogen worden, eine kleine, finstere Kreatur kauerte darin. Mit ihren langen Gliedern, dem massigen Rumpf und den Schwimmhäuten zwischen den Klauen, schien es nicht zu den Tierarten zu zählen die in diesen Gefilden normalerweise ihr Dasein fristen. Doch was noch viel unüblicher war, es hielt eines seiner Augen vor sich ausgestreckt in den klauenbewehrten Händen, als würde es dieses jemandem anbieten. Der Geruch von Verwesung ging von ihm aus, erfüllte den Raum langsam aber beständig, wie ein schleichendes Gift.
Danheel stand nicht weit entfernt von dem Kreis, ruhig und abwartend. Gehüllt in einen schlichten Umhang aus rabenschwarzen Federn, schien sie einen gewissen mysteriösen Reiz auszustrahlen. Doch etwas hatte sich an ihr verändert. In diesem Augenblick schien sie nicht so selbstbewusst zu sein wie üblich, was ihre etwas geknickte Haltung und die hängenden Schultern deutlich verrieten. Etwas schien sie zu bedrücken, doch was das war schien niemand sagen zu können.
Die Vorbereitungen waren getroffen. Das Ritual konnte beginnen.
Langsam erhob die hübsche Dunkelelfe ihre Stimme welche so sanft und geschmeidig war wie die zärtliche Berührung einer Geliebten. Wie ein Sprechgesang drang es aus ihren vollen, sinnlichen Lippen, dem Lockruf einer Sirene gleich. Ihre Stimme füllte den Raum mit einem leichten Nachhall welcher langsam zu verblassen schien als würde man in eine Höhle hineinrufen.
Anfangs waren die Worte noch leicht und schwerelos. Doch mit der Zeit wurden sie immer schwerer, schienen der Dunkelelfe immer mehr Mühe zu bereiten, drangen schliesslich nur noch mit grosser Mühe über ihre Lippen. Ja, der Weg war lang und je weiter entfernt die zu kontaktierende Person sich befand, desto schwerer war es die Konzentration aufzubringen um den Zauber aufrecht zu erhalten. Ein leises Zittern hatte sich nun in die Stimme der Weberin geschlichen, drohte den lieblichen Singsang jeden Augenblick in tausend Stücke zerbersten zu lassen. Die Worte drangen nun unter grossen Qualen zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor. Doch nachdem die letzte Silbe aus dem Mund gepresst wurde, verstummte der Schmerz augenblicklich und hinterliess bloss eine angenehme Kühle. Der Ring der Runen begann auf einmal in einem azurblauen Licht aufzuleuchten und das Wesen in dem Ring erstarrte von einem Augenblick auf den Anderen zur Salzsäule, von einer unbekannten Macht erfasst. Anders als sein Besitzer, schien das Auge in den klauenbewerten Händen zu neuem Leben zu erwachen. Ein Leuchten ging von dem Augapfel aus und ein Bild erschien, die Umrisse einer Frau welche in waberndem Nebel zu stehen schien.
Stille lag nun wie ein Leichentuch über dem kleinen Zimmer. Selbst die Weberin des Zaubers schien den Atem anzuhalten, als wolle sie die Aufmerksamkeit der Person in der Kugel nicht auf sich ziehen. Doch die Stille sollte nicht lange anhalten. Eine Präsenz begann sich in Danheels Kopf zu schleichen wie ein Geist der im begriff war Besitz von jemandem zu ergreifen.
„Ist der Auftrag ausgeführt?“
Die Stimme war bloss ein fahles Flüstern und doch allgegenwärtig, es war gerade zu unmöglich sie zu überhören. Danheel wusste, dass es sich dabei um Telepathie handelte und die Stimme nicht aus der Kugel, sondern aus ihrem Kopf zu ihr sprach.
Die junge Dunkelelfe bewegte ihre Lippen nicht, kein Wort drang aus ihrem Mund. Wozu auch, Telepathie war körperlos. Sie brauchte die Worte bloss zu denken, um sie der Stimme die in ihrem Kopf hallte mitzuteilen. Dennoch bewegte sie ihre Lippen..
„Wisst ihr…ich…“ Sie brauchte die Worte nicht zu beenden, denn die Ilharess konnte in ihr lesen wie in einem offenen Buch.
Die Silhouette in der Lichtkugel schien sich ein ganz klein wenig aufzubäumen, eine gerade zu unmerkliche Bewegung. Doch wer die Ilharess der Despana kannte wusste, dass diese kleine Geste einem blanken Aufschrei gleich kam.
„Du hast versagt!“ Die Stimme in ihrem Kopf zischte nun wie eine Schlange und liess Danheel zusammenzucken.
Danheel fiel vor der Lichtkugel auf die Knie, die Hände schlaff auf ihre Oberschenkel gelegt.
„Verzeiht mir, malla Ilharess! Es war nicht meine Schuld, es war diese Leibwache die…“
„Schweig!“ Wie ein Donnern hallte die Stimme in ihrem Kopf, liess gerade zu unerträgliche Kopfschmerzen in ihrem Kopf pulsieren.
„Es gibt keine Entschuldigung für Versagen!"
Danheel konnte ein verächtliches Schnauben in ihrem Kopf vernehmen. Es war fast so, als würde die Ilharess höchstpersönlich vor ihr sitzen. „Wenn du nicht eine meiner besten Priesterinnen wärst, dann wäre „Zarril“ bereits auf dem Weg zu dir…“
Bei diesem Namen zuckte Danheel unwillkürlich zusammen und ein kalter Schauder lief ihr über den Rücken. Zarril der Vollstrecker…. Die rechte Hand der Ilharess und ein begnadeter Jäger. Er beseitigte diejenigen die ihre Pflicht dem Clan gegenüber nicht erfüllen konnten und ihren Nutzen verloren. Und wie es aussah, war Danheel nur eine Handspanne davon entfernt diesen zu verlieren.
„Doch aufgrund deiner bisherigen Erfolge bin ich bereit dir eine zweite Chance zu geben. Wenn du nicht so enden willst wie dein Vorgänger, solltest du mich besser nicht noch einmal enttäuschen…“
Nach diesen Worten zog sich die Präsenz langsam zurück und die Kopfschmerzen verflogen wie ein übler Alptraum. Mit der Präsenz verflog auch das Leuchten der Kugel, welches langsam verblasste bis die Kugel wieder zu dem wurde was es einmal warr. Danheel sass schlaff auf dem Boden, ihre Hände waren zu ihren Schläfen erhoben, scheinbar eine Abwehrreaktion auf die plötzlichen Schmerzen in ihrem Kopf.
Zarril!… Er war nicht dafür bekannt seinen Opfern einen schnellen Tod zu bereiten.
Ihr Blick wanderte bei diesen Gedanken wehmütig zu dem Knochenstab, der auf einem nahegelegenen Tisch ruhte. Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit und der Trauer übermannte sie als sie in den grässlich aufgerissenen Mund des Schädels starrte der selbst jetzt noch den Anschein hatte als würde er seine Seele aus dem Hals schreien.
Der nächste Plan musste gelingen, er musste einfach…. sonst wäre sie verloren…